Slowenische Fußballnationalmannschaft/Europameisterschaften

Slowenien
Slovenija
EM-Rekordspieler 11 Spieler[1] (je 3 Spiele)
EM-Rekordtorschütze Zlatko Zahovič (3)
Rang 31
Bilanz
3 EM-Spiele
0 Siege
2 Unentschieden
1 Niederlage
4:5 Tore
Statistik
Erstes EM-Spiel
Slowenien Slowenien 3:3 BR Jugoslawien Jugoslawien Bundesrepublik 1992
13. Juni 2000; Charleroi (BEL)
Höchste EM-Niederlage
Slowenien Slowenien 1:2 Spanien SpanienSpanien
18. Juni 2000; Amsterdam (NED)
Erfolge
Beste Platzierungen in den Austragungsländern der UEFA-Fußballeuropameisterschaften
[2]
(Stand: November 2019)

Der Artikel beinhaltet eine Darstellung der slowenischen Fußballnationalmannschaft bei Europameisterschaften und den Qualifikationen dazu.

Teilnahmen an Fußball-Europameisterschaften Bearbeiten

Slowenien nahm nach dem Zerfall Jugoslawiens erstmals an der Qualifikation zur EM 1996 teil und konnte sich bisher einmal für eine Endrunde qualifizieren. Branko Oblak nahm 1976 auch an der EM in Jugoslawien und Srečko Katanec 1984 an der EM in Frankreich teil.

Jahr Gastgeberland Teilnahme bis … Letzte(r) Gegner Ergebnis Bemerkungen und Besonderheiten
1996 England nicht qualifiziert In der Qualifikation an Kroatien und Italien gescheitert.
2000 Niederlande und Belgien Vorrunde BR Jugoslawien, Spanien, Norwegen 13. Nach einer Niederlage und zwei Remis als Gruppenletzter ausgeschieden.
2004 Portugal nicht qualifiziert In den Relegationsspielen am Nachbarn Kroatien gescheitert.
2008 Österreich und Schweiz nicht qualifiziert In der Qualifikation an den Niederlanden und Rumänien gescheitert.
2012 Polen und Ukraine nicht qualifiziert In der Qualifikation an Italien und Estland gescheitert, das sich auch nicht qualifizieren konnte.
2016 Frankreich nicht qualifiziert In der Qualifikation traf Slowenien auf England, die Schweiz, Estland, Litauen und San Marino. Als Gruppendritter scheiterte Slowenien dann in den Playoffspielen der Gruppendritten an der Ukraine.
2021 Europa nicht qualifiziert In der Qualifikation an Polen und Österreich gescheitert.
2024 Deutschland qualifiziert Als Gruppenzweiter in der Qualifikation hinter Dänemark vor Finnland, Kasachstan, Nordirland und San Marino qualifiziert. Gruppengegner bei der Endrunde sind wieder Dänemark, England und Serbien.

Endrunden mit vier und acht Teilnehmern Bearbeiten

EM 1960–1992 Bearbeiten

Slowenien war Teil von Jugoslawien. Jugoslawien konnte sich für fünf der neun EM-Endrundenturniere qualifizieren, aber nur drei slowenische Spieler wurde in EM-Kader berufen. Von der Teilnahme 1992 wurde es aber wegen der Jugoslawienkriege nachträglich ausgeschlossen. Jugoslawien wurde zweimal Vizemeister und einmal Dritter.

Endrunden mit 16 Teilnehmern Bearbeiten

EM 1996 Bearbeiten

Slowenien trat erstmals zur Qualifikation für die EM 1996 an und musste dazu in einer Gruppe mit Kroatien, Italien und Litauen, der Ukraine und Estland spielen. Slowenien konnte unter Zdenko Verdenik nur die beiden Spiele gegen Estland sowie das Heimspiel gegen die Ukraine gewinnen und wurde damit lediglich Vorletzter. Kroatien qualifizierte sich als Gruppensieger erstmals für die EM-Endrunde, Italien als bester Gruppenzweiter ebenfalls direkt. Verdenik blieb zunächst im Amt, nach dem schlechten Start in die WM-Qualifikation 1998 wurde er aber am 30. April 1997 entlassen.

EM 2000 Bearbeiten

Vier Jahre später waren dann Norwegen, Griechenland, Lettland, Albanien und Georgien die Gruppengegner, von denen sich zuvor nur Griechenland einmal (1980) für die EM-Endrunde qualifizieren konnte, Norwegen aber bei der vergangenen WM immerhin ein Spiel gegen Weltmeister Brasilien gewinnen konnte. Norwegen galt daher als Favorit und setzte sich als Gruppensieger durch. Slowenien, das seit 1998 vom ehemaligen jugoslawischen Nationalspieler Srečko Katanec trainiert wurde, hielt aber lange mit: Erst durch die beiden letzten Niederlagen (0:4 in Norwegen und daheim 0:3 gegen Griechenland) wurde die direkte Qualifikation verfehlt, aber immerhin wurde der zweite Platz noch gerettet. In den Playoffs der Gruppenzweiten trafen die Slowenen auf die Ukraine mit dem jungen Andrij Schewtschenko. Nach einem 2:1 im Heimspiel reichte ein 1:1 im Rückspiel und die Slowenen waren damit für ihr erstes großes Fußballturnier qualifiziert. Bei der Endrunde traf Slowenien in der Vorrunde im ersten Gruppenspiel auf die Bundesrepublik Jugoslawien und führte nach 57 Minuten mit 3:0, wobei Zlatko Zahovič das erste EM-Tor für Slowenien und das dritte schoss. Nachdem auch noch Siniša Mihajlović auf Seiten des Gegner die Gelb-Rote Karte erhalten hatte, sah alles nach einem ersten Sieg aus. Aber innerhalb von sechs Minuten konnten der Gegner ausgleichen. Im zweiten Spiel gegen Spanien unterlagen die Slowenen dann mit 1:2 und gegen Qualifikationsgegner Norwegen reichte es nur zu einem 0:0, womit beide nach der Vorrunde die Heimreise antreten konnten. Slowenien konnte immerhin die Leistungen bestätigen und Katanec führte sie dann auch zur folgenden WM. Nach drei Niederlagen in der Vorrunde und einem Streit mit dem Star der Mannschaft, Zlatko Zahovič, trat Katanec aber zurück.

EM 2004 Bearbeiten

Für die EM 2004 musste sich Slowenien gegen Titelverteidiger Frankreich, Israel, Zypern und Malta qualifizieren. Slowenien wurde nun von Bojan Prašnikar trainiert, der bereits 1993 als erster Trainer und 1998 das Amt innehatte. Die Slowenen verloren nur beide Spiele gegen Frankreich, das auch alle anderen Spiele gewann, und wurden Gruppenzweiter, scheiterten in den Playoffs der Gruppenzweiten aber an Kroatien. Daraufhin wurde Prašnikar vom slowenischen Verband entlassen. Mit Ermin Šiljak stellte Slowenien aber den besten Torschützen der Qualifikation, der insgesamt neun Tore erzielte und damit zusammen mit dem Niederländer Ruud van Nistelrooy (5 Tore in der Qualifikation, 4 bei der Endrunde) bester Torschütze des gesamten Wettbewerbs wurde.

EM 2008 Bearbeiten

Auch vier Jahre später scheiterte Slowenien wieder in der Qualifikation, diesmal wurde in einer Gruppe mit den Niederlanden, Rumänien, Bulgarien, Belarus, Albanien und Luxemburg nur der vorletzte Platz belegt. Dabei wurden nur beide Spiele gegen Luxemburg und das Heimspiel gegen Belarus gewonnen. Begonnen hatten die Slowenen die Qualifikation unter Branko Oblak, der 1976 zwei EM-Spiele bei der Endrunde in Jugoslawien bestritten hatte. Am 3. Januar 2007 wurde er dann aber von Matjaž Kek abgelöst. Kek blieb auch nach der verpassten Qualifikation im Amt und erhielt eine neue Chance, die er nutzte, um Slowenien zur WM nach Südafrika zu führen.

EM 2012 Bearbeiten

Nachdem sich Slowenien für die WM 2010 qualifiziert hatte, ging man auch mit großen Hoffnungen in die Qualifikation für die EM 2012. In einer Gruppe mit Italien, überraschend starken Esten, Serbien, Nordirland und den Färoer reichte es aber nur zum vierten Platz. Letztlich entscheidend war die Heimniederlage gleich im ersten Spiel gegen Nordirland, denn die drei Punkte fehlten am Ende für Platz 2. Italien qualifizierte sich als Gruppensieger direkt, Estland scheiterte in den Playoffs der Gruppenzweiten an Irland. Kek trat daraufhin am 24. Oktober 2011 als Trainer der slowenischen Nationalelf zurück.

Endrunden mit 24 Teilnehmern Bearbeiten

EM 2016 Bearbeiten

An der EM nehmen erstmals 24 Mannschaften teil. Für die Auslosung der Qualifikationsgruppen, die am 23. Februar 2014 erfolgte, war Slowenien nur in Topf 3 gesetzt.[3] Die Slowenen wurde in Gruppe E mit den WM-Teilnehmern England und Schweiz gelost. Als weitere Gegner wurden zudem Estland, Litauen und San Marino zugelost.

Die beiden Gruppenersten qualifizieren sich direkt für die EM-Endrunde. Sollte die drittplatzierte Mannschaft bester Gruppendritter sein, ist sie ebenfalls direkt qualifiziert. Die übrigen Gruppendritten spielen in Playoffs vier weitere Teilnehmer aus.

Slowenien, das seit 2013 wieder von Srečko Katanec trainiert wird, begann die Qualifikation mit einem 0:1 in Estland, konnte dann aber mit dem gleichen Ergebnis gegen die Schweiz gewinnen und mit 2:0 in Litauen, verlor danach aber in England mit 1:3 und gewann gegen San Marino mit 6:0. Im letzten Spiel vor der Sommerpause wurde dann nach 1:0-Führung noch mit 2:3 gegen England verloren, so dass die Slowenen vor den abschließenden Spielen im Herbst 2015 auf Platz 3 liegen. Mit zwei Siegen in den beiden letzten Spielen wurde der dritte Platz gesichert, so dass sie in den Playoffspielen der Gruppendritten noch die Chance hatten, sich für die Endrunde zu qualifizieren. Gegner war wie 16 Jahre zuvor die Ukraine. Im Hinspiel wurde mit 0:2 in der Ukraine verloren. Im Rückspiel erzielte Rekordnationalspieler Boštjan Cesar zwar bereits in der 11. Minute das 1:0, aber dabei blieb es zunächst. In der dritten Minute der Nachspielzeit erhielt dann Mišo Brečko die Rote Karte wegen Foulspiel und vier Minuten später musste auch der Ausgleich hingenommen werden.[4]

EM 2021 Bearbeiten

Für die erste paneuropäische EM-Endrunde hatte sich Slowenien nicht um die Ausrichtung von Spielen beworben. In der Qualifikation, an der auch die Ausrichter von Endrundenspielen teilnehmen mussten, hatten es die Slowenen mit Polen, Österreich, Nordmazedonien, Lettland und Israel zu tun. Kurz vor der Qualifikation übernahm Matjaž Kek das Amt des Nationaltrainers, der es bereits von 2007 bis 2011 innegehabt hatte. Die Slowenen starteten mit zwei 1:1-Unentschieden in Israel und gegen Nordmazedonien. Nach einer 0:1-Niederlage in Österreich gelang in Lettland ein 5:0-Sieg und dann Heimsiege gegen Polen (2:0) sowie Israel (3:2). Nach einer Niederlage in Nordmazedonien und einer Heimniederlage gegen Österreich hatten sie trotz des Sieges am vorletzten Spieltag gegen Lettland schon vor dem letzten Spiel gegen Polen keine Chance mehr sich zu qualifizieren und verloren dann auch noch in Polen.

Da sie in der UEFA Nations League 2018/19 in ihrer Liga sieglos geblieben waren und nur den letzten Platz belegten, konnten sie sich auch nicht über die Play-offs qualifizieren.

EM 2024 Bearbeiten

Für die zweite EM in Deutschland konnten sich die Slowenen dann wieder qualifizieren. In der Qualifikation wurden sie hinter Dänemark vor Finnland, Kasachstan, Nordirland und San Marino Gruppenzweite. Dabei verloren sie nur in Finnland und Dänemark. Zudem spielten sie daheim remis gegen die Dänen. Alle anderen Spiele wurden gewonnen. Damit waren sie am Ende punktgleich mit den Dänen, hatten auch die bessere Tordifferenz, aber den direkten Vergleich verloren, der für die Platzierung entscheidend war. Gruppengegner bei der Endrunde sind wieder Dänemark, England und Serbien. Für die Serben ist es die erste EM-Endrundenteilnahme. Nach der Teilnahme als Serbien&Montengero 2000, wo sie auch auf Slowenien trafen, konnten sie sich diesmal erstmals qualifizieren.

Spieler mit den meisten Einsätzen bei Europameisterschaften Bearbeiten

Spiele Spieler Jahr (Spiele)
3 Milenko Ačimovič 2000 (3)
Aleš Čeh 2000 (3)
Mladen Dabanovič 2000 (3)
Marinko Galič 2000 (3)
Amir Karič 2000 (3)
Džoni Novak 2000 (3)
Milan Osterc 2000 (3)
Miran Pavlin 2000 (3)
Mladen Rudonja 2000 (3)
Zlatko Zahovič 2000 (3)

Stand: 2015

Spieler mit den meisten Toren bei Europameisterschaften Bearbeiten

Tore Spieler Jahr (Tore)
3 Zlatko Zahovič 2000
1 Miran Pavlin 2000

Stand: 2015

Bei Europameisterschaften gesperrte Spieler Bearbeiten

  • 2000: Darko Milanič erhielt im zweiten Gruppenspiel die zweite Gelbe Karte und war für das letzte Gruppenspiel gesperrt. In diesem erhielt Miran Pavlin ebenfalls die zweite Gelbe Karte, die aber keinen Effekt hatte, da Slowenien ausschied.

Anteil der im Ausland spielenden Spieler im EM-Kader Bearbeiten

Legionäre, insbesondere in den Nachbarländern spielende Spieler stellten 2000 die Mehrheit im Kader.

Jahr (Spiele) Anzahl (Länder) Spieler (Einsätze)
2000 (3) 17 (3 in Belgien, 3 in Deutschland, 1 in Frankreich, 1 in Griechenland, 1 in Israel, 1 in der BR Jugoslawien, 1 in Kroatien, 5 in Österreich, 1 in der Schweiz) Mladen Dabanovič (3), Saša Gajser (0), Mladen Rudonja (3); Spasoje Bulajič (0), Rudi Istenič (1), Miran Pavlin (3); Džoni Novak (3); Zlatko Zahovič (3); Milan Osterc (3); Milenko Ačimovič (3); Zoran Pavlovič (1); Aleš Čeh (3), Aleksander Knavs (2), Darko Milanič (C)  (3), Željko Milinović (1), Sašo Udovič (2); Ermin Šiljak (1)

Stand: 2015

Slowenische Spieler in der jugoslawischen Mannschaft Bearbeiten

Spiele Bearbeiten

Slowenien bestritt bisher drei Endrundenspiele, von denen keins gewonnen wurde. Zwei Spiele endeten remis, eins wurde verloren. Bisher spielte Slowenien weder gegen eine Gastgeber, Titelverteidiger noch späteren Europameister.

 
Slowenische Fußballnationalmannschaft/Europameisterschaften (Europa)
Spielorte (gelb = ausgeglichene Bilanz, rot = neg. Bilanz)
Alle EM-Spiele
Nr. Datum Ergebnis Gegner Anlass Austragungsort
1 13. Juni 2000 3:3 Jugoslawien Bundesrepublik 1992  Jugoslawien Gruppenspiel Charleroi (BEL)
2 18. Juni 2000 1:2 Spanien  Spanien Gruppenspiel Amsterdam (NED)
3 21. Juni 2000 0:0 Norwegen  Norwegen Gruppenspiel Arnheim (NED)
16. Juni 2024 -:- Danemark  Dänemark Gruppenspiel Stuttgart (DEU)
20. Juni 2024 -:- Serbien  Serbien Gruppenspiel München (DEU)
25. Juni 2024 -:- England  England Gruppenspiel Köln (DEU)

Siehe auch Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Davon ein Spieler für Jugoslawien
  2. Slowenische Spieler in Jugoslawien (1976) und Frankreich (1984) mit der jugoslawischen Mannschaft.
  3. Auslosung der EURO-Qualifikation: Topf 1 im Fokus. In: uefa.com. UEFA, 20. Februar 2014, abgerufen am 11. März 2014.
  4. Slowenien – Ukraine 1-1