Wettringen (Mittelfranken)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 49° 15′ N, 10° 9′ O | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Mittelfranken | |
Landkreis: | Ansbach | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Schillingsfürst | |
Höhe: | 423 m ü. NHN | |
Fläche: | 21,42 km2 | |
Einwohner: | 1006 (31. Dez. 2018)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 47 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 91631 | |
Vorwahl: | 09869 | |
Kfz-Kennzeichen: | AN, DKB, FEU, ROT | |
Gemeindeschlüssel: | 09 5 71 222 | |
Gemeindegliederung: | 7 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
An der Kirche 3 91631 Wettringen | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Karl Augustin sen. (Wählergruppen) | |
Lage der Gemeinde Wettringen im Landkreis Ansbach | ||
Wettringen ist eine Gemeinde im Landkreis Ansbach in Mittelfranken. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Schillingsfürst.
Inhaltsverzeichnis
GeografieBearbeiten
Geografische LageBearbeiten
Die Gemeinde liegt ca. 30 Kilometer westlich von Ansbach im Naturpark Frankenhöhe.
NachbargemeindenBearbeiten
Nachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn):
- Diebach
- Wörnitz
- Schnelldorf
- Rot am See (Baden-Württemberg)
- Insingen
GemeindegliederungBearbeiten
Die Gemeinde hat sieben amtlich benannte Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2]
- Grüb (Dorf)
- Obergailnau (Weiler)
- Reichenbach (Weiler)
- Seemühle (Einöde)
- Taubermühle (Einöde)
- Untergailnau (Kirchdorf)
- Wettringen (Pfarrdorf)
GeschichteBearbeiten
Der Ort wird 1100 als „Wateringun“ erstmals urkundlich erwähnt. Dem Ortsnamen liegt der Personenname Watheri zugrunde, der durch das Zugehörigkeitssuffix -ingen abgeleitet wurde. Der Ortsname bedeutet Bei den Leuten des Watheri.[3]
1406 kaufte die Reichsstadt Rothenburg Wettringen samt den benachbarten Orten vom Haus Hohenlohe ab. 1637 brannte der Ort infolge des 30-jährigen Krieges weitestgehend ab. Auch 1688 wurde der Ort durch französische Mordbrenner größtenteils zerstört. 1804 gab es im Ort 65 Gemeinderechte, die alle der Reichsstadt Rothenburg unterstanden.[4]
Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jh.) wurde Wettringen zur Ruralgemeinde, zu der die Orte Grüb, Reichenbach, Seemühle und Taubermühle gehörten. Sie unterstand in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Rothenburg.[5] Die Gemeinde hatte 1961 eine Gebietsfläche von 13,616 km².[6]
EingemeindungenBearbeiten
Am 1. Mai 1978 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Gailnau eingegliedert.[7]
EinwohnerentwicklungBearbeiten
Gemeinde Wettringen
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2005 | 2011 | 2017 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 552 | 667 | 703 | 701 | 708 | 695 | 704 | 751 | 778 | 786 | 725 | 688 | 707 | 708 | 731 | 722 | 692 | 632 | 913 | 833 | 613 | 611 | 886 | 960 | 952 | 1022 |
Häuser[8] | 117 | 130 | 140 | 139 | 142 | 145 | 139 | 141 | 237 | 297 | 310 | |||||||||||||||
Quelle | [9] | [10] | [11] | [12] | [11] | [13] | [11] | [11] | [14] | [11] | [11] | [15] | [11] | [11] | [11] | [16] | [11] | [11] | [11] | [17] | [6] | [18] | [19] | [20] | [20] | [20] |
Gemeindeteil Wettringen
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 457 | 553 | 577 | 572 | 657 | 586 | 611 | 717 | 517 | 532 | 546 |
Häuser[8] | 96 | 109 | 117 | 120 | 125 | 118 | 121 | 146 | |||
Quelle | [9] | [10] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [6] | [18] | [19] |
PolitikBearbeiten
GemeinderatBearbeiten
Nach der letzten Wahl 2014 hat der Gemeinderat acht Mitglieder. Die Wahl brachte folgendes Ergebnis:
Wählergruppe Wettringen | 5 Sitze | ||
Wählergruppe Gailnau | 3 Sitze |
Weiteres Mitglied und Vorsitzender des Gemeinderates ist der Bürgermeister.
BürgermeisterBearbeiten
Bei der Bürgermeisterwahl im März 2014 erhielt Karl Augustin 83,3 % der Stimmen. Er ist seit Mai 2008 im Amt.
WappenBearbeiten
Die Wappenbeschreibung lautet: In Silber über grünem Dreiberg, der mit einem silbernen Wellenbalken belegt ist, eine schwebende rote Burg mit Zinnentürmen, beseitet vorne von einem senkrechten schwarzen Schlüssel, hinten von einem schwarzen Schwert.
BaudenkmälerBearbeiten
Ansässige UnternehmenBearbeiten
- Fertigungstechnik Wettringen GmbH
VerkehrBearbeiten
Die Staatsstraße 2247/Landesstraße 2247 führt an Leitsweiler vorbei nach Michelbach an der Lücke bzw. zur Staatsstraße 2419 westlich von Untergailnau. Die Kreisstraße AN 16 führt nach Grüb. Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Untergailnau, nach Reichenbach und nach Kleinansbach zur Kreisstraße 2513.
BesonderheitenBearbeiten
- Während der 1970er Jahre konkurrierten die Gemeinde Wettringen und das Dorf Weikersholz bei Rot am See in Baden-Württemberg um die Quelle der Tauber. Heute wird als Ort der Quelle offiziell der Brunnen in Weikersholz angesehen.
- Jährliche Veranstaltungen sind der Viehmarkt im März, die Kirchweih im Juli und das Brunnenfest im Juni.
- Etwas außerhalb des Ortes gibt es einen Badeweiher. Er wurde im Rahmen der Flurbereinigung im Jahre 1970 eröffnet.
LiteraturBearbeiten
- Johann Kaspar Bundschuh: Wettringen. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 205–207 (Digitalisat).
- Hans Karlmann Ramisch: Landkreis Rothenburg ob der Tauber (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 25). Deutscher Kunstverlag, München 1967, DNB 457879254, S. 121–123.
- Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 241.
WeblinksBearbeiten
- Karte der Gemeinde Wettringen auf dem BayernAtlas
- Wettringen in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 18. September 2019.
- Eintrag zum Wappen von Wettringen (Mittelfranken) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik – Tabelle 12411-001: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Bevölkerung: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) vom 10. Juli 2019 (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Wettringen in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 18. September 2019.
- ↑ W.-A. v. Reitzenstein, S. 241.
- ↑ J. K. Bundschuh, Bd. 6, Sp. 205ff.
- ↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 67 (Digitalisat).
- ↑ a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, Abschnitt II, Sp. 817–818 (Digitalisat).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 707.
- ↑ a b Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840, 1852 als Häuser, 1871 bis 2015 als Wohngebäude.
- ↑ a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 102 (Digitalisat). Für die Gemeinde Wettringen zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Grüb (S. 33), Reichenbach (S. 74), Seemühle (S. 85) und Taubermühle (S. 91).
- ↑ a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 227 (Digitalisat). Laut Historischem Gemeindeverzeichnis hatte die Gemeinde 668 Einwohner.
- ↑ a b c d e f g h i j k l Historisches Gemeindeverzeichnis. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952. In: Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192. München 1953, S. 182, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1076, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ a b kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen von 1871), Sp. 1243–1244, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ a b Karl von Rasp: Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Hrsg.: K. Bayer. Statistisches Bureau. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1178–1179 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1250 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1288 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, Abschnitt II, Sp. 1114–1115 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, S. 172 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, S. 332 (Digitalisat).
- ↑ a b c Wettringen (Mittelfranken): Amtliche Statistik des LfStat