Das Cazoo Masters 2023 war ein Einladungsturnier der Saison 2022/23 der World Snooker Tour. Die 49. Ausgabe fand, wie fast alle Ausgaben zuvor, in London statt. Vom 8. bis 15. Januar war der Alexandra Palace der Austragungsort.[1]

Cazoo Masters 2023

Turnierart: Einladungsturnier
Teilnehmer: 16
Austragungsort: Alexandra Palace,
London, England
Eröffnung: 8. Januar 2023
Endspiel: 15. Januar 2023
Sieger: EnglandEngland Judd Trump
Finalist: Wales Mark Williams
Höchstes Break: 143 (Judd Trump
Mark Williams
Hossein Vafaei)
2022
 
2024

Neil Robertson hatte im Vorjahr das Turnier gewonnen, scheiterte in diesem Jahr aber bereits in der ersten Runde mit 4:6 an Shaun Murphy. Das Finale erreichten Judd Trump und Mark Williams. Trump gewann mit 10:8 und holte sich nach 2019 zum zweiten Mal den Titel.

Preisgeld

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Die Gesamtpreissumme von 725.000 £ und die Verteilung der Prämien blieb im vierten Jahr in Folge gleich.[2]

Preisgeld
Sieger 250.000 £
Finalist 100.000 £
Halbfinalist 60.000 £
Viertelfinalist 30.000 £
Achtelfinalist 15.000 £
Höchstes Break 15.000 £
Insgesamt 725.000 £

Turnierplan

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Zum 40. Mal seit 1984 waren die besten 16 Spieler eingeladen, an dem Turnier teilzunehmen. Erstmals beim Masters dabei war der Belgier Luca Brecel, der in den davorliegenden 13 Monaten 2 Turniere gewonnen und beim English Open, dem letzten Ranglistenturnier vor dem Jahreswechsel, im Finale gestanden hatte. Überschattet wurde das Turnier von Manipulationsvorwürfen gegen eine Reihe chinesischer Spieler, die während der laufenden Untersuchungen vorläufig von allen Turnieren ausgeschlossen wurden. Unter den Top 16 der Weltrangliste betraf dies Zhao Xintong und Yan Bingtao. Nach Ablauf der Einspruchsfrist rückten für sie die nächsten beiden im Ranking, David Gilbert und Hossein Vafaei, nach. Der Iraner Vafaei war damit der zweite Neuling beim Masters.[3][4][5][6]

Eröffnet wurde das Turnier am Sonntag, den 8. Januar von Titelverteidiger Neil Robertson, der allerdings das Auftaktspiel verlor. Von den Top 8 kamen nur 3 ins Viertelfinale, unter anderem verlor der Weltranglistenzweite Mark Selby 2:6 gegen Neuling Vafaei und Mark Allen gar mit 0:6 gegen Jack Lisowski. Die Nummer 1 Ronnie O’Sullivan gewann zwar gegen Brecel, verlor dann aber in Runde 2. Im Halbfinale standen damit von den Favoriten nur noch Judd Trump und Mark Williams, Nummer 4 und Nummer 7 der Rangliste. Dort setzten sich aber beide klar durch und erreichten das Endspiel.[1][7]

Achtelfinale (Best of 11 Frames)
8.–11. Januar
  Viertelfinale (Best of 11 Frames)
12./13. Januar
  Halbfinale (Best of 11 Frames)
14. Januar
  Finale (Best of 19 Frames)
15. Januar
                                   
1 Australien  Neil Robertson 4                  
12 England  Shaun Murphy 6  
12 England  Shaun Murphy 0
  14 England  Stuart Bingham 6  
8 England  Kyren Wilson 3
 
14 England  Stuart Bingham 6  
14 England  Stuart Bingham 1
  4 England  Judd Trump 6  
5 Nordirland  Mark Allen 0      
 
13 England  Barry Hawkins 6  
13 England  Barry Hawkins 5
  4 England  Judd Trump 6  
4 England  Judd Trump 6
 
15 Wales  Ryan Day 5  
4 England  Judd Trump 10
  7 Wales  Mark Williams 8
3 England  Mark Selby 2            
 
18 Iran  Hossein Vafaeib 6  
18 Iran  Hossein Vafaeib 4
  10 England  Jack Lisowski 6  
6 Schottland  John Higgins 2
 
10 England  Jack Lisowski 6  
10 England  Jack Lisowski 0
  7 Wales  Mark Williams 6  
7 Wales  Mark Williams 6      
 
17 England  David Gilberta 2  
7 Wales  Mark Williams 6
  2 England  Ronnie O’Sullivan 5  
2 England  Ronnie O’Sullivan 6
 
11 Belgien  Luca Brecel 1  
a 
David Gilbert rückte für den suspendierten Yan Bingtao nach[5]
b 
Hossein Vafaei rückte für den suspendierten Zhao Xintong nach[6]

Für Mark Williams war es bereits das vierte Masters-Finale, allerdings stand er zuletzt bei seinem zweiten Titelgewinn 2003 im Endspiel. Judd Trump hatte 2019 bei seinem bis dahin einzigen Finaleinzug gewonnen. Williams begann die Partie mit einem 138-Punkte-Break, dann zog aber Trump auf 4:1 davon. Der Waliser verkürzte um zwei Frames, bevor Trump mit einem 89-er Break eine 5:3-Führung in die Pause rettete.

Am Abend teilten sich die Spieler die ersten beiden Frames, dann konnte Williams drei Frames in Folge gewinnen und erstmals seit dem Auftaktframe mit 7:6 in Führung gehen. In einem hart umkämpften 14. Frame, der fast eine Stunde dauerte, durchbrach der jüngere Engländer die Serie dank eines schwierigen Snookers, der ihm 12 Foulpunkte brachte. Und auch die erneute Führung von Williams mit dessen drittem Century glich er umgehend aus. Ein weiterer Snooker brachte Trump im nächsten Frame erneut eine Chance, die er zur 9:8-Führung nutzen konnte. Mit seinem zweiten Century machte er schließlich seinen Sieg mit 10:8 perfekt. Für Trump war es der erste Titel der Triple Crown, den er zum zweiten Mal gewinnen konnte.[8]

Finale: Best of 19 Frames
Schiedsrichter/in: Deutschland  Marcel Eckardt
Alexandra PalaceLondon, England, 15. Januar 2023
Judd Trump England  10:8 Wales  Mark Williams
Nachmittag: 0:138 (138), 106:3 (61), 74:11, 115:16 (106), 73:35 (73), 0:140 (100), 10:97 (60), 93:0 (89)
Abend: 8:117 (50), 74:0 (66), 10:80 (80), 8:68 (52), 17:67, 80:46, 0:136 (107), 81:30, 98:40 (59), 126:8 (126)
126 Höchstes Break 138
2 Century-Breaks 3
7 50+-Breaks 7

Century-Breaks

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11 der 16 Teilnehmer gelang im Turnierverlauf ein Century-Break, zusammen spielten sie 30 Breaks von 100 oder mehr Punkten. Erstmals beim Masters und erst zum zweiten Mal überhaupt auf der Profitour erreichten 3 Spieler dieselbe Höchstpunktzahl: Mark Williams, Judd Trump und Hossein Vafaei müssen sich für ihre Breaks von 143 Punkten die Prämie von 15.000 £ für das höchste Turnierbreak teilen.[9]

Wales  Mark Williams 143, 138, 127, 126, 107, 102, 100
England  Judd Trump 143, 126, 107, 106, 105
Iran  Hossein Vafaei 143, 107, 104
Schottland  John Higgins 142
England  Ronnie O’Sullivan 134, 115, 104
England  Stuart Bingham 128, 127, 109, 107, 102
England  Barry Hawkins 114, 110
Australien  Neil Robertson 104
Belgien  Luca Brecel 100
England  Jack Lisowski 100
England  Shaun Murphy 100

World Snooker Tour hatte verlauten lassen, dass sie für jedes Century-Break 500 £ bis zu einer Maximalsumme von 10.000 £ an das Jessie May Children’s Hospice spenden werde. Hossein Vafaei spielte am Mittwoch das 20. Century-Break und machte so diese Summe voll.[10]

  1. a b Cazoo Masters Draw and Schedule Confirmed. In: wst.tv. World Snooker Tour, 26. November 2022, abgerufen am 21. Dezember 2022 (englisch).
  2. Cazoo Masters 2023 – Tournament Prize Money. In: worldsnookerdata.com. World Snooker Tour, abgerufen am 21. Dezember 2022.
  3. WPBSA Statement – December 12th, 2022. In: wst.tv. World Snooker Tour, 12. Dezember 2022, abgerufen am 21. Dezember 2022 (englisch).
  4. WPBSA Statement – 3rd January 2023. In: wst.tv. World Snooker Tour, 3. Januar 2023, abgerufen am 5. Januar 2023 (englisch).
  5. a b Gilbert Joins Cazoo Masters Field. In: wst.tv. World Snooker Tour, 27. Dezember 2022, abgerufen am 29. Dezember 2022 (englisch).
  6. a b Vafaei Joins Cazoo Masters Field. In: wst.tv. World Snooker Tour, 5. Januar 2023, abgerufen am 5. Januar 2023 (englisch).
  7. Cazoo Masters (2023). Snooker.org, abgerufen am 15. Januar 2023.
  8. Elated Trump Wins Second Masters Title. In: wst.tv. World Snooker Tour, 15. Januar 2023, abgerufen am 16. Januar 2023 (englisch).
  9. Masters 2023 – Century Breaks. In: worldsnookerdata.com. World Professional Billiards & Snooker Association, archiviert vom Original am 25. Februar 2023; abgerufen am 15. Januar 2023.
  10. Jessie May to Receive £500 per Century at Cazoo Masters. In: wst.tv. Abgerufen am 14. Januar 2023 (englisch).
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