Die Verteidigungskräfte Osttimors (portugiesisch Forças de Defesa de Timor-Leste, tetum Forcas Defensa Timor Lorosae FDTL), seit Mai 2002 „FALINTIL-FDTL (F-FDTL)“ bestehen aus Landstreitkräften und einer kleinen Marine. Ein Flugzeug dient zur Luftüberwachung.

Flagge der Verteidigungskräfte
Ehrenformation am Präsidentenpalast Osttimors
 
Soldat bei einer Übung mit einem Raketenwerfer

Laut Verfassung ist die F-FDTL für die militärische Verteidigung gegen Angriffe von außen verantwortlich. Sie „garantiert die nationale Unabhängigkeit, die territoriale Integrität und die Freiheit und Sicherheit der Bevölkerung gegen jeden Aggressor oder externe Bedrohung im Einklang mit der Verfassung.“ Die F-FDTL ist den Verfassungsorganen untergeordnet und darf sich nicht in die Politik einmischen. Für die innere Sicherheit ist die Nationalpolizei Osttimors (PNTL) zuständig.[1]

Allerdings gab es in der Vergangenheit Streitigkeiten zwischen F-FDTL und der PNTL über die jeweilige Verantwortungsbereiche. So übernahm die F-FDTL Polizeiaufgaben bei einem Zwischenfall im Subdistrikt Atsabe (Distrikt Ermera) im Januar 2003.[1][2] Andererseits wurde die PNTL mehrfach bei der Grenzsicherung im Westen eingesetzt.[1] Seit 2009 ist die F-FDTL primär für den Schutz der Landesgrenze zuständig. Die Aufteilung der jeweiligen Verantwortungsbereiche bleibt jedoch zwischen den Behörden umstritten.

Geschichte

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Moradores (2017)
 
FALINTIL-Veteranen
 
Parade der Infanterie zum
Proklamationstag in Oe-Cusse Ambeno (2014)

In der Kolonialzeit bildeten die Portugiesen einheimische Hilfstruppen, die Moradores. Heute sind diese Verbände folkloristische Gruppen, die bei Feierlichkeiten auftreten, vergleichbar mit den bayerischen Gebirgsschützen. Sie werden als traditioneller Ursprung der professionellen timoresischen Armee angesehen.

Der Grundstock der Truppe mit 650 Mann wurde am 1. Februar 2001 aus 1736 Kämpfern der ehemaligen Guerillaarmee FALINTIL rekrutiert. Es blieben nur wenige aufgrund der geringen Altersversorgung. Das erste Bataillon wurde am 29. Juni 2001 aufgestellt. Die meisten Angehörigen der Einheit stammten aus dem östlichen Landesteil Loro Sae.[3] Die Marineeinheit wurde im Dezember 2001 gebildet.[4] Das zweite Bataillon wurde 2002 aus einem Grundstock aus dem ersten Bataillon und neu rekrutierten Soldaten, die meist unter 21 Jahre alt waren, gegründet.[1] Da Osttimor keine Bedrohung durch einen äußeren Feind zu befürchten hat, gab es einige Kritiker betreffs der Gründung eigener Streitkräfte. Sie bevorzugten eine stärker ausgerüstete Polizei. Die Regierung entschied sich aber für die Armee, um möglichen künftigen Bedrohungen begegnen zu können.[5] Mit der Unabhängigkeit im Mai 2002 übernahmen die Verteidigungskräfte die Bezeichnung FALINTIL-FDTL (F-FDTL) von der Guerillaarmee. Im Juli 2002 übernahm die F-FDTL die Verantwortung für den östlichsten Distrikt des Landes Lautém. Ab dem 20. Mai 2004 war sie für die gesamte Landesverteidigung zuständig. Die ausländischen Truppen blieben noch bis Mitte 2005.[4]

Im Dezember 2003 wurden 42 Soldaten aus dem Dienst entlassen, zumeist aus dem westlichen Landesteil Loro Munu stammend, unter ihnen der Freiheitsheld Vicente da Conceição (Comandante Railos). Sie klagten über unfaire Behandlung und schlechte Lebensbedingungen.[6]

Anfang 2006 desertierten im Laufe weniger Wochen 600 der 1600 Soldaten der Verteidigungskräfte Osttimors aus Protest gegen die schlechten Arbeitsbedingungen und Beförderungsregelungen. Die meisten von ihnen sind ehemalige Kämpfer der Rebellengruppe FALINTIL, die Widerstand gegen die Indonesier geleistet hatten. Ende April protestierten 3000 Menschen auf einer Demonstration in Dili, die von den ehemaligen Soldaten organisiert wurde. Dabei drohten deren Sprecher mit einem neuen Guerillakrieg, sollten keine Verbesserungen erzielt werden. Es kam zu den schwersten Unruhen seit der Unabhängigkeit von Indonesien, bei denen bis Ende Juni mindestens 37 Menschen ihr Leben verloren. Wiederholt kam es auch zu Gefechten zwischen den Rebellen, der Polizei und der F-FDTL. Schließlich musste Premierminister Marí Alkatiri zurücktreten. Neuer Premier wurde der bisherige Außenminister José Ramos-Horta. Er hatte bereits vor den Unruhen kritisiert, dass die Truppen, da sie ohne echte Aufgaben seien, Probleme bereiten könnten. Er schlug eine Aufteilung des Heeres in zwei Bataillone mit je 500 Mann vor. Ein Bataillon sollte dann für UN-Friedensmissionen ausgebildet werden, das zweite Bataillon für Aufgaben im Land dienen. Am 16. Juni erklärten sich die Rebellen nach einer Woche Verhandlungen bereit, ihre Waffen abzugeben, wenn die internationalen Truppen für ihre Sicherheit garantieren würden. In Lagern bei Gleno und Maubisse übergaben die Rebellen M16-Gewehre und ihre anderen Waffen, unter ihnen Alfredo Reinado, der bisherige Chef der Militärpolizei.

Im Juni 2007 berichtete die australische Zeitung The Australian über einen geheimen Aufrüstungsplan Osttimors namens „Forças 2020“, der aus den zukünftigen Einnahmen aus dem Erdölgeschäft finanziert werden sollte. Nach dem 171-seitigen Entwurf sollte bis 2010 die Marine ausgebaut und mit Korvetten mit Lenkwaffen ausgestattet werden. Außerdem war eine Marinelandeeinheit geplant und Armeehubschrauber sollten angeschafft werden. Ebenfalls in Planung war eine Luftwaffe, deren Personal in Polen ausgebildet werden sollte. Die Streitkräfte sollten dann aus 3000 aktiven Mitgliedern bestehen. Die jetzt schon bestehenden Einheiten sollten mit Scharfschützengewehren, Anti-Panzer-Waffen, schweren Maschinengewehren, leichten Patrouillenfahrzeugen und leichten Angriffsfahrzeugen ausgerüstet werden. Ziel sei es, die osttimoresischen Interessen im Erdölfeld in der Timorsee zu sichern und Schmuggel und illegale Fischerei zu unterbinden. Neben der Finanzierung wurde auch die Fähigkeit Osttimors, die Technologie zu handhaben, angezweifelt. Es wurde darüber spekuliert, dass Osttimor sich mit diesen Plänen vom australischen Einfluss und von einer möglichen indonesischen Bedrohung befreien möchte.[7] Der australische Verteidigungsminister Alexander Downer nannte die Aufrüstungspläne unrealistisch.[8]

Am 26. Juni 2007, fünf Jahre nach der Unabhängigkeit des Landes, übergab Premierminister Estanislau da Silva 720 neue Uniformen in einer Zeremonie an die F-FDTL. Bisher wurden Uniformen aus Portugal, China und Mosambik verwendet. Die neuen Uniformen sind braun, gelb, schwarz und dunkelgrün und sind ein Abbild der Landschaft von Osttimor.

Am 20. August 2011 wurden die letzten Kämpfer der FALINTIL in den Ruhestand verabschiedet.[9] Ihr ehemaliger Kommandant und Chef der Verteidigungskräfte Taur Matan Ruak folgte ihnen am 2. September.

Organisation

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Struktur der Verteidigungskräfte Osttimors

Laut Verfassung ist der Staatspräsident Osttimors der Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Er kann den Kommandeur der F-FDTL ernennen. Der Ministerrat und das Nationalparlament entscheiden über die finanziellen Mittel und bestimmen die nationale Sicherheitspolitik.[1] Der Staatsrat, ein den Präsidenten beratendes Gremium, ist laut Verfassung in Fragen zu Kriegserklärungen und Friedensschlüssen zu hören. Der Oberste Sicherheitsrat berät seit 2005 den Präsidenten in Verteidigungs- und Sicherheitsfragen sowie bei der Besetzung der Posten der kommandierenden Offiziere. Ihm gehören der Präsident, der Premierminister, die Minister für Verteidigung, Justiz, Inneres und Außenpolitik, der Kommandeur der F-FDTL, der Kommandant der PNTL, ein Offizier der nationalen Staatssicherheit und drei Vertreter des Nationalparlaments an.[10] Das Ministerium für Verteidigung hat die zivile Kontrolle über die F-FDTL.

Die F-FDTL teilt sich in zwei Infanteriebataillone, eine Marine und Unterstützungseinheiten. Zu Letzteren gehören das Hauptquartier der Streitkräfte, die Logistikabteilung, die Fernmeldeeinheit und die Militärpolizei. Jeder Truppenteil wird seit 2010 von einem Oberst (Coronel, bei der Marine: Capitão) geführt.

Die Sollstärke beträgt 1500 aktive Soldaten und 1500 Angehörige der Reserve. 2005 betrug die Mannstärke 1450, schrumpfte jedoch aufgrund der Meuterei 2006 und aus normalen Gründen auf nur 715 im September 2006, stieg aber 2007, laut International Institute for Strategic Studies, wieder auf 1286 Mann. 2008 wollte die F-FDTL 600 neue Soldaten rekrutieren und 2009 nochmals 600.[11] Im August 2008 hatte sie ihre alte Truppenstärke von vor der Krise von 2006 wieder erreicht.[12] Im Dezember 2009 legten 572 neue Rekruten nach ihrer Ausbildung ihren Eid ab, am 16. Dezember 2011 folgten 645 weitere Mann, davon 93 Offiziere und 203 Unteroffiziere. Aufgrund ihrer Vergangenheit als Untergrundarmee kann die F-FDTL auf ein großes Netzwerk von Informanten in der Bevölkerung zurückgreifen (Human Intelligence).[1]

Auch Frauen können in Osttimor Soldaten werden. Der Wehrdienst war ursprünglich freiwillig ab dem 18. Lebensjahr möglich.[13] 2020 beschloss die Regierung die Einführung einer Wehrpflicht.[14]

Führungsebene

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Generalstabschef
(portugiesisch Chefe do Estado-Maior General das Forças Armadas, CEMGFA, tetum Xefe Estadu Maior Jeneral Forsa Armada, XEMJFA)
Foto Kommandant Informationen
  Taur Matan Ruak 2001 – 2011
  Lere Anan Timur 2011 – 2022
  Falur Rate Laek seit 2022
 
Soldaten bei Feierlichkeiten am Proklamationstag (28. November)
Stabschef (CEMFA)
Foto Kommandant Informationen
  Filomeno Paixão 2010 – 2011
  Falur Rate Laek 2011 – 2018
  Calisto dos Santos 2018[15]–2022
  Konteradmiral Pedro Klamar Fuik 2022–2023
  Brigadegeneral José da Costa Soares Trix seit 2023

Der erste Generalstabschef (portugiesisch Chefe do Estado-Maior General das Forças Armadas, CEMGFA) und damit militärischer Oberbefehlshaber der F-FDTL war Generalmajor Taur Matan Ruak, der zuvor Kommandeur der FALINTIL war. Taur Matan Ruak reichte am 2. September 2011 seinen Abschied ein, um später für das Präsidentenamt zu kandidieren.[16] Er gewann die Präsidentschaftswahlen in Osttimor 2012.

Am 6. Oktober 2011 wurde der bisherige stellvertretende Kommandeur und frisch zum Generalmajor beförderte Lere Anan Timur neuer Generalstabschef. Coronel Filomeno Paixão, seit 2010 Stabschef (CEMFA), wurde Brigadegeneral und stellvertretender Kommandeur der F-FDTL und Falur Rate Laek zum neuen Stabschef ernannt. Capitão Pedro Klamar Fuik wurde 2012 Kommandeur des Instituto de Defesa Nacional (IDN).[17] Major Mário Batista war 2012 Stabschef des Kommandierenden der Verteidigungskräfte.[18]

 
Brigadegeneral
Cornélio Maunana Ximenes (2019)

Am 9. Februar 2015 kündigte Präsident Taur Matan Ruak die Entlassung Lere Anan Timurs und seine gleichzeitige Beförderung zum Generalleutnant ehrenhalber an. Neuer Oberbefehlshaber sollte Filomeno Paixão werden, mit gleichzeitiger Beförderung zum Generalmajor.[19] Zwar wird der Generalstabschef vom Präsidenten ernannt, aber Regierung und Parlament haben ein Vorschlagsrecht und diese hatten sich für eine Verlängerung der Amtszeit Lere Anan Timurs ausgesprochen. Nach mehreren Wochen Blockade wurde als Lösung am 15. April veröffentlicht, dass Pedro Klamar Fuik neuer Generalstabschef werden sollte. Sein Stellvertreter sollte Calisto dos Santos (Coliati) werden. Verbunden mit den Ämtern war eine Beförderung zum Generalmajor, beziehungsweise Brigadegeneral. In die Reserve sollten Lere Anan Timur als Generalleutnant, Paixão als Generalmajor, Falur Rate Laek als Brigadegeneral und drei weitere führende Offiziere verabschiedet werden. Der genaue Ablauf stand aber nicht fest, zumal nach den Statuten ein Oberst nicht direkt zum Generalmajor befördert werden darf. Lere Anan Timur kritisierte den Plan, mit dem die Generation der Guerillakämpfer aus der Führung der Streitkräfte ausscheiden würde.[17][20][21] Am 3. Dezember 2016 erklärte Lere Anan Timur, dass die Kommandoübergabe an Capitão Pedro Klamar Fuik, Oberst Calisto dos Santos und Fregattenkapitän Higínio das Neves nun vorbereitet werden würde.[22] Sie fand aber innerhalb der Amtszeit von Präsident Taur Matan Ruak bis zum 20. Mai 2017 nicht mehr statt. Die Regierung hatte im Oktober 2015 die Verlängerung der Amtszeit von Lere Anan Timur und Filomeno Paixão empfohlen.[23] Damit bekamen Lere Anan Timur, Paixão und auch Falur Rate Laek eine dritte Amtszeit, die eigentlich nach geltendem Recht nicht vorgesehen war. Nach Antritt der VII. Regierung folgte Präsident Francisco Guterres dem Vorschlag von Premierminister Alkatiri und verlängerte am 5. Oktober 2017 die Amtszeit der bestehenden FDTL-Führung für ein weiteres Jahr, was eine erneute Änderung des Militärgesetzes bedeutete.[24][25]

Am 7. Juni 2018 wurden Falur Rate Laek[26] Américo Ximenes (Sabika Bessi Kulit)[27] Cornélio Ximenes[28] und João Miranda (Aluc Descartes) zu Brigadegenerälen befördert.[29] Filomeno Paixão reichte seinen Rücktritt ein, um in der VIII. konstitutionelle Regierung Verteidigungsminister werden zu können.[30] Falur Rate Laek wurde am 1. Oktober zum stellvertretenden Oberbefehlshaber der F-FDTL ernannt.[31]

Erst im Januar 2022 erklärte Lere Anan Timur in den Ruhestand zu wechseln. Stattdessen kündigte er seine Kandidatur bei den anstehenden Präsidentschaftswahlen 2022 an.[32] Der Ministerrat wählte Falur Rate Laek zum neuen militärischen Oberbefehlshaber,[33] Calisto dos Santos zu seinem Stellvertreter[34] und Pedro Klamar Fuik zum Stabschef.[35] Die offizielle Ernennung durch den Staatspräsidenten und die Beförderung von Falur Rate Laek zum Generalleutnant folgte am 28. Januar[36] und die Amtsübergabe am 2. Februar.[37] Am 22. Februar entschied der Sicherheitsrat über die neuen Kommandeure der Teilstreitkräfte.[38]

Nachdem Pedro Klamar Fuik zum Verteidigungsminister vereidigt wurde, übernahm José da Costa Soares Trix den Posten des Stabschef als siebter Amtsträger.[39][40]

Kommandante Komponente Terreste
Foto Kommandant Informationen
  Coronel Falur Rate Laek ab 14. Januar 2009
  Oberstleutnant Marcelino Ximenes „Rizai“ 6. Oktober 2016[41]
– 2019[42]
  Oberstleutnant Renilde Corte-Real da Silva 15. Juli 2019–2022
  Oberst José da Costa Soares Trix 2022–2023
 
Landstreitkräfte
 
Wappen der Componente Terrestre

Die Landstreitkräfte (portugiesisch Componente Terrestre, tetum Komponente Terrestre) bestanden ursprünglich aus zwei leichten Infanteriebataillonen mit jeweils 600 bis 650 Angehörigen. Sie wurden hauptsächlich durch Australier und Portugiesen ausgebildet. Jedes Bataillon hat drei Kampfkompanien, eine Unterstützungskompanie und eine Führungskompanie. Das 1. Bataillon wurde aus Veteranen der Guerillabewegung gebildet und hat seinen Stützpunkt in Laga (Gemeinde Baucau). Das 2. Bataillon besteht hauptsächlich aus neuen Rekruten und ist im Nicolau Lobato Trainingszentrum nahe Metinaro stationiert. Nahezu alle Soldaten des 2. Bataillons desertierten im Laufe der Unruhen von 2006.[43] Logistik und Unterstützung sind im Hauptquartier der F-FDTL an der Avenida Nicolau Lobato in Dili. In Metinaro wird derzeit mit chinesischer Hilfe das neue Hauptquartier der F-FDTL gebaut. Die Ordonanzwaffen des Heers sind rund 1500 Sturmgewehre M16A2 und 75 belgische FN Minimi MGs sowie rund 50 Pistolen des Typs Colt M1911. Verwendet wird das NATO-Kaliber 5,56 × 45 mm NATO, die durch Operationen leichter zu entfernen ist, weil die Kugeln im Körper des Opfers nicht zersplittern.[44] Außerdem sind in Verwendung 75 M203-Granatwerfer für die M16 Sturmgewehre und acht Scharfschützengewehre.[4]

Nachdem Pedro Klamar Fuik zum Verteidigungsminister

Kommandante Komponente Naval
Foto Kommandant Informationen
Alfredo Alves Reinado bis 2004
  Filomeno Paixão 2004–2009
  Kapitän Pedro Klamar Fuik 14. Januar 2009 – 2012
  João Miranda
  Fregattenkapitän Higínio das Neves Stand 2012/2014[45]
  Fregattenkapitän Adão de Brito „Jacky“ 6. Oktober 2016[41]
– 2019[42]
  Fregattenkapitän João da Silva 2019
(Ernennung: 15. Juli; Antritt: 11. September)[46] – 2022
  Kapitän Higínio das Neves seit 2022
 
Symbol der Marine

Das offizielle Gründungsdatum der Marine (Armada) Osttimors ist der 12. Januar 2002.[47] Eine Hauptaufgabe der Marine ist die Eindämmung der illegalen Fischerei im Hoheitsgebiet Osttimors.

Ihre Basis befindet sich in Hera, östlich von Dili. Ein zweiter Stützpunkt an der Südküste ist geplant. Als möglicher Standort ist Betano im Gespräch.

Zwei Schnellboote der Albatroz-Klasse erhielt Osttimor im Dezember 2001 von der portugiesischen Marine. Zwei 22 Meter langen Boote wurden NRTL Oecusse (P101) und NRTL Atauro (P102) getauft und in Hera stationiert.[48] Die Offiziere wurden von Portugal in Metinaro ausgebildet. 2008 wurden die beiden Boote in Indonesien überholt, doch 2019 waren die beiden Boote in einem so schlechtem Zustand, dass sie an Land gelegt werden mussten.[49]

Die Boote NRTL Jaco (P212) und NRTL Betano (P211) wurden offiziell am 11. Juni getauft und als Jaco-Klasse in Dienst gestellt.[50][51] Die beiden Patrouillenboote der Shanghai-III-Klasse (Typ 062-I-Klasse Kanonenboot) wurden von der Volksrepublik China gekauft, können schneller als 25 Knoten fahren und haben eine Reichweite von 750 Seemeilen. Präsident José Ramos-Horta beschwerte sich aber bei der Regierung, dass die Boote nicht für den Einsatz in der stürmischen Timorsee geeignet seien.[52] 36 timoresische Seeleute fuhren zu einem dreimonatigen Training nach China.

Drei weitere Patrouillenboote wurden im September 2011 von Südkorea übernommen. Sie gehören zur südkoreanischen Chamsuri-Klasse und erhielten die Namen Kamenassa (P215), Díli und Hera.[53] Die Hera und die Dili wurden 2012 an die Unidade da Polícia Marítima (UPM) abgegeben.[54][55] P217 wurde am 15. Juli an der Westseite des Riffs K41 gezielt versenkt und dient nun als Tauchattraktion.[56]

Zwei Boote aus dem Pacific Patrol Boat Program sollen 2024 aus Australien geliefert werden.[57] Sie werden die Namen NRTL Aitana (P101) und NRTL Laline (P102) erhalten.[58]

Weitere Truppenteile

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Kommandante Komponente Sentru Formasaun no Treinu
(Centro Formacão e Treino CFT)
Kommandant Informationen
Oberst Celestino Pinto „Daileba“ 6. Oktober 2016[41]
– 2019[42]
Oberst Césario Ximenes Belo „Haksolok“ ab 15. Juli 2019[42]
 
Trainingszentrum in Metinaro
Komponente Aérea Ligeira
Kommandant Informationen
Oberst Cornélio Ximenes (Maunana) ab 14. Januar 2009
Kapitänleutnant João da Silva 2013 – 2016[59]
Oberstleutnant
Benedito Dias Quintas „Punu Fanu“
6. Oktober 2016[41]
– 2019[42]
Leutnant Armindo Nunes dos Santos ab 15. Juli 2019[42]
Kommandante Komponente Apoiu Servisu
(Componente Apoio Serviço CAS)
Kommandant Informationen
Oberstleutnant Hélder da Costa seit 2022[38]

Neben Heer und Marine gibt es die Ausbildungseinheit im Trainingszentrum (tetum Komponente Sentru Formasaun no Treinu, portugiesisch Centro Formacão e Treino CFT) und die Unterstützungseinheit (tetum Komponente Apoiu Servisu, portugiesisch Componente Apoio Serviço CAS).

 
Major Abel da Costa Xavier Niki (2020)

Die Militärpolizei besteht aus einer Kompanie. Unter ihrem damaligen Kommandeur Major Alfredo Reinado stand sie im Zentrum der Unruhen vom Mai 2006. Am 16. August 2007 wurde Leutnant Abel da Costa Xavier Niki als Nachfolger von Alfredo Reinado zum neuen Chef der Militärpolizei ernannt. Die Militärpolizei hatte zu diesem Zeitpunkt 74 Mitglieder. 2011 wurde Xavier von Renilde Corte-Real da Silva abgelöst,[60] der den Posten bis 2013 innehatte. 2016 war Oberstleutnant Césario Ximenes Belo „Haksolok“ Kommandant der Militärpolizei[61] und 2018 übernahm wieder Major Abel da Costa Xavier Niki den Posten.[62]

Seit Februar 2007 ist die Militärpolizei für die Sicherheit des Staatspräsidenten verantwortlich,[43] so auch am Tag des Attentats am 11. Februar 2008, als Präsident José Ramos-Horta niedergeschossen und schwer verletzt wurde. Zwei der Attentäter kamen dabei ums Leben, ein Leibwächter wurde schwer verletzt. einer der beiden getöteten Attentäter war der ehemalige Chef der Militärpolizei, Alfredo Reinado.

 
Cessna 172P der Verteidigungskräfte Osttimors

2012 erhielten Captain Fredelino Ole aus Oe-Cusse Ambeno und Captain Pedro Ximenes Belo aus Baucau als erste osttimoresische Offiziere den Hubschrauberpilotenschein. Entsprechendes Fluggerät wurde aber nicht angeschafft. Seit 2018 verfügt die F-FDTL über eine Cessna 172P. Das Luftfahrzeugkennzeichen lautet 4W-FAT. Die Maschine, die von der Inlandsfluglinie Aero Dili übernommen wurde, soll das Seegebiet überwachen, um illegale Fischerei zu bekämpfen.[63] 2022 stellten die USA Osttimor eine Cessna 206 als zweites Flugzeug zur Verfügung.[64]

Der Sistema de Informações Militares (SIM) ist einer von drei Nachrichtendiensten des Landes. Er ist den FDTL unterstellt.[65]

Kapitänleutnant[66] Guido de Oliveira ist der Chef des medizinischen Dienstes.[67]

Einrichtungen

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Heeresbasis in Baucau
 
Eingang zur Marinebasis der F-FDTL
  • Militärstützpunkt in Laga, Baucau (1. Bataillon)
  • Marinebasis in Hera
  • Nicolau Lobato Trainingszentrum in Metinaro, Dili (2. Bataillon)
  • Instituto de Defesa Nacional (IDN)

Internationale Zusammenarbeit und Budget

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Ausbildung

Im Mai 2008 unterschrieb Osttimor mit den sieben anderen Staaten der Gemeinschaft der Portugiesischsprachigen Länder CPLP eine Vereinbarung über ein Militärbündnis. Unter anderem sollten osttimoresische Soldaten in Brasilien und Portugal ausgebildet werden.[68] Die Militärpolizei wurde bereits von Brasilien trainiert. Daneben werden Soldaten der F-FDTL von Australien, den USA, Malaysia, Polen, Kanada, Indien und Japan bei der Ausbildung unterstützt. Die Volksrepublik China lieferte Ausrüstungsgegenstände und Uniformen.

2012 begannen zehn Mitglieder der F-FDTL mit einer Ausbildung zum Helikopterpiloten auf den Philippinen.[69]

Im Haushalt von 2008 waren 20,1 Millionen US-Dollar für die Verteidigungsausgaben veranschlagt.[70] Im Staatshaushalt 2019 plante man 21,912 Millionen US-Dollar ein.[71]

Wappen und Flagge

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Das Wappen der F-FDTL
 
Flagge der F-FDTL

Die Flagge und das in ihrenthaltene Wappen wurden ursprünglich für die FALINTIL in der Basis Ai-Dila-Okir im heutigen Nationalpark Kay Rala Xanana Gusmão entworfen.[72] Der CNRT führte eine ähnliche Flagge, die aber ein etwas verändertes Wappen führte und den Schriftzug „CNRT“. Die FALINTIL übernahm relativ bald diese Wappenversion für ihre Flagge, die auch heute noch die Flagge der Verteidigungskräfte Osttimors ist.

Blau symbolisiert die Insel Timor zwischen Meer und Himmel, die Identität der Osttimoresen auf der spirituellen Ebene als Volk, mit allen Sehnsüchten. Weiß steht für die Sehnsucht nach einem dauerhaften Frieden, dem Bedürfnis nach sozialer Gerechtigkeit und für allgemeine Toleranz. Grün symbolisiert Osttimor als Land der Bauern, die Notwendigkeit des Fortschritts, stets aber mit Rücksicht auf die Umwelt und die ewige Hoffnung. Gelb, Rot und Schwarz sind die traditionellen Farben des Unabhängigkeitskampfes.[73]

Der goldene Stern, das eigentliche Symbol des Unabhängigkeitskrieges, steigt aus dem Rot des vergossenen Blutes. Er ist die Hoffnung auf einen glorreichen neuen Tag, so wie der Morgenstern den Tagesanbruch symbolisiert.[73]

Die Griffe der beiden Suriks (Schwerter) sind vierfach unterteilt, was die Zahl Acht ergibt. An jedem Griff hängen zehn Ziegenhaare, was insgesamt 20 ergibt. Am 20. August 1975 wurde die FALINTIL gegründet.[73]

„Patria Povo“ (deutsch Vaterland Volk) ist das Motto der FALINTIL.[73]

Dienstgrade

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Die Bezeichnungen der Dienstgrade folgen jener der ehemaligen Kolonialmacht Portugal.[74][75][76]

Offiziere

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Dienstgradgruppe Generale Stabsoffiziere Subalternoffiziere Offizieranwärter
Landstreitkräfte
Schulterstücke/
Schulterschlaufe
 
 
 
 
 

 
 

 
 

 
 

 
 

 
 

 
 
Dienstgrad General Tenente-general Major-general Brigadeiro Coronel Tenente-Coronel Major Capitão Teniente Alferes Aspirante
Dienstgrad
(Bundeswehr)
General Generalleutnant Generalmajor Brigadegeneral Oberst Oberstleutnant Major Hauptmann Oberleutnant Leutnant Oberfähnrich/
Fähnrich
Seestreitkräfte
Schulterstücke
 
 
 
 
 
 
 
Dienstgrad nicht vorhanden nicht vorhanden nicht vorhanden nicht vorhanden Capitão de Mar e Guerra Capitão de Fragata Capitão-tenente Primeiro-tenente Segundo-tenente Guarda-marinha Aspirante
Dienstgrad
(Bundeswehr)
Admiral Vizeadmiral Konteradmiral Flottillenadmiral Kapitän zur See Fregattenkapitän Korvettenkapitän Kapitänleutnant Oberleutnant zur See Leutnant zur See Oberfähnrich zur See/
Fähnrich zur See
NATO-Rangcode OF-9 OF-8 OF-7 OF-6 OF-5 OF-4 OF-3 OF-2 OF-1 OF-D

Unteroffiziere und Mannschaften

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Dienstgradgruppe Unteroffiziere Mannschaften
Landstreitkräfte
Schulterstücke
 
 
 
 
 
 
 
Dienstgrad Sargento-mor Sargento-chefe Sargento-ajudante Primeiro-Sargento Segundo-Sargento Furriel Segundo-Furriel Cabo-Ajunto Primeiro-Cabo Segundo-Cabo Soldado
Dienstgrad
(Bundeswehr)
Oberstabsfeldwebel Stabsfeldwebel Hauptfeldwebel Oberfeldwebel Feldwebel Stabsunteroffizier Unteroffizier Hauptgefreiter Obergefreiter Gefreiter Soldat
Seestreitkräfte
Schulterstücke
 
 
 
 
 
 
 
Dienstgrad Sargento-mor Sargento-chefe Sargento-ajudante Primeiro-sargento Segundo-sargento Primeiro-subsargento Segundo-subsargento Cabo Primeiro-marinheiro Segundo-marinheiro Grumete
Dienstgrad
(Bundeswehr)
Oberstabsbootsmann Stabsbootsmann Hauptbootsmann Oberbootsmann Bootsmann Obermaat Maat Hauptgefreiter Obergefreiter Gefreiter Matrose

Siehe auch

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Commons: Militär Osttimors – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f Edward Rees: „Under Pressure – Forças de Defesa de Timor Leste. Three Decades of Defence Force Development in Timor Leste 1975–2004.“ Geneva Centre for the Democratic Control of Armed Forces, April 2004
  2. Amnesty International: Timor Leste: Briefing to Security Council Members on policing and security in Timor-Leste, 2003 (Memento vom 11. September 2014 im Internet Archive)
  3. Desmond Ball: „The Defence of East Timor: A Recipe For Disaster?“ im Pacifica Review, S. 175–189, 3. Ausgabe, 14. Teil, 2002
  4. a b c Jane's Sentinel Security Assessment – Southeast Asia, 20. Ausgabe, Coulsdon 2007.
  5. Anthony L. Smith: „Constraints and Choices: East Timor as a Foreign Policy Actor“ im New Zealand Journal of Asian Studies, 7. Ausgabe, S. 15–36, 2005. (Memento des Originals vom 9. Februar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nzasia.org.nz (PDF; 465 kB)
  6. Asian Pacific Action, Resolving Timor-Leste’s crisis (Memento vom 20. Juli 2007 im Internet Archive)
  7. The Australian, 8. Juni 2007, Mark Dodd: Secret missile plan for East Timor@1@2Vorlage:Toter Link/theaustralian.news.com.au (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  8. 8. Juni 2007, E Timor military blueprint unrealistic: Downer@1@2Vorlage:Toter Link/theaustralian.news.com.au (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  9. Yahoo News, 20. August 2011, East Timor disbands pro-independence armed unit
  10. Cynthia Burton Damien Kingsbury, Michael Leach: East Timor: beyond independence. Monash University Press, 2007, ISBN 978-1-876924-49-2.
  11. ETAN, 16. August 2007, F-FDTL to recruit 600 soldiers
  12. Radio Australia, 24. August 2008, ETimor armed forces young at 33
  13. The Diplomat: Timor-Leste’s Forgotten Female Rebels, 16. Mai 2018, abgerufen am 17. Mai 2018.
  14. Lusa: Governo timorense aprova serviço militar obrigatório em novo regulamento, 28. Oktober 2020, abgerufen am 30. Oktober 2020.
  15. Facebook-Auftritt des Staatspräsidenten: PREZIDENTE-da-REPÚBLIKA NOMEIA KORONÉL COLIATI BA XEFE ESTADU-MAIÓR F-FDTL, 27. Oktober 2018, abgerufen am 27. Oktober 2018.
  16. Timor Leste army chief resigns ahead of polls. Auf: Channel News Asia. 2. September 2011.
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