Max Mutzke

deutscher Sänger, Songwriter und Musiker
(Weitergeleitet von Maximilian Mutzke)

Maximilian Nepomuk „Max“ Mutzke (* 21. Mai 1981 in Waldshut-Tiengen) ist ein deutscher Sänger, Songwriter und Musiker. Er singt sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache. Sein Spektrum reicht von Pop und Rock über Soul und Funk bis hin zu Jazz. Er nahm für Deutschland am Eurovision Song Contest 2004 teil und belegte den achten Platz.

Max Mutzke (2012)
Max Mutzke (2016)

Privates Bearbeiten

Mutzke wurde 1981 im südbadischen Waldshut-Tiengen als Sohn einer Schauspielerin und eines Gynäkologen geboren und hat fünf Geschwister. Der Jazztrompeter Menzel Mutzke ist sein Bruder. Mit seiner aus Eritrea stammenden Lebensgefährtin Nazu hat Max Mutzke vier Kinder.[1][2] Seine Heimat bezeichnete Mutzke als „Bullerbü im Schwarzwald“.[3] In seiner Freizeit engagiert sich Mutzke ehrenamtlich als Fahrer eines Pistenbullys im Loipenzentrum Bernau.[4]

Karriere Bearbeiten

Eurovision Song Contest Bearbeiten

Max Mutzke begann seine Gesangskarriere in der Funk-Band Project Five. Seinen Durchbruch hatte er 2004 als Sieger von SSDSGPS (Stefan sucht den Super-Grand-Prix-Star), einer Casting-Show, die Stefan Raab im Rahmen von TV total veranstaltete. In der Finalsendung am 19. Februar 2004 konnte Mutzke die Telefonabstimmung für sich entscheiden und setzte sich gegen die beiden verbliebenen Konkurrentinnen durch.[5] Laut eigener Aussage meldete ihn ein Freund beim Casting an, weil er selbst kein Interesse an großen Casting-Shows wie Deutschland sucht den Superstar hatte.

Mit dem von Raab geschriebenen und produzierten Song Can’t Wait Until Tonight schaffte er den Direkteinstieg auf Platz eins der deutschen Charts. Damit war die Bedingung für eine Teilnahme an der deutschen Vorentscheidung für den Eurovision Song Contest erfüllt, für die eine Platzierung in den Top 40 der Media-Control-Charts vorgegeben war. Dort setzte er sich im März 2004 gegen neun andere Bewerber durch, darunter Sabrina Setlur, Patrick Nuo, Overground, Wonderwall und Laith Al-Deen, die gemeinsam 34 % der Stimmen auf sich vereinigen konnten.[6] Bei der abschließenden Abstimmung der Zuschauer per Telefon und SMS bezwang er Scooter mit einer Stimmenmehrheit von 92,05 % und vertrat am 15. Mai 2004 Deutschland beim Eurovision Song Contest 2004 in Istanbul, wo er den achten Platz belegte.

2010 war er Co-Autor des Songs I Care for You von Jennifer Braun, den sie im Finale von Unser Star für Oslo sang.[7] Im Jahr 2024 nahm Mutzke mit Forever Strong erneut an der deutschen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest 2024 teil und erreichte den zweiten Platz.[8][9]

Alben und Tourneen Bearbeiten

 
Max Mutzke (2011)

Nach Bestehen des Abiturs am Wirtschaftsgymnasium in Waldshut-Tiengen im Juni 2004 arbeitete Mutzke gemeinsam mit seinem Produzenten Stefan Raab an seinem ersten Album Max Mutzke. Als erste Single wurde im November 2004 Schwarz auf Weiß ausgekoppelt – ein Song, den er bereits 2002 mit seiner Funk-Band Project Five eingespielt hatte und der seiner Freundin gewidmet ist. Das Album erschien im Januar 2005 und stieg auf Platz eins in die deutschen Albumcharts ein. Es hielt sich sechs Wochen lang in den Top Ten. Erste für die Presse arrangierte Konzerte in Köln und Hamburg folgten kurz nach der Veröffentlichung des Albums. Aufgrund der großen Nachfrage gab es in Hamburg noch ein Zusatzkonzert. Von Mai bis Juni 2005 folgte eine Club-Tour mit 22 Auftritten in Deutschland und der Schweiz.

2006 erschien die Single Mein Automobil, die sich unter die Top-30 der Charts platzierte. Im Juni 2007 erschien Mutzkes zweites Album … aus dem Bauch. Die meisten der Songs waren erneut in der Mutzke/Raab-Konstellation geschrieben worden, und das Album wurde von Stefan Raab produziert. Bei diesem Album kamen erstmals Jazz-Einflüsse hinzu, und Mutzke spielte auch zum ersten Mal bei einigen Stücken die Schlagzeug-Parts ein. Im November 2007 erschien die Single Denn es bist du, die Teil des Soundtracks für den Film Lissi und der wilde Kaiser ist.

Im November 2008 erschien Mutzkes Album Black Forest. Für das englischsprachige Album arbeitete Mutzke diesmal mit den Produzenten Michael Kersting und Oliver Rüger zusammen. Die erste Auskopplung Marie erschien zunächst als Downloadtrack sowie im Januar 2009 als Single und erreichte Platz 24 der Charts. Im Dezember 2009 erschien eine Weihnachtsversion des bereits auf dem Album Black Forest veröffentlichten Songs New Day.

Im September 2010 veröffentlichte Mutzke sein viertes Album Home Work Soul. Neben eigenen Kompositionen enthält dieses unter anderem auch Material von Robert Koch, Oli Rüger und vom britischen R&B-Sänger Lemar, der die dazugehörige Single Let It Happen geschrieben hat.

2012 folgte mit Durch Einander ein Jazzalbum, das er mit einem Trio um Roberto Di Gioia, Bassist Andreas Kurz und Wolfgang Haffner sowie Gastmusikern wie Klaus Doldinger, Nils Landgren, Götz Alsmann, Thomas D, Cassandra Steen und Sebastian Studnitzky einspielte. Als Single wurde Sommerregen ausgekoppelt.[10] Für dieses Album, das in den Longplay-Charts Platz 28 erreichte, erhielt er im Mai 2013 einen Jazz-Award in Platin.[11] Im April 2013 erschien bei Sony Music das Album Max Mutzke Live feat. monoPunk.

Sein nächstes Album mit einigen autobiographischen Songs wurde im Juni 2015 veröffentlicht und trägt den Titel MAX. Vorab war mit Welt hinter Glas die erste Singleauskopplung des Albums erschienen.

Weitere Aktivitäten Bearbeiten

Diskografie Bearbeiten

Studioalben

Jahr Titel
Musiklabel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen
(Jahr, Titel, Musiklabel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   AT   CH
2005 Max Mutzke
Rare (WMG)
DE1
 
Gold

(18 Wo.)DE
AT18
(7 Wo.)AT
CH12
(9 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 7. Januar 2005
Verkäufe: + 100.000
2007 … aus dem Bauch
Warner Music (WMG)
DE11
(4 Wo.)DE
AT40
(3 Wo.)AT
CH57
(2 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 8. Juni 2007
2008 Black Forest
Warner Music (WMG)
DE52
(13 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 28. November 2008
2010 Home Work Soul
Warner Music (WMG)
DE50
(4 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 24. September 2010
2012 Durch Einander
Columbia Records (Sony)
DE28
 
Platin (German Jazz Award)

(4 Wo.)DE
AT54
(1 Wo.)AT
Erstveröffentlichung: 14. September 2012
Verkäufe: + 20.000
2015 Max
Columbia Records (Sony)
DE37
(6 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 12. Juni 2015
2018 Colors
Columbia Records (Sony)
DE22
(2 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 28. September 2018
2021 Wunschlos süchtig
Polydor (UMG)
DE24
(3 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 17. September 2021

Auszeichnungen Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Max Mutzke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Darum heißt sein neues Album "Colors", stern.de, Artikel vom 26. September 2018.
  2. Max Mutzke privat: Familie, Frau, Karriere: SO lebt "The Masked Singer 2019" heute, news.de, Artikel vom 2. August 2019.
  3. Max Mutzke: Glücklich sein ist seine Devise - Soulpop. Abgerufen am 24. März 2022.
  4. Max Mutzke Max Mutzke - Offizielle Website. Abgerufen am 29. November 2022 (deutsch).
  5. Thomas Lückerath: Grand Prix: Max fährt für Deutschland nach Istanbul. In: DWDL.de. 19. März 2004, abgerufen am 26. April 2022.
  6. Tagesspiegel vom 21. März 2004.
  7. Archivierte Kopie (Memento vom 22. März 2010 im Internet Archive)
  8. NDR: Acht Plätze im deutschen Vorentscheid sind besetzt. Welche Acts sind dabei? Abgerufen am 19. Januar 2024.
  9. Julica Jungehülsing, AFP: ESC 2024: Isaak fährt für Deutschland zum Eurovision Song Contest. In: Die Zeit. 17. Februar 2024, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 17. Februar 2024]).
  10. CD-Besprechung (SWR 1)
  11. Sony Music zeichnet Max Mutzke mit Jazz-Award aus G+J Entertainment Media, 28. Mai 2013
  12. Andreas überzeugt bei Dein Song
  13. BRAINPOOL Artist & Content Services GmbH- info.bacs@brainpool.de: Baden-Württemberg: Max Mutzke - Bundesvision Song Contest 2014 Clip aus Folge 1. Abgerufen am 23. Mai 2021.
  14. "Lebenslieder" mit Max Mutzke - TALK am Dienstag - ARD | Das Erste. Abgerufen am 9. Januar 2021.