UEFA Women’s Champions League

Wettbewerb für europäische Fußball-Vereinsmannschaften der Frauen

Die UEFA Women’s Champions League, bis zur Saison 2008/09 UEFA Women’s Cup, ist ein seit 2001/02 ausgetragener Wettbewerb für europäische Fußball-Vereinsmannschaften der Frauen. Er wird von der UEFA organisiert und ist der einzige Europapokal-Wettbewerb im Frauenfußball.

UEFA Women’s Champions League
Logo der Women's Champions LeagueVorlage:InfoboxFußballwettbwerb/Wartung/Logoformat
Verband UEFA
Erstaustragung 2001/02 (als UEFA Women’s Cup)
Mannschaften 54 – 61
Titelträger Frankreich Olympique Lyon
Rekordsieger Frankreich Olympique Lyon (8 Siege)
Rekordspielerin Frankreich Wendie Renard (102 Spiele)
Rekordtorschützin Norwegen Ada Hegerberg (59 Tore)
Aktuelle Saison 2022/23
Website www.uefa.com
Der aktuelle Pokal der UEFA Women’s Champions League
Saison Sieger des
UEFA Women’s Cup[1]
2001/02 Deutschland 1. FFC Frankfurt
2002/03 Schweden Umeå IK
2003/04 SchwedenSchweden Umeå IK (2)
2004/05 Deutschland 1. FFC Turbine Potsdam
2005/06 Deutschland 1. FFC Frankfurt (2)
2006/07 England Arsenal LFC
2007/08 Deutschland 1. FFC Frankfurt (3)
2008/09 Deutschland FCR 2001 Duisburg
Saison Sieger der
UEFA Women’s Champions League
2009/10 Deutschland 1. FFC Turbine Potsdam (2)
2010/11 Frankreich Olympique Lyon
2011/12 FrankreichFrankreich Olympique Lyon (2)
2012/13 Deutschland VfL Wolfsburg
2013/14 Deutschland VfL Wolfsburg (2)
2014/15 Deutschland 1. FFC Frankfurt (4)
2015/16 FrankreichFrankreich Olympique Lyon (3)
2016/17 FrankreichFrankreich Olympique Lyon (4)
2017/18 FrankreichFrankreich Olympique Lyon (5)
2018/19 FrankreichFrankreich Olympique Lyon (6)
2019/20 FrankreichFrankreich Olympique Lyon (7)
2020/21 SpanienSpanien FC Barcelona 
2021/22 FrankreichFrankreich Olympique Lyon (8)
2022/23

Aktueller Titelträger der Women’s Champions League ist Olympique Lyon aus Frankreich. Das Team gewann 2022 bereits seinen achten Titel. Aus Deutschland konnten der 1. FFC Frankfurt mit vier Titeln, der 1. FFC Turbine Potsdam und der VfL Wolfsburg jeweils zweimal und der FCR 2001 Duisburg einmal den Wettbewerb gewinnen.

GeschichteBearbeiten

Der UEFA Women’s Cup wurde im Jahre 2001 als Antwort auf die neue US-amerikanische Profiliga WUSA eingeführt. 33 Mannschaften nahmen am Premierenwettbewerb teil. Schnell wurden die teilweise krassen Leistungsunterschiede deutlich und zweistellige Siege waren keine Seltenheit. Wie erwartet setzten sich die Mannschaften aus den traditionell starken Frauenfußballnationen (Dänemark, Deutschland, England, Frankreich, Norwegen, Russland, Schweden) durch.

 
Logo des UEFA Women’s Cup

2004 wurde der Modus geändert. Aufgrund der großen Leistungsunterschiede und des wachsenden Teilnehmerfelds wurde eine zweite Gruppenphase eingeführt. Die Mannschaften der stärkeren Nationen griffen jetzt erst in der zweiten Runde in den Wettbewerb ein.

Seit der Saison 2009/10 wird der Wettbewerb unter dem Namen UEFA Women’s Champions League ausgetragen. Neben den Landesmeistern können die acht stärksten Verbände auch ihren jeweiligen Vizemeister melden. Da der Vorjahressieger sich auch weiterhin automatisch für den nächsten Wettbewerb qualifiziert, können damit bis zu drei Teilnehmer aus einem Land kommen – zum Beispiel 2009/10 drei deutsche Vereine, da der FCR Duisburg in der vorhergehenden Saison den Titel für sich entschieden hatte. Ferner besteht das Finale seit der Spielzeit 2009/10 nur noch aus einem Spiel.

Teilnehmende MannschaftenBearbeiten

Die UEFA Women’s Champions League wird jährlich ausgetragen. In der Regel beginnt der Wettbewerb im August mit der Qualifikation und endet im April oder Mai mit den Endspielen. Jeder Mitgliedsverband der UEFA darf seinen nationalen Meister für den Wettbewerb melden. Außerdem ist der Titelverteidiger der Vorsaison, unabhängig von seinem Abschneiden in der nationalen Liga, automatisch qualifiziert. Bis zur Saison 2010/11 konnten die Zweitplatzierten der acht besten Nationen im 5-Jahres-Ranking der UEFA sich über die Qualifikation ebenfalls einen Startplatz in der Hauptrunde (Sechzehntelfinale) sichern.[2] Seit der Saison 2011/12 sind der nationale Meister und der Vizemeister der acht besten Nationen im 5-Jahres-Ranking für die Hauptrunde (Sechzehntelfinale) qualifiziert.[3] In Ländern, in denen es keine landesweite Meisterschaft gibt, nimmt der jeweilige Pokalsieger teil. Ein Beispiel hierfür war Irland, das seinen Pokalsieger für den Wettbewerb meldete, bis die nationale Liga 2011 startete.

Sollte der Titelverteidiger der Champions League sich nicht national qualifizieren, erhält der Verband des Titelverteidigers einen zusätzlichen Platz für ihn. Qualifiziert er sich, wird kein weiterer Teilnehmer gemeldet.

SpielmodusBearbeiten

UEFA Women’s CupBearbeiten

Zu Zeiten des UEFA Women’s Cup spielte aus jeder Teilnehmernation nur eine Mannschaft mit. Es gab je zwei Qualifikationsrunden, die als Mini-Turniere ausgespielt wurden: Innerhalb einer Woche spielten die vier Teams ein Rundenturnier. In den ersten drei Saisons wurde die erste Runde so gespielt, dass in Runde zwei acht Gruppen überblieben, danach bis 2008/09 so, dass in Runde zwei nur noch in vier Gruppen gespielt wurden. Es qualifizierten sich zuerst nur die Gruppenersten, später auch die Gruppenzweiten für das Viertelfinale. Danach wurden die verbleibenden Runden, mitsamt dem Finale, mit Hin- und Rückspiel ausgetragen.

Champions League ab 2009/10Bearbeiten

Um den Wettbewerb attraktiver zu machen wurde er ab 2009/10 zur Champions League ernannt. Gleichzeitig erfolgte eine Vergrößerung, so dass die besten acht Nationen der Fünfjahreswertung einen zweiten Startplatz erhielten. Die Vizemeister starteten die ersten drei Saisons in der Qualifikation, danach aber direkt in den K.o.-Runden, da sie in der Qualifikation keine Probleme hatten.

Es gab nun nur noch eine Qualifikationsrunde, die wieder in Mini-Turnieren ausgespielt wurde. In ca. 8–10 Gruppen kamen die Gruppensieger, und je nach Anzahl der Meldungen, auch die besten Gruppenzweiten weiter. Die K.o.-Phase, in der die Meister der Top-Nationen direkt starteten, wurde mit 32 Teams gespielt. Außerdem wurde das Finale jetzt nur noch in einer Partie an einem neutralen Ort ausgespielt.

Ab 2016/17 erhielten auch die Nationen auf Platz 9 bis 12 der Fünfjahreswertung einen zweiten Startplatz.

Der Wettbewerb besteht derzeit aus einer Gruppenphase und der Finalrunde. Obwohl grundsätzlich die nationalen Meister aller 55 UEFA-Mitgliedsverbände startberechtigt sind, waren Andorra, Gibraltar, Liechtenstein und San Marino noch nie vertreten. Durch die schwankende Teilnahme variiert die Anzahl der teilnehmenden Mannschaften von Jahr zu Jahr.

Qualifikation

In der Gruppenphase spielen die Vereine aus den 32 leistungsschwächeren Verbänden der UEFA in acht Gruppen zu vier Teams die Teilnehmer an der Finalrunde aus, für welche der Titelverteidiger, die Meister der leistungsstärkeren Verbände und die Vizemeister der acht stärksten Verbände nach der UEFA-Fünfjahreswertung der Frauen gesetzt sind.

Je eine Mannschaft innerhalb der Gruppe fungiert als Ausrichter des Miniturniers. Bei der Anmeldung für den Wettbewerb können die Vereine ihr Interesse an der Ausrichtung erklären. Sollten sich mehr Vereine um die Ausrichtung eines Miniturniers bewerben als es Turniere gibt, entscheidet die UEFA über die Ausrichter. Sollten sich jedoch weniger Vereine um die Ausrichtung bewerben, werden die restlichen Ausrichter von der UEFA per Los bestimmt.[4] Während der Miniturniere spielt jede Mannschaft je einmal gegen jede andere. Die Gruppensieger und die beiden punktbesten Gruppenzweiten der acht Gruppen qualifizieren sich für das Sechzehntelfinale.

Sofern zwei Mannschaften am letzten Spieltag aufeinandertreffen, die die gleiche Punktzahl, das gleiche Torverhältnis und die gleiche Anzahl an erzielten Toren aufweisen und das Spiel der beiden Mannschaften mit einem Unentschieden endet, erfolgt unmittelbar nach dem Abpfiff ein Elfmeterschießen.[5]

Finalrunde

Die Finalrunde besteht aus dem Sechzehntelfinale, dem Achtelfinale, dem Viertelfinale, dem Halbfinale und dem Finale. Alle Runden bis auf das Finale werden im K.-o.-System mit Hin- und Rückspiel ausgetragen. Stand es nach Hin- und Rückspiel unentschieden, gewinnt die Mannschaft, die in dieser Paarung mehr Auswärtstore erzielt hatte. Herrscht auch danach noch Gleichstand, wird das Rückspiel um zweimal 15 Minuten verlängert. In letzter Instanz entscheidet das Elfmeterschießen. Bisher kam es allerdings erst zweimal vor, dass die Auswärtstorregel angewendet werden musste. Ein Elfmeterschießen kam bisher nur einmal vor. Das Finale wird in einem Spiel an einem neutralen Ort entschieden – seit 2010 einige Tage vor dem Endspiel der Champions League der Männer in derselben Stadt. Steht es hier nach 90 Minuten unentschieden, gibt es ebenfalls Verlängerung und gegebenenfalls Elfmeterschießen.

Änderungen seit 2021/22Bearbeiten

Immer wieder bemängelten jedoch Teams wie Medien das Fehlen einer richtigen Gruppenphase (6 Spiele mit Hin- und Rückspiel), um mehr Spiele zwischen Mannschaften mit ähnlicher Spielstärke austragen zu können. Die ersten K.o.-Runden im bis dahin gespielten Modus wurden zumeist einseitig zugunsten der Top-Teams entschieden.

Die UEFA reagierte auf die Kritik und spielt seit 2021/22 die Champions-League in einem neuen Modus mit erneut mehr Mannschaften. Basierend auf der Fünfjahreswertung erhalten die Ligen auf Platz 1–6 nun einen dritten Startplatz, jene auf Platz 7 bis 16 zwei Startplätze.

Es wird eine echte Gruppenphase mit 16 Mannschaften in vier Gruppen gespielt. Aus jeder Gruppe qualifizieren sich die besten zwei Mannschaften für das Viertelfinale. In der Gruppenphase haben der Titelverteidiger und die Meister der drei höchstbewerteten Ligen einen festen Startplatz.

Alle übrigen Teams müssen sich je nach Platzierung in einer oder zwei Qualifikationsrunden für die Gruppenphase qualifizieren. Diese werden getrennt in einem Meister- und einem Liga-Weg ausgespielt. Die Qualifikationsrunde 1 besteht erneut aus Mini-Turnieren mit je vier Teams, aus denen nur der Sieger weiterkommt. Die Qualifikationsrunde 2 wird dann als K.o.-Runde mit Hin- und Rückspiel ausgetragen.

HintergrundBearbeiten

TrophäeBearbeiten

 
Der vormalige Pokal des UEFA Women’s Cup nach dem Finale 2005 in den Händen von Navina Omilade.

Der bis einschließlich der Saison 2008/09 verwendete Pokal des UEFA Women’s Cup bestand aus einem gewundenen Bronzestrang, der auf einem abgestuften runden Sockel ruhte. Dieser Strang trug einen Acrylglas-Ball, auf den das Logo des Wettbewerbes sandgestrahlt war. Die Trophäe – deren Entwurf von der in Genf ansässigen Designagentur „Blue Infinity“ stammte – maß 40 Zentimeter an Höhe und wog achteinhalb Kilogramm.

Die aktuelle Trophäe wurde zu Beginn der Spielzeit 2009/10 – im Rahmen der Umformung des Wettbewerbes in die Women’s Champions League – vorgestellt. Sie ist 60 Zentimeter hoch und wiegt zehn Kilogramm. Die spiralförmigen Henkel des Pokals und sein Korpus sollen eine Vision sowohl der Dynamik als auch der Stärke des Fußballs vermitteln. In die Mitte der Trophäe werden die siegreichen Vereine eingraviert.

Der für die Siegerehrungen verwendete Originalpokal ist dauerhaft im Besitz der UEFA; der Sieger erhält unmittelbar nach dem Finale eine Nachbildung in Originalgröße.[6] Sollte ein Verein den Wettbewerb dreimal in Folge beziehungsweise fünfmal insgesamt gewinnen, geht die Originaltrophäe in das Eigentum des Vereins über.

FinanzenBearbeiten

In den beiden Gruppenphasen erhält der Ausrichter der Miniturniere von den Verbänden der Gastmannschaften sowie vom eigenen Verband einen Betrag von jeweils 25.000 Schweizer Franken (CHF). Für die Schiedsrichter und die Offiziellen erhält der Verein von der UEFA ebenfalls 25.000 CHF. Durch diese Zuwendungen sollen die Kosten für die Unterbringung und Verpflegung gedeckt werden. Die jeweiligen Gastmannschaften müssen die An- und Abreise zu den Turnieren selber bezahlen.[7] Ab dem Viertelfinale erhalten die beteiligten Mannschaften für jedes Heimspiel ebenfalls 25.000 CHF für die Schiedsrichter und Offiziellen.[8]

StrafenBearbeiten

Wird eine Spielerin in verschiedenen Spielen zum zweiten Mal mit einer gelben Karte verwarnt, so wird sie für das nächste Spiel gesperrt. Nach Ablauf dieser Sperre folgt nach zwei weiteren gelben Karten eine erneute Sperre. Vor der Endphase werden sämtliche gelben Karten gestrichen. Sollte eine Spielerin mit einer roten Karte vom Platz gestellt werden, wird sie für mindestens ein Spiel gesperrt. Die Kontroll- und Disziplinarkammer der UEFA kann die Sperre ggf. erhöhen.[9]

SpielberechtigungBearbeiten

Um für die Spiele im UEFA Women’s Cup spielberechtigt zu sein müssen die Spielerinnen mehrere Voraussetzungen erfüllen.

  1. Die Spielerin muss am Ende des Kalenderjahres, in dem ein Spiel stattfindet, mindestens 16 Jahre alt sein. (Beispiel für den Wettbewerb 2007/08: Eine Spielerin, die im Kalenderjahr 1991 geboren wurde, ist für alle Begegnungen spielberechtigt. Eine Spielerin, die im Kalenderjahr 1992 geboren wurde, ist nur in den Spielen, die im Kalenderjahr 2008 stattfinden, spielberechtigt).
  2. Die Spielerin muss ordnungsgemäß beim jeweiligen nationalen Fußballverband registriert sein.
  3. Die Spielerin muss vom jeweiligen nationalen Fußballverband bei der UEFA angemeldet werden.[10]

UEFA Women’s Champions League in den MedienBearbeiten

Die Berichterstattung der Medien findet in einem weitaus kleineren Rahmen als bei der UEFA Champions League bzw. der UEFA Europa League statt. In der Regel wurden die Ergebnisse in den Gruppenphasen sowie im Viertel- und Halbfinale nur als Randnotiz in Zeitungen und im Videotext der deutschen Fernsehsender erwähnt.

Als sich im Jahre 2006 zwei deutsche Mannschaften im Finale gegenüberstanden, wurden beide Spiele live im Fernsehen übertragen. Beim Hinspiel übertrugen der Rundfunk Berlin-Brandenburg sowie der Hessische Rundfunk die Begegnung, während das Rückspiel im ZDF gezeigt wurde. Ansonsten werden die Finalbegegnungen meist von Eurosport übertragen, Begegnungen mit deutschen Teilnehmern auch zeitgleich im öffentlich-rechtlichen Fernsehen.

Im UEFA Women’s Cup 2008/09 standen sich im Viertelfinale mit dem FCR 2001 Duisburg (zum ersten Mal überhaupt im UEFA Women’s Cup) und dem 1. FFC Frankfurt wieder zwei deutsche Mannschaften gegenüber. Hier wurde nur das Hinspiel im Hessischen Rundfunk gezeigt. Die Duisburgerinnen schlugen den Titelverteidiger in beiden Spielen; danach wuchs auch in Deutschland das Medieninteresse. Die beiden Halbfinalspiele des FCR 2001 Duisburg gegen die Frauen von Olympique Lyon wurden von Eurosport (Hinspiel in Lyon) bzw. der ARD (Rückspiel) live übertragen – ein Novum in Deutschland.

In der Saison 2011/12 wurden bereits drei der vier Halbfinalspiele von Eurosport, ZDF bzw. RBB live im Fernsehen übertragen.[11]

Am 30. Juni 2021 wurde bekannt, dass DAZN sich bis 2025 die globalen Übertragungsrechte an der UEFA Women’s Champions League gesichert hat. In den ersten beiden Spielzeiten (2021–23) werden alle 61 Spiele ab der Gruppenphase live und auf Abruf auf DAZN sowie auf dem neuen UEFA Women’s Champions League YouTube-Kanal von DAZN gezeigt. Für die darauf folgenden beiden Spielzeiten (2023–25) werden alle 61 Spiele live und auf Abruf auf DAZN zu sehen sein, während 19 Spiele parallel auf dem YouTube-Kanal von DAZN zur Verfügung gestellt werden. In Deutschland, Österreich und der Schweiz werden die Spiele der deutschen Mannschaften mit deutschem Kommentar live auf DAZN angeboten.[12]

StatistikBearbeiten

RanglistenBearbeiten

Erfolgreichster Verein ist Olympique Lyon mit acht Titeln vor dem 1. FFC Frankfurt (vier) sowie Umeå IK, Turbine Potsdam und dem VfL Wolfsburg mit jeweils zwei Erfolgen. Die Frankfurterinnen gingen im Jahr 2002 als erster Sieger in die Annalen ein. Umeå, Wolfsburg und – bereits fünfmal – Lyon konnten jeweils ihren Titel erfolgreich verteidigen. Mit zehn Endspielteilnahmen hält Olympique Lyon einen weiteren Rekord. Umeå (2003/04) und Lyon (2019/20) sind die einzigen Titelträger, die in einem Turnier alle ihre Spiele gewinnen konnten. Bis einschließlich 2006 ging der Titel immer nach Deutschland bzw. Schweden, bevor im Jahr 2007 Arsenal LFC erstmals den Pokal nach England holte. In den 2010er Jahren hat Frankreich zu Deutschland aufgeschlossen, während ein schwedisches Team lediglich 2014 noch einmal ein Finale erreichte. Insgesamt konnten bisher acht Vereine den Pokal gewinnen.

Erfolgreichste Nation im UEFA Women’s Cup ist Deutschland mit neun Siegen bei sechzehn Finalteilnahmen. Der DFB ist zusätzlich auch der einzige Verband, der unterschiedliche Sieger stellt, bislang vier. Im Jahre 2006 standen sich zwei deutsche Mannschaften im Finale gegenüber; dies gelang 2017 auch den Französinnen, welche die zweiterfolgreichste Nation mit acht Siegen bei zwölf Finalteilnahmen sind. Auf dem dritten Rang folgt Schweden (zwei Siege in sieben Endspielen). Neben diesen drei Nationen konnten nur noch Spanien (3×), England (2×) sowie Dänemark und Russland (je 1×) einen Endspielteilnehmer stellen.

nach Klubs
Rang Klub Titel Finalt.
1 Olympique Lyon 8 10
2 1. FFC Frankfurt 4 6
3 Umeå IK 2 5
VfL Wolfsburg 2 5
5 1. FFC Turbine Potsdam 2 4
6 FC Barcelona 1 3
7 Arsenal LFC 1 1
FCR 2001 Duisburg 1 1
9 Paris Saint-Germain 2
10 Djurgårdens IF/Älvsjö 1
Fortuna Hjørring 1
Swesda 2005 Perm 1
Tyresö FF 1
FC Chelsea 1
nach Ländern
Rang Land Titel Finalt.
1 Deutschland  Deutschland 9 16
2 Frankreich  Frankreich 8 12
3 Schweden  Schweden 2 07
4 England  England 1 02
Spanien  Spanien 1 03
6 Danemark  Dänemark 01
Russland  Russland 01

RekordeBearbeiten

Noch aktive Spielerinnen sind fett markiert.

Rekordtorschützinnen (Top 10)
Rang Spielerin Tore Klub(s) nach Anzahl Tore
1 Norwegen  Ada Hegerberg 59 Olympique Lyon (55), Stabæk (2), Turbine Potsdam (2)
2 Deutschland  Anja Mittag 51 1. FFC Turbine Potsdam (36), FC Rosengård (12), Paris Saint-Germain (3)
3 Deutschland  Conny Pohlers 48 1. FFC Turbine Potsdam (26), VfL Wolfsburg (14), 1. FFC Frankfurt (8)
4 Frankreich  Eugénie Le Sommer 47 Olympique Lyon
5 Brasilien  Marta 46 Umeå IK damfotboll (30), FC Rosengård (9), Tyresö FF (7)
6 Frankreich  Camille Abily 43 Olympique Lyon
7 Schweden  Lotta Schelin 42 Olympique Lyon (41), FC Rosengård (1)
8 Schottland  Kim Little 40 Arsenal (35), Hibernian (5)
Osterreich  Nina Burger 40 SV Neulengbach
10 Schweden  Hanna Ljungberg 39 Umeå IK damfotboll

Stand: 21. Mai 2022[13]

Rekordspielerinnen (Top 10)
Rang Spielerin Einsätze Klub(s) nach Anzahl Einsätze
1 Frankreich  Wendie Renard 102 Olympique Lyon
2 Deutschland  Alexandra Popp 85 VfL Wolfsburg (62), FCR Duisburg (23)
3 Frankreich  Camille Abily 81 Olympique Lyon (67), Montpellier HSC (14)
4 Frankreich  Eugénie Le Sommer 80 Olympique Lyon
5 Schweiz  Ramona Bachmann 79 Umeå IK (20), Rosengård (17), Paris SG (18), FC Chelsea (14), VfL Wolfsburg (10)
Frankreich  Amandine Henry 79 Olympique Lyon
7 Frankreich  Sarah Bouhaddi 77 Olympique Lyon (76), Juvisy FCF (1)
England  Emma Byrne 77 Arsenal
9 Deutschland  Anja Mittag 74 Turbine Potsdam (39), Rosengard (23), Paris SG (7), VfL Wolfsburg (5)
10 Schweiz  Lara Dickenmann 73 Olympique Lyon (43), VfL Wolfsburg (27), FC Luzern (3)

Stand: 21. Mai 2022, Quelle: uefa.com[14]

Rekordspielerinnen nach Titeln
Rang Spielerin Titel Klub(s) Saisons
1 Frankreich  Sarah Bouhaddi 8 Olympique Lyon 2011, 2012, 2016, 2017, 2018, 2019, 2020, 2022
Frankreich  Eugénie Le Sommer 8 Olympique Lyon 2011, 2012, 2016, 2017, 2018, 2019, 2020, 2022
Frankreich  Wendie Renard 8 Olympique Lyon 2011, 2012, 2016, 2017, 2018, 2019, 2020, 2022
4 Frankreich  Amandine Henry 7 Olympique Lyon 2011, 2012, 2016, 2018, 2019, 2020, 2022
Frankreich  Amel Majri 7 Olympique Lyon 2012, 2016, 2017, 2018, 2019, 2020, 2022
6 Frankreich  Delphine Cascarino 6 Olympique Lyon 2016, 2017, 2018, 2019, 2020, 2022
Norwegen  Ada Hegerberg 6 Olympique Lyon 2016, 2017, 2018, 2019, 2020, 2022
Deutschland  Dzsenifer Marozsán 6 1. FFC Frankfurt (1)
Olympique Lyon (5)
2015, 2017, 2018, 2019, 2020, 2022
9 Frankreich  Camille Abily 5 Olympique Lyon 2011, 2012, 2016, 2017, 2018
Frankreich  Corine Franco 5 Olympique Lyon 2011, 2012, 2016, 2017, 2018
Japan  Saki Kumagai 5 Olympique Lyon 2016, 2017, 2018, 2019, 2020
Frankreich  Élodie Thomis 5 Olympique Lyon 2011, 2012, 2016, 2017, 2018
Höchste Siege in den einzelnen Wettbewerbsphasen
Runde Saison Sieger Ergebnis Verlierer
Qualifikation 2012/13 Apollon Limassol 21:0 KS Ada
Sechzehntelfinale 2013/14 VfL Wolfsburg 14:0 Pärnu JK
Achtelfinale 2011/12 1. FFC Turbine Potsdam 10:0 Glasgow City FC
Gruppenphase (seit 2021) 2021/22 FC Barcelona 09:0 S.L. Benfica
Viertelfinale 2005/06 1. FFC Turbine Potsdam 11:1 Valur Reykjavík
Halbfinale 2014/15 1. FFC Frankfurt 07:0 Brøndby IF
2015/16 Olympique Lyon 07:0 Paris Saint-Germain
Endspiel 2008/09 FCR 2001 Duisburg 06:0 Swesda 2005 Perm

TriviaBearbeiten

Die beste Tordifferenz bei einem Miniturnier überhaupt erzielte im Wettbewerb 2012/13 Apollon Limassol mit 31:0 Toren. Bayern München erzielte mit 32:2 in der Saison 2009/10 die meisten Tore. Die schlechteste Tordifferenz wiesen Ada Velipoje aus Albanien 2012/13 und der College Sports Club aus Armenien 2001/02 auf. Nach drei Begegnungen betrug die Tordifferenz bei beiden jeweils −44, wobei allerdings Ada Velipoje 2 Tore gelangen (insgesamt 2:46), während der armenische Verein kein Tor erzielen konnte. Den höchsten Sieg in einer Begegnung mit Hin- und Rückspiel erzielte der VfL Wolfsburg im Sechzehntelfinale 2013/14. Am Ende standen ein 14:0- und 13:0-Erfolg, was in der Addition einen 27:0-Erfolg gab.

Viermal konnte der Vizemeister eines Landes den Titel holen: Umeå IK (2004), FCR 2001 Duisburg (2009), VfL Wolfsburg (2013) und 1. FFC Frankfurt (2015)

Neunmal gelang einer Mannschaft das Triple aus Meisterschaft, Pokal und Champions-League-Sieg: 1. FFC Frankfurt (2002, 2008), Arsenal LFC (2007, zudem Englischer Ligapokalsieger), Olympique Lyon (2012, 2016, 2017, 2019 und 2020) und VfL Wolfsburg (2013), wobei Lyon 2019 sogar das Quadruple holte, weil die Frauen auch noch den französischen Supercup gewannen. Ein Double aus UEFA Women’s Cup und dem nationalen Pokal gewannen Umeå IK (2003), der 1. FFC Turbine Potsdam (2005) und der FCR 2001 Duisburg (2009). Ein Double aus UEFA Women’s Champions League und der nationalen Meisterschaft gewannen der 1. FFC Turbine Potsdam (2010), Olympique Lyon (2011, 2018) und der VfL Wolfsburg (2014).

Die UEFA-Verbände Andorra, Liechtenstein und San Marino haben bisher noch keinen Teilnehmer entsandt.

Im Finale um den UEFA-Pokal der Frauen am 17. Mai 2008 erzielte die Brasilianerin Marta von Umeå IK beim 1:1-Hinspiel elf Sekunden nach Anpfiff das schnellste Tor der Europacup-Geschichte.

2015 konnte erstmals ein ausländischer Trainer, der Engländer Colin Bell, mit dem 1. FFC Frankfurt eine Mannschaft zum Titel führen.

In der Saison 2022/23 zum 20. Mal teilnehmen wird KI Klakksvik (Färöer), womit der Rekordteilnehmer lediglich zweimal nicht teilgenommen hat (nicht 2019/20 und 2018/19). 19 Teilnahmen können Bröndby IF (Dänemark), SFK Sarajevo (Bosnien-Herzegowina), Sparta Prag (Tschechien) und Gintra Universitetas (Litauen) vorweisen.

Siehe auchBearbeiten

EinzelnachweiseBearbeiten

  1. UEFA Women’s Cup – Alle Gewinner. In: dfb.de. Deutscher Fußball-Bund, abgerufen am 7. August 2013.
  2. Regulations of the UEFA Women’s Champions League 2010/11. (PDF; 1,4 MB) In: uefa.com. UEFA, abgerufen am 7. August 2013 (englisch).
  3. Regulations of the UEFA Women’s Champions League 2011/12. (PDF; 900 kB) In: uefa.com. UEFA, abgerufen am 7. August 2013 (englisch).
  4. Anhang II Reglement zum UEFA Women’s Cup
  5. Artikel 6.10 Reglement zum UEFA Women’s Cup.
  6. Informationen zum Pokal auf der offiziellen Homepage der UEFA. Abgerufen auf uefa.com am 3. Juni 2017.
  7. Artikel 25.07 bis 25.10 Reglement zum UEFA Women’s Cup.
  8. Artikel 25.14 Reglement zum UEFA Women’s Cup.
  9. Artikel 20 Reglement zum UEFA Women’s Cup.
  10. Artikel 16 Reglement zum UEFA Women’s Cup.
  11. Das Halbfinale der UEFA Women’s Champions League im TV. (Nicht mehr online verfügbar.) In: framba.de. Framba.de – Frauenfußball, 14. April 2012, archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen am 7. August 2013.
  12. DAZN UND YOUTUBE MACHEN DIE UEFA WOMEN’S CHAMPIONS LEAGUE FÜR ALLE FANS WELTWEIT FREI VERFÜGBAR. 30. Juni 2021, abgerufen am 12. Juli 2021 (deutsch).
  13. Hegerberg equals Mittag goals record; uefa.com
  14. uefa.com