Corinna Harrer

deutsche Leichtathletin

Corinna Harrer (* 19. Januar 1991 in Regensburg) ist eine ehemalige deutsche Leichtathletin.

Corinna Harrer


Corinna Harrer (links) bei den
Halleneuropameisterschaften 2013

Nation Deutschland Deutschland
Geburtstag 19. Januar 1991 (33 Jahre)
Geburtsort Regensburg, Deutschland
Größe 166 cm
Gewicht 56 kg
Karriere
Disziplin Mittel- und Langstreckenlauf
Bestleistung 4:04,30 min (1500 Meter)
32:27,75 min (10.000 Meter)
Verein LG Telis Finanz Regensburg
Trainer Doris Scheck und Kurt Ring
Status aktiv
Medaillenspiegel
Deutsche Meisterschaften 13 × Goldmedaille 8 × Silbermedaille 6 × Bronzemedaille
Deutsche Hallenmeisterschaften 2 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Halleneuropameisterschaften 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Crosslauf-EM 0 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 3 × Bronzemedaille
U23-Europameisterschaften 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
U20-Europameisterschaften 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Logo des DLV Deutsche Meisterschaften
Silber Ulm 2009 1500 m
Bronze Otterndorf 2009 10 km (Mannschaft)
Silber Ohrdruf 2010 10 km
Silber Ohrdruf 2010 10 km (Mannschaft)
Gold Kassel 2011 1500 m
Silber Essen 2011 10.000 m
Gold Löningen 2011 Crosslauf (Mannschaft)
Gold Bochum-Wattenscheid 2012 1500 m
Silber Nagold 2012 10 km
Gold Nagold 2012 10 km (Mannschaft)
Bronze Ohrdruf 2012 Crosslauf
Gold Ohrdruf 2012 Crosslauf (Mannschaft)
Silber Bremen 2013 10.000 m
Gold Ulm 2013 1500 m
Silber Bobingen 2013 10 km
Gold Bobingen 2013 10 km (Mannschaft)
Bronze Dornstetten 2013 Crosslauf
Gold Dornstetten 2013 Crosslauf (Mannschaft)
Gold Aichach 2014 10.000 m
Gold Markt Indersdorf 2015 Crosslauf
Gold Markt Indersdorf 2015 Crosslauf (Mannschaft)
Bronze Erfurt 2017 5000 m
Bronze Bad Liebenzell 2017 10 km
Gold Bad Liebenzell 2017 10 km (Mannschaft)
Bronze Hannover 2017 Halbmarathon
Gold Hannover 2017 Halbmarathon (Mannschaft)
Silber Löningen 2017 Crosslauf (Mannschaft)
Gold München 2021 Marathon
Logo des DLV Deutsche Hallenmeisterschaften
Gold Karlsruhe 2012 3000 m
Silber Karlsruhe 2012 1500 m
Gold Dortmund 2013 3000 m
Bronze Leipzig 2014 3000 m
Logo der EAA Halleneuropameisterschaften
Silber Göteborg 2013 3000 m
Logo der EAA Crosslauf-Europameisterschaften
Bronze Dublin 2009 U20 Team
Silber Albufeira 2010 U20 Team
Silber Velenje 2011 U23 Team
Bronze Velenje 2011 U23 Einzel
Bronze Szentendre 2012 U23 Team
Logo der EAA U23-Europameisterschaften
Silber Tampere 2013 1500 m
Logo der EAA U20-Europameisterschaften
Silber Novi Sad 2009 800 m
letzte Änderung: 11. Oktober 2021

Karriere Bearbeiten

Harrer errang ihre ersten Titel 2007 und 2008 als Deutsche B-Jugendmeisterin im 400-Meter-Lauf, bevor sie sich auf längere Distanzen konzentrierte. 2009 wurde sie Deutsche Jugend- als auch Juniorenmeisterin im 800-Meter-Lauf. Im selben Jahr gewann sie bei den Junioreneuropameisterschaften in Novi Sad überraschend die Silbermedaille auf dieser Strecke. Bei den Leichtathletik-Juniorenweltmeisterschaften 2010 in Moncton belegte sie den sechsten Platz. Außerdem führte sie die deutschen Juniorinnen bei den Crosslauf-Europameisterschaften als Fünfte der Einzelwertung zur Silbermedaille in der Mannschaftswertung.

Bei den Deutschen Leichtathletik-Hallenmeisterschaften 2011 in Leipzig wurde Harrer Zweite im 3000-Meter-Lauf. Zu ihrer stärksten Disziplin entwickelte sich aber in dieser Saison der 1500-Meter-Lauf. Bei den Leichtathletik-U23-Europameisterschaften in Ostrava errang sie die Bronzemedaille auf dieser Strecke. Im Vorlauf erreichte sie mit 4:08,94 min eine neue persönliche Bestleistung. Kurz darauf gewann sie bei den Deutschen Meisterschaften in Kassel ihren ersten nationalen Titel in der Hauptklasse. Eine Woche später steigerte sie ihre 1500-Meter-Bestleistung in Gent auf 4:08,63 min. Ihre Vielseitigkeit stellte sie Ende 2011 bei den Crosslauf-Europameisterschaften erneut unter Beweis, als sie im U23-Rennen der Frauen als Dritte der Einzelwertung die Mannschaft zur Silbermedaille führte.

 
Bei den Olympischen Spielen 2012

2012 wurde Harrer deutsche Meisterin über 3000 Meter in der Halle und über 1500 Meter im Freien. Bei der Golden Gala in Rom absolvierte sie ihren ersten Start in der IAAF Diamond League und belegte im 1500-Meter-Lauf mit persönlicher Bestleistung von 4:04,30 min den fünften Platz. Über dieselbe Distanz wurde sie bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Helsinki Neunte. Die nachträgliche Disqualifikation von vier Athletinnen wegen Dopingvergehen führte zum späteren Aufrücken auf den fünften Platz. Als Teilnehmerin bei den Olympischen Spielen in London wurde sie im ersten Halbfinale über 1500 Meter mit 4:05,70 min Siebte und verpasste nur um 0,23 s das Finale. Wie sich später herausstellte, waren in ihrem Halbfinale Jekaterina Kostezkaja und Aslı Çakır Alptekin gedopt, so dass Harrer um die Endlaufteilnahme gebracht wurde.[1]

2013 siegte Harrer bei den Deutschen Hallenmeisterschaften über 3000 Meter. Eine Woche später gewann sie über die gleiche Distanz bei den Halleneuropameisterschaften in Göteborg Silber. Am 7. Juli 2013 gewann sie in Ulm zum dritten Mal den deutschen Meistertitel über 1500 Meter im Freien.

2014 wurde Harrer erstmals Deutsche Meisterin über 10.000 Meter. Dabei besiegte sie im Endspurt die siebenmalige Titelträgerin Sabrina Mockenhaupt.[2] Aufgrund einer Stressfraktur im rechten Mittelfuß konnte sie nicht an den Leichtathletik-Europameisterschaften 2014 in Zürich teilnehmen.[3]

An den Deutschen Hallenmeisterschaften 2015 nahm Harrer nicht teil. Dafür wurde sie drei Wochen später Deutsche Crosslauf-Meisterin (Mannschaftswertung).

2016 ließ Harrer nach einer schweren Fußverletzung die Hallensaison ausfallen und war auch in der Freiluftsaison ohne nennenswerten Erfolg.

2017 bewährte sich die Fokussierung auf lange Strecken. Im April konnte Harrer Deutsche Halbmarathon-Meisterin (Mannschaftswertung) und Dritte in der Einzelwertung werden. Im Mai wurde sie in Bautzen Deutsche Vizemeisterin im 10.000-Meter-Lauf. Bei den Deutschen Meisterschaften in Erfurt belegte sie beim 5000-Meter-Lauf den dritten Platz.

2021 wurde sie in München Deutsche Meisterin im Marathonlauf.

Vereinszugehörigkeiten Bearbeiten

Die 1,66 m große Athletin mit einem Wettkampfgewicht von 56 kg startet für die LG Telis Finanz Regensburg, wo sie unter Doris Scheck und Kurt Ring trainierte.

Bestleistungen Bearbeiten

Internationale Erfolge Bearbeiten

2009
2010
2011
2012
2013

Weblinks Bearbeiten

Commons: Corinna Harrer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Harrers Welt ist „nicht mehr normal“ mittelbayerische.de vom 25. August 2015
  2. Richard Ringer und Corinna Harrer Deutsche Meister (Memento vom 8. Mai 2014 im Internet Archive) Runner’s World, abgerufen am 7. Mai 2014.
  3. EM-Aus für Corinna Harrer (Memento vom 13. August 2014 im Internet Archive) LG Telis Finanz Regensburg, abgerufen am 13. August 2014.