Deutsche Dreiband-Meisterschaft 1947

Die Deutsche Dreiband-Meisterschaft 1947 (DDM) war die 15. Ausgabe dieser Turnierserie und fand vom 7. bis 11. Mai 1947 in Solingen, Nordrhein-Westfalen statt.

15. Deutsche Dreiband-Meisterschaft 1947
Der Sieger: August Tiedtke, sein insgesamt sechster Titel.
Turnierdaten
Turnierart: Deutschland 1946Deutsche MeisterschaftDeutschland 1946
Turnierformat: Round Robin
Ausrichter: DBB
Turnierdetails
Austragungsort: ?,
Solingen Deutschland 1946 Deutschland[1]
Eröffnung: 7. Mai 1947
Endspiel: 11. Mai 1947
Teilnehmer: 9
Titelverteidiger: August Tiedtke
Sieger: August Tiedtke
2. Finalist: Ernst Halbach
3. Platz: Gert Tiedtke
Preisgeld: Amateurturnier
Rekorde
Bester GD: 0,693 August Tiedtke
Bester ED: 1,136 August Tiedtke
Höchstserie (HS): 00080Ernst Halbach
00000Walter Feller
Spielstätte auf der Karte
1942 1948
Veranstaltungsort: Solingen

Geschichte Bearbeiten

Es war die erste Meisterschaft nach dem Zweiten Weltkrieg, die von dem 1945 gegründeten Deutschen Billard Bund (DBB) ausgerichtet wurde. Nach dem Krieg waren die meisten Spieler entweder gefallen, in Kriegsgefangenschaft oder sie hatten mit dem Erwerb des täglichen Brotes zu tun, sodass in den ersten Friedensjahren nicht vorrangig an den Sport gedacht wurde. Zudem waren auch viele Spielstätten und Tische zerstört, die noch vorhandenen wurden zu Heizmaterial „verarbeitet“.[2]

Als erste schafften es die Hamburger 1946, ein erstes Turnier (Hamburger Meisterschaft von 1946) auf die Beine zu stellen. Da der DABV nicht mehr existent war und Vereinsgründungen von den Alliierten noch verboten waren, gründete man einen „Arbeitsausschuss“ als Ausrichter und Träger der Turniere. Um auch die bekannten Spitzenspieler August Tiedtke, Gerd Thielens, Siegfried Spielmann und Andere aus den unterschiedlichen alliierten Zonen nach Hamburg zu holen, wurden diese kurzerhand als Mitglieder dieser Arbeitsausschüsse deklariert. 1947 wurde das Vereinsverbot durch die Alliierten wieder aufgehoben, jedoch auf die jeweilige Zone beschränkt.[2]

Auch August Tiedtke war zum Dienst an der Waffe herangezogen worden, hatte dies aber unverletzt überstanden, fand schnell wieder zu seiner altbekannten Leistung und wurde zum ersten „Nachkriegs Dreiband-Meister“. Zum ersten Mal nahm auch sein jüngerer Bruder Gert an der Meisterschaft teil und wurde auf Anhieb Dritter, obwohl seine Disziplin eher der Kunststoß war. Auch der Düsseldorfer Siegfried Spielmann nahm zum ersten Mal teil. Durch August Tiedtkes Überlegenheit sollte es beiden aber erst 1967 (Spielmann) bzw. 1978 (G. Tiedtke) gelingen, den Titel zu erringen.

Erwartungsgemäß sicherte sich August Tiedge, mit nur einem Remis gegen Ernst Halbach, erneut zwei der drei Turnierbestleistungen, nämlich die des besten Generaldurchschnitt (GD) und des besten Einzeldurchschnitt (BED) von 1,136. Es war der erst dritte BED über 1,000 in der Turniergeschichte. An seinen eigenen Turnierrekord von 1,315 aus dem Jahre 1941 kam er jedoch nicht heran. Die Bestleistung in der Höchstserie (HS) mit 8 Punkten ging an Ernst Halbach, ebenso wie der Titel des Vizemeisters, und an Walter Feller.

Modus Bearbeiten

Es spielte „Jeder gegen Jeden“ (Round Robin) auf 50 Punkte mit Nachstoß.

Abschlusstabelle Bearbeiten

Legende
MP Match Points (Sieger = 2; Unentschieden = 1; Verlierer = 0)
Pkte. Erzielte Karambolagen
Aufn. Benötigte Versuche
GD Generaldurchschnitt
BED Bester Einzeldurchschnitt eines Spielers
HS Höchstserie
Bester GD des Turniers
Bester ED des Turniers
Beste HS des Turniers
1. Platz (Gold)
2. Platz (Silber)
3. Platz (Bronze)
Endklassement[3]
Platz Name MP Pkt. Aufn. GD BED HS
1 August Tiedtke (Düsseldorf) 15:1 400 577 0,693 1,136 7
2 Ernst Halbach (W.-Barmen) 13:3 394 691 0,570 0,769 8
3 Gert Tiedtke (Duisburg) 11:5 394 801 0,491 0,625 5
4 Walter Feller (Remscheid) 9:7 369 739 0,499 0,581 8
5 Siegfried Spielmann (Immigrath) 8:8 360 730 0,493 0,574 5
6 Kurt Hartkopf (Solingen) 8:8 376 767 0,490 0,537 6
7 Fritz Rautenbach (W.-Elberfeld) 4:12 316 681 0,464 0,500 5
8 Fritz Hahn (Radolfzell) 4:12 301 734 0,410 0,769 5
9 Josef Spielmann (Köln) 0:16 304 740 0,410 6
Turnierdurchschnitt: 0,497

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Robert Court: Deutsche Billard-Zeitung. Köln Juli 1947, S. 17–19.
  2. a b Dieter Haase: 100 Jahre Billardsport in Deutschland, 1911–2011. Hrsg.: Deutsche Billard Union. Köln 2011, DNB 1014024773, S. 23–40, 43.
  3. Dieter Haase/Heinrich Weingartner: Enzyklopädie des Billardsports. 1. Auflage. Band 2. Verlag Heinrich Weingartner, Wien 2009, ISBN 978-3-200-01489-3, S. 934.