Region Hannover
Wappen | Deutschlandkarte |
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![]() Koordinaten: 52° 25′ N, 9° 43′ O |
Basisdaten | |
Bundesland: | Niedersachsen |
Verwaltungssitz: | Hannover |
Fläche: | 2.290,86 km2 |
Einwohner: | 1.157.624 (31. Dez. 2018)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 505 Einwohner je km2 |
Kfz-Kennzeichen: | H |
Regionsschlüssel: | 03 2 41 |
NUTS: | DE929 |
Regionsgliederung: | 21 Gemeinden |
Adresse der Regionsverwaltung: |
Hildesheimer Straße 20 30169 Hannover |
Website: | |
Regionspräsident: | Hauke Jagau (SPD) |
Lage der Region Hannover in Niedersachsen | |
Die Region Hannover ist ein Kommunalverband besonderer Art in Niedersachsen. Die bevölkerungsreichsten Städte der Region Hannover nach Hannover selbst sind Garbsen und Langenhagen, die flächengrößte Stadt ist Neustadt am Rübenberge (eine der flächengrößten Gemeinden Deutschlands). Die Region Hannover ist Teil der Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg.
GeografieBearbeiten
LageBearbeiten
Die Region liegt im Übergangsgebiet der Landschaftsräume Lüneburger Heide und Mittelgebirge. Im Westen liegt das Steinhuder Meer als größter Binnensee Niedersachsens, umgeben von großflächigen Mooren. Im Südwesten das leicht hügelige Calenberger Land vor dem Übergang zu den Mittelgebirgen. Die Mittelgebirgsschwelle wird im Südwesten durch die Gebirgszüge Deister und Osterwald um die Städte Barsinghausen und Springe erreicht. Der Südosten hat Anteil an den fruchtbaren Ackerböden der Hildesheimer Börde. Im Zentrum der Region liegt Niedersachsens Landeshauptstadt Hannover mit über 530.000 Einwohnern. Landschaftsgeographisch gehört der nördliche Teil zur Hannoverschen Moorgeest, hier geht die Landschaft in die Südheide über mit großflächigen Waldgebieten (besonders Kiefern). Die Region Hannover liegt in der südlichen Mitte Niedersachsens. Höchste Erhebung in der Region ist der Bröhn (405 m ü. NN) im Deister.
NachbarkreiseBearbeiten
Nienburg/Weser | Heidekreis | Celle |
Schaumburg | Gifhorn, Peine | |
Hameln-Pyrmont | Hildesheim |
GeschichteBearbeiten
Die Region Hannover wurde zum 1. November 2001 aus den Kommunen des bisherigen Landkreises Hannover und der bisher kreisfreien Stadt Hannover gebildet, zugleich wurden der Landkreis Hannover und der Kommunalverband Großraum Hannover aufgelöst. Die Region Hannover übernahm auch Aufgaben der damaligen Bezirksregierung Hannover. Die Stadt Hannover wurde in die Region Hannover eingegliedert, behielt jedoch ihren Rechtsstatus als kreisfreie Stadt, sofern im Gesetz über die Region Hannover oder aufgrund dieses Gesetzes nichts anderes bestimmt war. Das Gesetz wurde 2011 abgelöst durch das Niedersächsische Kommunalverfassungsgesetz.
Religion
Die Region Hannover ist seit der Reformation protestantisch geprägt.
2018 waren 35,1 % der Bevölkerung evangelisch und 12,2 % katholisch. Die Mehrheit mit 52,7 % gehört keiner der beiden großen christlichen Konfessionen an.[2]
EinwohnerentwicklungBearbeiten
Jahr | Einwohner[3] |
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2001 | 1.122.038 |
2005 | 1.128.543 |
2010 | 1.132.130 |
2015 | 1.144.481 |
2017 | 1.153.063 |
2018 | 1.157.624 |
PolitikBearbeiten
Die Regionsversammlung ist Vertretung und Hauptorgan der Region Hannover und besteht aus 85 Mitgliedern, darunter der Regionspräsident, der für sieben Jahre gewählt wird. Die übrigen 84 Versammlungsmitglieder werden für fünf Jahre gewählt. Vorsitzender der Regionsversammlung ist Walter Richter (SPD). Die Regionsversammlung bildet Ausschüsse. Der erste Regionspräsident war 2001 Michael Arndt. Seit 2006 ist Hauke Jagau Regionspräsident. Der Regionspräsident hat drei Ehrenamtliche Stellvertreter für repräsentative Termine, Petra Rudszuck (SPD), Michael Dette (Bündnis 90/Die Grünen) und Michaela Michalowitz (CDU). Allgemeiner Vertreter des Regionspräsidenten in der Verwaltung ist der erste Regionsrat, seit April 2018 Cora Hermenau (CDU). Die Kommunalwahl 2016 ergab folgende Sitzverteilung:
Parteien und Wählergemeinschaften | Prozent 2016 |
Sitze 2016 |
Prozent 2011 |
Sitze 2011 |
Prozent 2006 |
Sitze 2006 |
Prozent 2001 |
Sitze 2001 | |
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SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 32,3 | 26 | 36,4 | 31 | 39,7 | 33 | 42,4 | 37 |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 29,0 | 24 | 31,0 | 26 | 35,2 | 30 | 36,2 | 31 |
Grüne | Bündnis 90/Die Grünen | 13,6 | 12 | 19,0 | 16 | 10,9 | 9 | 9,1 | 8 |
FDP | Freie Demokratische Partei | 5,4 | 5 | 3,1 | 3 | 7,3 | 6 | 6,3 | 5 |
Linke | Die Linke | 4,8 | 4 | 2,5 | 3 | 1,4 | 1 | ||
BF | BürgerForum | – | – | 1,1 | 1 | 1,1 | 1 | – | – |
HAN | Hannoveraner | 1,9 | 2 | 2,7 | 2 | – | – | – | – |
Piraten | Piratenpartei Deutschland | 1,6 | 1 | 3,0 | 2 | – | – | – | – |
REP | Die Republikaner | – | – | – | – | 1,5 | 1 | 1,4 | 1 |
AfD | Alternative für Deutschland | 10,1 | 9 | – | – | – | – | – | – |
PARTEI | Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative | 0,9 | 1 | – | – | – | – | – | – |
BSG | Bündnis für Soziale Gerechtigkeit | – | – | 0,6 | 0 | 0,7 | 1 | – | – |
Sonstige | 1,5 | 1,6 | 3,8 | 3 | 3,1 | 1 | |||
Gesamt | 100 | 84 | 100 | 84 | 100 | 84 | 100 | 84 | |
Wahlbeteiligung in Prozent | 54,6 | 49,7 | 47,0 | 52,3 |
RegionsausschussBearbeiten
Der Regionsausschuss ist neben der Regionsversammlung das zweite Organ der Region Hannover mit eigenen Zuständigkeiten. Er bereitet unter anderem die Beschlüsse der Regionsversammlung vor. Unter dem Vorsitz des Regionspräsidenten sind weitere Mitglieder der Versammlung als Beigeordnete sowie beratend die Dezernenten Mitglied im Ausschuss.
RegionspräsidentenBearbeiten
- Michael Arndt (SPD, 2001–2006)
- Hauke Jagau (SPD, seit 2006)
VerwaltungBearbeiten
Die Verwaltung gliedert sich in den Geschäftsbereich des Regionspräsidenten (Dezernat R) und fünf Dezernate. In der Verwaltung arbeiten mehr als 2000 Mitarbeiter.[4] Der Regionspräsident wird nach B 9 besoldet (plus 27 % Zulage nach B 10), der erste Regionsrat nach B 8, die weiteren Dezernenten nach B 7.[5]
- Dezernat Regionspräsident Hauke Jagau (SPD)
- Dezernat I: Öffentliche Gesundheit, Sicherheit, IT-Koordination und EU-Angelegenheiten (1. Regionsrätin Cora Hermenau)
- Dezernat II: Soziale Infrastruktur (Regionsrätin Andrea Hanke)
- Dezernat III: Umwelt, Planung und Bauen (Regionsrätin Christine Karasch)
- Dezernat IV: Wirtschaft, Verkehr und Bildung (Regionsrat Ulf-Birger Franz)
- Dezernat V: Finanzen, Gebäudewirtschaft und Krankenhäuser (Regionsrätin Andrea Fischer)
WappenBearbeiten
Blasonierung: „Im roten Schild oben ein nach rechts gewendeter, schreitender goldener Löwe, unten ein mit der Spitze nach unten gekehrtes silbernes Kleeblatt mit roten Blattrippen.“ | |
PartnerschaftenBearbeiten
Die Region Hannover unterhält Partnerschaften mit folgenden Regionen:[6]
- Region Unter-Galiläa (Israel)
- Landkreis Posen (Polen)
Wirtschaft und InfrastrukturBearbeiten
Im Jahre 2016 betrug das Bruttoinlandsprodukt der Region 49,578 Milliarden € und belegte damit Rang 7 in der Rangliste der deutschen Städte nach Wirtschaftsleistung. Das BIP pro Kopf lag im selben Jahr bei 43.240 € pro Kopf (Niedersachsen: 34.812 €, Deutschland 38.180 €). In der Region Hannover waren 2016 ca. 691.700 Personen beschäftigt.[7] Die Arbeitslosenquote lag im Dezember 2018 bei 6,2 % und damit über dem Niedersächsischen Durchschnitt von 5,0 %.[8]
Im Zukunftsatlas 2016 belegte die Region Hannover Platz 82 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „hohen Zukunftschancen“.[9]
In der Region Hannover haben verschiedene große Firmen ihren Haupt- oder Deutschlandsitz wie Swiss Life Select (ehemals AWD), Bahlsen, Continental, Deutsche Messe AG, Heinz von Heiden GmbH Massivhäuser, Komatsu Hanomag, Kaufmännische Krankenkasse – KKH, Kind Hörgeräte, Konica Minolta, Norddeutsche Landesbank, Ricoh, Rossmann, Sennheiser, Talanx, TUI, Johnson Controls (ehemals Varta AG) und Volkswagen Nutzfahrzeuge. In Trägerschaft der Region befindet sich der Krankenhausverbund Klinikum Region Hannover.
VerkehrBearbeiten
In Hannover kreuzen sich bedeutende Verkehrsachsen der Nord-Süd-Richtung mit denen der Ost-West-Richtung. Am Autobahnkreuz Hannover-Ost treffen die Bundesautobahnen A 2 (Europastraße E 30) und die A 7 (E 45) aufeinander. Weiter liegen im Einzugsbereich die Autobahnen A 37 und A 352 sowie die Bundesstraßen B 3, B 6, B 65, B 217, B 441, B 443 und die B 522.
Der Hauptbahnhof Hannover verknüpft u. a. die Bahnstrecken Bremen/Hamburg–Kassel und Hamm–Berlin. Der Mittellandkanal und der Stichkanal Hannover-Linden verbinden Hannover für die Binnenschifffahrt über weitere Kanäle mit dem Ruhrgebiet, Hamburg und Berlin. Über den Flughafen Hannover-Langenhagen bestehen Flugverbindungen zum internationalen Drehkreuz Frankfurt am Main sowie zu anderen nationalen und internationalen Zielen im Linien- und Tourismusverkehr.
Im Nahverkehr verfügt die Region Hannover mit dem Großraum-Verkehr Hannover über einen traditionsreichen Verkehrsverbund, der u. a. die S-Bahn Hannover und die Stadtbahn Hannover umfasst.
BildungseinrichtungenBearbeiten
Die Region Hannover ist Träger der öffentlichen Berufsbildenden Schulen, von denen sich zwölf in der Stadt Hannover und drei außerhalb der Stadt Hannover in Burgdorf, Neustadt und Springe befinden. Außerdem ist die Region Träger der öffentlichen Förderschulen.
GemeindenBearbeiten
(Einwohner am 31. Dezember 2018)[10]
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Die Einheitsgemeinden Barsinghausen, Burgdorf, Garbsen, Isernhagen, Laatzen, Langenhagen, Lehrte, Neustadt am Rübenberge, Ronnenberg, Seelze, Sehnde, Springe, Uetze, Wedemark und Wunstorf haben die kommunalrechtliche Stellung selbständiger Gemeinden.
SchutzgebieteBearbeiten
in der Region befinden sich neben Landschaftsschutzgebieten und Naturdenkmalen 37 ausgewiesene Naturschutzgebiete (Stand Februar 2017).
Siehe auch:
Kfz-KennzeichenBearbeiten
Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis und der kreisfreien Stadt Hannover bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen H zugewiesen. Es wird in der Region Hannover durchgängig bis heute ausgegeben.
Die früheren Unterscheidungskennzeichen NRÜ (Altkreis Neustadt am Rübenberge), SPR (Altkreis Springe) und BU (Altkreis Burgdorf) wurden bisher nicht wiedereingeführt.
LiteraturBearbeiten
- Martin Höfelmann: Kommunale Selbstverwaltung in Deutschland – Organisation und Aufbau der Kommunalverwaltung – Mit exemplarischem Vergleich der Stadtverwaltungen der Landeshauptstädte Hannover und Erfurt. München 2008, ISBN 3-640-19218-4.
- Jens Wassermann: Die Region Hannover – Regionale Kooperation vor dem Hintergrund einer institutionalisierten Gebietskörperschaft. VDM Verlag Dr. Müller, Saarbrücken 2007, ISBN 978-3-8364-5577-0.
- Klaus Mlynek: Region Hannover. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 519.
Siehe auchBearbeiten
WeblinksBearbeiten
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle 12411: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2018 (Hilfe dazu).
- ↑ Katholisch in der Region Hannover, abgerufen am 5. August 2019
- ↑ Regionaldatenbank Niedersachsen
- ↑ Ausbildungsplätze bei der Region Hannover, hannover.de
- ↑ Gehaltserhöhung für Niedersachsens Bürgermeister - waz-online.de
- ↑ Partnerschaften der Region Hannover hannover.de, abgerufen am 30. April 2019.
- ↑ Aktuelle Ergebnisse – VGR dL. Abgerufen am 7. Januar 2019.
- ↑ Bundesland Niedersachsen. Bundesagentur für Arbeit, abgerufen am 7. Januar 2019.
- ↑ Zukunftsatlas 2016. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 4. Januar 2018; abgerufen am 23. März 2018. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle 12411: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2018 (Hilfe dazu).