Wanna
Wappen | Deutschlandkarte | |
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![]() |
Koordinaten: 53° 45′ N, 8° 48′ O | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Cuxhaven | |
Samtgemeinde: | Land Hadeln | |
Höhe: | 5 m ü. NHN | |
Fläche: | 53,93 km2 | |
Einwohner: | 2187 (31. Dez. 2018)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 41 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 21776 | |
Vorwahl: | 04757 | |
Kfz-Kennzeichen: | CUX | |
Gemeindeschlüssel: | 03 3 52 055 | |
Gemeindegliederung: | 5 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Am Mühldeich 10 21776 Wanna | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Nicole Friedhoff (SPD) | |
Lage der Gemeinde Wanna im Landkreis Cuxhaven | ||
Wanna (niederdeutsch Wannen) ist eine dörfliche Gemeinde in der Samtgemeinde Land Hadeln, Niedersachsen, Deutschland.
GeografieBearbeiten
Geografische LageBearbeiten
Die im Land Hadeln liegende Gemeinde befindet sich ca. 20 Kilometer südöstlich der Kreisstadt Cuxhaven. Wanna liegt im Niederelbegebiet.
Die Nähe zur Elbmündung und zur Nordsee bringen die Gefahr mit sich, dass im Falle eines Deichbruchs bei einer Sturmflut das maximal fünf Meter über NN, oftmals aber deutlich niedriger liegende Gemeindegebiet zu weiten Teilen überflutet sein wird. Ein mögliches Szenario wird im Artikel Glameyer Stack beschrieben.
Durch den Ort fließt die Emmelke.
GemeindegliederungBearbeiten
Wanna besteht aus den Gemeindeteilen Ahlen-Falkenberg, Osterwanna, Osterwannaer Kampen, Süderleda und Westerwanna.
NachbargemeindenBearbeiten
Wurster Nordseeküste-Wanhöden | Cuxhaven-Lüdingworth Nordleda-Heringskoop |
Nordleda |
Geestland-Krempel | Ihlienworth | |
Geestland-Krempel | Geestland-Flögeln | Steinau |
GeschichteBearbeiten
Die Megalithanlagen bei Westerwanna liegen westlich von Westerwanna im Moor und in der Süderheide. Die erste urkundliche Erwähnung hatte der Ort 1139 als „Wanen“. Das St.-Paul-Kloster, vor den Toren Bremens, besaß zu dieser Zeit 1½ Höfe in Wanna. Im 13. Jahrhundert (um 1230) lässt sich eine Kapelle in Süderleda nachweisen. Das Vorschlagsrecht für den Pfarrer lag später beim Kloster Neuenwalde. 1239 verkaufte Herzog Albert I. des noch ungeteilten Herzogtums Sachsen den Kirchspielsleuten von Süderleda einen Weg nach Osterwanna (heute: die „Neue Trift“) und einen Entwässerungskanal nach der Emmelke. Seit dem 14. Jahrhundert bestand aber auch eine Kirche in Westerwanna, die dem Heiligen Georg geweiht war. Um 1369 wurde eine neue Kirche in Westerwanna errichtet, bei der man wahrscheinlich Material der abgebrochenen Süderledaer Kapelle mitverwandte.
Zwischen Michaelis und Weihnachten 1526 wurde Wanna evangelisch.
1590 wurde das Wiesen- und Moorland (Allmende) im Osten der Gemeinde zwischen den bereits bestehenden Höfen aufgeteilt. In diese Zeit dürfte die Anlage der Moorwettern fallen, als Verlängerung der südlichen Wettern der Holländerhufen in Ihlienworth-Westerende, nach Westen, Richtung Süderledaer Hof. Nach ca. 1650 nahm, neben der Landwirtschaft, die wirtschaftliche Bedeutung des Torfstichs am Nordrand des Ahlenmoors zu. Der getrocknete Torf wurde meist über die Emmelke und Medem nach Otterndorf geschifft.
Seit 1915 wurde die Kultivierung der südlich von Wanna gelegenen Heide und Moorgebiete verstärkt in Angriff genommen. Hier entstand die Siedlung Ahlen-Falkenberg, die seit 1951 über eine eigene Kapelle verfügt.
1970 wurde Wanna Mitglied der Samtgemeinde Hadeln, 1972 schloss sich die Gemeinde Wanna der zwei Jahre zuvor gebildeten Samtgemeinde Sietland an.
EinwohnerentwicklungBearbeiten
Grafik Einwohnerentwicklung
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(jeweils zum 31. Dezember)[2]
GravenbergBearbeiten
Die Wannaer Geest ist reich an vor- und frühgeschichtlichen Fundstätten. Neben Großsteingräbern der Trichterbecherkultur hat besonders das altsächsische Urnengräberfeld am Gravenberg (20 m ü. NN) überregionale Bekanntheit erlangt.
Der Kronskark, auch Wanna 10 genannt, ist eine Megalithanlage im Forst Ahlen.
PolitikBearbeiten
(+5,53 %p)
(-4,51 %p)
(+3,33 %p)
(-1,47 %p)
(-2,87 %p)
GemeinderatBearbeiten
Der Rat der Gemeinde Wanna besteht aus 13 Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für die Mitgliedsgemeinde einer Samtgemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 2.001 und 3.000 Einwohnern.[4] Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2016 und endet am 31. Oktober 2021.
Die letzte Kommunalwahl am 11. September 2016 ergab das folgende Ergebnis:[5]
Partei | Anteilige Stimmen | Anzahl Sitze |
---|---|---|
SPD | 50,33 % | 7 |
CDU | 33,12 % | 4 |
FBW | 12,67 % | 2 |
Einzelbewerber Kunkel | 3,86 % | 0 |
Die Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl 2016 lag mit 65,63 %[5] über dem niedersächsischen Durchschnitt von 55,5 %.[6]
Bürgermeister/inBearbeiten
Der Gemeinderat wählte das Gemeinderatsmitglied Nicole Friedhoff (SPD) zur ehrenamtlichen Bürgermeisterin für die aktuelle Wahlperiode. Ihre Stellvertreter sind Jürgen Cordts (SPD) und Ernst Kopf (CDU).[7]
WappenBearbeiten
Der Entwurf des Wannaer Kommunalwappens stammt von dem Heraldiker und Wappenmaler Albert de Badrihaye, der sämtliche Wappen im Landkreis Cuxhaven entworfen hat.[8] Nach 1945 wurde aus dem Originalwappen, wegen der Entnazifizierung, eine Rune von der silbernen Urnenabbildung entfernt.
Blasonierung: „Geteilt von Schwarz und Grün, überdeckt mit einer silbernen Urne.“[8][9] | |
Wappenbegründung: Die mit Ingrunen (zick-zack) belegte Urne erinnert an die zahlreichen vorgeschichtlichen Funde in der Feldmark von Westerwanna. Schwarz und Grün sind die Hadler Farben. |
Kultur und SehenswürdigkeitenBearbeiten
BaudenkmaleBearbeiten
HeimatmuseumBearbeiten
Das Heimatmuseum zeigt in einem alten Bauernhaus Funde der Vor- und Frühgeschichte. Es beherbergt die Dorfschmiede, die Holzschuhwerkstatt und die Schuhmacherei.
MusikBearbeiten
Die Musik-Kultur in Wanna wird geprägt durch die Kirche und ihre musikalisch geprägten Gottesdienste. 2010 wurde die Grundschule Wanna in Prof.-Hermann-Rauhe-Schule (Hermann Rauhe war Leiter der Hamburger Musikhochschule) umbenannt, mit einem Schwerpunkt auf dem musisch-kulturellen Bereich. Eine Hard-Rock-Band gründete sich 2011.
Hadler SagenwegBearbeiten
Sprache und DialektBearbeiten
In Wanna wird Hochdeutsch und Nordniedersächsisch gesprochen.
PersönlichkeitenBearbeiten
EhrenbürgerBearbeiten
- Marie-Luise Hoppe, geb. Paul (1936–2018), Autorin, Heimatpflegerin und Chorleiterin, sie bekam wegen ihrer Buchveröffentlichungen über Wanna im Oktober 2016 die Ehrenbürgerschaft verliehen[10][11]
Söhne und Töchter der GemeindeBearbeiten
- Hermann Rauhe (* 1930), Musikwissenschaftler und Musikpädagoge
Personen, die mit der Gemeinde in Verbindung stehenBearbeiten
- Gregorius Struve († vor 1737), Meistergeselle von Arp Schnitger, namhafter Orgelbauer im Raum Oldenburg und Bremen, er baute 1733 die Orgel in der St.-Georg-Kirche
- Willibald Hentschel (1858–1947), Naturwissenschaftler und Schriftsteller
Sagen und LegendenBearbeiten
- Der Wannaer Kirchenbau
- Der Gravenberg
- Der Wannaer See
- Der Jungfernberg
- Das brüllende Moor
- Sünderfehden
LiteraturBearbeiten
- Rudolf Schröder: Chronik der Gemeinde Wanna Kreis Land Hadeln. Wanna 1976.
- Günter G. A. Marklein: Das Dorf Wanna: Ein Ort und seine Menschen. Lebensraum Marsch, Moor und Geest. 1. Auflage. dbw-Verlagsgesellschaft mbH, Freiburg/Elbe 1989, ISBN 3-925354-04-2.
- Gemeinde Wanna (Hrsg.): Festschrift 850 Jahre Wanna 1139–1989. Vereine-Verbände-Daten. dbw-Verlags-GmbH, Freiburg/Elbe Juni 1989.
- Johann Justus Plate: „Antiquitaeten und Merckwürdigkeiten zu Wanna“: erstes Tagebuch Johann Justus Plate, Pastor von Wanna im Lande Hadeln (1696-1760). Sonderveröffentlichung der Männer vom Morgenstern. Hrsg.: Wilhelm Zimmermann. Band 31. Archiv des Landkreises Cuxhaven, Bremerhaven 1998, ISBN 3-931771-31-8.
- Eberhard Michael Iba (Hrsg.): Hake Betken siene Duven. Das Sagenbuch von Elb- und Wesermündung (= Sonderveröffentlichungen der Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung. Band 16). 3. Auflage. Männer vom Morgenstern Verlag, Bremerhaven 1999, ISBN 3-931771-16-4 ([eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche ]).
- Marie-Luise Hoppe: Die fleißigen Handwerker von Wanna. Ein Dorf im Wandel. Atelier Im Bauernhaus, Fischerhude 2014, ISBN 3-88132-987-0.
- Marie-Luise Hoppe: Leben und Wirken in Wanna. Ein Dorf im Wandel. Band 2. Atelier Im Bauernhaus, Fischerhude 2015, ISBN 3-88132-970-6.
- Marie-Luise Hoppe: Aus der guten alten Zeit in Wanna. Ein Dorf im Wandel. Atelier Im Bauernhaus, Fischerhude 2016.
WeblinksBearbeiten
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle 12411: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2018 (Hilfe dazu).
- ↑ Landesamt für Statistik Niedersachsen. In: Internetseite Land Niedersachsen. Abgerufen am 6. Februar 2018.
- ↑ Gemeinderatswahl 2016 (Wahldiagramm). In: Internetseite Zweckverband Kommunale Datenverarbeitung Oldenburg (KDO). 11. September 2016, abgerufen am 6. Februar 2018.
- ↑ Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG); § 46 – Zahl der Abgeordneten. In: Internetseite Niedersächsisches Vorschrifteninformationssystem (NI-VORIS). 17. Dezember 2010, abgerufen am 6. Februar 2018.
- ↑ a b Gemeinderatswahl 2016 (tabellarische Darstellung). In: Internetseite Zweckverband Kommunale Datenverarbeitung Oldenburg (KDO). 11. September 2016, abgerufen am 6. Februar 2018.
- ↑ Die CDU holt landesweit die meisten Stimmen. In: Internetseite des NDR. 12. September 2016, abgerufen am 12. Februar 2017.
- ↑ Gemeinderat Wanna. In: Ratsinfosystem der Samtgemeinde Land Hadeln. Abgerufen am 6. Februar 2018.
- ↑ a b Wanna – Ortsgeschichte und Wappen. In: Internetseite Samtgemeinde Land Hadeln. Abgerufen am 6. Februar 2018.
- ↑ Gemeinde Wanna (Hrsg.): Festschrift 850 Jahre Wanna 1139–1989. Vereine-Verbände-Daten. dbw-Verlags-GmbH, Freiburg/Elbe Juni 1989, S. 3.
- ↑ Wanna: Autorin Marie-Luise Hoppe ist gestorben. In: Internetseite Cuxhavener Nachrichten. 9. September 2018, abgerufen am 3. Oktober 2018.
- ↑ Traueranzeige Marie-Luise Hoppe. (PDF; 104 kB) In: Internetseite Cuxhavener Nachrichten. 6. September 2018, abgerufen am 3. Oktober 2018.