2. Frauen-Bundesliga 2005/06

Spielzeit der zweithöchsten Spielklasse im deutschen Frauenfußball

Die Saison 2005/06 war die zweite Spielzeit der 2. Fußball-Bundesliga der Frauen. Die Saison begann am 14. August 2005 und endete am 5. Juni 2006. Die zweite Spielzeit der 2. Frauenfußball-Bundesliga verlief weitaus spannender als die Premierensaison. Mit Ausnahme der beiden Tabellenletzten rückte das Feld näher zusammen. Vier der sechs Entscheidungen fielen erst am letzten Spieltag.

2. Frauen-Bundesliga 2005/06
Abgebildet ist das Logo der deutschen Frauen-Fußball-Bundesliga. Das Logo ist ein Kreis mit grünem Rahmen, weiter innen ein dünner weißer Rahmen. Der grüne Rahmen endet unten am Keis und es werden Ragmen in schwarz, rot und gold abgebildet. In der Mitte ein grüner Kreis mit der stilisierten Abbildung einer im Schuss befindlichen Fußballerin in weiß.
Meister VfL Wolfsburg (Nord)
TSV Crailsheim (Süd)
Aufsteiger VfL Wolfsburg
TSV Crailsheim
Absteiger SG Lütgendortmund,
MTV Wolfenbüttel (Nord)
FSV Viktoria Jägersburg,
VfL Sindelfingen II (Süd)
Mannschaften 2×12
Spiele 264
Tore 999 (ø 3,78 pro Spiel)
Torschützenkönigin Martina Müller
(VfL Wolfsburg; 36 Tore) (Nord)
Nadine Keßler
(1. FC Saarbrücken; 24 Tore) (Süd)
2. Frauen-Bundesliga 2004/05
Frauen-Bundesliga 2005/06
Frauen-Regionalliga 2005/06
Frauen-Oberliga 2005/06 ↓

Saisonverlauf Bearbeiten

In der Nord-Gruppe lieferten sich der VfL Wolfsburg und der FC Gütersloh 2000 ein packendes Duell um den Aufstiegsplatz. Mit den Wolfsburgern setzte sich schließlich die routiniertere Mannschaft durch. Nach einem 3:0-Sieg über den SuS Timmel konnte man bereits am vorletzten Spieltag jubeln. Mit Martina Müller stellte der VfL die beste Torjägerin der Liga. Gütersloh verpasste den Aufstieg, weil sie Wolfsburger Patzer einfach nicht ausnutzen konnte und selber Punkte ließ. Hinter dem Spitzenduo fanden sich Tennis Borussia Berlin, Wattenscheid 09 und die erstarkte Victoria aus Gersten wieder. In Berlin verhinderten vereinsinterne Querelen eine erfolgreichere Saison. Hinter den Kulissen wurde über eine Fusion mit dem Regionalligisten Blau Weiß Hohen Neuendorf nachgedacht. Der TSV Jahn Calden, der im Vorjahr noch überraschend den dritten Platz erreichte, konnte die starke Vorsaison nicht wiederholen und fiel auf Platz neun zurück.

Auch Potsdams zweite Mannschaft ließ Federn. Beide Aufsteiger konnten die Klasse halten. Während Kiel sich spätestens nach Ostern in ruhigem Fahrwasser befand, konnte in Neubrandenburg erst nach dem vorletzten Spieltag Entwarnung gegeben werden. Zwischen Lütgendortmund und Timmel entbrannte ein heißer Kampf gegen den Abstieg. Das glücklichere Ende hatten die Ostfriesinnen, die sich am letzten Spieltag durch ein 2:2 gegen Calden retten konnten. Die rote Laterne war über die gesamte Saison fest in den Händen des MTV Wolfenbüttel. Ein Wunder wie in der Vorsaison blieb aus. Lediglich zwei Unentschieden und sieben Tore konnte man für sich verbuchen.

Auch im Süden gab es ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen um den Aufstiegsplatz. Vorjahresabsteiger Crailsheim verspielte in den letzten Wochen den Vorsprung gegenüber Saarbrücken. Am letzten Spieltag kam es zum Showdown der beiden Kontrahenten auf Crailsheimer Boden. Dort behielt der TSV die Nerven und schaffte durch einen 2:0-Sieg doch noch den direkten Wiederaufstieg. Die drei Aufsteiger trumpften gewaltig auf. Köln erreichte auf Anhieb Platz vier, während Altmeister Niederkirchen Platz fünf belegte.

Auch der dritte Aufsteiger, VfL Sindelfingen II, schaffte sportlich den Klassenerhalt. Da die eigene erste Mannschaft aus der Bundesliga abgestiegen ist, musste die Reserve postwendend zurück in die Oberliga Baden-Württemberg. Jena konnte den starken dritten Platz der Vorsaison bestätigen. Sand, München und Frankfurt mussten den starken Aufsteigern weichen und erreichten nur hintere Mittelfeldplätze. Aue konnte den Klassenerhalt früher feiern als vor Jahresfrist. Vom Sindelfinger Zwangsabstieg profitierte der Karlsruher SC. Die Badenerinnen stellten die schlechteste Abwehr und kassierten die meisten Niederlagen der Südgruppe. Letzter wurde Viktoria Jägersburg. Die Homburgerinnen schöpften nach ihrem ersten Saisonsieg am vorletzten Spieltag noch einmal Hoffnung. Doch eine 0:3-Niederlage in Aue zerstörte sämtliche Träume vom Klassenerhalt.

Eigentlich hätte in dieser Saison erstmals die Relegation zwischen den drittletzten der beiden Gruppen stattfinden sollen. Da der Bundesliga-Absteiger FSV Frankfurt jedoch auf einen Start in der 2. Bundesliga verzichtet sagte der DFB die Relegationsspiele kurzfristig ab und beließ es bei vier Absteigern.

Nord Bearbeiten

Abschlusstabelle Bearbeiten

Pl. Verein Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. VfL Wolfsburg (A)  22  17  4  1 080:210 +59 55
 2. FC Gütersloh 2000  22  16  3  3 051:170 +34 51
 3. Tennis Borussia Berlin  22  13  4  5 054:250 +29 43
 4. SG Wattenscheid 09  22  13  2  7 068:380 +30 41
 5. SV Victoria Gersten  22  11  4  7 049:360 +13 37
 6. Holstein Kiel (N)  22  9  6  7 034:400  −6 33
 7. 1. FFC Turbine Potsdam II  22  9  4  9 047:380  +9 31
 8. TSV Jahn Calden  22  8  3  11 034:410  −7 27
 9. FFV Neubrandenburg (N)  22  7  2  13 036:490 −13 23
10. SuS Timmel  22  4  5  13 020:550 −35 17
11. SG Lütgendortmund  22  5  1  16 033:580 −25 16
12. MTV Wolfenbüttel  22  0  2  20 007:950 −88 02
  • Aufsteiger in die Frauen-Bundesliga 2006/07
  • Absteiger in die Regionalligen 2006/07
  • (A) Absteiger aus der Frauen-Bundesliga 2004/05
    (N) Aufsteiger aus den Regionalligen 2004/05

    Kreuztabelle Bearbeiten

    Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Die Heimmannschaft ist in der linken Spalte aufgelistet und die Gastmannschaft in der obersten Reihe.

    2005/06 Nord                        
    1. VfL Wolfsburg 2:2 5:3 4:1 7:0 4:1 1:1 4:0 4:1 3:0 7:1 5:0
    2. FC Gütersloh 2000 1:1 3:1 4:0 1:3 0:1 4:3 1:0 3:0 8:0 2:0 1:0
    3. Tennis Borussia Berlin 2:2 0:2 1:2 2:1 5:1 1:4 1:0 1:0 0:0 3:1 5:0
    4. SG Wattenscheid 09 1:3 3:1 3:3 2:5 2:0 4:2 6:1 3:2 5:0 5:0 7:0
    5. SV Victoria Gersten 1:3 1:2 0:3 1:1 3:0 6:0 1:0 6:1 2:0 1:2 2:2
    6. Holstein Kiel 0:5 0:0 1:1 3:2 4:4 1:0 4:1 1:0 1:1 1:4 5:0
    7. 1. FFC Turbine Potsdam II 2:1 0:1 0:1 0:5 2:1 0:0 2:1 1:2 3:0 3:1 8:0
    8. TSV Jahn Calden 1:2 0:5 0:1 3:0 1:1 3:1 2:2 2:1 1:0 3:0 5:0
    9. FFV Neubrandenburg 1:4 1:2 0:4 4:3 0:1 2:4 3:0 1:3 2:2 5:4 0:0
    10. SuS Timmel 0:5 1:4 0:7 1:3 0:2 1:1 1:4 2:2 0:1 2:1 7:0
    11. SG Lütgendortmund 2:6 0:1 0:2 0:3 0:2 1:2 2:2 6:2 1:4 0:1 1:0
    12. MTV Wolfenbüttel 0:2 0:3 0:7 0:7 3:5 1:2 0:8 0:3 0:5 0:1 1:6

    Torschützenliste Bearbeiten

    Spielerin Verein Tore
    1. Martina Müller VfL Wolfsburg 36
    2. Caroline Hamann SG Wattenscheid 09 27
    3. Anna Laue FC Gütersloh 2000 17
    Sandra Bannas Holstein Kiel
    5. Kerstin Straka Tennis Borussia Berlin 13

    Süd Bearbeiten

    Abschlusstabelle Bearbeiten

    Pl. Verein Sp. S U N Tore Diff. Punkte
     1. TSV Crailsheim (A)  22  18  3  1 061:800 +53 57
     2. 1. FC Saarbrücken  22  18  2  2 078:150 +63 56
     3. FF USV Jena  22  15  3  4 072:370 +35 48
     4. TuS Köln rrh. (N)  22  13  5  4 049:200 +29 44
     5. TuS Niederkirchen (N)  22  12  3  7 056:460 +10 39
     6. SC Sand  22  9  4  9 025:320  −7 31
     7. 1. FFC Frankfurt II  22  8  4  10 039:460  −7 28
     8. FFC Wacker München  22  5  7  10 031:320  −1 22
     9. FC Erzgebirge Aue  22  5  4  13 022:370 −15 19
    10. VfL Sindelfingen II (N) 1  22  5  3  14 022:600 −38 18
    11. Karlsruher SC  22  2  1  19 019:870 −68 07
    12. FSV Viktoria Jägersburg  22  1  3  18 014:680 −54 06
    1 
    Sindelfingen muss wegen des Abstiegs der ersten Mannschaft aus der Bundesliga in die Oberliga absteigen.
  • Aufsteiger in die Frauen-Bundesliga 2006/07
  • Absteiger in die Regionalligen 2006/07/Oberligen
  • (A) Absteiger aus der Frauen-Bundesliga 2004/05
    (N) Aufsteiger aus der Regionalligen 2004/05/Oberligen

    Kreuztabelle Bearbeiten

    Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Die Heimmannschaft ist in der linken Spalte aufgelistet und die Gastmannschaft in der obersten Reihe.

    2005/06 Süd                  
    1. TSV Crailsheim 2:0 3:0 0:1 2:1 2:1 0:0 1:1 6:0 2:0 7:0 4:0
    2. 1. FC Saarbrücken 0:3 7:0 2:0 3:0 1:1 4:2 4:1 6:1 8:0 6:0 3:0
    3. FF USV Jena 1:4 2:3 1:1 4:1 3:1 7:0 5:2 1:0 4:1 6:0 1:1
    4. TuS Köln rrh. 0:1 1:1 1:1 1:4 1:0 1:0 1:1 1:0 2:0 8:0 7:0
    5. TuS Niederkirchen 1:1 0:3 5:9 1:4 1:1 3:2 3:3 1:0 3:2 5:1 7:0
    6. SC Sand 0:3 0:6 0:1 2:2 1:0 1:0 1:0 1:2 0:0 4:2 2:0
    7. 1. FFC Frankfurt II 1:4 1:3 2:6 2:1 2:6 3:1 1:1 0:0 7:1 3:1 3:2
    8. FFC Wacker München 0:1 0:1 2:4 0:1 1:2 2:0 0:1 0:0 0:1 5:0 2:0
    9. FC Erzgebirge Aue 1:2 0:4 1:2 2:3 2:3 0:1 1:1 0:1 3:1 1:1 3:0
    10. VfL Sindelfingen II 0:6 0:5 1:8 0:1 3:6 0:1 2:1 0:0 1:0 3:1 0:0
    11. Karlsruher SC 0:5 1:4 1:4 1:5 1:2 1:3 1:3 1:5 1:4 2:0 2:0
    12. FSV Viktoria Jägersburg 0:2 0:4 0:2 1:6 0:1 2:3 0:4 4:4 0:1 0:6 4:1

    Torschützenliste Bearbeiten

    Spielerin Verein Tore
    1. Nadine Keßler 1. FC Saarbrücken 24
    2. Sabrina Schmutzler FF USV Jena 22
    3. Lisa Schwab 1. FC Saarbrücken 20
    Ivonne Hartmann FF USV Jena
    5. Claudia Nußelt TSV Crailsheim 17

    Aufstiegsrunde Bearbeiten

    Automatisch stiegen die Meister der vier Regionalligen auf: Hamburger SV II (Nord), 1. FC Lokomotive Leipzig (Nordost), Herforder SV (West) und der SC 07 Bad Neuenahr II (Südwest).

    Da der Süddeutsche Fußballverband keine Regionalliga hat, müssen die Meister der Oberligen Hessen, Baden-Württemberg und Bayern eine Aufstiegsrunde ausspielen. Hierfür qualifizierten sich folgende Mannschaften: TGM SV Jügesheim (Hessen), FV Löchgau (Baden-Württemberg) und der SC Regensburg (Bayern).

    Datum Ergebnis
    25. Mai 2006 TGM SV Jügesheim 1:1 FV Löchgau
    28. Mai 2006 SC Regensburg 2:0 TGM SV Jügesheim
    3. Juni 2006 FV Löchgau 1:2 SC Regensburg

    Damit steigt der SC Regensburg in die 2. Bundesliga auf.

    Statistiken Bearbeiten

    Insgesamt fielen 999 Tore (Schnitt: 3,78). Davon entfielen auf die Nord-Gruppe 513 Tore (Schnitt 3,89) und auf die Süd-Gruppe 486 Tore (3,78). Die 264 Spiele wurden von 43.445 Zuschauern gesehen, was einem Schnitt von 165 entspricht. Zuschauerkrösus war der VfL Wolfsburg mit einem Schnitt von 297, gefolgt vom SuS Timmel mit 291. Der MTV Wolfenbüttel konnte nur einen Schnitt von 78 Zuschauern erreichen. Der Rekordbesuch von 1.150 Zuschauern wurde bei den Partien SuS Timmel – Victoria Gersten und TSV Crailsheim – 1. FC Saarbrücken erreicht.

    Weblinks Bearbeiten