Englische Fußballnationalmannschaft/Europameisterschaften

Nation bei einer Sportveranstaltung
England
EM-Rekordspieler Gary Neville (12)
EM-Rekordtorschütze Alan Shearer (7)
Rang 7
Ausrichter 1996, 2021 (als einer von 11 Gastgebern, aber einzige Mannschaft mit 6 Heimspielen)
Bilanz
38 EM-Spiele
15 Siege
13 Unentschieden
10 Niederlagen
51:37 Tore
Statistik
Erstes EM-Spiel
EnglandEngland England 0:1 Jugoslawien Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik
Florenz (ITA); 5. Juni 1968
Höchster EM-Sieg
EnglandEngland England 4:0 Ukraine UkraineUkraine
Rom (ITA); 3. Juli 2021
Höchste EM-Niederlagen
EnglandEngland England 1:3 Niederlande NiederlandeNiederlande
Düsseldorf (BRD); 15. Juni 1988
EnglandEngland England 1:3 UdSSR Sowjetunion 1955
Frankfurt am Main (BRD); 18. Juni 1988
Erfolge
Europameisterschaft
Endrundenteilnahmen 10 (Erste: 1968)
Beste Ergebnisse Zweiter Platz (2021)
Beste Platzierungen in den Austragungsländern der UEFA-Fußballeuropameisterschaften
(Stand: 11. Juli 2021)

Der Artikel beinhaltet eine ausführliche Darstellung der englischen Fußballnationalmannschaft bei Europameisterschaften. England wurde bisher je einmal Zweiter und Dritter und erreichte noch einmal das Halbfinale bei der Heim-EM 1996. 2021 wurde erstmals das Finale erreicht.

Die Nationalmannschaft bei Europameisterschaften Bearbeiten

Übersicht Bearbeiten

England nahm 2021 zum zehnten Mal an der Endrunde zur Europameisterschaft teil und erreichte durch den Finaleinzug das beste Ergebnis. Beste Resultate zuvor waren im Jahr 1968 der dritte Platz und bei der EM im eigenen Land im Jahr 1996 schied sie erst im Halbfinale im Elfmeterschießen gegen den späteren Sieger Deutschland aus.

Jahr Gastgeberland Teilnahme bis … Letzte(r) Gegner Ergebnis1 Trainer Bemerkungen und Besonderheiten
1960 Frankreich nicht teilgenommen
1964 Spanien nicht qualifiziert in der Vorrunde an Frankreich gescheitert, das sich auch nicht für die Endrunde qualifizieren konnte
1968 Italien Spiel um Platz 3 UdSSR Dritter Sir Alf Ramsey
1972 Belgien nicht qualifiziert im Viertelfinale am späteren Europameister Deutschland gescheitert
1976 Jugoslawien nicht qualifiziert in der Qualifikation am späteren Europameister Tschechoslowakei gescheitert
1980 Italien Vorrunde Belgien, Italien, Spanien 6.* Ron Greenwood nach je einem Sieg, einem Remis und einer Niederlage als Gruppendritter ausgeschieden
1984 Frankreich nicht qualifiziert in der Qualifikation an Dänemark gescheitert
1988 BR Deutschland Vorrunde Irland, Niederlande, UdSSR 7.* Bobby Robson nach drei Niederlagen als Gruppenletzter ausgeschieden
1992 Schweden Vorrunde Dänemark, Frankreich, Schweden 7.* Graham Taylor nach zwei Remis und einer Niederlage gegen Gastgeber Schweden als Gruppenletzter ausgeschieden
1996 England Halbfinale Deutschland 3.* Terry Venables Niederlage im Elfmeterschießen gegen den späteren Europameister
2000 Niederlande und Belgien Vorrunde Deutschland, Portugal, Rumänien 11.* Kevin Keegan nach einem Sieg gegen den Titelverteidiger und zwei Niederlagen als Gruppendritter ausgeschieden
2004 Portugal Viertelfinale Portugal 5.* Schweden  Sven-Göran Eriksson Niederlage im Elfmeterschießen gegen den Gastgeber und späteren Vizeeuropameister
2008 Österreich und Schweiz nicht qualifiziert in der Qualifikation an Kroatien und Russland gescheitert
2012 Polen und Ukraine Viertelfinale Italien 5.* Roy Hodgson Gruppensieger nach einem Remis gegen Frankreich sowie Siegen gegen Schweden und Co-Gastgeber Ukraine; erneutes Ausscheiden nach Elfmeterschießen
2016 Frankreich Achtelfinale Island 12.* Roy Hodgson Mit einem Sieg gegen den späteren Gruppensieger Wales und zwei Remis gegen Russland und die Slowakei als Gruppenzweiter die K.-o.-Runde erreicht.
2021 Europa Finale Italien Zweiter Platz Gareth Southgate England stellte mit dem Wembley-Stadion die Spielstätte für drei Gruppenspiele, ein Achtelfinale sowie die beiden Halbfinalspiele und das Finale, musste sich aber wie alle anderen UEFA-Mitglieder für die EM qualifizieren, was am vorletzten Spieltag gelang. Gegner in der Gruppenphase waren Kroatien, Tschechien und Schottland, das sich über die Playoffs qualifizierte. Mit zwei Toren bei zwei Siegen und einem Remis erreichten sie das Achtelfinale gegen Deutschland, das mit 2:0 gewonnen wurde. Nach Siegen gegen die Ukraine und Dänemark wurde das Finale erreicht.
2024 Europa Deutschland Gruppensieger in der Qualifikation vor Italien, der Ukraine, Nordmazedonien und Malta. Gruppengegner bei der Endrunde sind Dänemark, Serbien und Slowenien.
1 
Die mit „*“ gekennzeichneten Platzierungen sind inoffiziell, da sie nicht ausgespielt wurden.

Endrunden mit vier Teilnehmern Bearbeiten

EM 1960 Bearbeiten

Für die Fußball-Europameisterschaft 1960, die noch als „Europapokal der Nationen“ ausgetragen wurde, hatte die FA ihre Nationalmannschaft nicht gemeldet.

EM 1964 Bearbeiten

Vier Jahre später wollte dann auch England teilnehmen und da mehr Mannschaften als 1960 teilnahmen, wurde dem Achtelfinale eine Vorrunde vorgeschaltet. Vor der Qualifikation wurde Sir Walter Winterbottom nach insgesamt 139 Spielen unter seiner Verantwortung von Alf Ramsey als Teammanager abgelöst. In der Vorrunde trafen die Engländer auf Frankreich. Nach einem 1:1 in London verloren sie in Paris mit 2:5. Frankreich setzte sich dann im Achtelfinale zwar gegen Bulgarien durch, scheiterte im Viertelfinale an Ungarn. Ramsay blieb aber im Amt und führte England 1966 zum WM-Titel.

EM 1968 Bearbeiten

Für die Fußball-Europameisterschaft 1968 wurden in der Qualifikation erstmals Gruppenspiele angesetzt. Der frisch gebackene Weltmeister England musste gegen die drei anderen britischen Mannschaften antreten und die EM-Qualifikation galt dann gleichzeitig als British Home Championship. England verlor zwar das Heimspiel gegen die Schotten, gewann aber vier der sechs Spiele und erreichte zudem ein Remis in Schottland. Da die Schotten in Wales nur ein Unentschieden erreichten und in Nordirland verloren, hatten die Engländer am Ende einen Punkt mehr und waren für das Viertelfinale qualifiziert. Hier trafen sie auf Titelverteidiger Spanien und setzten sich mit zwei Siegen (1:0 und 2:1) durch, womit sie für die Endrunde der besten Vier qualifiziert waren. Diese fand in Italien statt und England musste gegen die Jugoslawen antreten. Weltmeister England, der noch mit 11 Spielern aus dem WM-Kader anreiste, musste aber auf den dreifachen Finaltorschützen Geoff Hurst und Nobby Stiles verzichten, die sich wenige Tage zuvor bei der WM-Revanche und ersten Niederlage gegen Deutschland verletzt hatten.[1] Daher wurde die englische Mannschaft defensiv aufgestellt und 85 Minuten lang neutralisierten sich beide Mannschaften. Dann gelang zunächst den Jugoslawen das 1:0 und eine Minute später wurde Alan Mullery als erster Engländer in einem Länderspiel vom Platz gestellt. Mit 10 Spielern konnte der Weltmeister in den verbleibenden drei Minuten das Spiel nicht mehr drehen. Im folgenden Spiel um Platz 3 trafen sie auf die UdSSR, die nur durch einen Losentscheid das Halbfinale gegen Gastgeber Italien verloren hatte. Bobby Charlton und WM-Held Geoff Hurst, der nun wieder eingesetzt wurde, erzielten die ersten beiden EM-Tore für England und mit 2:0 wurde England EM-Dritter, eine Platzierung, die sie bis heute nicht mehr übertreffen konnten.[2]

EM 1972 Bearbeiten

Für die EM-Endrunde 1972 konnte sich England dann wieder nicht qualifizieren. In einer Gruppe mit der Schweiz, Griechenland und Malta wurde mit fünf einem Siegen und einem Remis ohne Niederlage zwar der erste Platz belegt, im Viertelfinale verloren sie aber erstmals im Wembley-Stadion gegen Deutschland. Das 1:3 konnten sie dann im torlosen Rückspiel nicht ausgleichen. Deutschland fuhr damit zur EM-Endrunde und wurde erstmals Europameister.

EM 1976 Bearbeiten

1976 wurde die Endrunde letztmals mit vier Mannschaften ausgetragen, England scheiterte diesmal bereits in der Gruppenphase an der Tschechoslowakei. Portugal und Zypern, das alle Spiele verlor, landeten auf Platz 3 und 4. Entscheidend für das Ausscheiden war auch ein torloses Remis im Heimspiel gegen Portugal. Die Tschechoslowakei erreichte dann die EM-Endrunde und konnte Titelverteidiger und Weltmeister Deutschland im Elfmeterschießen bezwingen.

Endrunden mit acht Teilnehmern Bearbeiten

EM 1980 Bearbeiten

In der Qualifikation für die Europameisterschaft in Italien, die erstmals mit acht Mannschaften ausgetragen wurde, trafen die Engländer in der Gruppe auf Dänemark, Nordirland, Irland und Bulgaren. England setzte sich souverän mit sieben Siegen und einem Remis ohne Niederlage durch und war damit als Gruppensieger für die Endrunde qualifiziert.

Bei der Endrunde fand nun erstmals eine Gruppenphase statt, bei der je 4 Mannschaften einmal gegen jeder andere spielte und die beste Mannschaft jeder Gruppe direkt das Finale erreichte, während die zweitbeste Mannschaft das letztmals ausgetragene Spiel um Platz 3 bestritt. England traf im ersten Spiel auf Belgien, das die Abseitsfalle perfekt beherrschte. Zwar konnten die Engländer diese bereits nach 26 Minuten knacken, aber drei Minuten später konnten die Belgier ausgleichen. Im zweiten Spiel gegen Gastgeber Italien verloren die Engländer durch ein Tor in der 79. Minute mit 0:1. Da Belgien gegen den dritten Gruppengegner Spanien gewonnen hatte und Italien zuvor gegen Spanien remis gespielt hatte, hatten die Engländer nach zwei Spielen selbst bei einem Sieg im letzten Spiel gegen Spanien keine Chance mehr, das Finale zu erreichen. Dieser Sieg gelang dann auch, da aber Belgien und Italien torlos blieben, hatten beide mehr Punkte als die Engländer. Als Gruppendritter war die EM damit für sie beendet. Kevin Keegan wurde immerhin mit 7 Toren, die er allerdings alle in der Qualifikation erzielte, Torschützenkönig des gesamten Wettbewerbs. Belgien erreichte aufgrund der mehr erzielten Tore das Finale, wo gegen Deutschland verloren wurde. Italien verlor das Spiel um Platz 3 gegen die Tschechoslowakei im Elfmeterschießen.

EM 1984 Bearbeiten

In die Qualifikation für die EM 1984 in Frankreich gingen die Engländer mit Bobby Robson, der das Amt nach dem Aus bei der WM 1982 übernommen hatte. Für die Europameisterschaft konnte sich England dann aber unter ihm nicht qualifizieren. In der Qualifikations-Gruppe mit Dänemark, Luxemburg, Griechenland und Ungarn wurden die Dänen überraschend Gruppenerster und gewannen dabei erstmals in England. England hatte im ersten Spiel in Kopenhagen nur ein 2:2 erreicht und hatte am Ende einen Punkt weniger als die Dänen, die dann auch in Frankreich bis ins Halbfinale vorstießen. Robson blieb aber im Amt und führte England zur WM 1986, bei der die Engländer durch die Hand Gottes ausschieden.

EM 1988 Bearbeiten

Für die Europameisterschaft in Deutschland sollte sich England gegen Jugoslawien, Nordirland und die Türkei qualifizieren. England setzte sich mit fünf einem Siegen und einem Remis ohne Niederlage durch und buchte das EM-Ticket.

In Deutschland wurden sie in eine Gruppe mit den Niederlanden, Irland und der UdSSR gelost. Das Auftaktspiel mussten die Engländer gegen die Iren bestreiten, die vom englischen WM-Helden Jack Charlton trainiert wurden. Charlton hatte die Iren erstmals zu einer Endrunde geführt und setzte vorwiegend auf Spieler mit irischen Wurzeln, die in England spielten. Dennoch galten die Engländer, die seit 1949 nicht mehr gegen Irland verloren hatten, als Favorit. In der 6. Minute mussten sie aber bereits das 0:1 hinnehmen, das die Iren dann bis zum Schluss verteidigten, wodurch Charlton in Irland zur Kultfigur wurde. Im zweiten Spiel gegen die Niederländer verloren die Engländer dann durch drei Tore von Marco van Basten mit 1:3 und mit ebendiesem Ergebnis verloren sie auch gegen die UdSSR. England schied damit als punktloser Gruppenletzter aus. Die Niederländer und die UdSSR trafen sich im Finale wieder, das die Niederländer, die das Gruppenspiel noch verloren hatten, für sich entschieden und erstmals Europameister wurden. Nationaltrainer Bobby Robson blieb im Amt und führte England zur WM 1990, bei der erstmals seit 1966 wieder das Halbfinale erreicht wurde.

EM 1992 Bearbeiten

In der Qualifikation für die EM 1992 traf England dann wieder auf Irland sowie Polen und die Türkei. Nationaltrainer war nun Graham Taylor, der den nach der WM 1990 zurückgetretenen Bobby Robson beerbte. England und Irland trennten sich zweimal 1:1 und beide verloren kein Spiel. Da England aber gegen die anderen Gegner drei Siege und ein Unentschieden gelangen, während die Iren nur zu zwei Siegen und zwei Unentschieden kamen, hatten die Engländer am Ende einen Punkt mehr und damit das EM-Ticket in der Tasche.

Für die Endrunde wurden sie in einer Gruppe mit Gastgeber Schweden, Frankreich und Jugoslawien gelost. Kurz vor dem Start der Endrunde wurde Jugoslawien aber aufgrund von UN-Sanktionen als Folge der Jugoslawienkriege ausgeschlossen und Dänemark nachnominiert. Die meisten dänischen Spieler hatten – da sie nicht mit einer Teilnahme rechneten – nach dem Saisonende der nationalen Ligen schon ihren Urlaub angetreten. In Schweden trafen die Dänen daher ohne große Vorbereitung im ersten Spiel auf England und erkämpften ein torloses Remis. Gegen Frankreich reichte es im zweiten Spiel für die Engländer auch nur zu einem weiteren torlosen Remis. Gegen Gastgeber Schweden folgte dann ein 1:2 nach 1:0-Führung, die bereits in der 4. Minute erzielt wurde. Damit schied England als Gruppenletzter aus. Die Dänen, die vor dem letzten Spieltag nur auf Platz 4 lagen, gewannen überraschend ihr letztes Gruppenspiel gegen Frankreich und waren als Gruppenzweiter für das Halbfinale qualifiziert. Letztendlich erreichten sie sogar das Finale gegen Weltmeister Deutschland und gewannen auch dieses überraschend. England konnte aber schon für die nächste EM planen, da die Engländer als Gastgeber automatisch qualifiziert waren. Nationaltrainer Taylor blieb zwar noch im Amt, nachdem aber die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 1994 in den USA verpasst wurde, trat er im November 1993 von seinem Amt zurück und wurde durch Terry Venables ersetzt.

Endrunden mit 16 Teilnehmern Bearbeiten

EM 1996 Bearbeiten

 
Aserbaidschanische Briefmarke zum Eröffnungsspiel gegen die Schweiz

Für die EM 1996 hatten sich England, Griechenland, die Niederlande, Österreich und Portugal beworben. Dabei stand bei der Ausschreibung noch nicht fest, dass das Turnier erstmals mit 16 Mannschaften ausgetragen werden sollte. Am 5. Mai 1992 erhielt England den Zuschlag und war damit automatisch für die Endrunde qualifiziert. Der nach der verpassten Qualifikation für die WM 1994 ins Amt gekommene Nationaltrainer Terry Venables hatte damit Zeit zum Experimentieren. Von 19 Testspielen gewann England neun, spielte achtmal remis und verlor nur gegen Brasilien und Irland.

Bei der Auslosung der Gruppen wurden den Engländern die Niederländer, die Schotten und die erstmals qualifizierten Schweizer zugelost, gegen die die Engländer im Eröffnungsspiel nur ein 1:1 erreichten. Im zweiten Spiel wurde dann Schottland mit 2:0 bezwungen und im letzten entscheidenden Gruppenspiel um den Gruppensieg die Niederländer mit 4:1. Im Viertelfinale trafen die Engländer auf Spanien und da beiden in 120 Minuten kein Tor gelang musste das Elfmeterschießen entscheiden. Da Fernando Hierro an die Querlatte schoss und David Seaman den vierten spanischen Elfmeter halten konnte, aber die vier ersten englischen Schützen verwandelten, musste der letzte Engländer und Spanier nicht mehr antreten. England stand damit im Halbfinale gegen Rekordeuropameister Deutschland und nach einem 1:1 nach Verlängerung gab es wieder ein Elfmeterschießen. Nachdem die jeweils fünf ersten Schützen beider Mannschaften getroffen hatten, scheiterte Gareth Southgate an Andreas Köpke, während Andreas Möller als sechster deutscher Schütze verwandeln konnte. Deutschland stand damit zum fünften Mal im EM-Finale und konnte dies durch ein Golden Goal gegen Tschechien gewinnen. Mit fünf Toren wurde Alan Shearer aber als erster Engländer EM-Torschützenkönig. Kurz nach der EM wurde Nationaltrainer Venables aufgrund seiner Geschäftsaktivitäten entlassen, sein Nachfolger wurde Glenn Hoddle, der zuvor den FC Chelsea trainiert hatte.

EM 2000 Bearbeiten

Für die EM 2000 mussten sich die Engländer dann wieder sportlich qualifizieren. In die Qualifikation gingen die Engländer mit Glenn Hoddle als Nationaltrainer, der aber 1999 durch negative Äußerungen über behinderte Menschen für einen landesweiten Skandal sorgte und nach nur drei Qualifikationsspielen entlassen wurde. Sein Nachfolger wurde im Februar 1999 Kevin Keegan. In einer Gruppe mit Schweden, Polen, Bulgarien und Luxemburg belegten sie aber mit neun Punkten Rückstand hinter Schweden nur den zweiten Platz. Zwar erzielten sie die meisten Tore und verloren nur ein Spiel, aber gewannen auch nur drei. Viermal mussten sie die Punkte teilen und profitierten am Ende davon, dass die bereits qualifizierten Schweden gegen die mit den Engländern punktgleichen Polen gewannen. So reichte es für die Engländer, um die Playoffs der Gruppenzweiten zu erreichen, in denen die Schotten der Gegner waren. Nach einem 2:0 in Schottland konnte sogar die 0:1-Heimniederlage verkraftet werden, womit die EM-Endrunde erreicht wurde.

Hier trafen sie zum Auftakt auf Portugal führten bereits nach 18 Minuten mit 2:0. Vier Minuten später gelang dann aber Luís Figo der Anschlusstreffer und noch in der ersten Halbzeit konnten die Portugiesen ausgleichen und in der zweiten Halbzeit den 3:2-Siegtreffer erzielen. Im zweiten Spiel trafen die Engländer auf Titelverteidiger Deutschland und gewannen durch das sechste EM-Tor von Alan Shearer mit 1:0. England reichte damit ein Remis im letzten Spiel gegen Rumänien, um das Viertelfinale zu erreichen. England geriet zwar nach 22 Minuten mit 0:1 in Rückstand, konnte aber noch vor der Pause das Spiel drehen und ging mit einem 2:1,u. a. durch das siebte EM-Tor von Shearer in die zweite Halbzeit. Auch nachdem die Rumänen bereits in 48. Spielminute ausgleichen konnten, sprach noch alles für England. Eine Minute vor Schluss erhielten die Rumänen aber einen Strafstoß, den der 15 Minuten zuvor eingewechselte Ioan Viorel Ganea zum 3:2 verwandeln konnte. Damit hatte Rumänien nach zuvor acht sieglosen EM-Spielen erstmals ein EM-Spiel gewonnen, erreichte das Viertelfinale und schickte die Engländer nach Hause. Immerhin teilten diese das Schicksal mit Titelverteidiger Deutschland, der erstmals bei einer EM-Endrunde kein Spiel gewonnen hatte und nur Gruppenletzter wurde. Nationaltrainer Keegan blieb zunächst im Amt, als aber das erste Spiel der Qualifikation für die WM 2002 und letzte Spiel im alten Wembley-Stadion gegen Deutschland mit 0:1 verloren wurde, endete seine Amtszeit. Sein Nachfolger wurde als erster ausländischer Trainer der Schwede Sven-Göran Eriksson, der bis dahin nur Vereinsmannschaften überwiegend in Italien trainiert hatte.

EM 2004 Bearbeiten

In der Qualifikation für die EM 2004 traf England auf den erstarkten WM-Dritten Türkei, die Slowakei, Mazedonien und Liechtenstein. Liechtenstein konnte als einzige Mannschaft kein Spiel gewinnen, England verlor als einzige Mannschaft der Gruppe kein Spiel, konnte aber erst im letzten Spiel durch ein torloses Remis in der Türkei Platz 1 sichern. Die Türkei scheiterte dann überraschend in den Playoffs der Gruppenzweiten an Lettland, das sich damit erstmals für eine Endrunde qualifizieren konnte und damit die erste europäische Mannschaft ist, die sich für eine EM, aber nicht für eine WM qualifizieren konnte.

In Portugal trafen die Engländer im Auftaktspiel auf Titelverteidiger Frankreich und verloren mit 1:2, wobei Zinédine Zidane die Führung der Engländer erst in der ersten Minute der Nachspielzeit durch einen direkt verwandelten Freistoß ausgleichen und in der dritten Minute der Nachspielzeit durch einen Strafstoß den Siegtreffer erzielen konnte. Zuvor hatte David Beckham in der 72. Minute einen Strafstoß nicht verwandeln können.[3] Besser machten sie es im zweiten Spiel gegen die Schweiz, das sie mit 3:0 gewannen, wobei der 19-jährige Wayne Rooney seine ersten beiden EM-Tore erzielte. Im letzten Gruppenspiel gegen Kroatien reichte den Engländern daher ein Remis, um ins Viertelfinale einzuziehen. Nach fünf Minuten lagen sie aber mit 0:1 zurück. Es dauerte bis zur 40. Minute, ehe Paul Scholes der Ausgleichstreffer gelang, und nachdem Rooney in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit und in der 68. Minute auf 3:1 für England erhöhte, mussten die Kroaten schon drei Tore erzielen. Zwar gelang ihnen noch der Anschlusstreffer zum 2:3, aber kurze Zeit später stellte Frank Lampard den alten Abstand wieder her und dabei blieb es. England stand damit im Viertelfinale und traf auf die Gastgeber. Hier brachte Michael Owen die Engländer bereits in der 3. Minute in Führung, die 80 Minuten lang hielt. Dann gelang Hélder Postiga der Ausgleich, der bis zum Ende der regulären Spielzeit hielt. Zehn Minuten vor Ende der Verlängerung gingen dann die Portugiesen mit 2:1 in Führung, aber Frank Lampard gelang fünf Minuten später das 2:2. Damit musste das Elfmeterschießen entscheiden und gleich den ersten Elfmeter schoss David Beckham übers Tor. Da es ihm Rui Costa nachmachte, stand es nach den ersten fünf Schützen beider Mannschaften 4:4. Nun war jeder Fehlschuss entscheidend und der erste war Darius Vassell, der am portugiesischen Torhüter Ricardo scheiterte, der anschließend den letzten Elfmeter selber verwandelte. Portugal erreichte dann auch das Finale, verlor dieses aber überraschend gegen Griechenland, das erstmals Europameister wurde.

EM 2008 Bearbeiten

In der Qualifikationsgruppe E für die EM 2008 traf England auf Kroatien, Russland, Israel, Mazedonien, Estland und Andorra. Die beiden erstplatzierten Mannschaften waren für die Endrunde in der Schweiz und Österreich qualifiziert. Vor der Qualifikation wurde Steve McClaren neuer Nationaltrainer, der 2006 den FC Middlesbrough ins UEFA-Cup-Finale geführt hatte. England verlor beide Spiele gegen Kroatien und das Spiel in Russland, erreichte im Heimspiel gegen Mazedonien und in Israel nur torlose Remis, so dass die Siege in den anderen Spielen nur für Platz 3 reichten, womit England erstmals seit 1984 wieder die Endrunde verpasste. Einen Tag nach dem letzten Qualifikationsspiel wurde der Vertrag mit McClaren aufgelöst, sein Nachfolger wurde der Italiener Fabio Capello.

EM 2012 Bearbeiten

 
Szene aus dem Spiel gegen Frankreich (li. Adil Rami, re. Jermain Defoe)

Besser verlief die Qualifikation für die EM 2012. In einer Grupe mit Montenegro, der Schweiz, Wales und Bulgarien gelangen den Engländern fünf Siege und drei Unentschieden ohne ein Spiel zu verlieren. Damit waren sie als Gruppensieger direkt qualifiziert. Die zweitplatzierte Mannschaft aus Montenegro scheiterte in den Playoffs der Gruppenzweiten an Tschechien.

Bei der Endrunde, die wieder in zwei Ländern stattfand, wurden die Engländer in eine Gruppe mit Frankreich, Schweden und Co-Gastgeber Ukraine gelost. Am 8. Februar 2012 trat Fabio Capello von seinem Amt als Nationaltrainer zurück, nachdem es mit der FA Streit um die Absetzung des Kapitäns John Terry durch den Verband gegeben hatte.[4] Terry wurde aufgrund von Rassismusvorwürfen seines Amtes enthoben. Nachfolger von Capello wurde Roy Hodgson. Im ersten Spiel der Endrunde trennten sich England und Frankreich 1:1. Gegen Schweden folgte dann in einem Spiel mit wechselnden Führungen ein 3:2. Mit einem 1:0 gegen die Ukraine wurde England dann Gruppensieger und traf im Viertelfinale auf Italien. Da beide in 120 Minuten kein Tor erzielen konnten, musste wieder mal das Elfmeterschießen entscheiden und von den beiden Mannschaften mit der schlechtesten Bilanz im Elfmeterschießen waren die Italiener etwas besser und zogen durch das 4:2 ins Halbfinale ein. Hier setzten sie sich gegen Deutschland durch, verloren dann aber das Finale gegen Weltmeister und Titelverteidiger Spanien mit 0:4.

Endrunden mit 24 Teilnehmern Bearbeiten

EM 2016 Bearbeiten

An der EM nehmen erstmals 24 Mannschaften teil. Für die Auslosung der Qualifikationsgruppen, die am 23. Februar 2014 erfolgte, war England in Topf 1 gesetzt.[5] England wurde in Gruppe E gelost. Aus den anderen Töpfen wurden zugelost: Slowenien, die Schweiz, Litauen, Estland und San Marino.

Die beiden Gruppenersten qualifizieren sich direkt für die EM-Endrunde. Sollte die drittplatzierte Mannschaft bester Gruppendritter sein, ist sie ebenfalls direkt qualifiziert. Die übrigen Gruppendritten spielen in Playoffs vier weitere Teilnehmer aus.

England begann die Qualifikation mit sieben Siegen und qualifizierte sich damit als erste Mannschaft für die EM. Im siebten Spiel stellte Wayne Rooney mit seinem 49. Länderspieltor den 45 Jahre alten Rekord von Bobby Charlton ein.[6] Da England auch die restlichen Spiele gewann, blieb England als einzige Mannschaft in der Qualifikation ohne Punktverlust. Neben England konnten sich auch erstmals Nordirland und Wales qualifizieren, womit zum ersten Mal drei britische Mannschaften an einer EM-Endrunde teilnehmen. Die letzte Teilnahme von drei britischen Mannschaften bei einem großen Turnier gab es bei der WM 1986, als sich England, Nordirland und Schottland qualifizierten.

Für die Gruppenauslosung am 12. Dezember 215 war England mit dem drittbesten UEFA-Koeffizienten Topf 1 zugeordnet und konnte daher in der Gruppenphase weder auf Gastgeber Frankreich, Titelverteidiger Spanien noch Weltmeister Deutschland treffen. Als Gegner wurden für das Auftaktspiel – das wieder nicht gewonnen wurde – Russland sowie als weitere Gegner die beiden EM-Neulinge Slowakei und Wales zugelost. Nach dem Remis gegen Russland, das den Russen erst in der Nachspielzeit gelang, konnten die Engländer ihrerseits gegen Wales erst durch ein Tor des zur Halbzeit eingewechselten Daniel Sturridge in der Nachspielzeit gewinnen. Mit einem torlosen Remis gegen die Slowakei wurde dann als Gruppenzweiter das Achtelfinale gegen Neuling Island erreicht. Bereits nach vier Minuten gelang Kapitän Wayne Rooney durch einen verwandelten Foulelfmeter der Führungstreffer. Diesen konnten die Isländer aber nur zwei Minuten später ausgleichen und 12 Minuten später noch ein weiteres Tor nachlegen, bei dem Torhüter Joe Hart nicht gut aussah. Die Engländer spielten anschließend zu einfallslos um zum Ausgleich zu kommen. So verloren sie erstmals gegen Island und es gelang ihnen 10 Jahre nach ihrem letzten Sieg in einem K.-o.-Spiel erneut kein Sieg.[7] Nach dem Spiel trat Nationaltrainer Roy Hodgson zurück, ihm folgte Gareth Southgate.

EM 2021 Bearbeiten

 
Startaufstellungen im Finale

Für die erste paneuropäische EM hatte sich auch England mit dem Wembley-Stadion als Ausrichter für Spiele beworben und erhielt zunächst den Zuschlag für die beiden Halbfinalspiele und das Finale. Nachdem die UEFA Brüssel die Ausrichtung von drei Gruppenspielen und einem Achtelfinale entzogen hatte und London zuteilte, werden die meisten Spiele der EM in England stattfinden. Die englische Mannschaft musste sich aber wie alle anderen UEFA-Mitglieder für die EM qualifizieren. In der Qualifikation trafen die Engländer in Gruppe A auf Tschechien, das Kosovo, Montenegro und Bulgarien. Die Engländer gewannen die ersten vier Spiele, wobei sie in jedem Spiel mindestens vier Tore erzielten. Die zweite Hälfte der Qualifikation begann dann mit einer 1:2-Niederlage in Tschechien. Mit einem 6:0 in Bulgarien, das von rassistischen Beleidigungen englischer Spieler durch bulgarische Zuschauer begleitet wurde, wonach der bulgarische Trainer Krassimir Balakow zurücktrat, und einem 7:0 gegen Montenegro am vorletzten Spieltag im 1000. Spiel der englischen Länderspielgeschichte, gelang dann die vorzeitige Qualifikation. Im letzten Spiel ließen sie noch ein 4:0 im Kosovo folgen. Mit 37 Toren in acht Spielen hatten sie die beste Torquote (4,63). Nur die Belgier erzielten mehr Tore (40), benötigten dafür aber zehn Spiele.

Bei der Auslosung am 30. November wurde den Engländern Kroatien zugelost, gegen das sie bei der WM 2018 im Halbfinale ausgeschieden waren, ferner Tschechien, gegen das schon in der Qualifikation gespielt wurde, und eine Mannschaft, die sich noch über die Playoffs qualifizieren musste. Dies gelang den Schotten als letzter Mannschaft. Mit einem 1:0-Sieg gegen Vizeweltmeister Kroatien gelang den Engländern erstmals ein EM-Auftaktsieg. In der folgenden „Battle of Britain“[8] kamen sie nur zu einem torlosen Remis. Mit einem 1:0-Sieg gegen Tschechien konnten sie diese im letzten Gruppenspiel noch von der Tabellenspitze verdrängen, so dass sie im Achtelfinale wieder in London spielen durften, wo sie auf Deutschland trafen. Im einzigen Heimspiel des Achtelfinales, das nur deshalb in London stattfand, weil dem ursprünglich vorgesehenen Spielort Dublin die Spiele entzogen wurden, da dort keine Zusage für die Zulassung von Zuschauern gegeben wurde, gewannen die Engländer 55 Jahre nach dem WM-Finale von 1966 wieder ein K.-o.-Spiel gegen Deutschland. Für das Viertelfinale müssen sie dann aber nach Rom reisen, wo sie auf die Ukraine trafen und mit ihrem höchsten EM-Sieg (4:0) das Ticket zurück nach London buchten. Gegner im Halbfinale war Dänemark, gegen das nach Verlängerung mit 2:1 gewonnen wurde, sodass erstmals das EM-Finale erreicht wurde. Dort hatten die Engländer wieder Heimrecht und trafen auf Italien. Die Engländer gingen zwar bereits nach 116 Sekunden durch das erste Länderspieltor von Luke Shaw, das zugleich das schnellste Tor in einem EM-Finale ist, in Führung, mussten aber noch in der regulären Spielzeit den Ausgleich kassieren. Da es auch nach 120 Minuten 1:1 stand, kam es zum zweiten Mal zum Elfmeterschießen in einem EM-Finale, in dem England mit 2:3 unterlag. Zwei Fehlschützen, Marcus Rashford und Jadon Sancho, hatte Trainer Southgate erst in der 120. Minute eingewechselt.

EM 2024 Bearbeiten

Für die zweite EM in Deutschland qualifizierten sich die Engländer als Gruppensieger der Qualifikation vor Italien, der Ukraine, Nordmazedonien und Malta. Mit England und Italien trafen dabei erstmals die Finalisten der vorherigen EM in der Qualifikation aufeinander und sogar gleich im ersten Spiel, das die Engländer ebenso wie das Rückspiel gewannen. Gruppengegner bei der Endrunde sind Dänemark, Serbien, gegen das die Engländer noch nie gespielt haben, und Slowenien.

Spieler mit den meisten Einsätzen bei Europameisterschaften Bearbeiten

Gary Neville (li.) und Harry Kane (re.), Englands Spieler mit den meisten EM-Spielen
Spiele Spieler Jahr (Spiele)
11 Gary Neville 1996 (4), 2000 (3), 2004 (4)
Harry Kane 2016 (4), 2021 (7)
10 Wayne Rooney 2004 (4), 2012 (2), 2016 (4)
Raheem Sterling 2016 (3), 2021 (7)
9 Alan Shearer 1992 (1), 1996 (5), 2000 (3)
Steven Gerrard 2000 (1), 2004 (4), 2012 (4)
Kyle Walker 2016 (3), 2021 (6)
8 Tony Adams 1988 (3), 1996 (4), 2000 (1)
Joe Hart 2012 (4), 2016 (4)
Sol Campbell 1996 (1), 2000 (3), 2004 (4)
Ashley Cole 2004 (4), 2012 (4)
Stuart Pearce 1992 (3), 1996 (5)
Jordan Henderson 2016 (3), 2021 (5)
7 David Beckham 2000 (3), 2004 (4)
Michael Owen 2000 (3), 2004 (4)
David Platt 1992 (3), 1996 (4)
Paul Scholes 2000 (3), 2004 (4)
David Seaman 1996 (5), 2000 (2)
John Terry 2004 (3), 2012 (4)
Kalvin Phillips 2021 (7)
Jordan Pickford 2021 (7)
Marcus Rashford 2016 (2), 2021 (5)
Declan Rice 2021 (7)
John Stones 2016 (0), 2021 (7)

Stand: 11. Juli 2021

Spieler mit den meisten Toren bei Europameisterschaften Bearbeiten

 
Alan Shearer, Englands EM-Rekordtorschütze
Tore Spieler Jahr (Tore)
7 Alan Shearer 1996 (5), 2000 (2)
6 Wayne Rooney 2004 (4), 2012 (1), 2016 (1)
4 Harry Kane 2021 (4)
3 Frank Lampard 2004 (3), 1996 (0)
Raheem Sterling 2021 (3)
2 Michael Owen 2000 (1), 2004 (1)
Paul Scholes 2000 (1), 2004 (1)
Teddy Sheringham 1996 (2)
1 21 Spieler

Stand: 11. Juli 2021

Bei Europameisterschaften gesperrte Spieler Bearbeiten

  • 1968 wurde Alan Mullery im Halbfinale als erster Engländer in einem Länderspiel vom Platz gestellt und war für das Spiel um Platz 3 gesperrt.
  • 1992 erhielt Tony Daley im letzten Gruppenspiel die zweite Gelbe Karte, da England ausschied hatte diese keinen Effekt.
  • 1996 erhielt Paul Ince im letzten Gruppenspiel die zweite Gelbe Karte und war für das Viertelfinale gesperrt. In diesem erhielt Gary Neville ebenfalls die zweite Gelbe Karte und war für das Halbfinale gesperrt.
  • 2012 war Wayne Rooney für die ersten beiden Gruppenspiele aufgrund einer im letzten Qualifikationsspiel erhaltenen Roten Karte gesperrt.

Anteil der im Ausland spielenden Spieler im EM-Kader Bearbeiten

Legionäre spielten im Kader immer nur eine sehr geringe Rolle, zumeist waren es herausragende bzw. zuletzt junge Spieler, die ins Ausland gewechselt waren.

Jahr (Spiele) Anzahl (Länder) Spieler (Einsätze)
1968 (2) 0
1980 (3) 2 (in Deutschland) Kevin Keegan (3), Tony Woodcock (3)
1988 (3) 4 (2 in Frankreich, 1 in Schottland, 1 in Spanien) Mark Hateley (3), Glenn Hoddle (3); Chris Woods (1); Gary Lineker (3)
1992 (3) 2 (1 in Frankreich, 1 in Italien) Trevor Steven (2); David Platt (3)
1996 (5) 2 (1 in Italien, 1 in Schottland) Paul Ince (3); Paul Gascoigne (5)
2000 (3) 1 (in Spanien) Steve McManaman (1)
2004 (4) 2 (1 in Deutschland, 1 in Spanien) Owen Hargreaves (3); David Beckham (4)
2012 (4) 0
2016 (4) 0
2021 (7) 3 (2 in Deutschland, 1 in Spanien) Jude Bellingham (3), Jadon Sancho (3); Kieran Trippier (5)

Stand: 11. Juli 2021

Rekorde Bearbeiten

  • Die meisten Spiele in einer Stadt: 11 (5× im alten und 6× neuen Wembley-Stadion in London)
  • Nur die gegen die Ukraine gelang der höchste Sieg (4:0) bei einem EM-Turnier (Viertelfinale 2021).
  • Gegen folgende Länder kassierte die englische Mannschaft ihre höchsten Niederlagen bei EM-Turnieren:
    • Island  Island: Achtelfinale 2016 - 1:2 (erste Niederlage gegen Island)
    • Niederlande  Niederlande: Vorrunde 1988 - 1:3 (zudem zweimal 0:2 in Freundschaftsspielen und in der WM-Qualifikation 1994)
    • Rumänien  Rumänien: Vorrunde 2000 - 2:3 (zudem je einmal 1:2 in der WM-Qualifikation 1982 und der WM-Vorrunde 1998)
    • Sowjetunion  Sowjetunion: Vorrunde 1988 - 1:3 (zudem ein 0:2 in einem Freundschaftsspiel)

Negativrekorde Bearbeiten

  • England konnte am häufigsten das Auftaktspiel nicht gewinnen: 1 Sieg (2021), 5 Remis und 4 Niederlagen
  • Die meisten verlorenen Elfmeterschießen: England und die Niederlande (je 3 von 4)
  • Erster Platzverweis: Alan Mullery in der 87. Minute des Spiels Jugoslawien – England am 5. Juni 1968 (eine Minute nachdem das 1:0 gefallen war). Er war zudem der erste englische Spieler, der in einem Länderspiel vom Platz gestellt wurde.[9]

Spiele Bearbeiten

 
Englische Fußballnationalmannschaft/Europameisterschaften (Europa)
Rom (2)
Turin (2)
Malmö (2)
London (11)
C (2)
Donezk (2)
Kiew (2)
Spielorte (grün = pos. Bilanz, gelb = ausgegl. Bilanz, rot = neg. Bilanz, Zahl in Klammern = Anzahl der Spiele, wenn > 1), C =Charleroi

England bestritt bisher 38 EM-Spiele, davon wurden in regulärer Spielzeit und Verlängerung 15 gewonnen, zehn verloren und 13 endeten remis. Sechs Spiele mussten verlängert werden und davon wurde eins „regulär“ gewonnen sowie im Elfmeterschießen eins gewonnen und vier verloren. England nahm einmal, 1996 als Gastgeber am Eröffnungsspiel der EM teil, hatte bisher zehn Heimspiele – alle in London – und spielte viermal gegen den Gastgeber (1980, 1992 und 2012 jeweils in der Vorrunde, 2004 im Viertelfinale).

England spielte zweimal (2000 und 2004 jeweils in der Vorrunde) gegen den Titelverteidiger und viermal (1988 und 1992 in der Vorrunde, 1996 im Halbfinale sowie 2021 im Finale) gegen den späteren Europameister. Häufigste Gegner sind Deutschland, Frankreich und Italien, gegen die je dreimal gespielt wurde. 2024 kommt ein drittes Spiel gegen Dänemark hinzu.

Alle EM-Spiele
Nr. Datum Ergebnis Gegner Austragungsort Anlass Bemerkungen
1 5. Juni 1968 0:1 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Jugoslawien * Florenz (ITA) Halbfinale
2 8. Juni 1968 2:0 Sowjetunion 1955  Sowjetunion * Rom (ITA) Spiel um Platz 3
3 12. Juni 1980 1:1 Belgien  Belgien * Turin (ITA) Vorrunde
4 15. Juni 1980 0:1 Italien  Italien A Turin (ITA) Vorrunde
5 18. Juni 1980 2:1 Spanien 1977  Spanien * Neapel (ITA) Vorrunde
6 12. Juni 1988 0:1 Irland  Irland * Stuttgart (BRD) Vorrunde
7 15. Juni 1988 1:3 Niederlande  Niederlande * Düsseldorf (BRD) Vorrunde 100. Länderspiel von Peter Shilton
8 18. Juni 1988 1:3 Sowjetunion  Sowjetunion * Frankfurt am Main (BRD) Vorrunde
9 11. Juni 1992 0:0 Danemark  Dänemark * Malmö (SWE) Vorrunde
10 14. Juni 1992 0:0 Frankreich  Frankreich * Malmö (SWE) Vorrunde
11 17. Juni 1992 1:2 Schweden  Schweden A Solna (SWE) Vorrunde
12 8. Juni 1996 1:1 Schweiz  Schweiz H London Vorrunde
13 15. Juni 1996 2:0 Schottland  Schottland H London Vorrunde
14 18. Juni 1996 4:1 Niederlande  Niederlande H London Vorrunde
15 22. Juni 1996 0:0 n. V.; 4:2 i. E. Spanien  Spanien H London Viertelfinale
16 26. Juni 1996 1:1 n. V.; 5:6 i. E. Deutschland  Deutschland H London Halbfinale Letztes Spiel unter Terry Venables
17 12. Juni 2000 2:3 Portugal  Portugal * Eindhoven (NLD) Vorrunde
18 17. Juni 2000 1:0 Deutschland  Deutschland (TV) * Charleroi (BEL) Vorrunde
19 20. Juni 2000 2:3 Rumänien  Rumänien * Charleroi (BEL) Vorrunde
20 13. Juni 2004 1:2 Frankreich  Frankreich (TV) * Lissabon (PRT) Vorrunde
21 17. Juni 2004 3:0 Schweiz  Schweiz * Coimbra (PRT) Vorrunde
22 21. Juni 2004 4:2 Kroatien  Kroatien * Lissabon (PRT) Vorrunde
23 24. Juni 2004 2:2 n. V., 5:6 i. E. Portugal  Portugal A Lissabon (PRT) Viertelfinale
24 11. Juni 2012 1:1 Frankreich  Frankreich * Donezk (UKR) Vorrunde
25 15. Juni 2012 3:2 Schweden  Schweden * Kiew (UKR) Vorrunde
26 19. Juni 2012 1:0 Ukraine  Ukraine A Donezk (UKR) Vorrunde
27 24. Juni 2012 0:0 n. V.; 2:4 i. E. Italien  Italien * Kiew (UKR) Viertelfinale
28 11. Juni 2016 1:1 Russland  Russland * Marseille (FRA) Vorrunde
29 16. Juni 2016 2:1 Wales  Wales * Lens (FRA) Vorrunde
30 20. Juni 2016 0:0 Slowakei  Slowakei * Saint-Étienne (FRA) Vorrunde
31 27. Juni 2016 1:2 Island  Island * Nizza (FRA) Achtelfinale Erste Niederlage gegen Island, letztes Spiel unter Roy Hodgson
32 13. Juni 2021 1:0 Kroatien  Kroatien H London Vorrunde
33 18. Juni 2021 0:0 Schottland  Schottland H London Vorrunde Erstes torloses Spiel gegen Schottland in England
34 22. Juni 2021 1:0 Tschechien  Tschechien H London Vorrunde
35 29. Juni 2021 2:0 Deutschland  Deutschland H London Achtelfinale
36 3. Juli 2021 4:0 Ukraine  Ukraine * Rom Viertelfinale Höchster EM-Sieg und höchster Sieg gegen die Ukraine
37 7. Juli 2021 2:1 n. V. Danemark  Dänemark H London Halbfinale
38 11. Juli 2021 1:1 n. V., 2:3 i. E. Italien  Italien H London Finale Erstes EM-FInale
16. Juni 2024 -:- Serbien  Serbien * Gelsenkirchen (DEU) Vorrunde Erstes Spiel gegen Serbien
20. Juni 2024 -:- Danemark  Dänemark * Frankfurt am Main (DEU) Vorrunde
25. Juni 2024 -:- Slowenien  Slowenien * Köln (DEU) Vorrunde

Siehe auch Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. uefa.com: „Jugoslawien besiegt Weltmeister England“
  2. uefa.com: „England nach Sieg gegen UdSSR Dritter“
  3. ENGLAND 1:2 FRANCE EURO 2004
  4. thefa.com: „Fabio Capello resignation“ (englisch, abgerufen am 27. April 2015)
  5. Auslosung der EURO-Qualifikation: Topf 1 im Fokus. In: uefa.com. UEFA, 20. Februar 2014, abgerufen am 11. März 2014.
  6. thefa.com: „Rooney equals record as England reach Euro 2016“
  7. fifa.com: „Italienische Lehrstunde, isländisches Märchen“
  8. sportbuzzer.de: „"Battle of Britain" bei der EM: Woher die Rivalität zwischen England und Schottland kommt“
  9. uefa.com: Yugoslavia beat world champions England