Jesendorf
Jesendorf ist eine Gemeinde im Osten des Landkreises Nordwestmecklenburg in Mecklenburg-Vorpommern. Die Gemeinde wird vom Amt Neukloster-Warin mit Sitz in der Stadt Neukloster verwaltet.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 53° 48′ N, 11° 36′ O | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern | |
Landkreis: | Nordwestmecklenburg | |
Amt: | Neukloster-Warin | |
Höhe: | 32 m ü. NHN | |
Fläche: | 21,2 km2 | |
Einwohner: | 489 (31. Dez. 2019)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 23 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 19417 | |
Vorwahl: | 038484 | |
Kfz-Kennzeichen: | NWM, GDB, GVM, WIS | |
Gemeindeschlüssel: | 13 0 74 036 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Hauptstraße 27 23992 Neukloster | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Arne Jöhnk | |
Lage der Gemeinde Jesendorf im Landkreis Nordwestmecklenburg | ||
GeografieBearbeiten
Das Gemeindegebiet Jesendorfs gehört zum äußersten Nordwesten der Mecklenburgischen Seenplatte. Die von zahlreichen kleinen Seen umgebene Gemeinde ist ca. 13 Kilometer von der Hansestadt Wismar entfernt.
Umgeben wird Jesendorf von den Nachbargemeinden Zurow im Norden und Nordosten, Bibow im Südosten, Ventschow im Südwesten sowie Lübow im Westen. Eine kleine Exklave von Jesendorf liegt zwischen den Gemeinden Ventschow und Hohen Viecheln.
GemeindegliederungBearbeiten
Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen:
- Büschow
- Jesendorf
- Neperstorf
- Trams
GeschichteBearbeiten
Jesendorf: Der vorzeitliche Feuerstellenplatz von Jesendorf ist der größte in Deutschland. Er wurde 2008 östlich des Tarzower Sees bei einer Rettungsgrabung entdeckt. Zum ersten Mal wurde Jesendorf urkundlich 1235 erwähnt. Die Kirche in Jesendorf stammt von 1338. Die Jesendorfer Siedlerhäuser bestehen seit den 1930er Jahren, sie entstanden im Zuge der Aufsiedlung nach der Auflösung des Gutes Jesendorf. Trams, Neperstorf und Büschow waren ursprünglich Gutsdörfer (bis 1945).
Neperstorf wurde um 1320 erstmals urkundlich erwähnt. Das Gutshaus wurde vermutlich zwischen 1700 und 1750 erbaut. Das Gut war u. a. im Besitz der Familien von Plessen (bis 1818), Keding, Busch und Tersteegen (1906–1945).
Trams: Gutsbesitzer waren u. a. die Familien von Stralendorff (14. Jh.–1754) und von Barner (1754–1945). Das Herrenhaus brannte 2001 ab.
PolitikBearbeiten
WappenBearbeiten
Blasonierung: „Geteilt; oben in Gold ein vierflammiges rotes Feuer, unten in Blau ein achtspeichiges goldenes Rad.“[2] Das Wappen und die Flagge wurde von dem Schweriner Heraldiker Heinz Kippnick gestaltet. Es wurde zusammen mit der Flagge am 6. Oktober 2011 durch das Ministerium des Innern genehmigt und unter der Nr. 339 der Wappenrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern registriert. | |
Wappenbegründung: Haupterwerbszweig der Einwohner war die Landwirtschaft. Durch die A 14, vormals A 241, die die A 20 mit der A 24 (Berlin-Hamburg) verbindet, hat die Gemeinde eine gute Perspektive. Bei Ausgrabungen an der Trasse sind unter anderem viele frühzeitliche Feuerstellenplätze freigelegt worden. Daraus ergibt sich, dass diese Gegend bereits vor 2000 Jahren besiedelt worden ist. Das vierflammige Feuer deutet auf die vier Ortsteile und auf den größten derzeit bekannten Fundplatz dieser Art in Mecklenburg hin. Das Rad verkörpert Landwirtschaft, Autobahn und Kiesabbau. Die Farben im Hoheitszeichen betonen die Zugehörigkeit zum Landesteil Mecklenburg. Mit der Tingierung sind die Hauptfarben des Wappens gleichfalls in der Flagge dargestellt. |
FlaggeBearbeiten
Die Flagge ist gleichmäßig längs gestreift von Blau und Gelb. In der Mitte des Flaggentuchs liegt, auf jeweils zwei Drittel der Höhe des blauen und gelben Streifens übergreifend, das Gemeindewappen. Die Höhe des Flaggentuchs verhält sich zur Länge wie 3:5.[2]
DienstsiegelBearbeiten
Das Dienstsiegel zeigt das Gemeindewappen mit der Umschrift „GEMEINDE JESENDORF • LANDKREIS NORDWESTMECKLENBURG“.[2]
SehenswürdigkeitenBearbeiten
- Ev.-Luth. Kirche von Jesendorf: Gotische, einschiffige Backsteinkirche mit dreiseitigem Chor aus dem 14. Jahrhundert mit starken Strebepfeilern sowie breitem, querrechteckigem Turm mit Satteldach von 1686; Altaraufsatz und Kanzel von 1714/15.
- Sühnestein von Jesendorf in der Sakristei der Kirche
- Gutshaus mit Garten: Eingeschossiger historisierender Putzbau mit Ziegelsteinelementen sowie Mezzanin- und Sockelgeschoss un Mitteltürmchen aus der zweiten Hälfte des 19. Jh.
→ Siehe auch Liste der Baudenkmale in Jesendorf
Wirtschaft und InfrastrukturBearbeiten
Ein Teil der Einwohner sind Pendler, einige Arbeitsplätze bieten die örtlichen Landwirtschaftsbetriebe. In der Umgebung wird Kiesabbau betrieben.
- Verkehr
Jesendorf besitzt eine Anschlussstelle an der Bundesautobahn 14, die die A 20 mit der A 24 (Berlin – Hamburg) verbindet. Der nächste Bahnhof befindet sich in der Nachbargemeinde Ventschow (Bahnlinie Schwerin – Rostock).
WeblinksBearbeiten
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2019 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ a b c Hauptsatzung § 1 (PDF).