Carouge
Carouge | |
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Staat: | ![]() |
Kanton: | ![]() |
Bezirk: | Keine Bezirkseinteilung |
BFS-Nr.: | 6608 |
Postleitzahl: | 1227 |
UN/LOCODE: | CH CRG (Carouge) CH LES (Les Acacias) |
Koordinaten: | 499215 / 115494 |
Höhe: | 386 m ü. M. |
Höhenbereich: | 373–424 m ü. M. |
Fläche: | 2,70 km² |
Einwohner: | [1] 22'458 (31. Dezember 2018) |
Einwohnerdichte: | 8318 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Bürgerrecht) |
37,4 % (31. Dezember 2018)[2] |
Website: | www.carouge.ch |
Carouge mit der Arve und Mont Salève | |
Lage der Gemeinde | |
Carouge ist eine politische Gemeinde des Kantons Genf in der Schweiz. Die Stadt liegt südwestlich der Arve. Zur Stadt Carouge gehört das Quartier Les Acacias.
Carouge gilt durch seine Künstler- und Bohème-Szene als das «Greenwich Village Genfs». Die Gemeinde gehört zu den wohlhabenderen Vororten Genfs.[3]
GeschichteBearbeiten
Seinen Namen hat der Ort von einer antiken oder frühmittelalterlichen Wegkreuzung, vgl. die älteste Erwähnung des Ortsnamens im frühen Mittelalter Quadruvium (lat. für «Kreuzung»), 1248 Carrogium, im 14. Jahrhundert Quarrouiz oder Quarroggi, 1445 Quaroggio.
Die Stadt ist im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts von der sardinischen Monarchie (Haus Savoyen) von Grund auf neu errichtet worden, um die Nachbarstadt Genf zu konkurrenzieren. So zählte man 1754 24 Häuser, 1772 767 Einwohner, 20 Jahre später bereits 4'672 Einwohner. Zu dieser Zeit war die Bevölkerung Carouges bunt gemischt. So bestand die Bevölkerung 1786 aus 51 % Franzosen, 26,3 % Savoyern und Piemontern, 7,8 % Deutschen, 6,5 % Genfern und 5,5 % sonstigen Schweizern.
1792 wurde Carouge französisch. 1816 teilte der Vertrag von Turin die Stadt Carouge dem Kanton Genf und damit der Schweizerischen Eidgenossenschaft zu.
BevölkerungBearbeiten
Bevölkerungsentwicklung | |||||||||||||
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Jahr | 1772 | 1779 | 1786 | 1792 | 1795 | 1799 | 1822 | 1850 | 1900 | 1950 | 2000 | 2010 | 2018 |
Einwohner | 567 | 1155 | 3188 | 4672 | 3594 | 2935 | 3571 | 4403 | 7437 | 9290 | 17590 | 20910 | 22458 |
PolitikBearbeiten
Legislative – GemeinderatBearbeiten
Die gesetzgeberische Gewalt wird durch den Munizipalrat (conseil municipal) wahrgenommen. Er zählt 33 Sitze und wird alle fünf Jahre direkt vom Volk im Proporzwahlverfahren mit einer 7-Prozent-Hürde gewählt. Der Munizipalrat bestimmt das Stadtbudget und stimmt über Vorlagen der Stadtregierung (Conseil administratif) ab. Ausserdem kann er selber Vorstösse lancieren. Die oben stehende Grafik zeigt Sitzverteilung nach den letzten Gemeindewahlen vom März 2020.[4]
NationalratswahlenBearbeiten
Bei den Schweizer Parlamentswahlen 2019 betrugen die Wähleranteile in Carouge: Grüne 28,7 %, FDP 14,7 %, SP 14,7 %, SVP 10,9 %, Sol/POP 10,1 %, CVP 7,8 %, glp 5,2 %, MCG 5,1 %, EVP 0,7 %.[5]
SehenswürdigkeitenBearbeiten
PersönlichkeitenBearbeiten
- Jean-Daniel Blavignac (1817–1876), Architekt
- Hippolyte Balavoine (1840–1925), evangelischer Geistlicher und Hochschullehrer in Genf, lebte in Carouge
- Ferdinand Lassalle, am 31. August 1864 hier bei einem Duell gestorben
- Anatole Mallet (1837–1919), Ingenieur und Dampflokomotiven-Konstrukteur
- Gaspard Mermillod (1824–1892), Kardinal
- Ernest Strobino (1904–1994), Radsportler
- François Simon (1917–1982), Schauspieler
- Georges Cottier (1922–2016), Ordensgeistlicher, Theologe und Kardinal
- Nicolas Walder (* 1966), Mitglied des Conseil administratif und Nationalrat (Grüne)
LiteraturBearbeiten
- Dominique Zumkeller: Carouge (GE). In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2011.
WeblinksBearbeiten
- Carouge auf der Plattform ETHorama
- Offizielle Website der Stadt Carouge
- Carouge auf elexikon.ch
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung nach Jahr, Kanton, Bezirk, Gemeinde, Bevölkerungstyp und Geschlecht (Ständige Wohnbevölkerung). In: bfs.admin.ch. Bundesamt für Statistik (BFS), 31. August 2019, abgerufen am 22. Dezember 2019.
- ↑ Population résidante selon l’origine et le sexe, par commune, depuis 2013. (XLS, 147 kB) In: ge.ch. Statistisches Amt des Kantons Genf (Office cantonal de la statistique – OCSTAT), 7. März 2019, abgerufen am 2. Mai 2019 (französisch).
- ↑ Jean-François Mabut: Abécédaire de la fiscalité des communes de Genève Tribune de Genève vom 13. April 2015, abgerufen am 12. Juli 2018.
- ↑ Élection des conseils municipaux du 15 mars 2020. Abgerufen am 15. März 2020 (französisch).
- ↑ Eidgenössische Wahlen 2019 | opendata.swiss. Abgerufen am 20. Dezember 2019.