Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2017/Schweden

Dieser Artikel behandelt die schwedische Nationalmannschaft bei der Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2017 in den Niederlanden. Schweden nahm zum achten Mal an der Endrunde teil und scheiterte zum zweiten Mal im Viertelfinale.

Qualifikation Bearbeiten

Schweden wurde für die Qualifikation in Gruppe 4 gelost und traf dabei auf Dauergegner Dänemark, Polen, die Slowakei und erstmals auf die Moldau, das sich über die 1. Qualifikationsrunde für die Hauptqualifikation qualifiziert hatte. Gegen die Moldau begannen die Schwedinnen die Qualifikation, wobei Lisa Dahlkvist ihr 100. Länderspiel machte und die Schwedinnen mit 3:0 gewannen. Auch die folgenden fünf Spiele wurden ohne Gegentor gewonnen. Im vorletzten Spiel am 15. September 2016 kassierten sie dann zwar beim 2:1-Sieg gegen die Slowakei das erste Gegentor, qualifizierten sich aber vorzeitig als Gruppensieger und konnten dann die 0:2-Niederlage gegen Dänemark im letzten Spiel verkraften. Mit 22 Toren erzielten die Schwedinnen die wenigsten Tore aller Gruppensieger. Insgesamt 13 Schwedinnen erzielten Qualifikationstore, nur die deutsche Mannschaft hatte mehr Torschützinnen. Beste schwedische Torschützinnen waren Kosovare Asllani und Fridolina Rolfö mit je drei Toren auf dem 50. Platz der Torschützinnenliste.

Tabelle Bearbeiten

Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Schweden  Schweden  8  7  0  1 022:300 +19 21
 2. Danemark  Dänemark  8  6  1  1 022:100 +21 19
 3. Polen  Polen  8  3  1  4 010:160  −6 10
 4. Slowakei  Slowakei  8  3  0  5 011:130  −2 09
 5. Moldau Republik  Moldau  8  0  0  8 001:330 −32 00
17.09.2015 Orhei Moldau Schweden 0:3 (0:2)
22.09.2015 Göteborg Schweden Polen 3:0 (1:0)
27.10.2015 Göteborg Schweden Dänemark 1:0 (0:0)
08.04.2016 Poprad Slowakei Schweden 0:3 (0:1)
02.06.2016 Łódź Polen Schweden 0:4 (0:1)
06.06.2016 Göteborg Schweden Moldau 6:0 (2:0)
15.09.2016 Göteborg Schweden Slowakei 2:1 (1:0)
20.09.2016 Viborg Dänemark Schweden 2:0 (1:0)

Kader Bearbeiten

Der vorläufige Kader wurde am 22. Mai bekannt gegeben.[1] Für Lina Hurtig wurde Julia Spetsmark am 3. Juni nachnominiert.[2] Am 20. Juni wurde der endgültige Kader benannt.[3] Gestrichen wurden Tove Almqvist, Fanny Andersson, Petra Andersson und Nathalie Björn.

Nr.[K 1] Spielerin[K 2] Geburtsdatum Verein Debüt Einsätze[K 3] Tore[K 3] Letzter Einsatz Spiele Tore      
Tor
12 Hilda Carlén* 13.08.1991 Schweden  Piteå IF 2015 007 00 08.06.2017
1 Hedvig Lindahl* 29.04.1983 England  Chelsea LFC 2002 138 00 08.07.2017 4
21 Emelie Lundberg 10.03.1993 Schweden  Eskilstuna United 000 00
Abwehr
2 Jonna Andersson* 02.01.1993 Schweden  Linköpings FC 2015 018 00 08.07.2017 3
4 Emma Berglund* 19.12.1988 Schweden  FC Rosengård 2011 054 01 08.07.2017
6 Magdalena Eriksson* 08.09.1993 Schweden  Linköpings FC 2013 026 04 08.07.2017 3 1
5 Nilla Fischer* 02.08.1984 Deutschland  VfL Wolfsburg 2001 160 22 08.07.2017 3
16 Hanna Glas 16.04.1993 Schweden  Eskilstuna United DFF 2017 006 00 13.06.2017
15 Jessica Samuelsson* 30.01.1992 Schweden  Linköpings FC 2011 050 00 08.07.2017 3 1
3 Linda Sembrant* 15.05.1987 Frankreich  HSC Montpellier 2008 085 08 08.07.2017 4
Mittelfeld
9 Kosovare Asllani 29.07.1989 England  Manchester City 2008 102 27 08.07.2017 4 1
7 Lisa Dahlkvist* 06.02.1987 Schweden  KIF Örebro 2008 130 11 08.07.2017 4
14 Hanna Folkesson 15.06.1988 Schweden  FC Rosengård 2013 034 00 08.07.2017 3
13 Josefin Johansson 17.03.1988 Schweden  Piteå IF 2015 009 00 08.07.2017
23 Elin Rubensson* 11.05.1993 Schweden  Kopparbergs/Göteborg FC 2012 043 00 08.07.2017 2
22 Olivia Schough* 11.03.1991 Schweden  Eskilstuna United 2014 055 08 08.07.2017 3
17 Caroline Seger* (C)  19.03.1985 Frankreich  Olympique Lyon 2005 171 24 08.07.2017 4
10 Julia Spetsmark 30.06.1989 Schweden  KIF Örebro 2016 002 00 08.06.2017 1
Angriff
11 Stina Blackstenius* 05.02.1996 Frankreich  HSC Montpellier 2015 022 03 08.07.2017 4 2
19 Pauline Hammarlund 07.05.1994 Schweden  Kopparbergs/Göteborg FC 2015 017 04 13.06.2017 1
20 Mimmi Larsson 09.04.1994 Schweden  Eskilstuna United 2016 005 01 08.06.2017 1
18 Fridolina Rolfö* 24.11.1993 Deutschland  Bayern München 2014 021 05 08.07.2017 4
8 Lotta Schelin* (C)  27.02.1984 Schweden  FC Rosengård 2004 181 86 08.07.2017 4 2
Trainerstab
Cheftrainerin Pia Sundhage 13.02.1960 2012 146 71
Co-Trainerin Lilie Persson 23.04.1966 2005
Anmerkungen:
  1. Nummern bei der Endrunde (Kader Schweden). Positionen gemäß Angaben des schwedischen Verbandes, die UEFA nennt teilweise andere Positionen.
  2. Mit "*" markierte Spielerinnen waren auch für die Olympischen Spiele nominiert.
  3. a b Stand: 8. Juli 2017

Vorbereitung Bearbeiten

Im Oktober spielten die Schwedinnen erstmals gegen den Iran, dessen Frauen dabei erstmals in Europa zu einem Spiel antraten, und gewannen mit 7:0, wobei alle Tore in der ersten Halbzeit fielen. Jeweils drei Tore erzielten Magdalena Eriksson und Olivia Schough, die zur zweiten Halbzeit ausgewechselt wurden. Drei Tage später kamen sie beim Nachbarn Norwegen nur zu einem torlosen Remis. Norwegen war dann auch erster von zwei Testspielgegnern während eines Trainingslagers im Januar 2017 an der spanischen Mittelmeerküste, wo sich die skandinavischen Mannschaften traditionell vorbereiten. Mit einem 1:2 starteten die Schwedinnen in das EM-Jahr. Mit einem 0:0 gegen England, einen weiteren EM-Teilnehmer am 24. Januar wurde das Trainingslager abgeschlossen.[4] Im März stand dann wieder die Teilnahme am Algarve-Cup auf dem Programm, wo EM-Gastgeber Niederlande (0:1) sowie Australien (1:0) und China (0:0) in der Gruppenphase die Gegner waren. Als Gruppendritter blieb den Schwedinnen dann nur das Spiel um Platz 7, was für sie das schlechteste Abschneiden in der Geschichte des Algarve-Cups bedeutete. Das Platzierungsspiel wurde dann aber gegen EM-Endrundengegner Russland mit 4:0 gewonnen.[5] Am 6. April verloren die Schwedinnen in Trelleborg gegen den Olympiadritten Kanada mit 0:1, der drei Tage später auch gegen den EM-Gruppengegner Deutschland spielte und mit 1:2 verlor. Einen Monat vor der EM-Endrunde spielten die Schwedinnen am 8. Juni in Göteborg gegen Weltmeister USA und verloren mit 0:1, wobei Kosovare Asllani ihr 100. Länderspiel machte.[6] Am 13. Juni gewannen sie dann gegen EM-Neuling Schottland in Växjö mit 1:0. Am 8. Juli folgte die Generalprobe für die EM gegen Mexiko, die ebenfalls mit einem 1:0-Sieg endete.[7][8]

Quartier in den Niederlanden war das Van der Valk-Hotel Duiven bij Arnhem A12.[9]

EM-Endrunde Bearbeiten

Gruppenphase Bearbeiten

 
Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2017/Schweden (Niederlande)
Doetinchem (VR+VF)
Spielorte und Quartier (blau)

Bei der Auslosung am 8. November 2016 war Schweden Topf 2 zugeordnet.[10] Schweden wurde in Gruppe B gelost und trifft im ersten Spiel der einzigen Gruppe ohne EM-Neuling auf Titelverteidiger und Olympiasieger Deutschland, dann auf Italien und Russland. Gegen Russland gab es bisher in vier Spielen vier Siege, davon drei in den EM-Vorrunden 1997, 2001 und 2009, der bisher letzten Begegnung. Auch gegen Italien ist die Bilanz positiv: in 21 Spielen gab es 15 Siege, vier Remis und nur zwei Niederlagen. Zuletzt trafen beide am 16. Juli 2013 in der letzten EM-Vorrunde aufeinander und Schweden gewann mit 3:1. Die letzte Niederlage gegen Italien gab es am 26. Juni 2004 in der Qualifikation für die EM 2005, als die Schwedinnen bereits qualifiziert waren. Gegen Deutschland ist die Bilanz dagegen negativ: in 26 Spielen gab es sieben Siege und 19 Niederlagen. Das letzte Spiel zwischen beiden war das Finale bei den Olympischen Spielen 2016, das Schweden mit 1:2 verlor. Den letzten Sieg gegen Deutschland gab es am 4. März 2015 im ersten Gruppenspiel des Algarve-Cup 2015, als die Schwedinnen einen 0:2-Rückstand noch in einen 4:2-Sieg verwandeln konnten. Eine Woche später verloren sie dann aber das Spiel um Platz 3 mit 1:2 und drei Monate später verloren sie auch das WM-Achtelfinale gegen Deutschland (1:4).

Das erste Endrundenspiel in der Gruppe A endete gegen Deutschland mit einem 0:0-Unentschieden, was nach 27 Begegnungen das erste Unentschieden zwischen diesen beiden Mannschaften bedeutete.

Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Deutschland  Deutschland  3  2  1  0 004:100  +3 07
 2. Schweden  Schweden  3  1  1  1 004:300  +1 04
 3. Russland  Russland  3  1  0  2 002:500  −3 03
 4. Italien  Italien  3  1  0  2 005:600  −1 03
Anmerkung: Für Platz 3 und 4 ist der direkte Vergleich maßgeblich (siehe Modus).
Montag, 17. Juli 2017, 20:45 Uhr in Breda
Deutschland Schweden 0:0
Freitag, 21. Juli 2017, 18:00 Uhr in Deventer
Schweden Russland 2:0 (1:0)   22′ Schelin,   51′ Blackstenius
Dienstag, 25. Juli 2017, 20:45 Uhr in Doetinchem
Schweden Italien 2:3 (1:2)   4, 37′ Sabatino,   14′ Schelin (FE),
  47′ Blackstenius,   85′ Girelli

K.-o.-Runde Bearbeiten

Viertelfinale Bearbeiten

Schweden und die Niederlande trafen zuvor 20-mal aufeinander, wovon die Schwedinnen zehn Spiele gewannen sowie je fünf Spiele verloren und remis spielten. Zuletzt trafen beide im März beim Algarve-Cup 2017 aufeinander und die Niederländerinnen gewannen mit 1:0. Bei einer EM-Endrunde trafen beide noch nie aufeinander. Den letzten Sieg gegen die Niederländerinnen konnten die Schwedinnen am 30. Mai 2015 im kanadischen Toronto in der Vorbereitung auf die WM 2015 feiern, bei dem Lotta Schelin zum 150. Mal das blau-gelbe Dress überstreifte. Die Niederländerinnen trafen als Gewinner dieses Spiels im Halbfinale auf England, den Sieger der Viertelfinal-Partie gegen Frankreich. Mit dem EM-Aus endete wie bereits zuvor angekündigt die Amtszeit von Pia Sundhage als schwedische Nationaltrainerin. Nachfolger wurde Peter Gerhardsson.

Samstag, 29. Juli 2017, 18:00 Uhr in Doetinchem
Niederlande Schweden 2:0 (1:0)   33′ Martens,   64′ Miedema

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. svenskfotboll.se: „Debutant med i damlandslagets trupp“
  2. svenskfotboll.se: „Hurtig ersätts av Spetsmark“
  3. Truppen till EM i Holland
  4. svenskfotboll.se: „Schmidt med mot Norge och England“
  5. fpf.pt: „As equipas da Algarve Cup 2017“
  6. svenskfotboll.se: „Kosovare Asllani firar 100 mot USA“
  7. svenskfotboll.se: „EM-genrep mot USA och Skottland“
  8. svenskfotboll.se: „EM-genrep mot Mexiko i Falkenberg“
  9. uefa.com: „Wo wohnen die Teams bei der Frauen-EURO?“
  10. uefa.com: „Frauen-EURO: Setzliste für Endrunden-Auslosung“