Saki Kumagai

japanische Fußballspielerin

Saki Kumagai (jap. 熊谷 紗希, Kumagai Saki; * 17. Oktober 1990 in Sapporo, Hokkaidō)[1] ist eine japanische Fußballspielerin. Sie ist Spielführerin der A-Nationalmannschaft.

Saki Kumagai
Aufnahme aus dem Jahr 2019
Personalia
Geburtstag 17. Oktober 1990
Geburtsort Sapporo, HokkaidōJapan
Größe 173 cm
Position Abwehr / Mittelfeld
Frauen
Jahre Station Spiele (Tore)1
2009–2011 Urawa Red Diamonds 54 (11)
2011–2013 1. FFC Frankfurt 38 0(2)
2013–2021 Olympique Lyon 152 (29)
2021–2023 FC Bayern München 38 0(6)
2023– AS Rom 16 0(3)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)2
2008– Japan 149 0(2)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.
Stand: 13. Februar 2024

2 Stand: 28. Februar 2024

Karriere Bearbeiten

 
Von links: Lotta Schelin
Élise Bussaglia und Kumagai
im Trikot von Olympique Lyon

Vereine Bearbeiten

Kumagai spielte in den Jahren 2009 bis 2011 für den japanischen Verein Urawa Red Diamonds. Sie wechselte im Mai 2011 zum deutschen Pokalsieger 1. FFC Frankfurt.[2] Mit dem FFC erreichte sie 2012 das Finale in der UEFA Women’s Champions League, das gegen Olympique Lyon mit 0:2 verloren wurde. Zur Saison 2013/14 wechselte Kumagai zu Olympique Lyon und gewann fünfmal in Folge die Women’s Champions League und siebenmal in Folge die französische Meisterschaft.

Zur Saison 2021/22 wurde sie vom deutschen Meister FC Bayern München verpflichtet.[3] Mit ihrem letzten Pflichtspiel, dem 11:1-Sieg über den 1. FFC Turbine Potsdam in der Bundesliga, mit der die Meisterschaft gewonnen wurde, verlässt sie den Verein im Juni 2023.[4] Zur Saison 2023/24 wechselt sie zu AS Roma und erhält dort einen Vertrag bis zum 30. Juni 2025.[5]

Nationalmannschaft Bearbeiten

 
Kumagai bei der WM 2011

Beim Zypern-Cup 2008 wurde Kumagai erstmals in der A-Nationalmannschaft eingesetzt, wo sie zwei Einsätze hatte. Im gleichen Jahr nahm sie mit der japanischen U-20-Nationalmannschaft an der U-20-WM 2008 teil, wo sie in den drei Gruppenspielen und im mit 1:2 gegen Nordkorea verlorenen Viertelfinale eingesetzt wurde. Bei der U-20-Weltmeisterschaft 2010 in Deutschland schieden die Japanerinnen schon nach den Gruppenspielen aus, in denen sie wieder eingesetzt wurde. Bei der Fußball-Asienmeisterschaft der Frauen 2010 wurde sie nur im Halbfinale gegen Australien eingesetzt, das mit 0:1 verloren wurde. Mit dem anschließenden Sieg im Spiel um Platz 3 konnten sich die Japanerinnen aber für die 6. Frauenweltmeisterschaft 2011 in Deutschland. qualifizieren. Dort absolvierte sie alle sechs Spiele, u. a. im Viertelfinale, wo die Japanerinnen erstmals gegen Deutschland gewannen und den Titelverteidiger ausschalteten. Kumagai erzielte im Finale gegen USA das dritte Tor im Elfmeterschießen, was den Weltmeistertitel bedeutete.[6]

Beim asiatischen Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele 2012 wurde sie in vier der fünf Spiele eingesetzt und qualifizierte sich mit ihrer Mannschaft für die olympische Fußballturnier in London. Dort stand sie in allen sechs Spielen in der Startformation und spielte jeweils über die volle Spielzeit, u. a. im mit 1:2 gegen die USA verlorenen Finale, und gewann mit ihrer Mannschaft die Silbermedaille.

Sie wurde auch für die WM 2015 nominiert, in sechs Spielen eingesetzt und spielte dabei immer die kompletten 90 Minuten. Nur im letzten Gruppenspiel gegen Ecuador kam sie nicht zum Einsatz, als Trainer Norio Sasaki einige Stammspielerinnen schonte, da der Achtelfinaleinzug schon feststand.

Bei der erfolglosen Qualifikation für die Olympischen Spiele 2016 wurde sie nur im ersten Spiel eingesetzt, das mit 1:3 gegen Australien verloren wurde.

Bei der Fußball-Asienmeisterschaft der Frauen 2018 war sie Kapitänin der Nationalmannschaft, verteidigte mit ihr den 2014 gewonnenen Titel und qualifizierte sich für die WM 2019. Am 11. November 2018 bestritt sie ihr 100. Länderspiel.[7] Auch bei der WM war sie Kapitänin und wurde in den Gruppenspielen und im Achtelfinale eingesetzt, in dem die Japanerinnen gegen Europameister Niederlande ausschieden.

Am 10. November 2019 erzielte sie beim 2:0-Sieg im Freundschaftsspiel gegen Südafrika ihr erstes Länderspieltor.

Für das vom 21. Juli bis 7. August 2021 in Japan stattgefundene olympische Fußballturnier 2020 wurde sie für den Nationalmannschaftskader nominiert.[8][9] Sie führte ihre Mannschaft als Kapitänin in die vier Spiele bis ins Viertelfinale, wo sie gegen Schweden ausschieden.

Im Januar 2022 wurde sie auch in den Kader für die Asienmeisterschaft 2022 berufen.[10] Beim Turnier, das für Japan nach einer Niederlage im Elfmeterschießen gegen China endete, war sie wieder Kapitänin und kam in drei Gruppen- und zwei K.-o.-Spielen zum Einsatz. Beim 3:0-Sieg im Gruppenspiel gegen Vietnam erzielte sie ein Tor. Beim Elfmeterschießen im Halbfinale verschoss sie als erste japanische Schützin.[11] Mit dem Einzug ins Halbfinale konnten sich die Japanerinnen für die WM 2023 qualifizieren.

Am 13. Juni 2023 wurde sie für die WM-Endrunde nominiert.[12] Bei der WM, die für die Japanerinnen mit einer Viertelfinalniederlage gegen Schweden endete, wurde sie in den fünf Spielen ihrer Mannschaft eingesetzt.

Spiel- und Torstatistik Bearbeiten

Letzte Aktualisierung: 28/05/2023
Saison Verein Liga Pokal Weiterer Pokal Kontinental Nationalmannschaft Gesamt
Division A G A G A G C A G A G A G
2009 Urawa Red Diamonds Ladies Nadeshiko League 21 2 4 1 - - - 2 0 27 3
2010 Urawa Red Diamonds Ladies Nadeshiko League 18 6 4 2 2 0 - - 15 0 39 8
2011 Urawa Red Diamonds Ladies Nadeshiko League 5 0 0 0 - - - 16 0 21 0
Gesamt 44 8 8 3 2 0 - - 33 0 87 11
2011/12 1. FFC Frankfurt Bundesliga 20 2 3 0 - UCL 8 0 16 0 47 2
2012/13 1. FFC Frankfurt Bundesliga 18 0 1 0 - - - 9 0 28 0
Gesamt 38 2 4 0 - - 8 0 25 0 75 2
2013/14 Olympique Lyon Division 1 19 3 5 3 - UCL 4 1 5 0 33 7
2014/15 Olympique Lyon Division 1 22 2 6 0 - UCL 4 0 11 0 43 2
2015/16 Olympique Lyon Division 1 20 5 5 1 - UCL 9 1 7 0 41 7
2016/17 Olympique Lyon Division 1 19 6 - - - UCL 9 3 8 0 36 9
2017/18 Olympique Lyon Division 1 21 5 - - 2 0 UCL 7 1 11 0 41 6
2018/19 Olympique Lyon Division 1 20 2 - - 2 0 UCL 9 0 8 0 39 2
2019/20 Olympique Lyon Division 1 14 2 1 0 - - UCL 6 1 4 1 25 4
2020/21 Olympique Lyon Division 1 17 4 0 0 - - UCL 6 1 2 0 25 5
Gesamt 152 29 17 4 4 0 - 54 8 56 1 283 42
2021/22 FC Bayern München Bundesliga 21 5 4 1 - - UCL 8 2 8 0 41 8
2022/23 FC Bayern München Bundesliga 18 3 4 0 - - UCL 8 0 4 0 34 3
Gesamt 39 8 8 1 4 0 - 16 2 12 0 75 11
2023/24 AS Rom Serie A - - - - - - UCL - - - - - -
Gesamt - - - - - - - - - - - - -
Karriere 273 47 37 8 6 0 - 78 10 126 1 520 66
JFA-Verbandsseite (Stand: 11. April 2023) = 135 2 529 67

Erfolge Bearbeiten

Nationalmannschaft Bearbeiten

Vereine Bearbeiten

Auszeichnungen Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Saki Kumagai – Sammlung von Bildern und Videos

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. PK戦最後のキッカー 世界一を決めた女子大生 熊谷紗希. In: Sponichi. 18. Juli 2011, archiviert vom Original am 22. Juli 2011; abgerufen am 18. Juli 2011 (japanisch).
  2. framba.de. Der 1. FFC Frankfurt verpflichtet die japanische Nationalspielerin Saki Kumagai (Memento vom 10. Juli 2016 im Internet Archive), abgerufen am 10. Juli 2016.
  3. FCB-Frauen verpflichten Saki Kumagai von Olympique Lyon auf der Homepage des FC Bayern München
  4. Vier Spielerinnen verlassen die FC Bayern Frauen auf der Homepage des FC Bayern München
  5. Saki Kumagai is a new Giallorosse player! Abgerufen am 5. Juni 2023 (englisch).
  6. kicker.de. Kaihori beschert Japan ersten WM-Titel. abgerufen am 18. Juli 2011.
  7. jfa.jp: Nadeshiko Japan finishes their final official match of 2018 with victory over Norway Women's National Team
  8. [Beerensteyn, Glas, Jakobsson & Kumagai – Vier FCB-Spielerinnen für Tokio nominiert] auf der Homepage des FC Bayern München.
  9. Nadeshiko Japan (Japan Women’s National Team) Squad - Games of the XXXII Olympiad (Tokyo 2020) auf jfa.jp
  10. jfa.jp: Nadeshiko Japan (Japan Women’s National Team) squad - AFC Women's Asian Cup India 2022 (1/20-2/6)
  11. China - Japan 6:5 n.E.
  12. jfa.jp: Nadeshiko Japan (Japan Women's National Team) squad & schedule - MS&AD Cup 2023 / FIFA Women's World Cup Australia & New Zealand 2023™
  13. fifa.com: „FIFA Ballon d'Or“ (Memento vom 29. Oktober 2013 im Internet Archive)