Lübow

Gemeinde im Landkreis Nordwestmecklenburg in Deutschland

Lübow ist eine Gemeinde im Landkreis Nordwestmecklenburg in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Sie wird vom Amt Dorf Mecklenburg-Bad Kleinen mit Sitz in der Gemeinde Dorf Mecklenburg verwaltet.

Wappen Deutschlandkarte
Lübow
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Lübow hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 51′ N, 11° 31′ OKoordinaten: 53° 51′ N, 11° 31′ O
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Nordwestmecklenburg
Amt: Dorf Mecklenburg-Bad Kleinen
Höhe: 20 m ü. NHN
Fläche: 35,35 km2
Einwohner: 1587 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 45 Einwohner je km2
Postleitzahl: 23972
Vorwahl: 03841
Kfz-Kennzeichen: NWM, GDB, GVM, WIS
Gemeindeschlüssel: 13 0 74 047
Adresse der Amtsverwaltung: Am Wehberg 17
23972 Dorf Mecklenburg
Website: Lübow auf amt-dorfmecklenburg-badkleinen.de
Bürgermeisterin: Angela Markewiec
Lage der Gemeinde Lübow im Landkreis Nordwestmecklenburg
KarteSchleswig-HolsteinSchleswig-HolsteinSchwerinLandkreis RostockLandkreis RostockLandkreis Ludwigslust-ParchimLandkreis Ludwigslust-ParchimBad KleinenBarnekowBobitzDorf MecklenburgGroß StietenHohen ViechelnLübowMetelsdorfVentschowDragunGadebuschKneeseKrembzMühlen EichsenRögnitzRoggendorf (Mecklenburg)VeelbökenBernstorfGägelowStepenitztalStepenitztalStepenitztalRoggenstorfRütingTestorf-SteinfortUpahlWarnow (bei Grevesmühlen)DamshagenHohenkirchen (Mecklenburg)KalkhorstKlützZierowAlt MetelnBad KleinenBrüsewitzCramonshagenDalberg-WendelstorfGottesgabe (bei Schwerin)Grambow (bei Schwerin)Klein TrebbowLübstorfLützow (Mecklenburg)PerlinPingelshagenPokrentSchildetalSeehof (Mecklenburg)ZickhusenBenz (bei Wismar)BlowatzBoiensdorfHornstorfKrusenhagenNeuburg (Mecklenburg)BibowGlasinJesendorfJesendorfLübberstorfNeuklosterPasseeWarinZüsowZurowCarlow (Mecklenburg)DechowGroß MolzahnHoldorf (Mecklenburg)Königsfeld (Mecklenburg)RehnaRehnaRehnaRiepsSchlagsdorfThandorfUtechtWedendorferseeDassowGrieben (Mecklenburg)LüdersdorfMenzendorfRoduchelstorfSchönberg (Mecklenburg)SelmsdorfSiemz-NiendorfBoltenhagenGrevesmühlenInsel PoelPoelWismar
Karte

Geografie

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Die Gemeinde Lübow liegt in leicht hügeligem, zur Wismarer Bucht hin abfallendem Gelände unmittelbar an der südöstlichen Stadtgrenze Wismars.

Umgeben wird Lübow von den Nachbargemeinden Hornstorf im Norden, Zurow im Nordosten, Jesendorf im Südosten, Ventschow im Süden, Hohen Viecheln im Südwesten, Dorf Mecklenburg im Westen sowie Wismar im Nordwesten.

Ortsteile

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Zu Lübow gehören die Ortsteile Greese, Levetzow, Maßlow, Schimm, Tarzow, Triwalk und Wietow.

Geschichte

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1192 wurde die ursprünglich slawische Siedlung erstmals in einer Bewidmungsurkunde des Klosters Doberan als de Lubowe erwähnt. Lübow wird in seiner frühesten Vergangenheit auch als Hauptort bei der Burg Dorf Mecklenburg und als „uralte Ortschaft Mecklenburgs“ bezeichnet.
1700 erfolgte der allmähliche Übergang des Dorfes aus der Ritterschaft in das Domanium. Über mehrere Jahrhunderte bestimmte die Hufeordnung das Bestehen des Bauerndorfes mit seinen Hüfnern. Die großzügigen Ackerflächen ermöglichten rentable Wirtschaftsformen. 1711 fand das Gefecht bei Lübow statt. Neben der Landwirtschaft spielte schon früh das Handwerk eine Rolle. Die Schule wurde 1756 bezeugt.

Am 7. Juni 2009 wurde die vormals selbständige Gemeinde Schimm mit den Ortsteilen Maßlow und Tarzow nach Lübow eingemeindet.[2]

Ortsteile

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Greese ist abodritischen Ursprungs und war rundum durch Wasser, Sumpf und einen Wall geschützt. 1306 wird ein Preen als Besitzer von Greese genannt, der in einem Wohnturm aus Holz hauste, dessen markanter Standort noch heute im ehemaligen Gutspark auffindbar ist. Die Preens dienten als Ritter auf der Burg Mecklenburg. Ab dem 17. Jahrhundert saß auf Greese die Familie von Behr, die Anfang des 20. Jahrhunderts in diesem Zweig ausstarb. Das rund 300 Hektar große Rittergut Greese wurde dann 1913 von Konrad Friedrich von Randow (1888–1972)[3] erworben, der es bis zur Bodenreform bewirtschaftete. Randows Ehefrau Gabriele von Amsberg, das Ehepaar hatte drei Kinder, ist die Tante des Claus von Amberg. Nach der Umsetzung der entschädigungslosen Enteignung und der Aufsiedlung des Gutes an Kleinsiedler folgte die sozialistische Kollektivierung und schließlich Überführung der landwirtschaftlichen Flächen in die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft Dorf Mecklenburg.

Maßlow: Das Gut war im 19. Jahrhundert bis um 1850 im Besitz der Familie Keding. Ende der 1920er Jahre, bis zur Bodenreform, ist der Rechtsritter des Johanniterordens sowie Major a. D. Karl Freiherr von Langermann und Erlencamp der Grundbesitzer auf Maßlow.[4] Das zweigeschossige Gutshaus dient seit 2000 auch als Ferienwohnanlage.

Schimm entstand aus einer slawischen Siedlung. Vor 1929 war Hans-Ulrich von Buch-Zapkendorf, er wurde 1901 auch in Schimm geboren, der Gutsherr. Das Lehngut bildete eine Größe von 434 ha. Das Gut wurde später in viele Einzelhöfe aufgeteilt, erkennbar am Ortsbild.

Tarzow war ein Gutdorf. Gutshaus Tarzow ist ein eingeschossiger, 11-achsiger, unsanierter Putzbau vom 19. Jahrhundert mit einem mittleren zweigeschossigen Zwerchgiebel. Tarzow war ein Lehngut mit einer Größe von 600 ha, davon etwa 299 ha Waldfläche.[5] Gleichzeitig bestanden im Ort zwei größere Höfe der Familien Anna Maercker und Paul Lustig mit jeweils 22 ha Größe. Von 1929 bis 1932 war Ernst-Albrecht von Karstedt-Fretzdorf-Rossow der Gutsbesitzer im Ort und wurde anschließend Offizier, lebte zuletzt mit seiner Familie in Süddeutschland.[6]

Triwalk: Beim Feuerstellenplatz von Triwalk wurden 1970 neolithische Fundstücke und Kultfeuerstellen der Bronzezeit (Trichterbecherkultur) geborgen.

Wietow war als Gut ein alter Besitz der Familie von Blücher. Das eingeschossiges, 11-achsige Herrenhaus mit einem Lünettengiebel stammt vom Ende des 19. Jahrhunderts. Der Ort wurde am 1. Juli 1950 eingemeindet. Nach dem Umbau von 2004 befindet sich hier das SolarZentrum Mecklenburg-Vorpommern.

Bevölkerung

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Jahr Einwohner
1990 0968
1995 1361
2000 1451
2005 1389
2010 1592
2015 1534
Jahr Einwohner
2020 1593
2021 1584
2022 1587

Stand: 31. Dezember des jeweiligen Jahres[7]

Gemeindevertretung

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Die Gemeindevertretung von Lübow besteht aus 12 Mitgliedern. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte bei einer Wahlbeteiligung von 75,8 % zu folgendem Ergebnis:[8]

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil
2019[9]
Sitze
2019
Stimmenanteil
2024
Sitze
2024
Alternative Wählergemeinschaft Lübow (AWL) 65,7 % 8 54,5 % 7
CDU 20,8 % 2 20,0 % 2
Einzelbewerber Heiko Gluth 13,0 % 1
Einzelbewerber Mathias Napp 05,2 % 1 08,6 % 1
Einzelbewerber Michael Pieth 03,8 %
Einzelbewerber Heinz Gluth 04,2 % 1
Einzelbewerber Roman Kaminski 02,2 %
Einzelbewerberin Brigitte Gluth 01,9 %
Insgesamt 100 % 12 100 % 11

Bei der Wahl 2024 entfielen auf den Einzelbewerber Heiko Gluth zwei Sitze. Daher bleibt in der Gemeindevertretung ein Sitz unbesetzt.

Bürgermeister

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  • seit 2019: Angela Markewiec

Bei der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 wurde Markewiec mit 82,9 % der gültigen Stimmen gewählt.[10] Am 9. Juni 2024 wurde sie mit 58,3 % der gültigen Stimmen in ihrem Amt bestätigt.[11] Ihre Amtszeit beträgt fünf Jahre.[12]

 
Wappen von Lübow
Blasonierung: „Geteilt; oben in Silber zwei sich überschneidende rote Rundbogen; unten in Rot ein querrechter silberner Lindenzweig mit einem fallenden Blatt.“[13]
Wappenbegründung: In dem Wappen verweisen die Rundbogen auf die spätromanischen Gestaltungselemente an den Friesbändern der im ersten Viertel des 13. Jh. errichteten Dorfkirche. Das Lindenblatt steht für den großen Lindenbestand der Gemeinde. Mit dem Blatt am Zweig soll zugleich das Aufblühen der Gemeinde symbolisiert werden.

Das Wappen wurde von dem Wodorfer Rolf Möller gestaltet. Es wurde am 10. Juli 1992 durch das Ministerium des Innern genehmigt und unter der Nr. 62 der Wappenrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Dienstsiegel

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Das Dienstsiegel zeigt das Gemeindewappen mit der Umschrift „GEMEINDE LÜBOW • LANDKREIS NORDWESTMECKLENBURG“.[14]

Sehenswürdigkeiten

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Dorfkirche Lübow
  • Dorfkirche Lübow: spätromanische Backsteinkirche aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts in Lübow: Sie ist eine der ältesten Kirchen in Mecklenburg-Vorpommern. Ihr Bau begann als dreischiffige Basilika mit eingezogenem quadratischen Chor, einschiffig mit wuchtigem Turm weitergeführt. Die ursprünglich breiten Fenster im Kirchenschiff wurden dabei schlank und hoch ausgeführt.

Innen: Barocker hölzerner Altar vom Anfang des 18. Jahrhunderts mit Gemälden, die das Abendmahl, die Kreuzigung und Grablegung Christi darstellen. Die hölzerne Kanzel stammt von 1796. Auf einem alten Triumphbalken ist eine Triumphkreuzgruppe erhalten. Ebenfalls zur Ausstattung gehört der 2003 bis 2006 auf Initiative der ehemaligen Besitzer des Rittergutes Greese restaurierte Barock-Taufengel aus Holz aus dem 18. Jahrhundert und der kunstgeschichtlich wertvolle Greeser Patronatsstuhl von 1585. Er ist aus Eichenholz gefertigt und wird von zehn geschnitzten Familienwappen von vorwiegend Adelsfamilien, die einen Bezug zum Rittergut Greese hatten, geziert.

  • Gutshaus Levetzow: Neugotischer, zweigeschossiger, zweiflügeliger Putzbau von der Mitte des 19. Jh. mit Satteldach und Treppengiebel sowie zwei umgebauten Wirtschaftsgebäude blieben erhalten; Gut u. a. der Familien von Levetzow, Bade (19. Jh.) und Seeler (1875 bis 1928).

Wirtschaft und Infrastruktur

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Im Ortsteil Tarzow wird seit vielen Jahren Kies abgebaut.

Verkehr

Im Norden von Lübow befindet sich das Autobahnkreuz Wismar (A 20 und A 14) an der Landesstraße L 102 zwischen Wismar und Jesendorf. Der nächste Bahnhof liegt in der Nachbargemeinde Dorf Mecklenburg (Bahnlinie Schwerin – Wismar).

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Commons: Lübow – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2022 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. StBA: Gebietsänderungen vom 02. Januar bis 31. Dezember 2009
  3. Olof v. Randow: Die Randows. Eine Familiengeschichte. In: Deutsches Familienarchiv. Band 135/136, Friedrichs Kinder, Konrad Friedrich. Degener & Co, Neustadt an der Aisch 2001, ISBN 978-3-7686-5182-0, S. 363–366 (d-nb.info [abgerufen am 25. Januar 2022]).
  4. Hans Friedrich v. Ehrenkrook, Otto Reichert, Friedrich Wilhelm Freiherr v. Lyncker u. Ehrenkrook: Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Häuser / B (Briefadel/ nach 1400 nobilitiert) 1954. In: Deutsches Adelsarchiv (Hrsg.): GHdA, von 1951 bis 2014; Nachfolge GGH seit 2015. Band I, Nr. 7. C. A. Starke, 1954, ISSN 0435-2408, S. 202–203 (d-nb.info [abgerufen am 25. Januar 2022]).
  5. Ernst Seyfert, Hans Wehner, W. Baarck: Niekammer`s Landwirtschaftliches Güter-Adreßbücher, Band IV. Landwirtschaftliches Adreßbuch der Rittergüter, Güter und Höfe von Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und Höfe von ca. 20 ha aufwärts mit Angabe der Gutseigenschaft, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen. In: Mit Unterstützung vieler Behörden und der Landbünde zu Güstrow und Neubrandenburg (Hrsg.): 4. Letzte Ausgabe. 4. Auflage. IV Reihe Paul Niekammer. Verlag von Niekammer`s Adreßbüchern G.m.b.H., Leipzig 1928, S. 233 (g-h-h.de [abgerufen am 25. Januar 2022]).
  6. Siegfried von Boehn, Wolfgang von Loebell: Die Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. Teil: Fortsetzung und Ergänzung 2., 1914 - 1945. Mit einer Gedenktafel der Opfer des 2. Weltkrieges. Hrsg.: Karl von Oppen, Otto Graf Lambsdorff, Gerhard Hannemann. Zöglingsnummer: 1980 Ernst-Albrecht von Karstedt. Gerhard Heinrigs Werbedruck, Köln 1971, DNB 720252679, S. 121.
  7. Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern (Statistischer Bericht A I des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern)
  8. Ergebnis der Kommunalwahl am 9. Juni 2024
  9. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  10. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019
  11. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 9. Juni 2024
  12. Kommunalverfassung für das Land Mecklenburg-Vorpommern § 37 (3)
  13. Hans-Heinz Schütt: Auf Schild und Flagge - Die Wappen und Flaggen des Landes Mecklenburg-Vorpommern und seiner Kommunen. Hrsg.: produktionsbüro TINUS; Schwerin. 2011, ISBN 978-3-9814380-0-0, S. 169/170.
  14. Hauptsatzung § 1 (PDF; 179 kB).