Königliche Streitkräfte Kambodschas
Die Königlichen Streitkräfte Kambodschas (franz.: Forces armées royales cambodgiennes, engl. Royal Cambodian Armed Forces, Khmer: កងទ័ពយុទ្ធពលខេឞរភូមិន្ទ km, Kangtorp Yuthipol Khemarak Phumin) (RCAF) sind die bewaffneten Streitkräfte des Königreichs Kambodscha.
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Führung | |||
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Oberbefehlshaber: | König, derzeit Norodom Sihamoni | ||
Verteidigungsminister: | General Tea Banh | ||
Sitz des Hauptquartiers: | Jok Dimitrov Boulevard, Khan 7 Makara, Phnom Penh | ||
Militärische Stärke | |||
Aktive Soldaten: | 125.000 | ||
Reservisten: | 200.000 | ||
Wehrpflicht: | Ja | ||
Wehrtauglichkeitsalter: | (16–)18 | ||
Anteil am Bruttoinlandsprodukt: | ca. 2,0 % | ||
Geschichte | |||
Gründung: | 1953 | ||
Faktische Gründung: | 1993 |
OrganisationBearbeiten
Die Königlichen Streitkräfte Kambodschas setzen sich aus den Teilstreitkräften zusammen:
Zudem existiert die paramilitärische Royal Gendarmerie of Cambodia (Khmer: កងរាជអាវុធហត្ថ). Oberbefehlshaber der Streitkräfte ist der kambodschanische König Norodom Sihamoni. Verteidigungsminister ist General Tea Banh.
Das Land ist in 5 Militärregionen aufgeteilt:
- Region I: Stung Treng
- Region II: Kampong Cham
- Region III: Kampong Speu
- Region IV: Siem Reap
- Region V: Battambang
Der Sitz des Hauptquartiers ist Khan 7 Makara, Phnom Penh.
Die Streitkräfte hatten 2014 eine Gesamtstärke von 125.000 Mann, dabei sind bis zu 40.000 Mann bei der Royal Gendarmerie geplant, die auch als Militärpolizei fungiert. Der Wehretat beträgt 383 Millionen (2016)[1] US-Dollar, was etwa 2,0 % des Bruttoinlandsprodukts von Kambodscha entspricht.[2] Seit 2006 besteht eine allgemeine Wehrpflicht von 18 Monaten für Personen von 18 bis 30 Jahren.
GeschichteBearbeiten
Die Königlichen Streitkräfte Kambodschas wurden von König Norodom Sihanouk 1953 als Forces armées royales khmères (FARK) gegründet. Die Franzosen mussten 1954 auf der Genfer Indochinakonferenz die Unabhängigkeit Kambodschas anerkennen. Lon Nol, der bereits seit 1969 Premierminister war, wurde 1972 Präsident und rief die Republik Khmer aus. Südvietnamesische und amerikanische Truppen unterstützten nun im Lande die Regierungseinheiten (Forces armées nationales khmères; FANK) im Kampf gegen die Roten Khmer, die Vietminh und die Nordvietnamesische Volksarmee (NVA). 1975 konnten die Roten Khmer schließlich Phnom Penh erobern, woraufhin sie das Demokratische Kampuchea ausriefen. Ende 1978 begann eine Offensive vietnamesischer Truppen zur Beendigung des Terror-Regimes der Roten Khmer. Bereits am 7. Januar 1979 eroberten sie Phnom Penh. Die Roten Khmer zogen sich nach Nordwestkambodscha zurück und begannen einen neuen Guerillakrieg. Unter der von Heng Samrin geleiteten „Einheitsfront für die Nationale Rettung Kambodschas“ wurde die Volksrepublik Kampuchea ausgerufen. 1991 schlossen die vier Bürgerkriegsparteien den Pariser Friedensvertrag, der einen Waffenstillstand bestimmte und für 1993 Neuwahlen ansetzte. Nach den Wahlen trat eine neue Verfassung in Kraft, die als Staatssystem eine konstitutionelle Monarchie mit demokratischem Mehrparteiensystem und einer Marktwirtschaft bestimmte. Die Streitkräfte wurden wieder in Königliche Streitkräfte Kambodschas umbenannt. 1997 gipfelten die Spannungen zwischen dem Ersten und Zweiten Ministerpräsidenten, Prinz Norodom Ranariddh und Hun Sen, in offenen kriegerischen Auseinandersetzungen. Die Armee hatte sich gespalten und die Truppenteile unterstützten jeweils eine der beiden Parteien. Schließlich ging Hun Sen als Sieger hervor.
AusrüstungBearbeiten
Die Königlichen Streitkräfte Kambodschas verfügten 2006 über die nachfolgende Ausrüstung vorwiegend sowjetischer und chinesischer Herkunft.[3] Kambodscha modernisiert seine Streitkräfte vor allem in Zusammenarbeit mit China[1]
Royal Cambodian ArmyBearbeiten
- Soldaten: 75.000
- Kampfpanzer (T-54, T-55): 150
- Transportpanzer (BRDM-2/BTR-70): 190
Royal Cambodian Air ForceBearbeiten
- Soldaten: 2.000
- Kampfflugzeuge (MiG-21): 15, nicht betriebsbereit
- Transportflugzeuge: 7
Bearbeiten
- Soldaten inkl. Marineinfanterie: 3.000
- Schnellboote: 4
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ a b Jon Grevatt: Cambodia announces 17% increase in 2016 defence budget (engl.). Abgerufen am 3. Dezember 2015.
- ↑ CIA World Factbook. Abgerufen am 13. Dezember 2015
- ↑ globaldefence.net: Streitkräfte der Welt - Kambodscha, Stand 2006. Abgerufen am 23. Dezember 2015