1000-km-Rennen auf dem Hungaroring 2010

Sportwagenrennen

Das 1000-km-Rennen auf dem Hungaroring 2010, auch 1000 km of Hungaroring, fand am 22. August auf dem Hungaroring statt und war der vierte Wertungslauf der Le Mans Series dieses Jahres.

Das Rennen Bearbeiten

Das 1000-km-Rennen war das erste Langstreckenrennen auf dem Hungaroring, der ungarischen Rennstrecke in der Nähe von Mogyoród. Seit 1986 wurde auf dieser Bahn der Große Preis von Ungarn der Formel 1 ausgetragen. Das Rennen fand im August statt, zu einem Termin der ursprünglich für das 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring vorgesehen war. Das traditionsreiche Rennen am Nürburgring, dass viele Jahre auf der Nordschleife ausgefahren wurde, fiel aus dem Rennkalender, nachdem der Veranstalter an der Finanzierung scheiterte. Das Sportwagenrennen am Hungaroring war als Nachtrennen konzipiert. Von den erwarteten sechs Stunden Fahrzeit fanden die letzten beiden bei Dunkelheit statt.

Im Training stellte sich rasch heraus, dass die Streckenführung mit vielen Kurven und nur einer langen Geraden, die PS-starken LMP1-Prototoypen nicht bevorteilte. Der favorisierte Oreca-Peugeot 908 HDi FAP erreichte im Qualifikationstraining nur den vierten Rang. Trainingsschnellster war Danny Watts in einem HPD ARX-01c, einem leistungsschwächeren aber auch leichteren LMP2-Wagen. Mit einer Zeit von 1:32,431 Minuten (Schnitt 170,631 km/h) war er um 0,4 Sekunden schneller als der bestplatzierte LMP1; dem Rebellion-Racing-Lola B10/60, gefahren von Andrea Belicchi.

Belicchi übernahm nach dem Start die Führung und behielt diese bis zur 33 Runde, dann wurde er von Olivier Panis im Peugeot überholt. Der Peugeot lag mit der Rennabstimmung wesentlich besser auf der Strecke, wodurch Panis und dessen Teamkollegen Stéphane Sarrazin und Nicolas Lapierre bis zur 129 Runde einen stabilen Vorsprung herausfahren konnten. Zu diesem Zeitpunkt war der Lola von Belicchi nach einem technischen Defekt ausgefallen und der zweite Rebellion-Lola weit zurückgefallen. In der 130 Runde kam Lapierre im führenden Peugeot unplanmäßig an die Boxen. Nach nur einer Runde steuerte Lapierre erneut die Boxen an. Diesmal wurde der Wagen zu einer 40-minütigen Reparatur in die Garage geschoben. Die entstandenen Getriebeprobleme konnte nicht behoben werden, sodass nach mehreren Versuchen den Wagen wieder rennbereit zu bekommen, der Peugeot bis zur letzten Runden an den Boxen blieb. Dann fuhr Sarrazin noch langsam eine Runde um in die Wertung zu kommen. Durch das LMP1-Desaster gewann ein LMP2-Wagen die Gesamtwertung. Pole-Setter Danny Watts siegte mit den Teamkollegen Nick Leventis und Jonny Kane im HPD ARX-01c.

Ergebnisse Bearbeiten

Schlussklassement Bearbeiten

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Fahrzeug Runden
1 LMP2 42 Vereinigtes Konigreich  Strakka Racing Vereinigtes Konigreich  Jonny Kane
Vereinigtes Konigreich  Danny Watts
Vereinigtes Konigreich  Nick Leventis
HPD ARX-01c 206
2 LMP2 40 Portugal  Quifel ASM Team Frankreich  Olivier Pla
Portugal  Miguel Amaral
Ginetta-Zytek GZ09S 205
3 LMP2 24 Frankreich  OAK Racing Frankreich  Matthieu Lahaye
Frankreich  Jacques Nicolet
Pescarolo 01 Evo 204
4 LMP2 25 Vereinigtes Konigreich  RML Brasilien  Thomas Erdos
Vereinigtes Konigreich  Mike Newton
Vereinigtes Konigreich  Ben Collins
Lola B08/80 202
5 LMP2 41 Vereinigtes Konigreich  Team Bruichladdich Norwegen  Thor-Christian Ebbesvik
Saudi-Arabien  Karim Ojjeh
Vereinigtes Konigreich  Tim Greaves
Ginetta-Zytek GZ09S 201
6 LMP2 29 Italien  Racing Box Italien  Marco Cioci
Italien  Piergiuseppe Perazzini
Italien  Luca Pirri
Lola B09/80 200
7 LMP1 5 Vereinigtes Konigreich  Beechdean Mansell Vereinigtes Konigreich  Greg Mansell
Vereinigtes Konigreich  Leo Mansell
Ginetta-Zytek 09 199
8 LMP1 12 Schweiz  Rebellion Racing Schweiz  Neel Jani
Frankreich  Nicolas Prost
Lola B10/60 193
9 LMP2 35 Frankreich  OAK Racing Monaco  Richard Hein
Frankreich  Guillaume Moreau
Pescarolo 01 Evo 192
10 GT2 77 Deutschland  Team Felbermayr Proton Osterreich  Richard Lietz
Deutschland  Marc Lieb
Porsche 997 GT3 RSR 192
11 GT2 91 Vereinigtes Konigreich  CRS Racing Vereinigtes Konigreich  Andrew Kirkaldy
Vereinigtes Konigreich  Tim Mullen
Ferrari F430 GTC 192
12 GT2 76 Frankreich  IMSA Performance Matmut Frankreich  Patrick Pilet
Frankreich  Raymond Narac
Porsche 997 GT3 RSR 192
13 GT2 95 Italien  AF Corse Frankreich  Jean Alesi
Finnland  Toni Vilander
Italien  Giancarlo Fisichella
Ferrari F430 GTC 192
14 GT2 96 Italien  AF Corse Portugal  Álvaro Parente
Spanien  Álvaro Barba
Ferrari F430 GTC 191
15 GT2 92 Vereinigtes Konigreich  JMW Motorsport Vereinigtes Konigreich  Rob Bell
Vereinigtes Konigreich  Darren Turner
Aston Martin V8 Vantage 191
16 GT2 88 Deutschland  Team Felbermayr Proton Frankreich  Romain Dumas
Osterreich  Martin Ragginger
Deutschland  Christian Ried
Porsche 997 GT3 RSR 190
17 GT2 94 Italien  AF Corse Argentinien  Luís Pérez Companc
Argentinien  Matías Russo
Ferrari F430 GTC 189
18 LMP2 31 Vereinigtes Konigreich  RLR Msport Vereinigtes Konigreich  Barry Gates
Vereinigtes Konigreich  Warren Hughes
Vereinigtes Konigreich  Rob Garofall
MG Lola EX265 189
19 GT2 85 Niederlande  Spyker Squadron Niederlande  Tom Coronel
Vereinigtes Konigreich  Peter Dumbreck
Spyker C8 Laviolette GT2-R 188
20 GT2 89 Deutschland  Hankook Team Farnbacher Deutschland  Dominik Farnbacher
Danemark  Allan Simonsen
Ferrari F430 GTC 188
21 GT1 50 Frankreich  Larbre Compétition Schweiz  Gabriele Gardel
Frankreich  Patrice Goueslard
Brasilien  Fernando Rees
Saleen S7-R 187
22 FLM 43 Frankreich  DAMS Italien  Alessandro Cicognani
Frankreich  Gary Chalandon
Belgien  Andrea Barlesi
Oreca FLM09 187
23 LMP1 008 Frankreich  Signature Plus Frankreich  Franck Mailleux
Belgien  Vanina Ickx
Frankreich  Pierre Ragues
Lola Aston Martin DBR1 184
24 LMP1 27 Vereinigtes Konigreich  Race Performance Schweiz  Michel Frey
Vereinigtes Konigreich  Chris Buncombe
Radical SR9 182
25 LMP2 30 Italien  Racing Box Italien  Fabio Babini
Italien  Federico Leo
Italien  Ferdinando Geri
Lola B09/80 179
26 FLM 46 Monaco  JMB Racing Niederlande  Peter Kutemann
Italien  Maurice Basso
Vereinigtes Konigreich  John Hartshorne
Oreca FLM09 178
27 GT2 86 Deutschland  Team Felbermayr Proton Deutschland  Marco Seefried
Osterreich  Horst Felbermayr junior
Osterreich  Horst Felbermayr senior
Porsche 997 GT3 RSR 174
28 GT2 90 Vereinigtes Konigreich  CRS Racing Vereinigtes Konigreich  Phil Quaife
Deutschland  Pierre Ehret
Ferrari F430 GTC 167
29 FLM 47 Schweiz  Hope Polevision Racing Frankreich  Olivier Lombard
Schweiz  Steve Zacchia
Italien  Luca Moro
Oreca FLM09 156
30 FLM 45 Belgien  Boutsen Energy Racing Osterreich  Dominik Kraihamer
Belgien  Nicolas De Crem
Belgien  Bernard Delhez
Oreca FLM09 146
31 LMP1 4 Frankreich  Team Oreca Matmut Frankreich  Olivier Panis
Frankreich  Stéphane Sarrazin
Frankreich  Nicolas Lapierre
Peugeot 908 HDi FAP 146
Ausgefallen
32 GT2 75 Deutschland  Prospeed Competition Vereinigtes Konigreich  Richard Westbrook
Deutschland  Marco Holzer
Porsche 997 GT3 RSR 133
33 LMP1 13 Schweiz  Rebellion Racing Frankreich  Jean-Christophe Boullion
Italien  Andrea Belicchi
Lola B10/60 124
34 LMP2 36 Frankreich  Pegasus Racing Frankreich  Julien Schell
Frankreich  Frédéric Da Rocha
Courage-Oreca LC75 77
35 GT1 66 Niederlande  Atlas FX-Team Full Speed Niederlande  Carlo van Dam
Belgien  Stéphane Lémeret
Osterreich  Norbert Walchhofer
Saleen S7-R 68
36 FLM 49 Vereinigtes Konigreich  Applewood Seven Frankreich  Damien Toulemonde
Schweiz  Mathias Beche
Oreca FLM09 35
37 FLM 44 Frankreich  DAMS Vereinigtes Konigreich  Darren Manning
Vereinigtes Konigreich  Jody Firth
Oreca FLM09 20
Nicht gestartet
38 FLM 48 Schweiz  Hope Polevision Racing Belgien  Nico Verdonck
Schweiz  Christophe Pillon
Frankreich  Vincent Capillaire
Oreca FLM09 1

1 nicht gestartet

Nur in der Meldeliste Bearbeiten

Hier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge, die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen daran nicht teilnahmen.

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Chassis
39 LMP2 39 Deutschland  KSM Frankreich  Jean de Pourtales
Japan  Hideki Noda
Vereinigtes Konigreich  Jonathan Kennard
Lola B08/47

Klassensieger Bearbeiten

Klasse Fahrer Fahrer Fahrer Fahrzeug Platzierung im Gesamtklassement
LMP1 Vereinigtes Konigreich  Leo Mansell Vereinigtes Konigreich  Greg Mansell Ginetta-Zytek GZ09S Rang 7
LMP2 Vereinigtes Konigreich  Danny Watts Vereinigtes Konigreich  Nick Leventis Vereinigtes Konigreich  Jonny Kane HPD ARX-01c Gesamtsieg
FLM Italien  Alessandro Cicognani Belgien  Andrea Barlesi Frankreich  Gary Chalandon Oreca FLM09 Rang 22
GT1 Frankreich  Patrice Goueslard Schweiz  Gabriele Gardel Brasilien  Fernando Rees Saleen S7-R Rang 21
GT2 Osterreich  Richard Lietz Deutschland  Marc Lieb Porsche 997 GT3 RSR Rang 10

Renndaten Bearbeiten

  • Gemeldet: 39
  • Gestartet: 37
  • Gewertet: 31
  • Rennklassen: 5
  • Zuschauer: unbekannt
  • Wetter am Renntag: trocken und heiß
  • Streckenlänge: 4,381 km
  • Fahrzeit des Siegerteams: 6:01:02,752 Stunden
  • Gesamtrunden des Siegerteams: 206
  • Gesamtdistanz des Siegerteams: 902,486 km
  • Siegerschnitt: 149,979 km/h
  • Pole Position: Danny Watts – HPD ARX-01c (#42) – 1:32,431 = 170,631 km/h
  • Schnellste Rennrunde: Stéphane Sarrazin – Peugeot 908 HDi FAP (#4) – 1:34,934 = 166,132 km/h
  • Rennserie: 4. Lauf der Le Mans Series 2010

Weblinks Bearbeiten

Vorgängerrennen
1000-km-Rennen von Algarve 2010
Le Mans Series Nachfolgerennen
1000-km-Rennen von Silverstone 2010