Mario Adorf
Mario Adorf (* 8. September 1930 in Zürich, Schweiz) ist ein deutscher Schauspieler. Er gehört zu den profiliertesten zeitgenössischen Darstellern auf der Bühne, im Kino und im Fernsehen. Daneben betätigt sich Adorf als Schriftsteller und Hörbuchautor.

LebenBearbeiten
Herkunft und AusbildungBearbeiten
Mario Adorf wurde als nichteheliches Kind der aus der Eifel stammenden deutschen Röntgenassistentin und späteren Schneiderin[1] Alice Adorf und eines verheirateten Italieners, des Chirurgen Matteo Menniti aus dem süditalienischen Siderno, in Zürich geboren.[2] Im Alter von drei Jahren musste seine Mutter ihn vorübergehend in ein katholisches Kinderheim geben, weil ihr das Geld für seine Ernährung fehlte.[3] Er wuchs in Mayen in der Eifel auf, wo er nach dem Besuch des Borromäerinnen-Kindergartens und der Volksschule das städtische Realgymnasium absolvierte. Ab 1950 studierte er an der wiedergegründeten Universität Mainz Philosophie, Psychologie, Kriminologie, Literatur, Musikgeschichte und Theaterwissenschaften. Dabei betätigte er sich in einer Studentenboxstaffel sowie auf der Studentenbühne.[4]
SchauspielkarriereBearbeiten
Im Jahr 1953 ging er zur Fortsetzung seines Studiums in seine Geburtsstadt Zürich und arbeitete dort als Statist und Regieassistent am Schauspielhaus Zürich. Kurz darauf brach er sein Studium ab. Es folgte eine Schauspielausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in München. 1954 trat er mehrmals an den Münchner Kammerspielen auf. Im Anschluss an seine Schauspielausbildung hatte Adorf von 1955 bis 1962 bei den Münchner Kammerspielen ein Engagement als Schauspieler.
Nach einigen kleineren Filmrollen wurde er durch seine Darstellung eines psychopathischen Frauenmörders in Nachts, wenn der Teufel kam allgemein bekannt. Danach war er viele Jahre auf „Schurkenrollen“ festgelegt. In Winnetou 1. Teil übernahm er die Rolle von Winnetous bösartigem Gegenspieler Santer, der Winnetous Schwester Nscho-tschi (Marie Versini) erschoss. In einem Interview erklärte Adorf 2013, dass ihn Menschen bis zum heutigen Tag auf diese Rolle ansprechen und beichten, ihm diese Filmtat lange nicht verziehen zu haben.[5] In der Kriminalkomödie Die Herren mit der weißen Weste verkörperte er den Ganoven Bruno „Dandy“ Stiegler.
Erfolge feierte Adorf auch im internationalen Kino. Sein schauspielerisches Repertoire drückte sich meist in Charakteren aus, die zwischen raubeinigen Knechten oder Ganoven und edlen Mafiosi oder ehrenwerten Signori liegen. Auffällig zeigt sich auch Adorfs Vorliebe für die italienische Kultur. In dem italienischen Film Die Ermordung Matteottis spielte er den „Duce“ Mussolini. Andererseits konnte Adorf auch sein komödiantisches Talent mehrfach unter Beweis stellen.
Daneben erhielt er Engagements durch den Jungen Deutschen Film. So interpretierte er in der Verlorenen Ehre der Katharina Blum den zwielichtigen Kommissar Beizmenne, in der Blechtrommel den Vater Matzerath. Ab Mitte der achtziger Jahre wandelte sich sein Film-Image indes und Adorf wurde zur Idealbesetzung von Patriarchen, insbesondere von mächtigen Unternehmern wie als Brauereimanager in Ex und hopp – Ein böses Spiel um Liebe, Geld und Bier (1991) oder die Titelrolle in dem Fernsehvierteiler Der große Bellheim (1993).
Adorf trat in zahlreichen Fernsehfilmen, vorzugsweise in denen des Regisseurs Dieter Wedel wie etwa als Jan Herzog in dem fünfteiligen Thriller Der Schattenmann (1996), auf und betätigte sich als Theaterschauspieler. 2007 gehörte er unter dem Vorsitz des US-amerikanischen Filmemachers Paul Schrader zur Jury der Filmfestspiele von Berlin. In mehr als 50 Jahren hat Adorf in über 120 Filmen mitgespielt.[6] In den letzten Jahren trat er zudem mehrfach als Buchautor (und vortragender Sänger) in Erscheinung. Außerdem war er als Synchronsprecher tätig und lieh beispielsweise dem Drachen Draco in Dragonheart seine Stimme.
PolitischesBearbeiten
Adorf meint zum Kapitalismus: „Ich glaube nicht an ewiges Wachstum. Irgendwann wird der Kapitalismus am Ende sein.“[7]
Als seinen größten Wunsch gab er im Jahre 2010 an, in einer Verfilmung des Lebens von Karl Marx die Hauptrolle übernehmen zu wollen. Adorf hierzu: „Einmal so richtig Karl Marx spielen zu können, das könnte eine besondere Möglichkeit sein.“[8] Im Jahre 2018 hat er die Hauptrolle in dem ZDF-Doku-Drama Karl Marx – der deutsche Prophet [9] bekommen.
Adorf plädiert für eine flexiblere Einwanderungspolitik in Deutschland. So müssten die Menschen nicht zwingend integriert oder gar assimiliert werden, vielmehr müsse sich auch die deutsche Gesellschaft anpassen. Das sei in der Vergangenheit mit Italienern und Polen auch gelungen.[10]
SonstigesBearbeiten
Adorf sprach 1999 den Prolog für das Udo-Jürgens-Lied Die Krone der Schöpfung, das mit den Berliner Philharmonikern aufgenommen wurde. Außerdem sprach er im selben Jahr den Richter der Toten im Musical Elisabeth in Essen.
Seine besondere Verbundenheit zu Mayen (Eifel), der Heimat seiner Kindheit, drückte Adorf wiederholt durch örtliche Engagements, zum Beispiel aktuell als Schirmherr der dortigen Burgfestspiele, aus. Die Stadt Mayen verlieh ihm im Jahre 2001 die Ehrenbürgerschaft.
2003 war Adorf eines der Gründungsmitglieder der Deutschen Filmakademie.
Seit dem 30. August 2004 ist Adorf Ehrenmitglied von Alemannia Aachen.
Adorf engagiert sich seit 2009 als „Botschafter für gutes Hören“ für die Entstigmatisierung Hörgeschädigter. Zusammen mit einem Hörgerätehersteller wirbt er für einen positiven Umgang mit Hörgeräten und sensibilisiert für die frühzeitige Erkennung und den Ausgleich von Hörminderungen.[11]
Am 26. November 2016 las er die alljährliche Adventsgeschichte in der von Florian Silbereisen moderierten Fernsehshow Das Adventsfest der 100.000 Lichter.
Seit 2018 verleihen die Stadt Worms und die Nibelungenfestspiele Worms den nach Adorf benannten Mario-Adorf-Preis. Er wird an Schauspieler, Bühnenbildner, Regisseure oder andere Mitglieder der Nibelungenfestspiele verliehen, die sich durch außergewöhnliche künstlerische Leistung hervorheben. Adorf selbst gehört zum Kuratorium der Festspiele und sitzt in der Jury. Er initiierte 2002 unter anderem die Festspiele und wirkte selbst 2002 und 2003 als Schauspieler mit.[12][13][14]
Adorfs Archiv befindet sich im Archiv der Akademie der Künste in Berlin.[15]
PrivatesBearbeiten
Mario Adorfs erste Ehefrau war die Schauspielerin Lis Verhoeven. Aus dieser Beziehung stammt die Tochter Stella Adorf, ebenfalls Schauspielerin. Er ist seit 1985 in zweiter Ehe mit Monique Faye verheiratet.[16]
Adorf lebt in München, Paris und Saint-Tropez.[17] Auf die Frage, was er an seiner Wahlheimat Rom schätzt, wo der Schauspieler jahrzehntelang wohnte, antwortet Mario Adorf in dem Dokumentarfilm Es hätte schlimmer kommen können in Bezug auf die 1960er Jahre: „Meine Vergangenheit. Das war natürlich damals diese Dolce-Vita-Zeit, sowohl vom Leben her, ein sehr leichtes Leben, wo man sehr gut leben konnte, mit wenig Geld auch. Eine sehr gut gelaunte Zeit auch.“
Adorf ist nicht gläubig im herkömmlichen Sinn, wie er gegen Ende des 2019 veröffentlichten Dokumentarfilms Es hätte schlimmer kommen können schildert, und fühlt sich keiner Religion verbunden.[18]
FilmografieBearbeiten
- 1954: 08/15
- 1955: 08/15 Zweiter Teil
- 1955: 08/15 in der Heimat
- 1956: Kirschen in Nachbars Garten
- 1956: Robinson soll nicht sterben
- 1956: Termin Julia wird gehalten (Fernsehfilm)
- 1956: Mädchen und Männer (La ragazza della salina)
- 1957: Der Arzt von Stalingrad
- 1957: Nachts, wenn der Teufel kam
- 1958: Schwester Bonaventura
- 1958: Das Mädchen Rosemarie
- 1959: Das Totenschiff
- 1959: Am Tag, als der Regen kam
- 1960: Bumerang
- 1960: Haut für Haut (Le gout de la violence)
- 1960: Wer sind Sie, Dr. Sorge? (Qui êtes-vous, Monsieur Sorge?)
- 1960: Schachnovelle
- 1960: Mein Schulfreund
- 1961: Vergewaltigt in Ketten (A cavallo della tigre)
- 1962: Straße der Verheißung
- 1962: Freddy und das Lied der Südsee
- 1962: Lulu
- 1963: Endstation 13 Sahara (Station Six-Sahara)
- 1963: Winnetou 1. Teil
- 1963: Die endlose Nacht
- 1963: Moral 63
- 1963: Die zwölf Geschworenen (Fernsehfilm)
- 1963: Der letzte Ritt nach Santa Cruz
- 1963: Der Ehekandidat (La visita)
- 1964: Vorsicht Mister Dodd
- 1964: Die Goldsucher von Arkansas
- 1964: Sierra Charriba (Major Dundee)
- 1965: Unser Mann aus Istanbul (Operación Estambul)
- 1965: Le soldatesse
- 1965: Vergeltung in Catano (Tierra de fuego)
- 1965: Spione unter sich (Guerre secrète)
- 1965: Ich habe sie gut gekannt (Io la conoscevo bene)
- 1965: Geheimnis im blauen Schloß (Ten Little Indians)
- 1965: Eine Rose für alle (Una rosa per tutti)
- 1965: Die Herren
- 1966: Ganovenehre
- 1966: Unser Boß ist eine Dame (Operazione San Gennaro)
- 1967: Zärtliche Haie (Tendres requins)
- 1967: Die Über-Sinnliche (Questi fantasmi)
- 1967: Ladies, Ladies (Le dolci signore)
- 1968: Engelchen macht weiter – hoppe, hoppe Reiter
- 1968: Amigos (...e per tetto un cielo di stelle)
- 1969: Maßnahmen gegen Fanatiker
- 1969: Die Herren mit der weißen Weste
- 1969: Das rote Zelt (La tenda rossa)
- 1969: Fahrt zur Hölle, ihr Halunken (Gli specialisti)
- 1970: Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe (L'uccello dalle piume di cristallo)
- 1970: Ein Fischzug für 300 Millionen (Un'anguilla da trecento milioni)
- 1970: Der feurige Pfeil der Rache (L'arciere di fuoco)
- 1970: Deadlock
- 1971: Milano Kaliber 9 (Milano calibro 9)
- 1971: Malastrana (La corta notte delle bambole di vetro)
- 1971: Das Syndikat (La polizia ringrazia)
- 1972: König, Dame, Bube
- 1972: Pinocchio (Le avventure di Pinocchio) (Fernsehminiserie)
- 1972: Gewalt – die fünfte Macht im Staat (La violenza: quinto potere)
- 1972: Der Mafia-Boß – Sie töten wie Schakale (La mala ordina)
- 1972: Toll trieben es die alten Germanen (Quando le donne persero la coda)
- 1973: Die Ermordung Matteottis (Il delitto Matteotti)
- 1973: Die Reise nach Wien
- 1973: Ohne Warnung (Sans sommation)
- 1974: Der Tod trägt schwarzes Leder (La polizia chiede aiuto)
- 1974: Das Urteil – Prozeß im Schnellverfahren (Processo per direttissima)
- 1974: Der dritte Grad (La faille)
- 1975: Warum bellt Herr Bobikow?
- 1975: MitGift
- 1975: Die verlorene Ehre der Katharina Blum
- 1976: Bomber & Paganini
- 1977: Gefundenes Fressen
- 1977: Der Hauptdarsteller
- 1977: Tod oder Freiheit
- 1977: Ich habe Angst (Io ho paura)
- 1977–1978: Deutschland im Herbst
- 1978: Fedora
- 1979: Die Blechtrommel
- 1979: Giganten der Landstraße (L’empreinte des géants)
- 1979: Milo Milo
- 1981: Lola
- 1981: Der Ungehorsam (La disubbidienza)
- 1982: Marco Polo
- 1982: Die Linden von Lautenbach (Les tilleuls de Lautenbach)
- 1982: Küste der Liebe (La côte d’amour)
- 1982: Nina (Invitation au voyage)
- 1982: Smileys Leute – Agent in eigener Sache (Smiley’s People) (Fernsehserie)
- 1983: Himmel und Hölle (State buoni se potete)
- 1983: Klassenverhältnisse (Rapports de classe)
- 1985: Coconuts
- 1985: Marie Ward – Zwischen Galgen und Glorie
- 1985: Via Mala
- 1985: Der 4 ½ Billionen Dollar Vertrag (The Holcroft Convenant)
- 1986: Kir Royal
- 1986: Momo
- 1986: Second Victory (The Second Victory)
- 1986: Des Teufels Paradies
- 1986: Das blonde Mysterium (La ragazza del lilla)
- 1986: Mino – Ein Junge zwischen den Fronten (ZDF-Weihnachtsserie)
- 1987: Rausch der Verwandlung
- 1987: Die Nacht kennt keine Zeugen (Notte italiana)
- 1987: Des Teufels Paradies
- 1988: Heimatmuseum
- 1988: Trau keinem Schurken (Try this One for Size)
- 1989: Franziskus (Francesco)
- 1989: Maxantino
- 1989: La Luna negra
- 1989: Allein gegen die Mafia, Teil 4, Fernsehfilm (La Piovra 4)
- 1989: La troppola
- 1989: Der Prozess des Galileo Galilei (Eppur si muove)
- 1990: Rosamunde
- 1990: Gesellschaftsspiele (Gioco di società)
- 1990: Der Badearzt (Mio caro Dottor Gräsler)
- 1990: Café Europa
- 1990: Die Kaltenbach-Papiere (Teil 1 Sharon, Teil 2 Eva)
- 1990: Stille Tage in Clichy (Quiet days in Clichy)
- 1991–1996: Prinzessin Fantaghiro (Fantaghirò)
- 1991: Pizza Colonia
- 1991: Ex und hopp – Ein böses Spiel um Liebe, Geld und Bier
- 1991–1992: Die Abenteurer vom Rio Verde (Rio Verde)
- 1993: Der große Bellheim
- 1993: Bauernschach
- 1993: Spion in Schwarz
- 1993–1994: Amigomio
- 1993: Maus und Katz
- 1993: Felidae
- 1993: König der letzten Tage
- 1994: Der kleine Lord (Il piccolo Lord)
- 1996: Der Schattenmann
- 1996: Alles nur Tarnung
- 1996: Dragonheart (Synchronisation von Draco)
- 1996: Tresko – Der Maulwurf
- 1996: Tresko – Im Visier der Drogenmafia
- 1996: Tresko – Amigo Affäre
- 1997: Rossini – oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief
- 1997: Alle für die Mafia
- 1997: Fräulein Smillas Gespür für Schnee
- 1997: Die furchtlosen Vier (Synchronisation von Fred der Esel)
- 1998: Die Piraten der Karibik (Caraibi)
- 1998: Mord im Kloster (La quindicesima epistola)
- 1998: Comeback für Freddy Baker
- 1999: Liebe deinen Feind (Ama il tuo nemico)
- 2000: Der kleine Lord – Retter in der Not (Il piccolo Lord, parte seconda)
- 2002: Die Affäre Semmeling
- 2002: Epsteins Nacht
- 2003: Die Jungen von der Paul-Straße (I ragazzi della via Pal)
- 2004: Vera – Die Frau des Sizilianers
- 2005: Enigma – Eine uneingestandene Liebe
- 2005: Es ist ein Elch entsprungen
- 2006: Karol Wojtyła – Geheimnisse eines Papstes
- 2007: Rosa Roth – Der Tag wird kommen
- 2007: Winnetou darf nicht sterben (Dokumentarfilm)
- 2008: Die Rote Zora
- 2008: Wer Liebe verspricht
- 2009: Same Same But Different
- 2010: Der letzte Patriarch (Fernsehzweiteiler)
- 2010: Das Geheimnis der Wale (Fernsehzweiteiler)
- 2011: Gegengerade
- 2011: Die lange Welle hinterm Kiel (Fernsehfilm)
- 2012: Die Libelle und das Nashorn
- 2013: Krokodil (Fernsehfilm)
- 2013: Pinocchio (Fernsehfilm)
- 2013: Die Erfindung der Liebe
- 2014: Der letzte Mentsch
- 2014: Altersglühen – Speed Dating für Senioren
- 2015: Der Liebling des Himmels
- 2016: Winnetou – Der Mythos lebt (Fernsehdreiteiler)
- 2016: Schubert in Love
- 2018: Einmal Sohn, immer Sohn
- 2018: Karl Marx – der deutsche Prophet[19]
- 2019: Alle für die Mafia (TV-Zweiteiler)
- 2019: Alte Bande (Fernsehfilm)
HörspieleBearbeiten
- 1956: Hans Rothe: Zwischen Erde und Himmel (Ronny Flannery) – Regie: Heinz-Günter Stamm (Original-Hörspiel)
- 1956: Oda Schaefer: Libellenbucht (Detlev) – Regie: Heinz-Günter Stamm
- 1958: Werner Prym: Serenade in Mi und Mau. Ein Bericht über die Katzen von Rom (Armand) – Regie: Heinz-Günter Stamm
- 1958: Paul Claudel: Der seidene Schuh oder Das Schlimmste trifft nicht immer zu. Spanische Handlin vier Tagen (4. Teil: Vierter Tag) (Manuelito) – Regie: Otto Kurth
- 1958: Ingeborg Bachmann: Der gute Gott von Manhattan (Barmann) – Regie: Fritz Schröder-Jahn (Original-Hörspiel)
- 1958: Johannes Hendrich: Lauter Engel um Monsieur Jacques – Regie: Heinz-Günter Stamm
- 1959: Marcel Pagnol: Madame Aurélie oder Die Frau des Bäckers (Dominique) – Regie: Heinz-Günter Stamm
- 1959: Stefan Zweig: Schachnovelle (Czentovic) – Regie: Werner Hausmann
- 1960: Lew Tolstoi: Katjuscha (Menjschow) – Regie: Heinz-Günter Stamm
- 1960: Josef Martin Bauer: Geronimo und die Räuber (Vencento Dellaverena) – Regie: Heinz-Günter Stamm (Original-Hörspiel)
- 1961: Aischylos: Die Perser (Xerxes) – Regie: Friedrich Siems
- 1961: Rudyard Kipling: Fischerjungen (2 Teile) – Regie: August Everding
- 1964: Werner Helmes: Die Scherbe des Bacchus (Schrater, David) – Regie: Rudolf Jürgen Bartsch (Original-Hörspiel)
- 1976: Rolf und Alexandra Becker: Verbrich mir nichts: Dickie Dick Dickens & Co. (5. Staffel: 1. bis 4. und 6. Folge) (Habakuk Benevuti) – Regie: Peter M. Preissler (Original-Hörspiele)
- 1989: Karl Bruckmaier: Front. Menschen im Kriegszustand (Soldat) – Regie: Karl Bruckmaier
WerkeBearbeiten
Erzählungen und Geschichten
- 1994: Der Dieb von Trastevere. Geschichten aus Italien. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1994, ISBN 3-462-02330-6
- 1996: Der Fenstersturz und andere merkwürdige Geschichten. Kiepenheuer & Witsch, Köln, ISBN 3-462-02576-7.
- 2000: Der römische Schneeball. Wahre und erfundene Geschichten. Kiepenheuer & Witsch, Köln, ISBN 3-462-03036-1.
- 2003: Der Fotograf von San Marco: Die italienischen Erzählungen. Kiepenheuer & Witsch, Köln, ISBN 3-462-03354-9.
Erinnerungen
- 1992: Der Mäusetöter. Unrühmliche Geschichten. Autobiographie, Kiepenheuer & Witsch, Köln, ISBN 3-462-02160-5.
- 2004: Himmel und Erde. Unordentliche Erinnerungen. Goldmann Verlag, München 2005, ISBN 3-442-15329-8.
- 2005: Mit einer Nadel bloß. Über meine Mutter. Goldmann Verlag, München 2007, ISBN 3-442-15410-3.
- 2005: Bilder meines Lebens, mit Ergänzungen von Peter Berling, Helmut Dietl, Günter Grass, Kiepenheuer & Witsch, Köln, ISBN 978-3-462-03620-6. (Autobiografische Fotodokumentation)
- 2015: Schauen Sie mal böse: Geschichten aus meinem Schauspielerleben. Kiepenheuer & Witsch, Köln, ISBN 3-462-04827-9.
Gespräch / Interview
- Gero von Boehm: Mario Adorf. 13. September 2006. Interview in: Begegnungen. Menschenbilder aus drei Jahrzehnten. Collection Rolf Heyne, München 2012, ISBN 978-3-89910-443-1, S. 379–388
Tonträger (Auswahl)Bearbeiten
- 1994: Al dente – Live-Ausschnitte aus dem „Al Dente“ Programm, Alte Oper Frankfurt. München: BMG records, EAN 743211990721
- 1996: Schön bös – Adorf singt Kreisler. München: BMG records, EAN 74321403742
- 1998: Mario Adorf liest Christiane Kohl: Der Jude und das Mädchen – Eine verbotene Freundschaft in Nazideutschland. Hamburg: Hoffmann und Campe, ISBN 978-3-442-12968-3
- ca. 2004: Mario Adorf liest Gerhart Hauptmann Bahnwärter Thiel. Berlin: Wortstark, ISBN 3-920111-21-4
- 2004: Mario Adorf liest Himmel und Erde. München: Der Hörverl., ISBN 3-89940-428-9
- 2004: Mario Adorf liest Der Fotograf von San Marco. München: Der Hörverl., ISBN 3-89940-201-4
- 2004: Mario Adorf liest Der Fenstersturz. München: Der Hörverl., ISBN 3-89940-454-8
- 2005: Mario Adorf liest Der römische Schneeball. München: Der Hörverl., ISBN 3-89940-545-5
- 2006: Mario Adorf liest Maupassant: Unter den Olivenbäumen. München: Süddeutsche Zeitung, ISBN 978-3-86615-367-7
- 2007: Schmidt. von Louis Begley. Random House Audio, ISBN 978-3-86604-750-1.
- 2007: Mario Adorf liest Casanova, Wiedersehen mit einer großen Liebe. München: LangenMüller, ISBN 978-3-7844-4135-1
- 2007: Joseph Roth: Die Legende vom heiligen Trinker. Zürich: Diogenes-Verl., ISBN 978-3-257-80158-3
- 2008: Weihnachten mit Mario Adorf – Die schönsten Weihnachtsgeschichten & Lieder. Hamburg: Tchibo GmbH
- 2008: Mario Adorf liest Alexander Granach, Da geht ein Mensch. München: Kunstmann, ISBN 978-3-88897-542-4
- 2008: Tod und Teufel, Hörspiel. München: Der Hörverl., ISBN 978-3-86717-321-6
- 2010: Mario Adorf liest die Lieblingsballaden der Deutschen. Verlag Herder, ISBN 978-3-451-31607-4.
- 2010: Mario Adorf liest Claire Din, Flügel der Liebe. LC-23025, AM09107
- 2011: Adorf liest Goethe. Verlag Herder, ISBN 978-3-451-31892-4.
FilmdokumentationenBearbeiten
- Lebenslänglich Schauspieler – 65 Jahre Mario Adorf Filmporträt von Ilona Kalmbach. Deutschland 1995 (ARD, Eigenproduktion des WDR), 45 Minuten.
- Die Besten im Westen – Mario Adorf. Filmporträt von Ulrike Brincker. Deutschland 2008 (WDR), 45 Minuten.
- Es hätte schlimmer kommen können – Mario Adorf. Kinodokumentarfilm von Dominik Wessely. Deutschland 2019, 98 Minuten[20]
Auszeichnungen und EhrungenBearbeiten
- 1958: Bundesfilmpreis: Filmband in Gold (Bester Nachwuchsschauspieler) für Nachts, wenn der Teufel kam
- 1958: Preis der deutschen Filmkritik (Bester Darsteller) für Nachts, wenn der Teufel kam
- 1974: Ernst-Lubitsch-Preis
- 1978: Bambi (Beliebtester Schauspieler des Jahres) für Der Hauptdarsteller
- 1979: Großer Hersfeld-Preis
- 1982: Bundesfilmpreis: Filmband in Silber für Lola
- 1986: Deutscher Darstellerpreis (Bester Darsteller) für Via Mala
- 1992: Goldene Kamera für künstlerische Gesamtleistung
- 1992: Bundesfilmpreis: Filmband in Gold für Pizza Colonia
- 1993: Bundesverdienstkreuz
- 1993: Telestar für Der große Bellheim
- 1994: Goldene Kamera für Der große Bellheim
- 1994: Adolf-Grimme-Preis mit Gold für Der große Bellheim (zusammen mit Dieter Wedel, Heinz Schubert, Hans Korte und Will Quadflieg)
- 1995: Romy Platin-Romy
- 1996: Goldenes Schlitzohr
- 1996: Bayerischer Fernsehpreis zusammen mit Günter Strack und Heinz Hoenig für Der Schattenmann
- 1996: Carl-Zuckmayer-Medaille
- 1997: Karl-Valentin-Orden
- 1997: DIVA-Award
- 2000: Bayerischer Filmpreis: Ehrenpreis für sein Lebenswerk
- 2001: Großes Bundesverdienstkreuz
- 2001: Ehrenbürgerschaft der Stadt Mayen/(Eifel) (9. September)
- 2003: Bayerischer Verdienstorden
- 2003: Siegfried-Lowitz-Preis
- 2003: Goldener Ochse – Ehrenpreis des Filmkunstfestes Mecklenburg-Vorpommern
- 2004: Deutscher Filmpreis: Filmpreis in Gold als Ehrenpreis für herausragende Verdienste um den deutschen Film
- 2004: Ehrenmitglied von Alemannia Aachen
- 2005: Verdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz
- 2005: Filmfest München: CineMerit Award
- 2006: Platz 2 in der ZDF-Reihe Unsere Besten in der Sendung Lieblingsschauspieler
- 2006: Bambi (Kategorie Kultur)
- 2007: Goldene Zeile[21]
- 2009: Orden wider den tierischen Ernst[22]
- 2010: Stern auf dem Boulevard der Stars in Berlin
- 2010: Ehrendoktorwürde der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz[23][24]
- 2012: Goldene Kamera für sein Lebenswerk
- 2012: Berlin & Beyond Film Festival: Auszeichnung für sein Lebenswerk
- 2014: In Mayen wird ein Weg nach ihm benannt[25]
- 2016: Dresdner St. Georgs Orden
- 2016: Internationales Filmfestival von Locarno: Auszeichnung mit dem Ehrenpreis Pardo alla carriera[26]
- 2016: Bambi in der Kategorie Lebenswerk
- 2019: Herbert-Strate-Preis
AusstellungBearbeiten
- 2012: Mario Adorf …böse kann ich auch, Akademie der Künste, Berlin
LiteraturBearbeiten
- Meinolf Zurhorst, Heiko R. Blum: Mario Adorf. Seine Filme – sein Leben. Heyne-Filmbibliothek, Band 176. Heyne, München 1992, ISBN 3-453-05972-7.
- Veronika Moritz: Mario Adorf. in: CineGraph, Lg. 21, edition text+kritik, 1993.
- Torsten Musial (Hrsg.): Mario Adorf. …böse kann ich auch. Akademie der Künste Archiv, Berlin 2012, ISBN 978-3-88331-178-4.
WeblinksBearbeiten
- Literatur von und über Mario Adorf im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Mario Adorf in der Internet Movie Database (englisch)
- Mario Adorf bei filmportal.de (mit Fotogalerie)
- Mario Adorf in der Deutschen Synchronkartei
- Website von Mario Adorf
- Star-Porträt beim ORF
- Biografie mit Bildern
- Mario-Adorf-Archiv im Archiv der Akademie der Künste, Berlin
- Detlef Wulke: 08.09.1930 - Geburtstag von Mario Adorf WDR ZeitZeichen (Podcast).
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ Spiegel Geld 1/2020, S. 23.
- ↑ Mario Adorf wird 75 Jahre alt. In einem Buch erzählt er vom Leben mit seiner Mutter Alice „Fast wie ein richtiger Herr“ In: Berliner Zeitung, 8. September 2005, abgerufen am 25. Juli 2016.
- ↑ Schauspieler Mario Adorf (88) unterstützt unsere Initiative „Wir sind doch keine Heimkinder“ auf www.wir-sind-doch-keine-heimkinder.de/, abgerufen am 4. Oktober 2019
- ↑ Mario Adorf: "Meine Mutter gab mir Sicherheit". In: ZEITmagazin. (zeit.de [abgerufen am 1. Mai 2018]).
- ↑ Mario Adorf fühlt sich von Bösewicht Santer verfolgt In: Focus Online, 5. Dezember 2013, abgerufen am 25. Juli 2016.
- ↑ Märchenonkel und Mafiapate (Memento vom 11. September 2010 im Internet Archive) In: news.de (Abgerufen am 8. September 2010.)
- ↑ Mario Adorf prophezeit Ende des Kapitalismus. In: Recklinghäuser Zeitung
- ↑ Hamburger Abendblatt: Wird der Traum wahr? Mario Adorf will Karl Marx spielen, 1. Jan. 2010, abgerufen am 26, Juli 2018
- ↑ Film Karl Marx − der deutsche Prophet in der ZDFmediathek
- ↑ Interview von Christine Eichel: Ich war Kriegsfreiwilliger, in Cicero, abgerufen am 26. Juli 2018
- ↑ Botschafter Mario Adorf (Memento vom 18. Januar 2016 im Internet Archive) bei widex-Hörgeräte
- ↑ VRM GmbH & Co KG: Worms: Stadt vergibt Mario-Adorf-Preis - Wormser Zeitung. Abgerufen am 24. Juni 2019.
- ↑ Mario-Adorf-Preis - Nibelungen-Festspiele Worms. Abgerufen am 24. Juni 2019.
- ↑ WELT: Ursula Strauss erhält Mario-Adorf-Preis. 5. August 2018 (welt.de [abgerufen am 24. Juni 2019]).
- ↑ Mario-Adorf-Archiv Bestandsübersicht auf den Webseiten der Akademie der Künste in Berlin.
- ↑ Mario Adorf: Süße Liebeserklärung an seine Frau. In: Brigitte.de. G+J Medien GmbH, 23. Dezember 2018, abgerufen am 18. August 2019.
- ↑ Dokumentarfilm: Es hätte schlimmer kommen können Programmseite auf Homepage von BR-Fernsehen auf www.br.de (Bayerischer Rundfunk), 9. September 2020, abgerufen am 12. September 2020
- ↑ Es hätte schlimmer kommen können, Dokumentarfilm über Mario Adorf von Dominik Wessely, 98 Minuten, 2019, NFP Marketing & Distribution + Coin Film Cologne Independent
- ↑ Tom Strohschneider: Der große Stirnrunzler; Rezension zum Film vom 28. April 2018 für die Wochenzeitung Die Zeit (online auf zeit.de, abgerufen am 28. April 2018)
- ↑ Es hätte schlimmer kommen können – Mario Adorf | It Could Have Been Worse – Mario Adorf. Abgerufen am 10. Juni 2019.
- ↑ Mario Adorf mit der «Goldenen Zeile» ausgezeichnet. In: Mitteldeutsche Zeitung. (mz-web.de [abgerufen am 17. Mai 2017]).
- ↑ ddp Deutscher Depeschendienst GmbH: Mario Adorf bekommt den Orden, vom 6. Februar 2009, abgerufen am 6. Februar 2009.
- ↑ Mario Adorf erhält Ehrendoktorwürde der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Meldung in: Informationsdienst Wissenschaft vom 10. November 2010, abgerufen am 11. November 2010.
- ↑ Mario Adorf erhält die Ehrendoktorwürde der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, mit Bildern und Videolink, vom 19. November 2010, abgerufen am 23. November 2010.
- ↑ Mayen benennt Burgweg nach Mario Adorf. In: Rhein-Zeitung, 30. Juni 2014, abgerufen am 25. Juli 2016.
- ↑ Ehrenpreis für Mario Adorf beim Filmfestival Locarno (Memento vom 21. August 2016 im Internet Archive) In: idowa.de, 8. August 2016.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Adorf, Mario |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 8. September 1930 |
GEBURTSORT | Zürich, Schweiz |