Portal: Fußball/Österreich – Fußball in Österreich

Fußball ist die in Österreich nach dem Nationalsport Schifahren die beliebteste Sportart. [...]

Geschichtlicher Überblick Bearbeiten

Beginn und Blüte nach dem Ersten Weltkrieg Bearbeiten

 
Die Mannschaft des 1. Arbeiter FC 1898

Der Fußballsport kam Anfang der 1890er Jahre über England nach Österreich. Die beiden ältesten österreichischen Fußballklubs Cricketer und Vienna trugen 1894 ein erstes Fußballspiel zwischen zwei Vereinen auf der Döblinger Kugerlwiese aus. In der Anfangszeit wurde Fußball zumeist von in Österreich lebenden Engländern praktiziert, der Sport wurde als „Gentleman-Vergnügen“. Erst um die Jahrhundertwende wurde Fußball zunehmend populärer bei der einheimischen Bevölkerung, erste berühmte Stars der Frühzeit waren Max Leuthe und Jan Studnicka. Der Wiener Karl Pekarna schaffte sogar 1904 den Sprung in die schottische Profi-Liga. Fußball wurde insbesondere bei der Arbeiterschaft geführt. 1898 wurde mit dem Arbeiter FC einer der ersten Arbeiterfußballklubs gegründet (heute „Rapid“). Die Verbreitung des Fußballs beschränkte sich zur Zeit der österreichisch-ungarischen Monarchie vor allem auf das „Dreieck“ Wien, Prag und Budapest. In Wien gab es um 1910 bereits über 75 Fußballklubs, die Einführung einer Meisterschaft 1911 verhalfen neben den seit 1902 Ausgetragenen Länderspielduellen mit Ungarn, zu einer weitern Popularitätsteigerung.

Nach Ende des Ersten Weltkrieges entwickelte sich der Fußball rasch zu einem Massenphänomen in Österreich. Die Einführung des Achtstundentages 1919 bewirkt in bis heute unerreichte Zahl von neu gegründeten Fußballvereinen binnen kurzer Zeit. Der Sport wird fast nunmehr gänzlich von der Unterschicht der Vorstadt einvernahmt. Die Zuschauerzahlen stiegen rasch, 1923 drängten über 120.000 Zuschauer auf die Hohe Warte um ein Freundschaftsspiel gegen Italien sehen zu können. Es bildete sich erstmals ein „Starkult“ um die Spieler, bekanntester Spieler war Josef Uridil. Sein erschien bald auf zahlreichen Produkten, wie Bier sowie Zuckerln; der bekannte Verfasser von Wienerliedern Hermann Leopoldi widmete ihm den Foxtrott “Heute spielt der Uridil“, zudem spielte Pepi Uridli spielte zudem die Hauptrolle in Filmen und trat an zahlreichen Abenden in der Leopoldsstädter Rolandsbühne auf. 1924 gelang es zudem dem Wiener Verband die erste professionelle Fußballmeisterschaft auf dem europäischen Kontinent einzuführen. Dies führte allerdings zu Auseinderzeitungen zwischen den Arbeitervereinen und bürgerlichen Klubs, wobei sich erster gegen einen Professionalismus einsetzen. Und führte schließlich zur Gründung der VAFÖ.

Höhepunkt des österreichischen Fußballs und das Ende durch den Nationalsozialismus Bearbeiten

Datei:Le Wunderteam.jpg
"Le Wunderteam" zu Gast in Frankreich 1933 (4:0)

Einen Höhepunkt erlebte der österreichische Fußball zu Beginn der 1930er Jahre. Die Vereine konnten den europäischen Fußball mitbestimmen, Rapid Wien gelang 1930 als ersten österreichischen Verein der Gewinn des internationalen Mitropapokals, 1931 kam es sogar zu einem rein-österreichischen Finale zwischen Vienna und WAC. Das Niveau des Fußballs steigt beachtlich, es wird vor allem auf eine technisch hochwertige Spielweise („Scheiberspiel“) wert gelegt. Die österreichische Nationalmannschaft feierte zur selben Zeit als „Wunderteam“ zahlreiche unerwartet hohe Sieg über europäische Spitzenmannschaften. Der Fußball wird zunehmend zu einem Objekt der Intellektuellen, zahlreiche Schriftsteller wie Friedrich Torberg setzten sich intensiv mit ihm durcheinander. Berühmtester Spieler dieser Zeit war Matthias Sindelar, der Kapitän der Nationalmannschaft wurde und mit der Austria zwei Mal den Mitropapokal gewann. Fußball entwickelte sich damals zu einer der wenigen sozial Aufstiegsmöglichkeiten in einer von Arbeitslosigkeit und politischen Unruhen geprägten Zeit. Viele österreichische Profis zog es jedoch ins Ausland, insbesondere an Frankreich, wo ihnen ein vielfaches ihres damaligen Gehaltes geboten wurde, was den heimischen Fußball zusehends schadete.

Mit der Annexion Österreichs durch das deutsche Reich 1938 bildete das vorläufige Ende des österreichischen Fußballs. Zahlreiche Vereine wurden aufgelöst, Spieler mussten vor dem Regime ins Ausland fliehen. Die österreichische Nationalliga wurde durch die „Gauliga Ostmark“ ersetzt, der „verjudete“ Professionalismus abgeschafft. „Neuerungen“ wurde der verpflichtende Hitlergruße vor und nach dem Spiel wurde eingeführt, der Nachwuchsbetrieb der Vereine der HJ übertragen. Die Zeit während des Nationalsozialismus ist insbesondere durch Auseinandersetzungen mit Teams aus dem „Altreich“ geprägt. Höhepunkt waren hierbei die Ausschreitungen während des Spiels Schalke 04 - Admira Wien, das nach einer zweifelhaften Schiedsrichterleistungen zu Schlägerein mit der Polizei geführt hatte uns sogar die Autoreifen des Gauleiter Baludur von Schirach aufgestochen wurden. Großer historischer Bedeutung kommt dem Sieg von Rapid in der deutschen Meisterschaft bei. Das Finalspieles gegen Schalke 04 konnte nach einem 0:3 Rückstand noch mit 4:3 gewonnen werden. Rapid und Vienna gewannen ebenso den deutschen Pokal, Admira und Vienna wurden „deutsche“ Vizemeister. Das nationalsozialistische Regime versuchte bis in den März 1945 den Spielbetrieb aufrechtzuerhalten

Rückkehr zur Weltspitze, Rückschläge und Entwicklung bis heute Bearbeiten

 
Fußball in Österreich heute: Bundesligaspiel Salzburg-Austria

Bereits kurz nach Kriegsende wurde wieder eine österreuchsche Meisterschaftsrunde ins Leben gerufen. Der österreichische Fußball wird wiedrum sehr populär und leistungsstark. Die Nationalmannschaft erreicht bei der WM 1954 in der Schweiz den dritten Platz, Österreichs Nachswuchs gewinnt zwei Mal des UEFA-Junioren-Tunier und Teams wie Rapid und Sport-Club feiern großer Erfolge im Europapokal, letzterer fügt Juventus Turin mit 7:0 die bis heute höchste Niederlage einer italinischen Mannschaft in einem europäischen Cupwettberwrb zu. 1960 wurde mit 90.726 Besucher im ausverkauften Wiener Stadion beim Länderspiel gegen Spanien (3:0) sogar ein is heute gehaltener Zuschauerrekord aufgestellt. Viele erfolgreiche österreichische Fußballspieler ziog es es allerdings ins Ausland. Der Erfolg ging mit dem 0:6 geggen die CSSR 1962 zu Ende, es war gleichzeitig das letzte Spiel Karl Deckers als Nationaltrainer. Im folgenden beschränkten sich die Erfolge des österreichischen Fußballs meist nur noch auf einzelne Eregnisse wie den gewinn der ersten Amateur-Europameisteschaft 1967 in Spanioen mit einem 2:1-Finalsieg über Schottland.

In der heimischen Meisterschaft ging derweil der österreichische Meistertitel 1965 an den Lask und somit erstmals in der österreichischen Fußballgeschichte nicht nach Wien. Endgültig gebrochen wurde die Vormachtstellung der Wiener Vereien mit der Einführung der Bundesliga, die den Zwangsabstieg der mehrere Wiener Mannschaften zu Gunsten von Teams aus den Bundesländern nach sich zog. Zu eine Erfolgsjahr entwickelte sich das Jahr 1978, in dem Hans Krabkl mit dem Goldenen Ball als bester europäischer Torchütze ausgezeichnet wurde, die Wiener Austria das Europapokalfinale gegen Anderlecht erreichte und das Nationalteam bei der WM 1978 in Argnetinien unter die betsen acht Teams der Welt kam und unter anderm den amtierenden Weltmeister Deutschland aus dem Bererb warf. Weitere Erfolge des österreichischen Fußballs in der jüngeren Vergangenheit waren das zweimalige Erreichen des Europapokalfinals von Rapid, sowie das UEFA-Pokal-Finale Salzburg. Heute ist der österreichische Profi-Fußball weitgehend von der Komerzialisierung gerprägt, so verweigern sich beispielsweise zur Zeit mit Wacker Tirol und Rapid nur zwei Vereine der Bundesliga einen Sponsornamen zu tragen. Im Breitenfußball hat der Verband mit leicht rückgängigen Zahlen zu kämpfen, dennnoch belicbt Fußball die mit Abstand beliebstes Sommersportart Österreichs.

Verbände Bearbeiten

1898 organisierte Nicholson das Comité zur Veranstaltung von Fußball-Wettspielen. Am 4. Jänner 1900 schloss sich dieses, als Interessenvertretung aller Vereine gegründete Comité, zur Österreichischen Fußball-Union zusammen. Bis zu seiner Rückkehr nach England im Oktober 1900 übte Nicholson selbst das Amt des ersten Präsidenten aus. Nur kurze Zeit später wurde 1904 mit dem Österreichischen Fußball-Bund (ÖFB) ein zweiter Verband vom Wiener Professor und WAC-Funktionär Heinrich Strehblow ins Leben gerufen, der sich um die Regelung des nationalen Spielverkehrs und die Ausrichtung organisierter Meisterschaften kümmern sollte. 1905 trat der ÖFB dem internationalen Fußballverband FIFA bei, am 25. Jänner desselben Jahres hielt der ÖFB seine erste Generalversammlung ab. Im Herbst 1906 versuchte der Verband eine österreichische Meisterschaft einzuführen, bis dato wurde allerdings die österreichischen Fußballwettbewerbe von der von der Fußball-Union ausgetragen. Diese führten zu zahlreichen Auseinadersetzungen, die schließlich die Auflösung der Fußball-Union, als auch den Abbruch der Meisterschaft 1906/07 zu Folge hatte.

Der ÖFB kümmerte sich im folgenden insbesondere um die österreichische Nationalmannschaft, die Meisterschaften wurden seit 1911 vom niederösterreichischen und später vom Wiener Verband ausgerichtet. Nach Streitigkeiten um die Einführung des Professionalismus in Österreich treten einige Arbeitervereine aus dem Verband aus und gründen mit der VAFÖ am 1. Juli 1926 ihren eigenen Verband. Die VAFÖ richtet im Folgenden ihre eigenen Meisterschaften aus, die jedoch nur vergleichsweise wenige Resonanz widerfahren. 1934 wurde der Verband zwangsaufgelöst. Der ÖFB musste nach der Annexion Österreichs durch das Deutsche Reich 1938 ebenfalls aufgelöst werden, von nun an kümmerte sich der DFB um den „ostmärkischen“ Fußball. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs nahm er am 5. Oktober 1945 seine Tätigkeit wieder auf, die FIFA bestätigte dem Verband die ununterbrochene Mitgliedschaft beim Weltfußballverband. 1954 wird der Verband Gründungsmitglied der UEFA, seit 1965 richtete er die österreichische Meisterschaft aus. Im Jahre 2005 kümmerte sich der Verband um die Betreuung von 285.000 gemeldeten Spielern und Spielerinnen in 2.309 Vereinen. Der Verband ist zudem verantwortlich für die Ausrichtung der Bundesligen und des ÖFB-Pokal für Damen und Herren. Seine Auswahlmannschaft ist die österreichische Fußabllnationalmannschaft. Im Jahre 2008 wird der ÖFB zusätzlich gemeinsam mit dem Schweizer Verband die Austragung der Fußballeuropameisterschaft übernehmen.

VAFÖÖFVÖFBFUANÖFV

Die österreichische Fußballnationalmannschaft Bearbeiten

TEXT: Kurzer Überblick über die Geschichte

Teilnahme an den Fußball-Weltmeisterschaften:

Jahr Gastgeber Ergebnis S U N Tore Artikel
1934 Italien Platz 4
1938 Frankreich Achtelfinale 0 1 1 3:5
1954 Schweiz Platz 3 4 0 1
1958 Schweden Hauptrunde - Platz 15 0 1 2
1966 England Qualifikationsrunde - - - -
1970 Mexiko Qualifikationsrunde - - - -
1974 Deutschland Qualifikationsrunde - - - -
1978 Argentinien Finalrunde - Platz 7
1982 Spanien Finalrunde - Platz 8 4 1 2 12:10
1986 Mexiko Qualifikationsrunde - - - -
1990 Italien Vorrunde 1 0 2 2:3
1994 USA Qualifikationsrunde - - - -
1998 Frankreich Vorrunde 0 2 1 3:4
2002 Japan und Südkorea Qualifikationsrunde - - - -
2006 Deutschland Relegationsrunde - - - -


Der österreichische Ligafußball Bearbeiten

Vorläufer und Anfangsjahre der österreichischen Meisterschaft Bearbeiten

Als Vorläufer der österreichischen Fußballmeisterschaft wird heute im Allgemeinen der Tagblatt-Pokal gesehen. Er wurde im Jahre 1900 von der bekannten Wiener TageszeitungNeues Wiener Tagblatt“ ins Leben gerufen und war für Wiener Vereine ausgeschrieben. Der Tagblatt-Pokal bestand aus zwei Ligaklassen. In der höchsten Spielklasse, der 1. Klasse, spielten fünf Mannschaften, die restlichen Vereine waren auf die 2. Klasse A und B aufgeteilt. Die Ausrichtung des Wettbewerbes hatte jedoch mit zahlreichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Der Wechsel von Vienna und Cricket 1904 zum ÖFB von der Fußball-Union, bedeutete schließlich das Ende für den Tagblatt-Pokal, da zwei der stärksten österreichischen Fußballmannschaften nun nicht mehr in der Liga mitspielten, was wietere Austritte aus der Fußball-Union nach sich zog. Der ÖFB versuchte nun selbst 1906 eine eigene Meisterschaft zu etablieren, die jedoch auf Grund der Verbandsstreitigkeiten bereits in der ersten Saison zum erliegen kam. Im Jahre 1911 schrieb der NÖFV (Niederösterreichischer Fußballverband) erstmals eine Meisterschaft mit Pflichtspielterminen für Wiener Vereine aus, die in dieser Form bis heute besteht und als erste österreichische Fußballmeisterschaft angesehen, auch wenn alle übrigen Landesteile von der Teilnahme vorerst ausgeschlossen waren. Erster österreichischer Meister konnte Rapid werden, der die Anfangszeit der österreichischen Meisterschaften mit 12 Titeln aus 8 Saisonen dominierte. In Folge der Trennung Wiens von Niederösterreich nach dem Ersten Weltkrieg kam es zur Gründung des Wiener Fußballverbandes. Der WFV organisierte nunmehr die Ausrichtung der 1. Klasse.

Professionalismus, Nationalliga und Gauliga „Ostmark“ zur Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten

Unter Druck des ÖFB-Verbandskapitäns Hugo Meisl wurde bereistes 1924, in Jahr nach der Übernahme der Liga durch den WFV, eine reine Profi-Liga eingerichtet, wobei es sich um den ersten professionelle Meisterschaftsbetrieb außerhalb Großbritanniens handelte. Erster professioneller Meisters konnte der jüdische Sportclub Hakoah werden; die Zeit der frühen Profiliga wurde jedoch von dem SK Admira Wien dominiert. Nach den Erfolgen der österreichischen Fußballamateure bei den Olympischen Spielen 1936, gab es Bestrebungen die Amateur-Vereine aus den Bundesländern in die Professionelle Liga Wiens zu integrieren. Die Amateur-Landesmeister der Bundesländer spielten bis dato um die österreichische Amateurmeisterschaft. In der Saison 1937/38 wurde schließlich die Nationalliga eingeführt, die noch immer vom Wiener Fußballverband organisiert wurde, jedoch offen für alle österreichischen Vereine war. Die Bundesländervereine konnten sich aus ihren Landesligen für den Aufstieg in die Nationalliga für die folgende Saison qualifizieren. Nach der Annexion Österreichs durch das Deutsche Reich 1938 wurde der österreichische Fußball allerdings als „Gau XVII-Ostmark“ in das reichsdeutsche Spielsystem eingegliedert, der Professionalismus wiederum verboten. Der Meister der nunmehrigen Ostmark war zur Teilnahme an der Endrunde um die deutsche Fußball-Meisterschaft berechtigt. In dieser Zeit konnte Rapid Wien 1941 gar „deutscher“ Meister werden, die Vienna und Admira wurde „deutsche“ Vizemeister. Die Meisterschaft von 1944/45 wurde und abgebrochen und ist heute nur inoffiziell vom ÖFB anerkannt.

Staatsliga und Nationalliga Bearbeiten

Nach dem Zweiten Weltkrieg richtete wieder der Wiener Fußballverband die Meisterschaft aus. Mit der Einführung der Staatsliga in der Saison 1949/50 gab der Wiener Fußballverband seine Trägerschaft für die Meisterschaft an den neu gegründeten Verein „Österreichische Fußball-Staatsliga“ ab, so dass Vereine aus den Bundesländern vorbehaltlos um den Titel des österreichischen Fußballmeisters mitspielen konnten. Unter der Staatsliga A wurde 1950/51 mit der Staatsliga B auch eine fast bundesweite zweite professionelle Spielstufe eingerichtet. Nicht teilnahmeberechtigt für die Staatsliga B waren die Vereine aus Salzburg und Kärnten, die in der Tauernliga spielten und Vereine aus Tirol und Vorarlberg, für die es die Arlbergliga gab. Die Tauernliga, wie auch die Arlbergliga waren Amateurligen, stellten jedoch gemeinsam mit der Staatsliga B bis 1959/60 die zweite Spielstufe dar und wurden danach von den Regionalligen abgelöstVon 1960/61 bis 1973/74 galten die drei Regionalligen (Ost, Mitte und West) als zweite Leistungsstufe, die erste wurde in Nationalliga umbenannt. . Die Leistungsunterschied zwischen Wiener Vereinen und Teams aus den Bundesländern war jedoch noch lange Zeit gegeben, der erste österreichische Fußballmeister, der nicht aus der Bundeshauptstadt Wien kam war der Linzer ASK, der sich 1965 nicht nur die Meisterschaft sicherte, sondern mit dem Pokalsieg gleich das Double holte.

Bundesliga Bearbeiten

Mit der Saison 1974/75 wurde einhergehend mit einer großen Reform die Bundesliga eingeführt. Ziel war es durch Konzentration auf wenige Fußballzentren, verbunden mit einer Optimierung der Strukturen, die Qualität der österreichischen Fußballvereine zu verbessern. Viele Erstligavereine der letzten Nationalligasaison mussten trotz sportlicher Qualifikation aus der obersten Liga ausscheiden, weil sie einfach nicht in das neue Konzept passten, das eine Teilnahme der beiden Wiener Traditionsvereine Rapid und Austria, sowie je eines Vereines aus den Landeshauptstädten vorsah. Dieses Konzept führte sich bald selbst ad absurdum, da weder die Grazer noch Linzer Großvereine sich damals zu einer Fusion durchringen konnten. Die vormals erstklassige Nationalliga wurde zur zweiten Spielstufe degradiert und nach zwei Saisonen von der 2. Division der Bundesliga abgelöst. Heute stellt die Red-Zac-Erste-Liga die zweite Spielstufe dar. Die Bundesliga selbst wurde 1991 als eigener Verein eingetragen und organisiert die beiden höchsten Spielstufen Österreichs in eigener Verantwortung.

Die österreichischen Ligen heute Bearbeiten

Stand: Saison 2006/07
Die „Ligen-Pyramide“ stellt den Aufbau des österreichischen Ligensystems schematisch dar. Dieses orientiert sich an den neuen österreichischen Bundesländern. Die höchsten beiden Ligen werden bundesweit ausgetragen. Die drittklassigen Regionalligen umfassen je Vereine aus drei Bundesländer. Ab der vierten Liga sind werden die Mieterschaften von den einzelnen Regionalverbänden der Bundesländer ausgerichtet.

Bundesligen Bundesliga
1. und 2. Liga 1 Absteiger
Erste Liga
1 Aufsteiger, 3 Absteiger
Regionalligen Regionalliga West Regionalliga Mitte Regionalliga Ost
3. Liga 1 Aufsteiger, 3 Absteiger 1 Aufsteiger, 3 Absteiger 1 Aufsteiger, 3 Absteiger
Landesligen Landesliga Salzburg Landesliga Tirol Landesliga Vorarlberg Landesliga Kärnten Landesliga OÖ Landesliga Steiermark Landesliga Burgenland Landesliga NÖ Stadtliga Wien
4. Liga
5. Ligen 2. Landesliga Nord/Süd Landesliga Ost/West 2. Landesliga Unterliga Ost/West Landesliga West/Ost Oberliga Mitte West/Süd Ost/Nord 2. Liga Nord/Mitte/Süd 2. Landesliga Ost/West Oberliga A/B

Bundesligen

Seit 1991 trägt die Bundesliga als eigener Verein die Verantwortung und ist Ausrichter bzw. Veranstalter für die Meisterschaften der beiden höchsten Spielklassen in Österreich. Rechtlich ist die Bundesliga ein gemeinnütziger Verein. Die 20 Vereine der T-Mobile Bundesliga und der zweitklassigen Red Zac Erste Liga sind die Ordentlichen Mitglieder des Verbandes. Nach außen hin wird die Bundesliga durch den geschäftsführenden Vorstand, unterstützt durch eine Geschäftsstelle, vertreten. Dieser unterstützt den Aufsichtsrat bei der operativen Umsetzung. Jeder Verein der beiden professionellen Ligen ist in den Präsidentenkonferenzen vertreten; diese haben beratende Funktion in allen die Bundesliga treffenden Angelegenheiten.

In der (1.) Bundesliga spielen 10 Vereine während eines Meisterschaftsjahres, das sich in eine Herbst- und Frühjahrssaison unterteilt, jeweils einen doppelten Meisterschaftsdurchgang mit Hin- und Rückspielen aus. Ein Meisterschaftsjahr währt in der Regel vom Juli eines Jahres bis zum Juni des darauf folgenden Kalenderjahres und erstreckt sich auf 36 Meisterschaftsrunden mit je 5 Spielen pro Meisterschaftsrunde. Der Tabellenletzte steigt am Ende eines Spieljahres in die Erste Liga ab. Die Erste Liga ist die zweithöchste professionelle Spielstufe im österreichischen Fußball. Sie umfasste bis zur Saison 2005/06 zehn Vereine und wurde nach dem selben Modus wie die Bundesliga ausgetragen. Seit 2006 wird die 2. Liga mit 12 Vereine in einer Hin- und Rückrunde im Herbst sowie einer einfachen Hinrunde im Frühjahr ausgetragen. Dies bedeutet dass die Vereine in einer Meisterschaft nur dreimal aufeinander treffen, wobei die Vergabe des Heimrechts in der einfachen Runde nach den Platzierungen der Vorsaison erfolgt. Der Meister der Liga steigt in die Bundesliga auf, die drei letztplatzierten Klubs in die Regionalligen ab.

 
Verteilung der Erstliga´vereine (Rot) und Zweitligavereine (Blau) in Österreich

Vereine der Bundesliga

Vereine der Ersten Liga

Regionalligen

Unterhalb der beiden Profiligen befindet sich mit der dritten österreichsche Liga, der Fußball-Regionalliga, die höchste Amateurliga in Österreich. Sie ist in drei verschiedene Staffeln unterteilt, die aus je 16 Vereinen bestehen. Die Regionalliga Ost um fasst Mannschaft aus Wien, Niederösterreich und dem Burgenland, die Regionalliga Mitte Mannschaften aus Salzburg, Oberösterreich und der Steiermark sowie die Regionalliga West Mannschaften aus Tirol, Vorarlberg und Kärnten. Diese Dreiteilung des Österreichischen Ligasystems besteht seit dem Jahre 1960. Zwischen den Saison 1996/97 und 2003/04 mussten die drei Meister der Regionalligen mit dem Vorletzten der Erste Liga Relegationspiele um zwei Aufstiegsplätze durchführen. Nachdem eine Aufstockung der 1. Liga ab der Saison 2005/06 auf zwölf Vereine beschlossen wurde, können die Sieger der Regionalligen wieder direkt aufsteigen. Die drei Letzplazierte einer Regionalliga-Staffel müsse in ihre jeweilige Landesliga absteigen.

Landesligen

Die neun österreichischen Landesliga die vierthöchste Spielklasse, sie orientieren sich an den Grenzen der Bundesländern. Jede Landesliga wird von einem Landesverband betrieben, die Meister der Landesligen steigen direkt in die jeweilige Regionalliga auf. Unterhalb der Landesliga sind die Strukturen vom jeweiligen Bundesland abhängig. In einigen Ländern gibt es mehrere Landesligen (beispielsweise Vorarlberg), in anderen werden die unteren Ligen in weitere Staffeln aufgeteilt (beispielsweise Niederösterreich). Die Artikel zu den jeweils regionalen Fußballligan geben einen weiteren Überblick zum Aufbau der unteren österreichischen Ligen:

Der österreichische Pokal Bearbeiten

In der Saison 1917/18 wurde vom NÖFV erstmals ein Pokalwettbewerb ausgeschrieben. Die Finalisten Floridsdorfer AC und Wiener Amateure SV verschoben jedoch aufgrund starken Regens das Finalspiel eigenmächtig auf einen anderen Termin, woraufhin der Verband beschloss den Pokal nicht zu vergeben. Der österreichische Pokal wird daher offiziell erst seit der Saison 1918/19 vergeben. Bis 1935 wurde der Wettbewerb unter dem Namen "Wiener Cup" ausgetragen, wobei nur Fußballvereine der Stadt Wien und des Bundeslandes Niederösterreich teilnahmeberechtigt waren. Ab 1936 wurde er für ganz Österreich ausgeschrieben, wobei sich hier der Leistungsunterschied zwischen Wiener Vereinen und solchen aus den Bundesländern deutlich bemerkbar machte. Während des Zweiten Weltkrieges spielten die österreichischen/ostmärkischen Vereine um den deutschen Tschammer-Pokal mit. Rapid Wien und die Vienna wurden hierbei „deutsche“ Pokalsieger. Ab 1946 wurde wiederum ein bundesweiter Pokal ausgeschrieben.

Österreichische Vereine in internationalen Wettbewerben Bearbeiten

Die besten österreichischen Mannschaften qualifizieren sich jährlich für die Teilnahme an der Champions League-Qualifikation (bis 1992 Europapokal der Landesmeister), dem UEFA-Pokal und bis 1999 am inzwischen eingestellten Europapokal der Pokalsieger.

Besonders in den späten 1920er und 1930er-Jahren spielten die österreichischen Spitzenvereine sehr erfolgreich im internationalen Mitropacup, der von Rapid, Austria (je zweimal) und der Vienna gewonnen werden konnte. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnten die österreichischen Klubs keinen großen Titelgewinn feiern, erreichten aber mit Rapid (1985, 1996), Austria Wien (1978) und Austria Salzburg (1994) vier Mal den Einzug in das Finale des Pokals der Pokalsieger bzw. des UEFA-Cups. Der einzige Titelgewinn gelang 1984 dem SC Eisenstadt im Mitropapokal, wobei dieser Bewerb zu dieser Zeit längst seine Bedeutung verloren hatte und nur noch zwischen kleinen Vereinen ausgespielt wurde.

Folgende Liste gibt einen Überblick über Titelgewinnen österreichscher Verein. Die Zahlen in Klammer geben die Anzahl der Finalteilnahmen an.

Verein Mitropapokal Europapokal UEFA-Pokal
Rapid Wien 2 (4) (2)
Austria Wien 2 (2) (1)
First Vienna FC 1 (2)
SC Eisenstadt 1
Austria Salzburg (1) (1)
Wiener AC (1)
SK Admira Wien (1)
SC Wacker Wien (1)

Challange-Cup Bearbeiten

Der Challenge-Cup war ein Pokalwettberb für alle Vereine der Österreichisch-Ungarischen Monarchie, die damals in eigenen „nationale“ Verbände aufgeteilt waren. Dieser Wettberwerb wurde in der Frühzeit des mitteleuropäischen Fußballs von 1897 bis 1911 ausgetragen und galt als Höhepunkt der jeweiligen Saison. Dominiert wurde der Challenge-Cup von den starken Wiener Vereinen sowie den Klubs aus den beiden übrigen Fußballhochburgen der Monarchie, Budapest und Prag.

Der Wiener AC konnte den Challenge-Cup drei Mal (1901, 1903, 1904), die Vienna (1899, 1900) und Cricketer (1898, 1902) je zwei Mal gewinnen. Je einmal blieben die Wiener Sportvereinigung und der Sport-Club erfolgreich.

Mitropa-Cup Bearbeiten

Der internationale Mitropa-Cup wurde erstmals 1927 ausgetragen und bestand bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges 1939. Die österreichischen Vereine konnte neben den italienischen, tschechoslowakischen und ungarischen Teams diesen Wettbewerb dominieren. Bereits bei seiner ersten Austragung stand Rapid Wien im Finale, musste sich allerdings Sparta Prag geschlagen geben. 1930 konnten die Rapidler, wiederum gegen Sparta Prag, jedoch den ersten österreichischen Mitropacupsieg errringen. 1931 kam es zu einem rein österreichischen Endspiel zwischen der Vienna und dem Wiener AC, das die Döblinger in zwei Spielen für sich entschieden. 1933 und 1936 gewann die Austria Wien den Bewerb, 1934 verlor Admira Wien das Finale an Bologna. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es den Versuch den Mitropapokal wieder zu beleben, hier standen sich 1951 Rapid und Wacker Wien im Finale gegenüber. Mit der Einführung des Europapokals verlor der Bewerb schnell an Bedeutung, wurde aber bis 1992 unter immer geringer werdender öffentlicher Beachtung fortgeführt. 1971 zog mit Austria Salzburg nach längerer Zeit wieder ein österreichischer Verein in das Endspiel ein, 1984 feierte der damalige Bundesligist SC Eisenstadt überraschend den letzten Titelgewinn im Mitropacup für Österreich.

Europa-Cup Bearbeiten

Europapokal der Landesmeister und Champions League

Der Europapokal der Landesmeister wird seit 1955 ausgetragen, erster österreichischer Teilnahmer war Rapid.

Europapokal der Pokalsieger

UEFA-Pokal

Spielerpersönlichkeiten Bearbeiten

Bester Spieler des 20. Jahrhunderts Bester Tormann des 20. Jahrhunderts
Name Welt Europa Name Welt Europa
Matthias Sindelar Rudolf Hiden
Ernst Ocwirk Walter Zeman
Gerhard Hanappi Michael Konsel
Herbert Prohaska
Karl Koller
Toni Polster
Ernst Happel
Hans Krankl

Frauenfußball Bearbeiten

In der Geschichte des Frauenfußballs nahm Österreich ursprünglich eine Voreiterrolle ein. Bereits im Jahre 1923 rief Ferdinand Swatosch, der Stürmerstar der Wiener Austria, zur Gründung eines Damenteams auf. Insgesamt über 150 Spielerinnen meldeten sich. Ein Jahr später, 1924, wurde mit dem 1. Wiener Damenfußballklub „Diana“ der erste reine Fußballverein Österreichs für Frauen gegründet. Einen vorzeitigen Höhepunkt ereichte der österreichische Damenfußball in den 1930er Jahren. 1935 wurde die Österreichische Damenfußball-Union gegründet, die sich um eine Austragung einer eigenen Meisterschaft für Frauen bemühte. 1936 wurde schließlich erstmals eine Damenfußballmeisterschaft mit 9 Teams bestritten, zu deren Partien durchschnittlich rund 3.000 Besucher begrüßt werden konnten. Diese Entwicklung widerstrebte allerdings der damaligen politischen Führung in Österreich, die mit einer sportlichen Betätigung von Frauen nichts anfangen konnte. Das vorzeitige Ende des österreichischen Frauenfußballs kam 1938 mit der Annexion durch das Deutsche Reich.

Die Unterdrückung des Frauensports in der Zeit des Nationalsozialismus wirkte nach Kriegsende noch lange nach, erst zu Beginn Ende der 1960er kam es zur einer Wiederbelebung des Frauenfußballs in Österreich, die von Wien ausging. 1972 führte der Wiener Fußballverband eine eigene Damenliga ein, an der in der ersten Saison 1972/73 insgesamt sechs Mannschaften teilnamen. Ersten österreichischer Frauen-Fußballmeister wurde der FavAC. Durch die stetig wachsende Teilnhemerzahl wurde 1979 eine zweite Leistungsstufe eingeführt. Erst 1982 wurde die Damenliga des Wiener Verbandes vom ÖFB übernommen und forthin osterreichweit als Bundesliga ausgetragen. Die erfolgreichsten österreichischen Damenvereine sind heute USC Landhaus Wien, Union Kleinmünchen Linz und der SV Neulengbach, der die letzten vier Meisterschaften von 2003 bis 2006 für sich entscheiden konnte. Eine Fußballnationalmannschaft der Frauen besteht seit 1990, sie bestritt ihr erstes spiel gegen die Schweiz. Das Frauen-Team konnte allerdings bislang noch keine Teilnahme an einer Endrunde einer Europa- oder Weltmeisterschaft erreichen. Bis heute ist der Frauenfußball allerdings eine Randerscheinung in Österreich geblieben. Nur in wenigen, meist lokalen, Medien gibt es eine Berichterstattung, im Fernsehen werden etwa nur einige ausgewählte Spiele von Wiener Fernsehsender W:24 kurz zusammengefasst ausgestrahlt.

Teilnahme an Frauenfußball-Weltmeisterschaften:

Österreich nahm an den Weltmeisterschaften von 1991, 1995, und 1999 noch nicht teil und meldete sich erstmals zur 4. Weltmeisterschaft 1999 in den USA, wo man allerdings in der Qualifikation an Schottland und Belgien scheiterte und den dritten Rang vor Wales belegte.

Jahr Gastgeber Ergebnis S U N Tore
2003 USA Qualifikationsrunde - - - -


Jugendfußball und Schülerliga Bearbeiten

Ebenso wie der Profifußball wird in Österreich auch der Jugend- und Nachwuchsfußball vom ÖFB bzw. den einzelnen Landesverbänden organisiert. In der Geschichte des Juniorenfußballs sorgte das kleine Alpenland seit 1950 immer wieder für positive Überraschungen in den von der FIFA und der UEFA ausgerichteten internationalen Nachwuchsturnieren.

Geschichte Bearbeiten

1950 holte sich das österreichische FIFA-Juniorenteam als Gastgeber den Sieg im Internationalen Juniorenturnier vor Frankreich (3:2 Sieg im Finale) und den Niederlanden. Das Internationale Juniorenturnier wurde von der FIFA eingeführt und erstmals 1948 in London ausgetragen. Später übernahm die UEFA die Organisation und Ausrichtung dieser Veranstaltung. Als Titelverteidiger erreichten die jungen Österreicher auch 1951 das Endspiel in Frankreich, unterlagen jedoch mit 2:3 knapp gegen Jugoslawien. Der zweite und letzte Gewinn des Internationalen Juniorenturniers gelang dem ÖFB-Nachwuchs 1957 in Spanien mit einem 3:2 Erfolg über den Gastgeber. 1960 trat Österreich wieder als Veranstalter auf, ins Finale spielten sich aber die Junioren aus Ungarn und Rumänien.

Nach diesen ersten Erfolgen dauerte es sehr lange bis sich wieder eine Nachwuchsmannschaft aus Österreich ins internationale Rampenlicht spielte. 1994 belegten die ÖFB-Junioren den vierten Rang hinter der Türkei, Dänemark und der Ukraine in der UEFA U17-Junioren-Europameisterschaft. Das bis heute beste Ergebnis eines Nachwuchsteams erzielte die U17-Nationalmannschaft 1997 mit dem Vize-Europameistertitel hinter Spanien, wobei sich die ÖFB-Elf nach einem 0:0 nach regulärer Spielzeit und anschließender Verlängerung erst im Elfmeterschießen unglücklich mit 4:5 geschlagen geben musste. 2003 erreichte wiederum die U17-Nationalmannschaft das Semifinale der U17-Junioren-Europameisterschaft und eroberte den dritten Rang durch ein 1:0 über England.

Das U19-Juniorenteam kam bei den U19-Junioren-Europameisterschaften 2006 ebenfalls in das Semifinale, das klar mit 0:5 gegen Spanien verloren ging, qualifizierte sich damit aber für die Teilnahme an der FIFA-U20-Junioren-Weltmeisterschaft in Kanada 2007. Im selben Jahr wird Österreich nach längerer Zeit für die U19-Junioren-Europameisterschaft wieder als Gastgeber auftreten.

Damit auch künftig Erfolge im Nachwuchsbereich ermöglicht werden setzt der ÖFB seit einigen Jahren vermehrt auf den Einsatz renommierter Bundesligatrainer und einstiger Kickergrößen wie Paul Gludowatz, Hermann Stadler, Slavko Kovacic, Ernst Weber, Peter Persidis, Helmut Kronjäger, Otto Konrad und Manfred Zsak.

Challenge 2008 Bearbeiten

Kurz nach Vergabe der Europameisterschaft 2008 an Österreich und die Schweiz wurde Mitte 2003 das Projekt Challenge 2008 gestartet. Ziel war es, die heimischen Fußball-Talente mit Blickrichtung auf die Heim-EM bestmöglich zu betreuen und aufzubauen. Finanziert wird dieses Projekt neben Eigenmitteln des ÖFB von namhaften Sponsoren wie Raiffeisen, Telekom, McDonals, Mastercard, Coca-Cola, den österreichischen Lotterien und Siemens Austria.

Seit Beginn des Challenge Projektes sind innerhalb von drei Jahren 19 Spieler aus diesem Projekt in der Österreichischen Nationalmannschaft zum Einsatz gekommen.

Landesverbandsausbildungszentren (LAZ) Bearbeiten

Landesverbandsausbildungszentren sind Einrichtungen der Landesverbände zur Förderung der qualitativen Ausbildung von Talenten nach einem Konzept des ÖFB. In den derzeit 29 LAZs werden dabei die vielversprechendsten Talente im Alter von 12 bis 13 Jahren besonders gefördert. Die Nachwuchskicker trainieren während der Woche im LAZ, absolvieren aber weiterhin Meisterschaftsspiele für ihren Stammverein. Ziel der LAZs ist die individuelle Förderung der jungen Spieler und die Bereitstellung eines qualitativen Unterbaus für die Bundesliga-Nachwuchszentren und Nachwuchsakademien.

Bundesliga-Nachwuchszentren und Akademien Bearbeiten

Bundesliga-Nachwuchszentren werden von den Bundesligavereinen bzw. den Landesverbänden geführt und dienen dazu, die jungen Fußballspieler nach der ersten Ausbildungsetappe in den LAZ´s auf die Herausforderung des Spitzenfußballs vorzubereiten. Die ersten BNZ´s wurden 1977 gegründet (damals als Bundes-Jugend-Leistungszentren oder kurz BLZ). Heute bestehen bundesweit 13 Bundesliganachwuchszentren, die durch die Erfüllung strenger Kriterien auch die Möglichkeit haben den Status "Akademie" zu erlangen. Die Bundesliga-Nachwuchszentren haben die Aufgabe die besten Nachwuchstalente in ihre Einrichtung zu holen und sie nach einem vom ÖFB vorgegebenem Ausbildungsprogramm zu schulen. Weiters sind sie verantwortlich für die Schaffung notwendiger Strukturen im organisatorischen und administrativen Bereich und auch für die Bildung eines sozialen und persönlichkeitsfördernden Rahmens zur Entwicklung der Fußballer auf sportlichem und beruflichem Gebiet.

Überblick über die derzeit bestehenden BNZ´s:

  • BNZ Vorarlberg (Bregenz)
  • BNZ TFV (Innsbruck)
  • BNZ Salzburg
  • AKA OÖ West (Ried)
  • AKA Linz
  • AKA Kärnten (Klagenfurt)
  • AKA GAK (Graz)
  • AKA Sturm (Graz)
  • FSA Austria (Wien)
  • BNZ Rapid (Wien)
  • AKA Admira (Mödling)
  • BNZ Burgenland (Eisenstadt)
  • AKA NÖFV (St. Pölten)

Den Erfolg dieser Einrichtungen beweisen ehemalige und aktuelle Nationalspieler wie Andreas Herzog, Martin Stranzl, Roman Wallner, Markus Schopp, Alexander Manninger, Sanel Kuljic und Andreas Ivanschitz, die alle aus den Bundesliga-Nachwuchszentren hervorgingen.

TOTO-Jugendliga Bearbeiten

Die TOTO-Jugendliga wurde 1989 gegründet und wird derzeit mit 13 Vereinen geführt. Teilnahmeberechtigt sind ausschließlich Mannschaften der Bundesliga-Nachwuchszentren und Akademien aus den neun Landesverbänden. Zielsetzung der TOTO-Jugendliga ist die systematische und flächendeckende Erfassung sowie Ausbildung der talentierten Jugendlichen zu Profifußballern. Die Vereine spielen im U15-, U17- und U19-Bewerb im Meisterschaftssystem gegeneinander. Der Sieger der TOTO-Jugendliga ist zugleich Österreichischer U15-, U17- bzw. U19-Meister.

Die TOTO-Jugendliga–U15, auch als "Hoffnungsbewerb" tituliert, stellt dabei für die talentiertesten LAZ-Spieler die erste Möglichkeit dar sich überregional zu bewähren und sich in weiterer Folge für die U17 zu empfehlen. Die TOTO-Jugendliga–U17 bietet den Nachwuchsfußballern einen ersten bundesweiten Leistungsvergleich und gilt als der Paradebewerb der Jugendliga. Zielsetzung ist es, die Spieler an das internationale Format in ihrer Altersklasse heranzuführen. An die U17-Nationalspieler wird in diesem Bewerb die Forderung gestellt , sich im darauf folgenden Jahr im UEFA-U17-Bewerb zu bewähren. Die TOTO-Jugendliga–U19 gilt als Übergangsbewerb und soll die Jugendlichen auf den Sprung in die Bundesliga vorbereiten. Als Zielsetzung gilt, die Spieler mit gezielter Trainingsarbeit und wöchentlichen Testspielen für einen Einsatz in den Bundesliga-Kampfmannschaften zu qualifizieren.

Sparkasse Schülerliga Bearbeiten

Die Sparkasse Schülerliga ist ein Fußball-Nachwuchswettbewerb für Schüler bis 13 Jahren. Gegründet wurde dieser Bewerb 1975 auf Initiative des ehemaligen österreichischen Nationaltrainers Leopold Stastny und mit finanzieller Unterstützung der Sparkassengruppe und des Sportausrüsters Puma Austria. Der Anstoß zur Gründung der Schülerliga kam vom damaligen Unterrichtsminister Dr. Fred Sinowatz, der sich für die Schaffung eines Bewerbes aussprach, "bei dem auch die Burgenländer etwas gewinnen könnten", und dem für Schulsport zuständigen Ministerialrat Dr. Hermann Andrecs.

Durch die beispiellose Zusammenarbeit zwischen Schulen, Fußballverbänden und Wirtschaft ist es gelungen ein Vorzeigemodell in Sachen Nachwuchfußball zu entwickeln, das in seinen mittlerweile mehr als 30 Bestandsjahren österreichische Topspieler wie Hannes Reinmayr, Roland Kirchler, Walter de Vora, Gilbert Prilasnig, Markus Schopp, Roman Stary, Jürgen Kauz, Jürgen Leitner, Gernot Plassnegger, Thomas Mandl, Michael Mörz, Markus Kiesenebner, Martin Stranzl, Roland Linz, Emanuel Pogatetz und Klaus Salmutter herausgebracht hat.

Der erste Sieger wurde 1976 im Wiener Weststadion zwischen den Mannschaften des BRG Linz-Fadingerstraße und der Hauptschule Nenzing ermittelt. Seit dem Premierenjahr wird die Schülerliga jedes Jahr durchgeführt. Zur Betreuung der Mannschaften stellen sich seit Beginn an sogenannte Starbetreuer in den Dienst der Nachwuchsarbeit. Den Anfang machten 1976 die damals noch aktuellen deutschen Nationalspieler Jupp Heynckes und Berti Vogts. Ihnen folgten im Laufe der Jahre prominente Fußballspieler- und Trainer wie Josef Hickersberger, Kurt Jara, Herbert Prohaska, Hans Krankl, Bruno Pezzey, Klaus Lindenberger und Friedrich Koncilia. Den Zuschauerrekord hält seit 1978 das Finalspiel im Lehener Stadion in Salzburg mit 15.000 zahlenden Gästen. Rekordsieger nach 31 Jahren ist die SHS Linz-Kleinmünchen mit sechs Bundesmeistertiteln.

Das Umfeld des Fußballs - Stadien, Fans und Medien Bearbeiten

 
Ernst-Happel-Stadion
 
Fans vom Sturm Graz bei einem Bundesligaspiel

Die große Popularität des Fußballs führte bereits in der Frühzeit der österreichischen Fußballgeschichte zum Bau großer Stadien. Die Wiener Hohe Warte wurde bereits 1921 als damals größtes und modernstes Fußballstadion Europas eröffnet, das Naturstadion fasste offiziell über 80.000 Zuschauer. Neben Länderspielen und Meisterschaftsduellen wurden in den 1920er Jahren zudem auch Opern aufgeführt und Boxkämpfe veranstaltet. Zur 2. Arbeiter-Olympiade 1931 wurde mit dem Praterstadion, heute Ernst-Happel-Stadion, das heute größte Stadion Österreichs eröffnet. Einst fasste es über 90.000 Zuschauer, heute sind die Sitzplätze auf knapp 50.000 reduziert. Das 5-Sterne-Stadion der UEFA war bereits vier Mal Austragungsort eines Champions-League-Finales und wird heute als Heimstadion der österreichischen Nationalmannschaft genutzt.

Die Kapazitäten der österreichishen Bundesligastadien schwanken strak von knapp 5.000 bis 20.000 Zuseher, wobei dieses sich stark an den Fanzusprüchen orientieren. Die Anzahl der Fans sind in Österreich meist nicht an die Erfolge eines Klubs gebunden, sondern resultieren meistens aus deren Geschichte, so hat beispielsweiese kamen bespielweise zum Cup-Halbfinalspiels das Doubel-Gewinners Austria 1.600 Besucher, den Abstiegskampg Mattersburgs sahen bis zu 16.000 Zuseher. Als beliebstester Klub gilt Rapid, wobei Red Bull Salzburg letztes Jahr noch mehr Fans begrüßen durfte. Zu 180 Meisterschaftsspielen kamen in der Saison 2005/06 insgesamt über 1,5 Millionen Zuschauer, das sind kanpp 8.000 pro Spiel.

Literatur Bearbeiten

Allgemeines

  • Johann Skocek: Das Spiel ist das Ernste. Ein Jahrhundert Fußball in Österreich, Echomedia Verlag 2004, ISBN 3901761330
  • Peter Linden, Karl H. Schwind: 100 Jahre ÖFB, Lindeverlag, Wien 2004, ISBN 3-7142-0009-6


Spezielle Epochen

  • Matthias Marschik: Vom Herrenspiel zum Männersport. Die ersten Jahre des Fußballs in WienVerlag Turia & Kant, ISBN 3-85132-151-0
  • Roman Horak, Wolfgang Maderthaner: Mehr als ein Spiel. Fußball und populare Kulturen im Wien der Moderne. Löcker, Wien 1997, ISBN 3-85409-276-8
  • Johann Skocek, Wolfgang Weisgram: Wunderteam Österreich. Orac, Wien 1996, ISBN 3701503575
  • Matthias Marschik: Wir spielen nicht zum Vergnügen. Arbeiterfußball in der Ersten Republik, ISBN 3851152034
  • Matthias Marschik: Vom Nutzen der Unterhaltung. Der Wiener Fußball in der NS-Zeit, Verlag Turia & Kant 1998, ISBN 3851321782
  • Roman Horak: Vom Erlebnis zur Wahrnehmung. Der Wiener Fußball und seine Zuschauer 1945-1990, Verlag Turia & Kant 1995, ISBN 385132093X

Weblinks Bearbeiten