Das 94. Indianapolis 500 (offiziell 94th Running of the Indianapolis 500) auf dem Indianapolis Motor Speedway fand am 30. Mai 2010 statt und ging über eine Distanz von 200 Runden à 4,023 km, was einer Gesamtdistanz von 804,672 km entspricht.

Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Indianapolis 500 2010
Renndaten
6. von 17 Rennen der IndyCar Series 2010
Streckenprofil
Name: Indianapolis 500
Datum: 30. Mai 2010
Ort: USA-Indiana Speedway, Indiana, Vereinigte Staaten
Kurs: Indianapolis Motor Speedway
Länge: 804,672 km in 200 Runden à 4,023 km

Wetter: sonnig, 31 °C[1]
Pole-Position
Fahrer: Brasilien Helio Castroneves Team Penske
Zeit: Ø 4 Rd. 2:37.915 min
Schnellste Runde
Fahrer: AustralienAustralien Will Power Team Penske
Zeit: 0:40.1272 min (Runde 15, 225.090 mph)
Podium
Erster: Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Dario Franchitti Chip Ganassi Racing
Zweiter: Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Dan Wheldon Panther Racing
Dritter: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Marco Andretti Andretti Autosport
Dario Franchitti nach seinem Sieg 2010

Bericht Bearbeiten

Der aus der ersten Reihe, vom dritten Platz aus gestartete Dario Franchitti übernahm die Führung in der ersten Runde. Bereits in der zweiten Kurve lösten Davey Hamilton und Tomas Scheckter die erste Gelbphase aus. Die beiden konnten sich nicht einigen über die Vorfahrt und die Fahrer gaben sich gegenseitig die Schuld am Unfall, Scheckter konnte das Rennen fortsetzen. In der fünften Runde kam es zum Restart, wegen eines Drehers in die Mauer von Bruno Junqueira kamen gleich wieder die gelben Flaggen heraus. Danach war für längere Zeit das Fahrerfeld im Renntempo unterwegs. In der 31. Runde überholte Will Power Franchitti und löste ihn an der Spitze ab. Beim ersten Boxenstopp von Power ließ sich der Tankschlauch nicht mehr entfernen vom Auto. Power fuhr trotzdem los und verlor den abgerissenen Schlauch. Die Rennleitung strafte dies mit einer Boxendurchfahrt, Power fiel bis auf den 25. Platz zurück. Auch bei den weiteren Stopps von Power gab es Probleme, trotzdem fuhr er auf den achten Rang nach vorne. Bis zur Hälfte des Rennens führte Franchitti das Rennen an. In der 65. Runde prallte John Andretti in die Mauer und löste damit die nächste Neutralisation des Rennens aus. Unter Gelb steuerten Scott Dixon und Raphael Matos die Boxen an. Bei beiden wurde ein Rad nicht richtig befestigt, was zur Folge hatte, dass die Räder beim Verlassen der Boxen von den Autos fielen. Der vom letzten Platz (33.) aus gestartete Tony Kanaan zeigte eine außerordentliche Aufholjagd, er lag nach seinem zweiten Stopp bereits auf dem 4. Platz. Eine weiter Gelbphase kam in der 106. Runde, nach dem Vítor Meira die Außenmauer touchierte. Die meisten Fahrer legten unter Gelb einen Stopp ein, kurzzeitig übernahm Scheckter die Führung, Franchitti überholte ihn nach dem Neustart aber wieder. Franchitti fuhr einen Vorsprung von beinahe 10 Sekunden heraus, Kanaan lag auf dem zweiten Rang nach 142 Runden. Die Reihenfolge änderte sich ab diesem Zeitpunkt meist nur noch wegen weiteren Stopps. Beim drittplatzierten Helio Castroneves ging beim Verlassen der Box der Motor aus, was ihn auf den 16. Platz zurückwarf. Ein Dreher von Sebastián Saavedra in Runde 161 führte zu einer weiteren kurzen Gelbphase. Die meisten Fahrer kamen an die Boxen, Mike Conway, Justin Wilson, Castroneves und Graham Rahal blieben auf der Strecke und belegten die ersten vier Plätze. Gegen Ende des Rennens hatte keiner der vier genug Treibstoff, um das Rennen zu beenden. Nach dem alle vier Fahrer acht Runden vor Schluss nochmals stoppten, übernahm Franchitti wieder die Spitze vor Kanaan, der nochmals an die Boxen musste und auf den 11. Platz abrutschte. Auch Franchitti musste das Tempo drosseln, um über die letzten Runden zu kommen, eine weitere Neutralisation des Rennens sicherte ihm schlussendlich den Sieg. Ein schwerer Unfall zwischen Ryan Hunter-Reay, der plötzlich verlangsamte wegen Kraftstoffmangels, wurde getroffen von Conway. Sein Auto schleuderte in die Luft, heftig in den Fangzaun und blieb schließlich komplett zerstört kopfüber auf der Rennstrecke liegen. Die heranfahrende Ana Beatriz drehte sich ebenfalls und prallte an die Innenwand des Ovals. Conway musste mit einem Halswirbelbruch und einer Oberschenkelfraktur ins Krankenhaus geflogen werden, seine vollständige Genesung dauerte mehrere Monate.

Startaufstellung Bearbeiten

Reihe Nr. Innen Nr. Mitte Nr. Außen
1 3 Brasilien  Hélio Castroneves 12 Australien  Will Power 10 Vereinigtes Konigreich  Dario Franchitti
2 6 Australien  Ryan Briscoe 77 Kanada  Alex Tagliani 9 Neuseeland  Scott Dixon
3 30 Vereinigte Staaten  Graham Rahal 20 Vereinigte Staaten  Ed Carpenter 06 Japan  Hideki Mutoh
4 99 Vereinigte Staaten  Townsend Bell 22 Vereinigtes Konigreich  Justin Wilson 2 Brasilien  Raphael Matos
5 32 Brasilien  Mario Moraes 21 Vereinigte Staaten  Davey Hamilton 24 Vereinigtes Konigreich  Mike Conway
6 26 Vereinigte Staaten  Marco Andretti 37 Vereinigte Staaten  Ryan Hunter-Reay 4 Vereinigtes Konigreich  Dan Wheldon
7 8 Venezuela  E. J. Viso 23 Sudafrika  Tomas Scheckter 25 Brasilien  Ana Beatriz
8 78 Schweiz  Simona de Silvestro 7 Vereinigte Staaten  Danica Patrick 36 Belgien  Bertrand Baguette
9 33 Brasilien  Bruno Junqueira 19 Vereinigtes Konigreich  Alex Lloyd 34 Brasilien  Mario Romancini
10 43 Vereinigte Staaten  John Andretti 67 Vereinigte Staaten  Sarah Fisher 14 Brasilien  Vítor Meira
11 5 Japan  Takuma Sato 29 Kolumbien  Sebastián Saavedra 11 Brasilien  Tony Kanaan

Klassifikationen Bearbeiten

Endresultat Bearbeiten

Pos. Nr.[2] Fahrer Team Rd. Zeit/Rückstand Führungsrunden Start
1 10 Vereinigtes Konigreich  Dario Franchitti (W) Chip Ganassi Racing 200 3:05:37.0131 155 3
2 4 Vereinigtes Konigreich  Dan Wheldon (W) Panther Racing 200 0.1536 18
3 26 Vereinigte Staaten  Marco Andretti Andretti Autosport 200 23.5251 1 16
4 19 Vereinigtes Konigreich  Alex Lloyd Dale Coyne Racing 200 20.9876 26
5 9 Neuseeland  Scott Dixon (W) Chip Ganassi Racing 200 21.4922* 6
6 7 Vereinigte Staaten  Danica Patrick Andretti Autosport 200 21.7560* 23
7 22 Vereinigtes Konigreich  Justin Wilson Dreyer & Reinbold Racing 200 25.9761 11 11
8 12 Australien  Will Power Team Penske 200 30.2474 5 2
9 3 Brasilien  Hélio Castroneves (W) Team Penske 200 33.0137 3 1
10 77 Kanada  Alex Tagliani FAZZT Race Team 200 34.2482 5
11 11 Brasilien  Tony Kanaan Andretti Autosport 200 59.5957 33
12 30 Vereinigte Staaten  Graham Rahal Rahal Letterman Racing 200 59.9739 7
13 34 Brasilien  Mario Romancini (R) Conquest Racing 200 1:05.0219 27
14 78 Schweiz  Simona de Silvestro (R) HVM Racing 200 1:01.6745 22
15 23 Sudafrika  Tomas Scheckter Dreyer & Reinbold Racing 199 1 Rd. 5 20
16 99 Vereinigte Staaten  Townsend Bell Sam Schmidt Motorsports 199 1 Rd. 10
17 20 Vereinigte Staaten  Ed Carpenter Panther Racing 199 1 Rd. 8
18 37 Vereinigte Staaten  Ryan Hunter-Reay Andretti Autosport 198 Unfall 17
19 24 Vereinigtes Konigreich  Mike Conway Dreyer & Reinbold Racing 198 Unfall 15 15
20 5 Japan  Takuma Sato (R) KV Racing Technology 198 2 Rd. 31
21 25 Brasilien  Ana Beatriz (R) Dreyer & Reinbold Racing 196 Unfall 21
22 36 Belgien  Bertrand Baguette (R) Conquest Racing 183 17 Rd. 24
23 29 Kolumbien  Sebastián Saavedra (R) Bryan Herta Autosport 159 Unfall 32
24 6 Australien  Ryan Briscoe Team Penske 147 Unfall 5 4
25 8 Venezuela  E. J. Viso KV Racing Technology 139 Unfall 19
26 67 Vereinigte Staaten  Sarah Fisher Sarah Fisher Racing 125 Unfall 29
27 14 Brasilien  Vítor Meira A. J. Foyt Enterprises 105 Unfall 30
28 06 Japan  Hideki Mutoh Newman/Haas Racing 76 Handling 9
29 2 Brasilien  Raphael Matos De Ferran Dragon Racing 72 Unfall 12
30 43 Vereinigte Staaten  John Andretti Andretti Autosport 62 Unfall 28
31 32 Brasilien  Mario Moraes KV Racing Technology 17 Unfall 13
32 33 Brasilien  Bruno Junqueira FAZZT Race Team 7 Unfall 25
33 21 Vereinigte Staaten  Davey Hamilton De Ferran Dragon Racing 0 Unfall 14

(R)=Rookie / (W)=früherer Gewinner / Reifen: alle mit Firestone / Motor: alle mit Honda / Chassis: alle mit Dallara / Gelbphasen: 5 für 27 Runden

Führungsrunden Bearbeiten

Fahrer Team Anzahl
Vereinigtes Konigreich  Dario Franchitti Chip Ganassi Racing 155
Vereinigtes Konigreich  Mike Conway Dreyer & Reinbold Racing 15
Vereinigtes Konigreich  Justin Wilson Dreyer & Reinbold Racing 11
Sudafrika  Tomas Scheckter Dreyer & Reinbold Racing 5
Australien  Ryan Briscoe Team Penske 5
Australien  Will Power Team Penske 5
Brasilien  Hélio Castroneves Team Penske 3
Vereinigte Staaten  Marco Andretti Andretti Autosport 1

Weblinks Bearbeiten

Commons: Indianapolis 500 2010 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. de.weatherspark.com: Indianapolis, 30. Mai 2010, abgerufen am 7. Oktober 2023
  2. motorsportmagazine.com: 2010 Indianapolis 500 - Round 6, abgerufen am 7. Oktober 2023