zu Körpererweiterungen / Separabilität und Charakteristik:

Für Körper der Charakteristik 0 ist jedes Polynom über K (?) separabel.


zu Körpererweiterung

Radikale Körpererweiterung Bearbeiten

Die Frage, für welche Polynomgleichungen die Nullstellen durch Radikale - also geschachtelte Wurzelausdrücke - darstellbar sind, führt zum Begriff der radikalen Körpererweiterung. Für ein Polynom über dem Körper K, dessen Nullstellen durch Radikale ausgedrückt werden kann, kann der Körper K schrittweise durch Adjunktion von Wurzeln erweitert werden, so dass das Polynom über dem neuen Körper vollständig in Linearfaktoren zerfällt.

Definition Bearbeiten

Eine Körpererweiterung   heißt eine Radikalerweiterung, wenn es einen Körperturm

 

gibt, bei dem   aus   durch Adjunktion einer  -ten Wurzel entsteht.

Frage der Umkehrung Bezug zur Galoistheorie, auflösbare Gruppe


jede Erweiterung   durch Adjunktion einer  -ten Wurzel entsteht, das heißt zu jedem   gibt es eine natürliche Zahl   und ein Element   mit   und es ist  .[1]


Quellen: van der Waerden, Algebra I, Springer-Verlag

Karpfinger/Meyberg, Algebra , Springer-Verlag 2017, ISBN 978-3-662-54721-2


zu Nullstellen:


Die Nullstellen des allgemeinen Polynoms fünften und höheren Grades können nicht durch Radikale dargestellt werden (Satz von Abel-Ruffini). Die Frage, für welche speziellen Polynome fünften oder höheren Grades die Nullstellen durch Radikale angegeben werden können, wird im Rahmen der Galoistheorie beantwortet.

Ergänzung: Nullstellen von Polynomen fünften und höheren Grades, Link zur Galoistheorie; Quelle: Karpfinger / Meyberg: Algebra

Literatur Bearbeiten

  • Klingenberg / Klein: Lineare Algebra und analytische Geometrie. Springer Spektrum, Berlin 2017, ISBN 978-3-662-54721-2.


zu Algebraischer Abschluss

Separabler Abschluss ist ein Begriff aus der Algebra.

Definition Bearbeiten

Ist   eine separable algebraische Körpererweiterung, dann sind folgende Aussagen äquivalent:

  • Jedes nicht-konstante separable Polynom in   zerfällt vollständig in Linearfaktoren.
  • Ist   ein algebraischer Abschluss von   und ist   eingebettet in  , dann ist die Erweiterung   rein inseparabel.

Zu jedem Körper   gibt es einen bis auf Isomorphie eindeutig bestimmten Körper   mit den obigen Eigenschaften. Er wird auch mit   bezeichnet und heißt separabler algebraischer Abschluss von  .

Kategorie:Körpertheorie


Original:

Separabler Abschluss ist ein Begriff aus der Algebra.

Definition Bearbeiten

Ist   eine separable algebraische Körpererweiterung, dann sind folgende Aussagen äquivalent:

  • Jedes nicht-konstante separable Polynom in   zerfällt vollständig in Linearfaktoren.
  • Ist   ein algebraischer Abschluss von   und ist   eingebettet in  , dann ist die Erweiterung   rein inseparabel.

Zu jedem Körper   gibt es einen bis auf Isomorphie eindeutig bestimmten Körper   mit den obigen Eigenschaften. Er wird auch mit   bezeichnet und heißt separabler algebraischer Abschluss von  .

Kategorie:Körpertheorie




erledigt ---------------------------------------------------------------------


zu Skalarprodukt:


In der linearen Algebra Bearbeiten

Unter Verwendung des Skalarproduktes kann man jede der   Gleichungen eines linearen Gleichungssystems mit   Variablen

 

als Hyperebene deuten:

  mit
  und  .

Damit lässt sich die Lösungsmenge des linearen Gleichungssystems als Schnittmenge von Hyperebenen interpretieren. Siehe Beispiele zur Lösbarkeit eines linearen Gleichungssystems.

Anwendung des Skalarproduktes bei der Lösung eines linearen Gleichungssystems; Quelle:Knabner / Barth, Lineare Algebra


In der Analytischen Geometrie Bearbeiten

Mit Hilfe des Skalarproduktes kann man eine Gerade in der Ebene, eine Ebene im dreidimensionalen Raum oder allgemein eine Hyperebene in der Normalenform - also mit Hilfe eines Normalenvektors - darstellen:

 , mit Stützvektor   und Normalenvektor  .

Eine Gerade, Ebene bzw. Hyperebene besteht dann aus denjenigen Punkten, deren Ortsvektoren   die Gleichung erfüllen. Im Gegensatz zur Punktrichtungsform handelt es sich hierbei um eine Gleichung ohne Parameter.

Anwendung des Skalarproduktes in der Normalenform einer Geraden- oder Ebenengleichung; Quelle:Knabner / Barth, Lineare Algebra


zu Normalenform:

Lösbarkeit von linearen Gleichungssystemen Bearbeiten

Jede Gleichung eines linearen Gleichungssystems lässt sich als Normalenform einer Hyperebene in einem n-dimensionalen Vektorraum deuten, wobei n die Anzahl der Variablen bzw. Unbekannten ist. Für n=2 sind dies Geraden in der Ebene, für n=3 Ebenen im Raum. Damit lässt sich die Lösbarkeit eines linearen Gleichungssystems zurückführen auf ein Schnittproblem von Hyperebenen: Gesucht ist die Menge der gemeinsamen Punkte aller Hyperebenen. Aus der Lage der Normalenvektoren und damit der Hyperebenen zueinander kann auf die Lösbarkeit des linearen Gleichungssystems und auf die Anzahl der Lösungen geschlossen werden.

Quelle: Klingenberg / Klein: Lineare Algebra und analytische Geometrie (BI)



zu lineare Gleichungssysteme:

Geometrische Interpretation Bearbeiten

Mit Hilfe des Skalarproduktes von Vektoren lässt sich jede der m Gleichungen eines linearen Gleichungssystems geometrisch als Normalenform einer Hyperebene in einem n-dimensionalen Vektorraum deuten, wobei n die Anzahl der Variablen bzw. Unbekannten ist. Spezialfälle von Hyperebenen sind Geraden in der Ebene und Ebenen im Raum.

Die i-te Gleichung eines linearen Gleichungssystems (i = 1,...,m)

 

lässt sich darstellen als

  mit einem Normalenvektor   und einem Ortsvektor  .

Damit lässt sich die Lösbarkeit eines linearen Gleichungssystems zurückführen auf ein Schnittproblem von Hyperebenen: Gesucht ist die Menge der gemeinsamen Punkte aller Hyperebenen.

Quelle: Klingenberg / Klein: Lineare Algebra und analytische Geometrie (BI)

Die Aufgabe lässt sich auch geometrisch lösen, indem die beiden Zeilen des linearen Gleichungssystems als Geradengleichung interpretiert werden. Dabei werden die Variable v als x und die Variable s als y bezeichnet und beide Gleichungen nach y aufgelöst:

 

Der Schnittpunkt der beiden Geraden ist der Punkt  , wobei die erste Koordinate dem Alter des Vaters und die zweite dem Alter des Sohnes entspricht (siehe Grafik).

Klappbox Bearbeiten

Beispiele für Lösbarkeit mit geometrischer Interpretation (Schnitt von zwei Geraden in der Ebene)

Die beiden Gleichungen des linearen Gleichungssystems werden jeweils als Normalenform einer Geradengleichung in der Ebene gedeutet.

  • Eindeutige Lösung:
 
Die beiden Geradengleichungen lauten:
  und  .
Die beiden Normalenvektoren sind nicht kollinear, die beiden Geraden sind somit weder parallel noch identisch und schneiden sich deshalb in einem Punkt.
Der Schnittpunkt   bedeutet, dass die Lösungen   sind. Die Lösungsmenge ist  .
  • Keine Lösung:
 
Die entsprechenden Geradengleichungen sind
  und  .
Die Normalenvektoren sind kollinear. Da die beiden Geraden nicht identisch sind, sind sie parallel.
Es gibt somit keine Schnittpunkte und damit auch keine Lösung. Die Lösungsmenge ist leer:  .
  • Unendlich viele Lösungen:
 
Die beiden Geradengleichungen lauten:
  und  .
Die Normalenvektoren sind kollinear, die beiden Geraden sind identisch.
Es gibt somit unendlich viele Schnittpunkte und damit auch unendlich viele Lösungen. Die Lösungsmenge ist  .
Entsprechende Überlegungen können auch auf Ebenen im Raum bzw. Hyperebenen im n-dimensionalen Vektorraum übertragen werden.



zu algebraische Gleichung

Die Bestimmung der Nullstellen eines Polynoms - einem klassischen Problem der Algebra - führt zu einer algebraischen Gleichung, auch Polynomgleichung oder polynomiale Gleichung genannt. Mit ihrer Lösung beschäftigten sich Mathematiker wie Tartaglia, Cardano, Ferrari, Ruffini, Abel, Gauß und Galois.

Definition Bearbeiten

Eine algebraische Gleichung vom Grad   ( ) über einem Ring oder Körper   ist eine Gleichung

 

mit einem Polynom    -ten Grades über  , also eine Gleichung der Form

 

mit Koeffizienten   aus   und  [2]

Lösung Bearbeiten

  • Die Nullstellen von Polynomen werden auch als Wurzeln des Polynoms bezeichnet.
  • Jede algebraische Gleichung vom Grad   mit komplexen Koeffizienten hat genau   komplexe Lösungen - mit Vielfachheit gezählt. (Fundamentalsatz der Algebra).

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Wikibooks: Mathematik: Algebra – Lern- und Lehrmaterialien

Weblinks Bearbeiten

  • Fields and Galois Theory – eine Einführung in die Galoistheorie von J. S. Milne. (englisch, PDF, 971 KiB)
  • Galois Theory – kurze Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse der Galoistheorie (englisch)
  • The Evariste Galois Archive – mehrsprachiges Projekt mit Originaldokumenten von Evariste Galois, einer Kurzbiographie über Galois, einer Liste von Monographien über Galois sowie etlichen Weblinks
  • Die Ideen der Galois-Theorie – relativ elementare Einführung in die Galoistheorie von Jörg Bewersdorff

Weblinks Bearbeiten

https://durus.gcsc.uni-frankfurt.de/~dlogashenko/dload/de_equat34.pdf



kopiert von algebraisch konjugiert zu primit. Elem.:

Eigenschaften Bearbeiten

  • Insbesondere sind endliche Galois-Erweiterungen von dieser Form und daher einfach. Ist   eine solche Erweiterung, so ist ein Element der Galoisgruppe, das heißt ein  -Automorphismus   von  , bereits eindeutig durch den Wert   bestimmt.[3]
  • Sei   eine endliche Körpererweiterung mit   für ein primitives Element  . Dann sind   genau dann algebraisch konjugiert über dem Körper  , wenn es ein Element   in der Galoisgruppe   gibt mit  .[4]
  • Die Ordnung der Galoisgruppe ist gleich dem Grad des Minimalpolynoms eines primitiven Elementes.[5]
  • Alle algebraisch Konjugierten eines primitiven Elementes sind wiederum primitive Elemente. [6]
  • Mit Hilfe eines primitiven Elementes kann die Galoisgruppe eines Polynoms bzw. einer Körpererweiterung bestimmt werden.



zu Satz vom primit. Element:

  • Die algebraisch Konjugierten des primitiven Elementes  , also die Nullstellen
 ,   und  ,
sind ebenfalls primitive Elemente, d. h. es gilt:
 .[7]
  • Da   und   algebraisch konjugiert sind, gibt es zu je zwei dieser Nullstellen genau ein Element der Galoisgruppe, das die eine dieser beider Nullstellen auf die andere abbildet:
 ,  ,  ,  , usw.
Sind umgekehrt ein primitives Element, sein Minimalpolynom und seine algebraisch Konjugierten bekannt, so ergibt sich hiermit eine weitere Methode, die Galoisgruppe zu bestimmen:

... ...    , ... ... Man sieht, dass unter   bei der Permutation der vier Nullstellen stets   und   vertauscht werden. Der zugehörige Körperautomorphismus   lautet somit:

 .



- - - - - - - - - - - - - - - bereits erledigt - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - zu Galoistheorie:

Der Bezug zum klassischen Vorgehen von Galois ergibt sich, wenn man einen Automorphismus   der Galoisgruppe auf eine Nullstelle   des entsprechenden Polynoms   anwendet:

 .
 .

Weil   ein Körperhomomorphismus ist und außerdem die Koeffizienten des Polynoms als Elemente des Körpers   fest lässt, ergibt sich:

 .

Also ist   ebenfalls eine Nullstelle des Polynoms p. Dies bedeutet, dass der Automorphismus   die Nullstellen vertauscht. Die Galoisgruppe operiert somit auf der Menge der Nullstellen des Polynoms und wirkt dort als Permutation.

zu Galoistheorie:

..., der auf Richard Dedekind zurückgeht,

  • Die zu   algebraisch Konjugierten erhält man wie folgt: aus
 ,   und  
ergibt sich das Minimalpolynom
 .
Durch zweifaches Wurzelziehen erhält man - zusammen mit der Beziehung   - die weiteren Nullstellen:
 , , .

Quelle:Nieper-Wißkirchen, Universität Augsburg (2013): Galoissche Theorie

Minimalpolynom Bearbeiten

Ist   algebraisch über  , dann gibt es genau ein normiertes Polynom aus   mit kleinstem Grad n   und Nullstelle  , dieses heißt „das Minimalpolynom von   über  “. Man bezeichnet   auch als algebraisches Element vom Grad n bezüglich  .    hat als Vektorraum über   die Dimension n, eine mögliche Basis ist { }. Deshalb ist der Erweiterungsgrad von   ebenfalls gleich n.[8]

Beispiel Bearbeiten

  ist ein algebraisches Element vom Grad 4 über  , denn aus

 ,   und  

ergibt sich das Minimalpolynom

 ,

also ein Polynom vom Grad 4. Damit ist { } eine Basis von   als Vektorraum über  . Eine andere mögliche Basis ist { }, d.h.

 

und   ist eine Körpererweiterung vom Grad 4.


a: kursiv



  • Beispielsweise ist   eine algebraische Zahl, denn sie ist eine Lösung der Gleichung  . Ebenso ist die imaginäre Einheit   als Lösung von   algebraisch.
  •   ist eine algebraische Zahl vom Grad 4 über  . (Siehe Beispiel für algebraisches Element)
  • Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde bewiesen, dass die Kreiszahl   und die Eulersche Zahl   nicht algebraisch sind. Von anderen Zahlen, wie zum Beispiel  , weiß man bis heute nicht, ob sie algebraisch oder transzendent sind. Siehe dazu den Artikel Transzendente Zahl.





Weil das Ausgangspolynom   nicht irreduzibel über   ist, operiert die Galoisgruppe nicht transitiv auf der Menge der Nullstellen dieses Polynoms: es gibt zum Beispiel kein Element der Galoisgruppe, das die Nullstelle   auf die Nullstelle   abbildet.


Nieper-Wißkirchen, "Galoissche Theorie", Universität Augsburg (2013), Folgerung 4.11, S.133 [1]



Beispiele
  • Die Vierergruppe   operiert transitiv auf der Menge  , da die Ziffer 1 in jede andere übergeführt werden kann. Das gilt nicht für die Vierergruppe  , die isomorph zu   ist.
  • Die Galoisgruppe eines über   irreduziblen, separablen Polynoms mit rationalen Koeffizienten operiert transitiv auf der Menge der Nullstellen des Polynoms.

Nieper-Wißkirchen, "Galoissche Theorie", Universität Augsburg (2013), Folgerung 4.11, S.133

Eigenschaften Bearbeiten

Die algebraisch Konjugierten eines primitiven Elementes sind ebenfalls primitive Elemente.[9]


  • Die algebraisch Konjugierten des primitiven Elementes  , also die Nullstellen
 ,   und  ,
sind ebenfalls primitive Elemente, d.h. es gilt:
 .[10]

Quelle:Nieper-Wißkirchen, Universität Augsburg (2013): Galoissche Theorie



Beispiel1: Bearbeiten

  • Wichtig - insbesondere in der Galoistheorie - ist die Körpererweiterung von   durch Adjunktion eines oder mehrerer algebraischer Elemente. Der Erweiterungskörper kann dabei als Vektorraum über   aufgefasst werden. Für diese algebraischen Körpererweiterungen ist der Satz vom primitiven Element von großer Bedeutung.
    •   ist ein Körper mit Basis { }.
    •   ist ein Körper mit Basis { }.


Beispiel2: Bearbeiten

Die Galoisgruppe des Polynoms   soll über dem Körper der rationalen Zahlen bestimmt werden. Durch zweifaches Wurzelziehen ergeben sich - zusammen mit der Beziehung   - die Nullstellen:

 ,
 ,
 ,
 .

Es gibt   Möglichkeiten, diese vier Nullstellen zu permutieren (zu vertauschen):

 
Nr. Permutation Nr. Permutation Nr. Permutation Nr. Permutation
1   7   13   19  
2   8   14   20  
3   9   15   21  
4   10   16   22  
5   11   17   23  
6   12   18   24  

Aber nicht alle diese Permutationen gehören auch zur Galoisgruppe. Dies liegt daran, dass alle algebraischen Gleichungen mit ausschließlich rationalen Koeffizienten, die die Variablen  ,  ,   und   enthalten, auch unter den Permutationen der Galoisgruppe ihre Gültigkeit bewahren müssen. Betrachtet man beispielsweise

 ,

so ist diese Gleichung nicht für alle Vertauschungen der Nullstellen erfüllt. Unter der Permutation, die   und   gleich lässt und   und   vertauscht, entsteht bei der Gleichung eine falsche Aussage, denn   ist ungleich  . Deshalb gehört diese Permutation (Nr.2) nicht zur Galois-Gruppe. Entsprechendes gilt für die Permutationen Nr. 4, 5, 6 ,7, 9, 10, 12, 13, 15, 16, 18, 19, 20, 21, 23 in der Tabelle, denn als Summe von zwei der vier Nullstellen sind lediglich die Gleichungen   und   richtig.

Eine weitere algebraische Gleichung mit rationalen Koeffizienten, die die Nullstellen erfüllen, ist

 .

Deshalb können zusätzlich die Permutationen Nr. 3, 11, 14 und 22 ausgeschlossen werden, denn es ist  ,  ,   und  .

Übrig bleiben die Permutationen Nr. 1, 8, 17 und 24. Da es sich bei dem Polynom   um ein über   irreduzibles Polynom 4. Grades handelt, besteht auch die Galoisgruppe aus vier Elementen. Also bilden diese vier Permutationen die Galoisgruppe des Polynoms  :

 
 
 
 

oder in Zyklenschreibweise:

  (Identität),  ,   und  .

Diese Gruppe ist isomorph zur Kleinschen Vierergruppe.

Alternativ kann die Galoisgruppe auch mit Hilfe eines primitiven Elementes bestimmt werden. Hier liegt ein Spezialfall vor, denn die Nullstelle x1 ist - ebenso wie die Nullstelle x2,x3 oder x4 - bereits solch ein primitives Element. Mit

 ,   und  

erhält man die Gleichungen:

  und  .

Damit lassen sich   und   als Polynom mit der Variablen x1 ersetzen:

  und  .

Somit ergeben sich auch die vier Nullstellen als Polynome p1, p2, p3, p4 mit der Variablen x1:

 ,
 ,
 ,
 .

Im allgemeinen Fall müssen zu dem primitiven Element das zugehörige Minimalpolynom sowie dessen weitere Nullstellen bestimmt werden. Bei diesem Beispiel ist jedoch das Minimalpolynom von x1 das Ausgangspolynom mit den bereits bekannten weiteren Nullstellen x2, x3 und x4. (Zum allgemeinen Vorgehen: siehe Beispiel zum Satz vom primitiven Element.) Ersetzt man nun in den Polynomen p1, ... p4 die Variable x1 durch x2, x3 oder x4, so ergeben sich wiederum die Nullstellen x1,x2,x3,x4 des Ausgangspolynoms, allerdings in einer anderen Reihenfolge. Diese Permutationen der Nullstellen bilden die Galoisgruppe.[11] Einsetzen von x1 liefert die Identität, die übrigen Beziehungen ergeben sich durch Nachrechnen:

 ,
 ,
 ,
 .

{ } ist damit die Galoisgruppe des Polynoms  .


- - - - - - - - - - - - - - - -


Für das oben angegebene Beispiel sollen die Elemente der Galoisgruppe nun als Körperautomorphismen bestimmt werden. Die Nullstellen des Polynoms   sind

 ,
 ,
 ,
 .

Der Zerfällungskörper ist somit  . Weil das Polynom irreduzibel und vom Grad 4 ist, handelt es sich bei   um eine algebraische Körpererweiterung vom Grad 4 über  . Eine Basis für   als Vektorraum über   ist  , d. h. jedes Element aus   ist von der Form   mit   aus  . Die Ordnung der Galoisgruppe stimmt mit dem Grad der Körpererweiterung überein, ihre Elemente permutieren – wie oben gezeigt – die Nullstellen des Polynoms folgendermaßen:

 
 
 
 

  (als Permutation) bleibt die Identität, wird nun allerdings zu einem Körperautomorphismus   von  :

 .

Man sieht, dass unter   bei der Permutation der vier Nullstellen stets   und   vertauscht werden. Der zugehörige Körperautomorphismus   lautet somit:

 .

Dabei bleibt der Körper   elementweise fest. Entsprechendes gilt bei   für   und  . Unter   ändert sich bei beiden Wurzeln das Vorzeichen. Die entsprechenden Körperautomorphismen sind:

  mit dem Fixkörper   und
  mit dem Fixkörper  .

 ,   und   sind zu sich selbst invers, bilden also zusammen mit der Identität jeweils eine Untergruppe der Galoisgruppe. Mehr echte Untergruppen gibt es nicht, denn die Hinzunahme eines weiteren Elementes würde bereits die ganze Galoisgruppe erzeugen. Die Hintereinanderausführung von   und   ergibt  , damit ist die Galoisgruppe isomorph zur Kleinschen Vierergruppe und insbesondere kommutativ. Deshalb sind alle Untergruppen der Galoisgruppe auch Normalteiler. Also sind nach dem Hauptsatz der Galoistheorie  ,   und   die einzigen Zwischenkörper der Körpererweiterung  . Die Zwischenkörper selbst sind Körpererweiterungen vom Grad 2 über  .

Beispiel3: Bearbeiten

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

Q u e l l e :https://www.math.uni-augsburg.de/de/prof/alg/Downloads/Einfuehrung-in-die-Algebra.pdf

Mit Hilfe eines primitiven Elementes lässt sich auch die Galoisgruppe eines Polynoms bzw. einer Körpererweiterung berechnen.


Kopie:

  •   ist eine Körpererweiterung über  . Ein mögliches primitives Element   ist
 ,
denn mit
 ,   und  
ergibt sich, dass t Nullstelle des Polynoms   und damit algebraisch über   ist.
Außerdem erhält man die Gleichungen:
  und  .
Damit lassen sich   und   durch Polynome mit der Variablen t ersetzen:
  und  .
Also ist
 
und {1, t, t2, t3} eine Basis von   als Vektorraum über  . Eine andere mögliche Basis ist { }, d.h.
  .
Es handelt sich also um eine algebraische Körpererweiterung vom Grad vier.
  • Das Polynom   hat die Nullstellen   und hat somit   als Zerfällungskörper. Wie oben gezeigt, ist   ein primitives Element und die vier Nullstellen können somit als Polynome p1, p2, p3, p4 mit der Variablen t1 dargestellt werden:
 ,
 ,
 ,
 ,
Das primitive Element t1 ist - wie oben berechnet - Nullstelle des über   irreduziblen Polynoms  . Die anderen Nullstellen dieses Polynoms erhält man durch zweimaliges Wurzelziehen - zusammen mit der Beziehung  :
 .
Ersetzt man nun in den Polynomen p1, ... p4 die Variable t1 durch t2, t3 oder t4, so ergeben sich wiederum die Nullstellen x1, x2, x3, x4 des Ausgangspolynoms, allerdings in einer anderen Reihenfolge. Diese Permutationen der Nullstellen entsprechen jeweils einer Operation eines Elementes der Galoisgruppe auf diesen Nullstellen.[12]
Einsetzen von t1 liefert die Identität, die übrigen Beziehungen ergeben sich durch Nachrechnen:
 ,
 ,
 ,
 .
{ } ist die Galoisgruppe als Permutationsgruppe der Nullstellen, als Gruppe der Körperautomorphismen ergibt sie sich wie folgt:
Unter   werden   und   vertauscht werden, entsprechendes gilt bei   für   und  . Unter   ändert sich bei beiden Wurzeln das Vorzeichen. Die Elemente der Galoisgruppe als Körperautomorphismen sind somit:
 ,
 ,
 ,
 .

Man sieht, dass unter   neben dem Grundkörper   der Körper   elementweise fest bleibt. Bei   und   sind die Fixkörper   bzw.  .

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

Beispiel4: Bearbeiten

Man sieht, dass unter   bei der Permutation der vier Nullstellen stets   und   vertauscht werden. Der zugehörige Körperautomorphismus   lautet somit:

 .

Dabei bleibt neben dem Grundkörper   der Körper   elementweise fest. Entsprechendes gilt bei   für   und  . Unter   ändert sich bei beiden Wurzeln das Vorzeichen. Die entsprechenden Körperautomorphismen sind:

  mit Fixkörper   und
  mit Fixkörper  .

 ,   und   sind zu sich selbst invers, bilden also zusammen mit der Identität jeweils eine Untergruppe der Galoisgruppe. Mehr echte Untergruppen gibt es nicht, denn die Hinzunahme eines weiteren Elementes würde bereits die ganze Galoisgruppe erzeugen. Die Hintereinanderausführung von   und   ergibt  , damit ist die Galoisgruppe isomorph zur Kleinschen Vierergruppe und insbesondere kommutativ. Deshalb sind alle Untergruppen der Galoisgruppe auch Normalteiler. Also sind nach dem Hauptsatz der Galoistheorie  ,   und   die einzigen Zwischenkörper der Körpererweiterung  . Die Zwischenkörper selbst sind Körpererweiterungen vom Grad 2 über  .





Beispiel5: Bearbeiten

So ergeben sich die Nullstellen als Polynome p1, p2, p3 und p4 von t:

 ,
 ,
 ,
 .. Da dies ein Polynom vom Grad 4 ist, ist auch die Körpererweiterung   über   vom Grad 4 und { } eine mögliche Basis.

denn wegen

 

gilt

  und  .

Es lassen sich also   und   durch   darstellen, das heißt, es gilt:

 .

Beispiel:

  ist eine Körpererweiterung über  .

Ein mögliches primitives Element   ist

 ,

denn mit

  und  

ergeben sich die Gleichungen

  und  .

Damit lassen sich   und   durch t ersetzen:

  und  .

Also ist

 .

t ist Nullstelle des über Q irreduziblen Polynoms  , die anderen Nullstellen sind  . Da dies ein Polynom vom Grad 4 ist, ist auch die Körpererweiterung   über   vom Grad 4 und {1, t, t2, t3} eine Basis von   als Vektorraum über  . Eine andere mögliche Basis wäre { }.



 ,
 ,
 ,
 

Damit ist

 . Beispiel für Körper:

  ist ein Körper. Es genügt zu zeigen, dass das Inverse von   auch von der angegebenen Form ist:

 

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

Musik Bearbeiten

 

Beispiel: Bearbeiten

Mit   ist   eine algebraische Körpererweiterung über  , denn mit

 ,   und  

ist a Nullstelle des Polynoms   und somit algebraisch über  . Da es sich um ein Polynom vierten Grades handelt, ist auch der Grad der Körpererweiterung von   über   vier. Wie für jedes algebraische Element ist damit {1,a,a2,a3} eine Basis von   als Vektorraum über  . Eine einfachere allerdings ist die Basis { }.


Quelle: Wikiversity, Prof. Brenner:Kurs Galoistheorie, Beispiel 17.8 , https://de.wikiversity.org/wiki/Kurs:K%C3%B6rper-_und_Galoistheorie_(Osnabr%C3%BCck_2018-2019)/Vorlesung_17

Test: Galois-Resolvente

  1. Christian Karpfinger, Kurt Meyberg: Algebra: Gruppen - Ringe – Körper, Springer Spektrum 2017, ISBN 3-6625-4721-X, Abschnitt 29.2.1: Radikalerweiterungen
  2. Karpfinger/Meyberg: Algebra , Springer-Verlag 2017, ISBN 978-3-662-54721-2, Kapitel 30
  3. Kurt Meyberg, Algebra II, Carl Hanser Verlag (1976), ISBN 3-446-12172-2, Kapitel 7.2: Bestimmung einiger Galois-Gruppen
  4. Karpfinger / Meyberg: Algebra, Springer_Verlag 2017, Lemma 27.1, ISBN 978-3-662-54721-2
  5. Nieper-Wißkirchen: Galoissche Theorie. Universität Augsburg 2013, S. 126/127, Proposition 4.8. (PDF)
  6. Nieper-Wißkirchen: Galoissche Theorie. Universität Augsburg 2013, S. 119, Proposition 4.4. (PDF)
  7. Nieper-Wißkirchen: Galoissche Theorie. Universität Augsburg 2013, S. 119, Proposition 4.4. (PDF)
  8. Kurt Meyberg: Algebra II. Carl Hanser Verlag (1976), ISBN 3-446-12172-2, Kapitel 6.3.
  9. Nieper-Wißkirchen, Universität Augsburg (2013): "Galoissche Theorie", S. 119, Proposition 4.4 [2]
  10. Nieper-Wißkirchen, Universität Augsburg (2013): "Galoissche Theorie", S. 119, Proposition 4.4 [3]
  11. Nieper-Wißkirchen, Universität Augsburg: "Galoissche Theorie", S. 126, Proposition 4.8 und Beispiel, [4]
  12. Nieper-Wißkirchen, Universität Augsburg: "Galoissche Theorie", S. 126, Proposition 4.8, [5]