Marco Chiudinelli

Schweizer Tennisspieler

Marco Chiudinelli (* 10. September 1981 in Basel) ist ein ehemaliger Schweizer Tennisspieler.

Marco Chiudinelli Tennisspieler
Marco Chiudinelli
Marco Chiudinelli 2016 bei den US Open
Nation: Schweiz Schweiz
Geburtstag: 10. September 1981
Grösse: 185 cm
Gewicht: 85 kg
1. Profisaison: 2000
Rücktritt: 2017
Spielhand: Rechts, beidhändige Rückhand
Trainer: Jan Vacek
Preisgeld: 2'023'620 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz: 52:98
Höchste Platzierung: 52 (22. Februar 2010)
Grand-Slam-Bilanz
Doppel
Karrierebilanz: 27:55
Karrieretitel: 1
Höchste Platzierung: 118 (2. November 2009)
Grand-Slam-Bilanz
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)

Karriere Bearbeiten

Seine Karriere startete Chiudinelli, der in Füllinsdorf (Basel-Landschaft) wohnt, mit seinem Jugendfreund Roger Federer beim TC Old Boys in Basel. Bevor er sich für Tennis entschieden hat, spielte er bei den Junioren des FC Basel Fussball – Federer war beim Lokalrivalen FC Concordia Basel.[1] 1997 wurde er von Swiss Tennis für Tennis Etudes in Biel selektioniert. Seit 2000 spielt er auf der ATP Tour. 2001 wechselte er ins Breakpoint Team nach Halle (Westfalen). 2005 hätte er erstmals in die Top 100 der Tennisweltrangliste aufsteigen können, musste dann aber wegen mehrerer Verletzungen über zehn Monate pausieren. Der Schritt in die Top 100 gelang ihm am 5. Oktober 2009. Sein grösster Erfolg bei einem Grand-Slam-Turnier war das Erreichen der dritten Runde bei den US Open 2006, in der er nach Siegen gegen Fernando Vicente und Feliciano López an Richard Gasquet scheiterte. Auch 2009 zog er bei den US Open in die dritte Runde ein, unterlag dort jedoch Nikolai Dawydenko glatt in drei Sätzen. Bei den Davidoff Swiss Indoors Basel 2009 erreichte er das Halbfinale und scheiterte erst dort an seinem Landsmann und der ehemaligen Nummer 1 der Tennis-Weltrangliste Roger Federer knapp in zwei Sätzen. Auf der Challenger Tour konnte er zwei Einzel- und einen Doppeltitel gewinnen. Seinen ersten und einzigen World-Tour-Titel errang er in Gstaad 2009, als er mit Michael Lammer die Doppelkonkurrenz gewann. 2009 wurde ihm von der ATP die Auszeichnung Comeback des Jahres vergeben, aufgrund seiner Weltranglistenposition, die er im Laufe des Jahres um über 700 Plätze verbesserte. Anfang des Jahres stand er noch auf Position 779, verbesserte sich aber aufgrund guter Leistungen, unter anderem dank der Viertelfinal-Qualifikation in Bangkok und dem Halbfinal bei den Swiss Indoors in Basel, auf Position 56 am Jahresende.[2] Im Oktober 2017 beendete er bei den Swiss Indoors Basel 2017 seine Karriere.[3]

Davis Cup Bearbeiten

Ab 2005 spielte Marco Chiudinelli für die Schweizer Davis-Cup-Mannschaft. 2014 war er Teil der Schweizer Mannschaft, die gegen Frankreich erstmals den Davis Cup gewann. Er kam dabei sowohl in der ersten Runde als auch im Halbfinale zum Einsatz.

Erfolge Bearbeiten

Legende (Anzahl der Siege)
Grand Slam
ATP World Tour Finals
ATP World Tour Masters 1000
ATP World Tour 500
ATP World Tour 250 (1)
ATP Challenger Tour (9)
ATP-Titel nach Belag
Hartplatz (0)
Sand (1)
Rasen (0)

Einzel Bearbeiten

Turniersiege Bearbeiten

ATP Challenger Tour Bearbeiten
Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Ergebnis
1. 12. September 2004 Ukraine  Donezk Hartplatz Kroatien  Saša Tuksar 6:3, 6:2
2. 3. Mai 2009 Spanien  Teneriffa Hartplatz Italien  Paolo Lorenzi 6:3, 6:4
3. 21. Februar 2016 Polen  Breslau Hartplatz (i) Tschechien  Jan Hernych 6:3, 7:69

Doppel Bearbeiten

Turniersiege Bearbeiten

ATP World Tour Bearbeiten
Nr. Datum Turnier Belag Partner Finalgegner Ergebnis
1. 2. August 2009 Schweiz  Gstaad Sand Schweiz  Michael Lammer Tschechien  Jaroslav Levinský
Slowakei  Filip Polášek
7:5, 6:3
ATP Challenger Tour Bearbeiten
Nr. Datum Turnier Belag Partner Finalgegner Ergebnis
1. 6. Oktober 2002 Usbekistan  Buxoro Hartplatz Schweiz  Yves Allegro Jugoslawien Bundesrepublik 1992  Janko Tipsarević
Deutschland  Jan Weinzierl
6:3, 6:4
2. 26. Juli 2014 Kasachstan  Astana Hartplatz Ukraine  Serhij Bubka Chinesisch Taipeh  Chen Ti
Chinesisch Taipeh  Huang Liang-chi
6:3, 6:4
3. 28. November 2015 Italien  Andria Hartplatz (i) Deutschland  Frank Moser Australien  Carsten Ball
Deutschland  Dustin Brown
7:65, 7:5
4. 24. September 2016 Turkei  Izmir Hartplatz Rumänien  Marius Copil Frankreich  Sadio Doumbia
Frankreich  Calvin Hemery
6:4, 6:4
5. 22. April 2017 Chinesisch Taipeh  Taipeh Teppich (i) Kroatien  Franko Škugor Thailand  Sanchai Ratiwatana
Thailand  Sonchat Ratiwatana
4:6, 6:2, [10:5]
6. 7. Mai 2017 Korea Sud  Gimcheon Hartplatz Russland  Teimuras Gabaschwili Sudafrika  Ruan Roelofse
Chinesisch Taipeh  Yi Chu-huan
6:1, 6:3

Finalteilnahmen Bearbeiten

ATP World Tour Bearbeiten
Nr. Datum Turnier Belag Partner Finalgegner Ergebnis
1. 16. Juli 2006 Schweiz  Gstaad Sand Schweiz  Jean-Claude Scherrer Tschechien  Jiří Novák
Rumänien  Andrei Pavel
3:6, 1:6
2. 14. Juni 2009 Deutschland  Halle (1) Rasen Deutschland  Andreas Beck Deutschland  Christopher Kas
Deutschland  Philipp Kohlschreiber
3:6, 4:6
3. 15. Juni 2014 Deutschland  Halle (2) Rasen Schweiz  Roger Federer Deutschland  Andre Begemann
Osterreich  Julian Knowle
6:1, 5:7, [10:12]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Marco Chiudinelli – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Un Suppoerter Nommé Roger. In: L'Équipe. 1. November 2016, archiviert vom Original am 7. August 2017; abgerufen am 21. September 2019 (französisch).
  2. Schöne Premiere Marco Chiudinellis. In: nzz.ch. Neue Zürcher Zeitung, 8. Februar 2010, abgerufen am 2. Januar 2017.
  3. Chiudinelli verliert in Basel und beendet Karriere. In: nzz.ch. Neue Zürcher Zeitung, 23. Oktober 2017, abgerufen am 27. Oktober 2017.