Negreira ist der Hauptort des gleichnamigen Gemeindeverbands (Concello) in der Provinz A Coruña der Autonomen Gemeinschaft Galicien. Es liegt westlich von Santiago de Compostela.

Gemeinde Negreira
Wappen Karte von Spanien
Negreira (Spanien)
Negreira (Spanien)
Basisdaten
Land: Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft: Galicien Galicien
Provinz: A Coruña
Comarca: A Barcala
Gerichtsbezirk: Negreira
Koordinaten: 42° 54′ N, 8° 44′ WKoordinaten: 42° 54′ N, 8° 44′ W
Höhe: 167 msnm[1]
Fläche: 115,10 km²[2]
Einwohner: 6.961 (Stand: 2024)[3]
Bevölkerungsdichte: 60 Einw./km²
Postleitzahl(en): 15830
Gemeindenummer (INE): 15056 Vorlage:Infobox Gemeinde in Spanien/Wartung/cod_ine
Verwaltung
Bürgermeister: Manuel Ángel Leis Míguez
Adresse der Gemeindeverwaltung: Concello de Negreira. Rúa do Carmen 3
Website: Negreira
Gemeindegliederung
Lage des Ortes
Pazo do Cotón
Pazo do Cotón

Geschichte

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Die Gründung der ersten Ansiedlung auf dem Gebiet Negreiras resultierte aus der strategisch wichtigen Lage. Sie wird bestimmt durch die Situation über dem Río Tambre sowie an der Straße „per loca maritima“ einerseits (Hauptstraße zur Küste, von Grandimirun, heute Brandomil, nach Aquis Celenis, heute Caldas de Reis) und andererseits der Uferstraße entlang des Tambre, die das Landesinnere mit der Küstenregion um Noia verbindet.

Im ganzen Gebiet von A Barcala lassen sich vorrömische Aktivitäten nachweisen. Frühgeschichtliche Zeugnisse finden sich mit einem Megalithkomplex auf dem Monte Corzán, mit Resten von Castro-Siedlungen in Logrosa, Vilachán, Xallas und Broño sowie mit den Dolmen und Mámoas von Espiñaredo (ein Steinkomplex von 32 Steinen, 32 Meter im Durchmesser, bis zu 5 Metern hoch). Weiterhin wurden in Logrosa zwei prähistorische, auf Bauchhöhe abgebrochene Statuen in einer bedeutenden Siedlung der Castrokultur gefunden. Sie befinden sich heute in Santiago de Compostela im Museum. Für die römische Zeit ist die Siedlung Nicraria Tamara erwähnt, zu dieser Zeit wurden hier auch Silberminen ausgebeutet.

876 wechselt Negreira auf königliches Dekret in den Besitz des Compostelaner Bischofs Sisando. 979 überfallen Normannen die galicischen Küsten, die Stadt wird ausgelöscht. Nachdem die Bedrohung durch Normannen und Mauren überstanden ist, wird die Stadt 1113 wieder aufgebaut.

Die Katholischen Könige verliehen dem Ort ein Fuero Real genanntes königliches Privileg, das Negreira die Unabhängigkeit vom Compostelanischen Erzbischof sichert. Karl V. erneuerte das Privileg 1520.

Bevölkerungsentwicklung der Gemeinde

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Quelle: INE-Archiv – grafische Aufarbeitung für Wikipedia

Gemeindegliederung

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Die Gemeinde Negreira ist in 18 Parroquias gegliedert:

Parroquias Patrozinium Einwohner[4]
2024
Fläche[5]
km²
Dichte
Einw./km²
Höhe[6]
msnm
Ortskennzahl
Alvite San Tomé 212 8,85 24 344 15056010000
Aro San Vicenzo 254 12,56 20 267 15056020000
Arzón San Cristovo 63 7,60 8 230 15056030000
Broño San Martiño 193 5,37 36 271 15056040000
Bugallido San Pedro 167 9,41 18 282 15056050000
Campelo San Fins 68 3,61 19 256 15056060000
Campolongo Santa Cruz 143 7,76 18 434 15056070000
Covas Santa María 145 1,86 78 161 15056080000
Gonte San Pedro 98 2,95 33 261 15056090000
Landeira Santo Estevo 187 4,43 42 241 15056100000
Liñaio San Martiño 173 9,97 17 200 15056110000
Logrosa Santa Baia 356 3,61 99 168 15056170000
Lueiro Santa Baia 48 7,17 7 302 15056120000
Negreira 4.220 2,83 1.491 167 15056000100
A Pena San Mamede 125 5,36 23 350 15056130000
Portor Santa María 224 4,90 46 193 15056140000
Xallas San Pedro 149 15,77 9 328 15056150000
Zas San Mamede 76 1,10 69 251 15056160000

Wirtschaft

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Beschäftigungszahlen der Gemeinde Negreira in den Wirtschaftszweigen
Stand: Februar 2025
Sektor Beschäftigte Anteil in Prozent
Ackerbau, Viehzucht und Fischerei 0207 007,36
Industrie 0331 011,77
Bauwirtschaft 0281 009,99
Dienstleistungsbetriebe 1.994 070,89
Total 2.813 100,00
* Daten aus dem Statistischen Amt für Wirtschaftliche Entwicklung in Galicien, IGE

Die Wirtschaft ist landwirtschaftlich geprägt, Hauptanbauprodukte sind Mais, Kartoffeln und Gemüse. Ein bedeutender Teil der Gemeindefläche ist der Weidewirtschaft vorbehalten. Der Viehbestand besteht hauptsächlich aus Rindern und darunter speziell Milchkühe. Die Milchwirtschaft ist entsprechend wichtig. Die Kooperativen der Milchbauern gründeten das Unternehmen Feiraco, heute eines der größten Unternehmen der galicischen Milchwirtschaft. Während des Spanischen Bürgerkriegs und des Zweiten Weltkriegs wurde hier Wolfram abgebaut. Die Minen sind heute geschlossen.

Sehenswürdigkeiten

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Der Río Tambre (hier mit der Ponte Maceira) begrenzt den Gemeindeverband von Negreira im Süden.

Neben dem Herrenhaus Pazo da Albariña sticht der Pazo do Cotón im Stadtbild heraus. Er liegt am Weg nach Fisterra, dem Camino Real, und wurde zwischen dem 17. bis 18. Jahrhundert gebaut. An der Porta da Capela überspannt er mit drei Arkaden die Straße, die obere Mauer ist Zinnen-bewehrt.

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Commons: Negreira – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Gesamtzahl der Dateien Geografische Nomenklatur der Gemeinden und Bevölkerungseinheiten: 1 Datei:MUNICIIOS.csv Spalte:ALTITUD
  2. Gesamtzahl der Dateien Geografische Nomenklatur der Gemeinden und Bevölkerungseinheiten: 1 Datei:MUNICIIOS.csv Spalte:SUPERFICIE
  3. Instituto Nacional de Estadística Municipal Register of Spain
  4. Gesamtzahl der Dateien Geografische Nomenklatur der Gemeinden und Bevölkerungseinheiten: 1 Datei:ENTIDADES.csv Spalte:POBLACION
  5. JOSM – Java-OpenStreetMap-Editor
  6. Gesamtzahl der Dateien Geografische Nomenklatur der Gemeinden und Bevölkerungseinheiten: 1 Datei:ENTIDADES.csv Spalte:ALTITUD
 
Jakobsweg „Camino a Fisterra
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