Amlikon

Ortschaft der Gemeinde Amlikon-Bissegg des Bezirks Weinfelden des Kantons Thurgau, Schweiz

Amlikon ist eine ehemalige Orts- und Munizipalgemeinde sowie ein Ortsteil[4] der Gemeinde Amlikon-Bissegg im Bezirks Weinfelden des Kantons Thurgau in der Schweiz. Die Munizipalgemeinde Amlikon umfasste die Ortsgemeinden Amlikon, Bissegg, Griesenberg und Strohwilen. Am 1. Januar 1995 fusionierten die fünf Gemeinden zur politischen Gemeinde Amlikon-Bissegg.

Amlikon
Wappen von Amlikon
Wappen von Amlikon
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Thurgau Thurgau (TG)
Bezirk: Weinfelden
Politische Gemeinde: Amlikon-Bisseggi2
Postleitzahl: 8514
frühere BFS-Nr.: 4881
Koordinaten: 721957 / 270236Koordinaten: 47° 34′ 17″ N, 9° 3′ 34″ O; CH1903: 721957 / 270236
Höhe: 422 m ü. M.
Fläche: 2,77 km² (Ortsgemeinde)[1]
14,47 km² (Munizipalgemeinde)[2]
Einwohner: 534 (31.12.2018)[3]
Einwohnerdichte: 193 Einw. pro km²
Malerische Riegelhäuser in Amlikon
Malerische Riegelhäuser in Amlikon

Malerische Riegelhäuser in Amlikon

Karte
Amlikon (Schweiz)
Amlikon (Schweiz)
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Geographie Bearbeiten

Das am linken Thurufer gelegene Brückendorf Amlikon an der Landstrasse KonstanzWil SG erstreckt sich über beide Thurufer.

Geschichte Bearbeiten

 
Gemeindestand vor der Fusion im Jahr 1995

Der Ort ist erstmals 1282 als Amlikon erwähnt. Im Hochmittelalter gehörte Amlikon zum Hoheitsgebiet der Freiherren von Bussnang. Von Mitte des 13. Jahrhunderts bis 1798 unterstand es der Gerichtshoheit von Griesenberg. Amlikon gehört seit jeher zur Kirchgemeinde Bussnang. Eine Fährverbindung über die Thur ist im 14. Jahrhundert erstmals erwähnt. Diese wurde 1727 durch eine Brücke ersetzt. 1821 wurde eine gedeckte Brücke gebaut und 1832 ersetzte man die steil zum Dorf führende Strasse durch eine S-kurvige Dorfstrasse. Die Brücke von 1821 wurde am 15. Juni 1910 durch eine Flut zerstört, woraufhin man 1911 bis 1912 eine Brücke in Eisenkonstruktion errichtete, welche wiederum 1995 durch eine Betonbrücke ersetzt wurde.[5]

Bis ins 19. Jahrhundert waren Getreideanbau in Dreifelderbewirtschaftung und Hanfanbau der landwirtschaftliche Haupterwerbszweig. Im 19. Jahrhundert ging man mehrheitlich zu Vieh- und Milchwirtschaft über. Die erste Käserei wurde 1908 gebaut. Im 19. Jahrhundert verfügte Amlikon über eine Ölmühle. Reben werden noch heute kultiviert. Anfang des 20. Jahrhunderts waren mehrere Stickereilokale im Dorf ansässig. Die dauerhafte Ansiedlung von Industrie gelang aber nicht. Dafür liessen sich etliche Gewerbebetriebe nieder, z. B. seit 1934 in Bauunternehmen. 1990 zählten 54 % der Arbeitsplätze zum zweiten, aber immer noch 19 % zum ersten Wirtschaftssektor.[5]

Bevölkerungsentwicklung von Amlikon
Jahr 1850 1900 1960 1970 1990 2000 2010 2018
Munizipalgemeinde 1181 1097 1033 990[6] 963
Ortsgemeinde 278 303 258 352
Siedlung 376 450 534
Quelle [5] [7] [8] [3]

Wappen Bearbeiten

 

Blasonierung: In Blau ein gelbes Schiff, pfahlweise überdeckt von zwei gelben Rudern.[9]

Das Schiff erinnert an die frühere Thurfähre in Amlikon.[9]

 
Flugplatz Amlikon

Verkehr Bearbeiten

Im öffentlichen Verkehr wird Amlikon von der Postauto­linie FrauenfeldThundorf TGWeinfelden erschlossen. Am südlichen Ufer der Thur nördlich vom Dorf Amlikon befindet sich seit 1963 das Segelflugfeld Flugplatz Amlikon, das der Segelfluggruppe Cumulus als Heimatbasis dient. Es wurde angelegt, nachdem der Flugplatz auf der Allmend bei Frauenfeld vom Militär benötigt wurde.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Amlikon verfügt über einen Dorfplatz mit malerischen Fachwerkbauten. Die Liste der Kulturgüter in Amlikon-Bissegg enthält in Amlikon die Riegelhäuser Klösterli 1 und Klösterli 3.

Bilder Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Amlikon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Schweizerische Arealstatstik. Abgeschlossen auf 1. Juli 1912. (Memento vom 12. April 2016 im Internet Archive) Herausgegeben vom Eidg. Statistischen Bureau.
  2. Thurgau in Zahlen 2019. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (PDF-Datei; 1,8 MB), abgerufen am 28. April 2020.
  3. a b Siedlungsverzeichnis. Kanton Thurgau, Ausgabe 2019. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (Excel-Tabelle; 0,2 MB), abgerufen am 10. Mai 2020.
  4. Ortschaften und ihre Wohnbevölkerung. Ausgabe 2019. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (Excel-Tabelle; 0,1 MB), abgerufen am 20. Juni 2022.
  5. a b c André Salathé: Amlikon. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
    Diese Abschnitte basieren weitgehend auf dem Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz (HLS), der gemäss den Nutzungshinweisen des HLS unter der Lizenz Creative Commons – Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) steht.
  6. Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden. Kanton Thurgau, 1850–2000 (Excel-Tabelle; 0,1 MB),
    Wohnbevölkerung – Wohnbevölkerung der Gemeinden 1990, 2000, 2010 und 2011 (PDF; 1,3 MB) und
    Ortschaften und ihre Wohnbevölkerung. Ausgabe 2019 (Excel-Tabelle; 0,1 MB). Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau, abgerufen am 20. Juni 2022.
  7. Ortschaften- und Siedlungsverzeichnis. Kanton Thurgau, Ausgabe 2005. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (PDF; 1,7 MB), abgerufen am 28. April 2020.
  8. Ortschaften- und Siedlungsverzeichnis. Kanton Thurgau, Ausgabe 2012. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (PDF; 3,4 MB), abgerufen am 11. Mai 2020.
  9. a b Gemeindewappen. Auf der Webseite des Staatsarchivs des Kantons Thurgau, abgerufen am 8. Dezember 2019
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