Das vom 25. bis 27. Mai 1997 ausgetragene 81. Indianapolis 500-Rennen war das zweite Indy 500 unter der Regie der Indy Racing League (IRL). Es wurde, wie schon das Rennen 1990, vom Niederländer Arie Luyendyk gewonnen. Es war das fünfte Rennen der Indy Racing League Saison 1996/97.

Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Indianapolis 500 1997
Renndaten
5. von 10 Rennen der IndyCar Series 1997
Streckenprofil
Name: Indianapolis 500
Datum: 25. bis 27. Mai 1997
Ort: USA-Indiana Speedway, Indiana, Vereinigte Staaten
Kurs: Indianapolis Motor Speedway
Länge: 804,672 km in 200 Runden à 4,023 km

Pole-Position
Fahrer: Niederlande Arie Luyendyk Treadway Racing
Zeit: 2:44,939 min
Schnellste Runde
Fahrer: Vereinigte Staaten Tony Stewart Team Menard
Zeit: 0:41,739 min
Podium
Erster: Niederlande Arie Luyendyk Vereinigte Staaten Treadway Racing
Zweiter: Kanada Scott Goodyear Vereinigte Staaten Treadway Racing
Dritter: Vereinigte Staaten Jeff Ward Vereinigte Staaten Team Cheever

Bericht Bearbeiten

Das Rennen war aufgrund diverser durch die Trennung von der Indy Car World Series und der IRL bedingten Problemen als Tiefpunkt der Geschichte. Die IRL hatte eine neue Regel eingeführt, wonach die 25 bestplatzierten Teams der vorherigen IRL-Saison automatisch für das Rennen qualifiziert waren, sofern sie eine noch zu definierende Mindestgeschwindigkeit erreichten. Damit wären lediglich acht Plätze für die meist sehr zahlreichen Gaststarter übrig geblieben – zudem die IRL ohnehin kein festes Starterfeld hatte. Zwei Teams verzichteten auf dieses Startrecht, jedoch blieb das Problem, dass diverse Autos schneller waren als diese sicher qualifizierten Autos – dabei warb man doch mit den schnellsten 33 Autos. Nach der eigentlichen Qualifikation waren nun Lyn St. James und Johnny Unser nicht qualifiziert, obgleich sie bei weitem nicht die langsamsten Fahrer im Feld waren.[1] Also definierte man die Regel kurzfristig um, so dass nun die schnellsten 33 und die 25 IRL-Stammteams qualifiziert waren. Zum ersten Mal seit 1979 (damals wegen ähnlichen Schwierigkeiten) und zum zweiten Mal seit 1933 waren nun mehr als 33 Autos für das Rennen qualifiziert.

Diese 35 Fahrer vereinten auf sich eine durchschnittliche Erfahrung von gerade einmal zwei Indy-500-Starts; ein Wert, der nach Abzug der vier erfahrensten Starter (Arie Luyendyk und Roberto Guerrero hatten zuvor je zwölf; Scott Goodyear und Eddie Cheever je sechs Starts) auf kaum mehr als ein Rennen sank. Keiner der 11 Rookies hatte sich vorher in irgendeiner bedeutenden Serie einen Namen gemacht; insbesondere kam kein einziger Fahrer aus der konkurrierenden CART-Serie.

Nach den Regeln sorgte das Wetter für die nächsten Probleme. Am Rennsonntag konnte wegen Regens nicht gefahren werden (auf einem Oval ist der Einsatz von Regenreifen aus Sicherheitsgründen nicht möglich) und am Montag kam man auch nur bis zur Runde 15, bis es wiederum regnete. Bereits vor dem Rennstart in den Aufwärmrunden hatte sich die komplette fünfte Startreihe durch einen Unfall eliminiert, darunter Kenny Bräck, der das Rennen zwei Jahre später gewinnen sollte. Zwei weitere Fahren gaben vor dem Start mit technischen Problemen auf und bei Claude Bourbonnais, der 1997 seinen einzigen Indy-500-Start hatte, war nach 10 Runden der Motor geplatzt. Somit war das Feld für den Neustart bereits auf 29 Autos geschrumpft.

Zunächst hatte man diesen für den folgenden Samstag erwartet, da unter der Woche kaum Zuschauer kommen würden. Eine ähnliche Regelung gab es bereits 1986, als ebenfalls der Sonntag und der Montag verregnet war. Doch man entschied sich für einen Start am Dienstag, an dem das Rennen nun tatsächlich stattfinden konnte, wobei es letzten Endes bis zur Runde 28 dauerte, bis man tatsächlich mehr als eine Runde am Stück Gas geben konnte, davor gab es zwei Aufwärmrunden und zwei längere Gelbphasen.

Für völlige Verwirrung sorgte dann das Rennende. Eingangs der 199. Runde kollidierte Tony Stewart leicht mit der Außenmauer und verbog sich dabei die Aufhängung. Das Rennen wurde (wie in einem solchen Falle üblich) neutralisiert, was normalerweise das Rennende bedeutet hätte. Doch für die 200. und letzte Runde wurde das Rennen ohne jede Vorwarnung wieder freigegeben. Auch die Streckentechnik war offensichtlich überfordert, denn es dauerte fast die halbe Runde, bis auch die Warnlampen rund um die Strecke erloschen waren. Folglich behielt Arie Luyendyk die erst vor wenigen Runden erlangte Führung und gewann so sein zweites Indy 500.[2]

Klassifikationen Bearbeiten

Endergebnis Bearbeiten

Pos. Nr. Fahrer Team Chassis Motor R. Runden Zeit/Rückstand Startplatz Führungsrunden Punkte
1 5 Niederlande  Arie Luyendyk (W) Treadway Racing G-Force Oldsmobile F 200 3:25:43,388 h 1 61 37
2 6 Kanada  Scott Goodyear Treadway Racing G-Force Oldsmobile F 200 0,570 s 5 2 33
3 52 Vereinigte Staaten  Jeff Ward (R) Team Cheever G-Force Oldsmobile G 200 4,081 s 7 49 32
4 91 Vereinigte Staaten  Buddy Lazier (W) Hemelgarn Racing Dallara Oldsmobile F 200 10,330 s 10 7 31
5 2 Vereinigte Staaten  Tony Stewart Team Menard G-Force Oldsmobile F 200 28,613 s 2 64 31
6 14 Vereinigte Staaten  Davey Hamilton A. J. Foyt Enterprises G-Force Oldsmobile G 199 1 Rd. 8 29
7 11 Vereinigte Staaten  Billy Boat (R) A. J. Foyt Enterprises Dallara Oldsmobile G 199 1 Rd. 22 1 28
8 3 Vereinigte Staaten  Robbie Buhl Team Menard G-Force Oldsmobile F 199 1 Rd. 4 16 27
9 30 Vereinigte Staaten  Robbie Groff (R) McCormack Motorsports G-Force Oldsmobile G 197 3 Rd. 21 26
10 33 Spanien  Fermín Vélez Team Scandia Dallara Oldsmobile G 195 5 Rd. 29 25
11 12 Vereinigte Staaten  Buzz Calkins Bradley Motorsports G-Force Oldsmobile G 188 Getriebe 16 24
12 10 Vereinigte Staaten  Mike Groff Byrd-Cunningham Racing G-Force Infiniti F 188 12 Rd. 18 23
13 90 Vereinigte Staaten  Lyn St. James Hemelgarn Racing Dallara Infiniti F 186 Unfall 34 22
14 44 Vereinigte Staaten  Steve Kinser (R) Sinden Racing Services Dallara Oldsmobile G 185 Unfall 20 21
15 54 Vereinigte Staaten  Dennis Vitolo Beck Motorsports Dallara Infiniti F 173 27 Rd. 28 20
16 22 Brasilien  Marco Greco Team Scandia Dallara Oldsmobile G 166 Gearbox 27 19
17 8 Italien  Vincenzo Sospiri (R) Team Scandia Dallara Oldsmobile G 163 37 Rd. 3 18
18 9 Vereinigte Staaten  Johnny Unser Hemelgarn Racing Dallara Infiniti F 158 Öldruck 35 17
19 18 Vereinigte Staaten  Tyce Carlson (R) PDM Racing Dallara Oldsmobile G 156 Unfall 26 16
20 40 Vereinigte Staaten  Jack Miller (R) Arizona Motorsports Dallara Infiniti F 131 Unfall 17 15
21 1 Vereinigte Staaten  Paul Durant A. J. Foyt Enterprises G-Force Oldsmobile G 111 Unfall 33 14
22 50 Vereinigte Staaten  Billy Roe (R) EuroInternational Dallara Oldsmobile F 110 Unfall 24 13
23 51 Vereinigte Staaten  Eddie Cheever Team Cheever G-Force Oldsmobile G 84 Steuerkette 11 12
24 7 Chile  Eliseo Salazar Team Scandia Dallara Oldsmobile G 70 Unfall 9 11
25 97 Vereinigte Staaten  Greg Ray (R) Knapp Motorsports Dallara Oldsmobile F 48 Kühlung 30 10
26 27 Vereinigte Staaten  Jim Guthrie Blueprint Racing Dallara Oldsmobile F 43 Motor 6 9
27 21 Kolumbien  Roberto Guerrero Pagan Racing Dallara Infiniti G 25 Lenkung 19 8
28 28 Vereinigte Staaten  Mark Dismore Kelley Racing - PDM Dallara Oldsmobile G 24 Unfall 25 7
29 42 Vereinigte Staaten  Robby Gordon Team SABCO G-Force Oldsmobile G 19 Motor 12 6
30 72 Kanada  Claude Bourbonnais (R) Blueprint Racing Dallara Oldsmobile F 9 Motor 32 5
31 77 Frankreich  Stéphan Grégoire Chastain Motorsports G-Force Oldsmobile G 0 Unfall 13 4
32 17 Brasilien  Affonso Giaffone (R) Chitwood Motorsports Dallara Oldsmobile G 0 Unfall 14 3
33 4 Schweden  Kenny Bräck (R) Galles Racing G-Force Oldsmobile G 0 Unfall 15 2
34 16 Vereinigte Staaten  Sam Schmidt (R) Blueprint Racing Dallara Oldsmobile F 0 Motor 23 1
35 34 Italien  Alessandro Zampedri Team Scandia Dallara Oldsmobile G 0 Ölleck 31 1

(R) Rookie / (W) früherer Gewinner G Goodyear Reifen F Firestone Reifen / 12 Gelbphasen für insgesamt 56 Rd.

Führungsrunden Bearbeiten

Fahrer Team Anzahl
Vereinigte Staaten  Tony Stewart Team Menard 64
Niederlande  Arie Luyendyk Treadway Racing 61
Vereinigte Staaten  Jeff Ward Team Cheever 49
Vereinigte Staaten  Robbie Buhl Team Menard 16
Vereinigte Staaten  Buddy Lazier Hemelgarn Racing 7
Kanada  Scott Goodyear Treadway Racing 2
Vereinigte Staaten  Billy Boat A. J. Foyt Enterprises 1

Weblinks Bearbeiten

Commons: Indianapolis 500 1997 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. web.archive.org: Indianapolis 500 Starting Grid - 1997, abgerufen am 7. September 2023 (englisch)
  2. web.archive.org: Race Results for the 1997 Indianapolis 500, abgerufen am 7. September 2023 (englisch)