Das 79. Indianapolis 500 (offiziell 79th Running of the Indianapolis 500) auf dem Indianapolis Motor Speedway fand am 28. Mai 1995 statt und ging über eine Distanz von 200 Runden à 4,023 km, was einer Gesamtdistanz von 804,672 km entspricht.

Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Indianapolis 500 1995
Renndaten
6. von Rennen der IndyCar Series 1995
Streckenprofil
Name: Indianapolis 500
Datum: 28. Mai 1995
Ort: USA-Indiana Speedway, Indiana, Vereinigte Staaten
Kurs: Indianapolis Motor Speedway
Länge: 804,672 km in 200 Runden à 4,023 km

Wetter: bewölkt, 27 °C[1]
Pole-Position
Fahrer: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Scott Brayton Team Menard
Zeit: Ø 4 Rd. 2:35.438 min
Schnellste Runde
Fahrer: Kanada Scott Goodyear Tasman Motorsport
Zeit: 0:40.177 min (Runde 179, 224.009 mph)
Podium
Erster: Kanada Jacques Villeneuve Team Green
Zweiter: Brasilien Christian Fittipaldi Walker Racing
Dritter: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bobby Rahal Rahal/Hogan Racing
Das Siegerauto von 1995 des Team Green

Mit einem schweren Unfall begann das Rennen, als Stan Fox im Mittelfeld von der Ideallinie abkam und mit Eddie Cheever kollidierte. Fox prallte so heftig in die Außenmauer, dass die Verkleidung des Autos komplett abgerissen wurde. Der Fahrer hing nur noch angegurtet im Sitz und das Schlimmste musste befürchtet werden. Ebenfalls in den Unfall verwickelt waren Lyn St. James und Carlos Guerrero, beide blieben unverletzt. Gil de Ferran überfuhr einige Trümmerteile und musste zur Box fahren wegen eines Aufhängungsschadens. Wegen einer Kopfverletzung lieferte man Fox ins Krankenhaus ein, erstaunlich war, dass der Verunfallte keine schweren Verletzungen hatte an Armen und Beinen. Trotzdem dauerte die Erholungszeit mehrere Monate und er bestritt danach keine Autorennen mehr. Nach 10 Runden Gelb wurde das Rennen wieder freigegeben. Der bis dahin führende Scott Goodyear wurde von Arie Luyendyk überholt. In der 37. Runde musste das Rennen neutralisiert werden, weil Luyendyk die Kopfstütze verlor und diese auf der Rennstrecke liegen blieb. Die meisten Fahrer nutzten dies aus und absolvierten einen Boxenstopp. Als die grünen Flaggen wieder herauskamen, führte Jacques Villeneuve das Rennen an. Da Villeneuve ein Problem hatte beim Tanken und er das Safety-Car (auch Pace-Car genannt in den USA) zweimal überholte, bekam er eine Strafe, die ihn bis auf den 27. Platz zurückwarf. In der ersten Hälfte der zu absolvierenden 200 Runden führte Michael Andretti das Rennen 45 Runden lang an. In der 77. Runde lag Mauricio Gugelmin vor Andretti, als Gugelmin zu den Boxen abbog und langsamer wurde, wollte Andretti außen an ihm vorbeifahren. Sein Auto kam ins Rutschen und er streifte die Mauer, an seiner Box wurde ein Aufhängungsschaden festgestellt und Andretti kletterte aus dem Auto. Zeitgleich gab es eine weitere Gelbphase, weil Scott Sharp die Außenmauer touchierte. Als in Runde 84 das Fahrerfeld wieder das Renntempo aufnahm, hatte der vorher zwei Runden zurückliegende Villeneuve eine Runde davon bereits aufgeholt und er lag auf dem 20. Rang. In der 124. Runde blieb Andre Ribeiro mit einem Schaden an der Elektrik auf der Rennstrecke stehen. Nach dieser Gelbphase hatte Villeneuve auch seine zweite Runde Rückstand aufgeholt und er lag auf dem 12. Platz. An der Spitze waren mittlerweile Jimmy Vasser, Scott Pruett und Goodyear. Villeneuve lag nach 157 Rennrunden zum ersten Mal in Führung, als Vasser und die folgenden Fahrer zu einem weiteren Stopp an die Boxen fuhren. Nach einem Unfall von Davy Jones kam Villeneuve unter Gelb zum Boxenstopp. Danach führte Vasser, der die Führung aber an Pruett abgeben musste. Vasser beendete sein Rennen nach einem Unfall, bei dem er in eine Mauer prallte. Beim folgenden Restart behielt Pruett bis in die 176. Runde die Führung, bevor ihn Goodyear ablöste an der Spitze. In der 184. Runde führte Goodyear weiterhin, als der zweitplatzierte Pruett die Außenmauer touchierte, sich drehte und heftig mit dem Heck an die Innenmauer der Kurve 2 anschlug. Unter Gelb lag Goodyear vor Villeneuve, Eliseo Salazar und Christian Fittipaldi in Führung. In der 190. Runde schwenkten die Streckenposten die grünen Flaggen und die Fahrer beschleunigten wieder ins Renntempo. Beim Restart kollidierten einige Fahrer beinahe mit dem Safety-Car, da Goodyear zuerst eine größere Lücke offenließ, dann aber zu früh aufs Gas drückte und deshalb das Fahrerfeld das Sicherheitsfahrzeug in Kurve 4 des Ovals bereits wieder einholte. Nur mit viel Glück passierten keine Kollisionen. Kurz darauf gab die Rennleitung Goodyear eine Stop-and-Go-Strafe, weil er beim Restart das Safety-Car überholt hatte. Gemäß Reglement hatte Goodyear fünf Runden Zeit, um die Strafe zu egalisieren, dies machte er nicht, was eine Disqualifikation nach sich zog. Nach den regulären 200 Runden Renndistanz wurde Villeneuve zum Sieger erklärt, Fittipaldi war auf dem zweiten Rang und Bobby Rahal komplementierte das Siegerpodest.

Startaufstellung

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Reihe Innen Mitte Außen
1 60 Vereinigte Staaten  Scott Brayton 40 Niederlande  Arie Luyendyk 24 Kanada  Scott Goodyear
2 6 Vereinigte Staaten  Michael Andretti 27 Kanada  Jacques Villeneuve 18 Brasilien  Maurício Gugelmin
3 5 Vereinigte Staaten  Robby Gordon 20 Vereinigte Staaten  Scott Pruett 12 Vereinigte Staaten  Jimmy Vasser
4 25 Japan  Hiro Matsushita 91 Vereinigte Staaten  Stan Fox 31 Brasilien  André Ribeiro
5 21 Kolumbien  Roberto Guerrero 14 Vereinigte Staaten  Eddie Cheever 33 Italien  Teo Fabi
6 3 Kanada  Paul Tracy 34 Italien  Alessandro Zampedri 17 Vereinigte Staaten  Danny Sullivan
7 8 Brasilien  Gil de Ferran 54 Japan  Hideshi Matsuda 9 Vereinigte Staaten  Bobby Rahal
8 11 Brasilien  Raul Boesel 80 Vereinigte Staaten  Buddy Lazier 7 Chile  Eliseo Salazar
9 10 Mexiko  Adrian Fernández 19 Belgien  Éric Bachelart 15 Brasilien  Christian Fittipaldi
10 90 Vereinigte Staaten  Lyn St. James 22 Mexiko  Carlos Guerrero 41 Vereinigte Staaten  Scott Sharp
11 16 Schweden  Stefan Johansson 77 Vereinigte Staaten  Davy Jones 4 Vereinigte Staaten  Bryan Herta

Klassifikationen

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Endresultat

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Pos. Start Nr.[2] Name Team Chassis Motor R Rd. Ausfall Führungsrunden Punkte
1 5 27 Kanada  Jacques Villeneuve Team Green Reynard 95I Ford-Cosworth XB G 200 15 20
2 27 15 Brasilien  Christian Fittipaldi (R) Walker Racing Reynard 95I Ford-Cosworth XB G 200 16
3 21 9 Vereinigte Staaten  Bobby Rahal (W) Rahal/Hogan Racing Lola T9500 Mercedes-Benz G 200 1 14
4 24 7 Chile  Eliseo Salazar (R) Dick Simon Racing Lola T9500 Ford Cosworth XB G 200 12
5 7 5 Vereinigte Staaten  Robby Gordon Walker Racing Reynard 95I Ford-Cosworth XB G 200 1 10
6 6 18 Brasilien  Maurício Gugelmin PacWest Racing Reynard 95I Ford-Cosworth XB G 200 59 9
7 2 40 Niederlande  Arie Luyendyk (W) Team Menard Lola T9500 Menard V-6 G 200 7 6
8 15 33 Italien  Teo Fabi Forsythe Racing Reynard 95I Ford-Cosworth XB G 199 5
9 18 17 Vereinigte Staaten  Danny Sullivan (W) PacWest Racing Reynard 95I Ford-Cosworth XB G 199 4
10 10 25 Japan  Hiro Matsushita Arciero/Wells Racing Reynard 95I Ford-Cosworth XB F 199 3
11 17 34 Italien  Alessandro Zampedri (R) Payton/Coyne Racing Lola T9400 Ford-Cosworth XB F 198 2
12 13 21 Kolumbien  Roberto Guerrero Pagan Racing Reynard 94I Mercedes-Benz G 198 1
13 33 4 Vereinigte Staaten  Bryan Herta Chip Ganassi Racing Reynard 95I Ford-Cosworth XB G 198
14 3 24 Kanada  Scott Goodyear Tasman Motorsports Reynard 95I Honda F 195 42
15 20 54 Japan  Hideshi Matsuda Beck Motorsports Lola T9400 Ford-Cosworth XB F 194
16 31 16 Schweden  Stefan Johansson Bettenhausen Racing Reynard 94I Ford-Cosworth XB G 192
17 1 60 Vereinigte Staaten  Scott Brayton Team Menard Lola T9500 Menard V-6 G 190 1
18 12 31 Brasilien  André Ribeiro (R) Tasman Motorsports Reynard 95I Honda F 187
19 8 20 Vereinigte Staaten  Scott Pruett Patrick Racing Lola T9500 Ford-Cosworth XB F 184 Unfall 8
20 22 11 Brasilien  Raul Boesel Rahal/Hogan Racing Lola T9500 Mercedes-Benz G 184 Ölzufuhr 2
21 25 10 Mexiko  Adrian Fernández Galles Racing Lola T9500 Mercedes-Benz G 176 Motor
22 9 12 Vereinigte Staaten  Jimmy Vasser Chip Ganassi Racing Reynard 95I Ford-Cosworth XB G 170 Unfall 20
23 32 77 Vereinigte Staaten  Davy Jones Dick Simon Racing Lola T9500 Ford-Cosworth XB G 161 Unfall
24 16 3 Kanada  Paul Tracy Newman/Haas Racing Lola T9500 Ford-Cosworth XB G 136 Elektrik
25 4 6 Vereinigte Staaten  Michael Andretti Newman/Haas Racing Lola T9500 Ford-Cosworth XB G 77 Aufhängung 45
26 30 41 Vereinigte Staaten  Scott Sharp A. J. Foyt Enterprises Lola T9500 Ford-Cosworth XB G 74 Unfall
27 23 80 Vereinigte Staaten  Buddy Lazier Team Menard Lola T9500 Menard V-6 G 45 Benzinzufuhr
28 26 19 Belgien  Éric Bachelart Payton/Coyne Racing Lola T9400 Ford-Cosworth XB F 6 Defekt
29 19 8 Brasilien  Gil de Ferran (R) Jim Hall Racing Reynard 95I Mercedes-Benz G 1 Unfall
30 11 91 Vereinigte Staaten  Stan Fox Hemelgarn Racing Reynard 95I Ford-Cosworth XB F 0 Unfall
31 14 14 Vereinigte Staaten  Eddie Cheever A. J. Foyt Enterprises Lola T9500 Ford-Cosworth XB G 0 Unfall
32 28 90 Vereinigte Staaten  Lyn St. James Dick Simon Racing Lola T9500 Ford-Cosworth XB G 0 Unfall
33 29 22 Mexiko  Carlos Guerrero (R) Dick Simon Racing Lola T9500 Ford-Cosworth XB G 0 Unfall

G Goodyear Reifen F Firestone Reifen / Gelbphasen: 9 für 58 Rd.

Führungsrunden

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Fahrer Team Anzahl
Brasilien  Maurício Gugelmin PacWest Racing 59
Vereinigte Staaten  Michael Andretti Newman/Haas Racing 45
Kanada  Scott Goodyear Tasman Motorsports 42
Vereinigte Staaten  Jimmy Vasser Chip Ganassi Racing 20
Kanada  Jacques Villeneuve Team Green 15
Vereinigte Staaten  Scott Pruett Patrick Racing 8
Niederlande  Arie Luyendyk Team Menard 7
Brasilien  Raul Boesel Rahal/Hogan Racing 2
Vereinigte Staaten  Bobby Rahal Rahal/Hogan Racing 1
Vereinigte Staaten  Robby Gordon Walker Racing 1
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Commons: Indianapolis 500 1995 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. de.weatherspark.com: Indianapolis, 28. Mai 1995, abgerufen am 14. Oktober 2023
  2. motorsportmagazine.com: 1995 Indianapolis 500, abgerufen am 15. Oktober 2023 (EN)