PSV Eindhoven

niederländischer Fußballverein

Die PSV Eindhoven (offiziell Eindhovense Voetbalvereniging Philips’ Sport Vereniging) ist ein Fußballverein aus der niederländischen Stadt Eindhoven. Zusammen mit den Erzrivalen Ajax Amsterdam und Feyenoord Rotterdam zählt PSV zu den erfolgreichsten Fußballklubs der Niederlande.

PSV Eindhoven
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Verein
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Name Eindhovense Voetbalvereniging
Philips’ Sport Vereniging
Sitz Eindhoven, Niederlande
Gründung 31. August 1913
Präsident Earnie Stewart
Fußballunternehmen
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Name PSV NV
Vorstand Toon Gerbrands (Vorsitzender)
Peter Fossen (Finanzen & Recht)
Frans Janssen (Kaufmännischer Vorstand)
John de Jong (Sport)
Website psv.nl
Erste Mannschaft
Cheftrainer Peter Bosz
Spielstätte Philips Stadion
Plätze 35.000[1]
Liga Eredivisie
2022/23 2. Platz
Heim
Auswärts
Ausweich

Geschichte Bearbeiten

Philips Stadion

Die PSV Eindhoven wurde am 31. August 1913 als Werksverein des Philips-Konzerns gegründet. Anfangs war die Fußballabteilung nur eine von vielen im Verein.

In der langen Vereinsgeschichte brachte der Klub viele spätere Weltstars wie Ruud Gullit, Romário, Ronaldo, Luc Nilis, Jaap Stam und Ruud van Nistelrooy hervor. Grundlage für Erfolge brachten aber schon Spieler Willy van der Kuijlen, Jan van Beveren, Jan Poortvliet und die Van de Kerkhof-Brüder (René und Willy), welche mit dem UEFA-Pokal-Sieg 1978 den ersten internationalen Titel nach Eindhoven holten.

Der Verein besticht durch ein gutes Scouting-Programm. So werden immer wieder talentierte Spieler, vor allem aus Südamerika, verpflichtet und ausgebildet. So diente die PSV Ronaldo, Eiður Guðjohnsen, Mateja Kežman, Arjen Robben, Park Ji-sung und Lee Young-pyo als Sprungbrett für eine Karriere.

Das Vereinsmotto lautet Eendracht Maakt Macht.

Anfänge und Einführung des Profifußballes Bearbeiten

Seit dem Jahre 1914 nimmt PSV Eindhoven an der niederländischen Liga teil. Im Jahr 1921/22 spielte man zum ersten Mal in der obersten Liga. Seit 1926 spielt PSV durchgehend in der obersten Liga des niederländischen Verbandes. 1955 wurde schließlich auch bei PSV der Profifußball etabliert. Kurze Zeit später scheiterte PSV bei ihrem 1. Europacupspiel in der 1. Runde an SK Rapid Wien.[2]

Die 1970er Jahre Bearbeiten

Mitte und Ende der 1970er Jahre hatte die PSV ein großes Hoch. Es wurde zwei Mal der KNVB-Pokal, drei Mal die Meisterschaft und 1978 der UEFA-Pokal gewonnen, als man im Rückspiel SC Bastia mit 3:0 schlug. Das Hinspiel endete damals 0:0.

Die Hiddink-Ära, Teil I Bearbeiten

Zwischen 1987 und 1990 war Guus Hiddink Trainer bei den Rot-Weißen. Er baute um Spieler wie Ronald Koeman, Eric Gerets, Søren Lerby und Wim Kieft eine schlagkräftige Truppe auf, die auch international für Aufmerksamkeit sorgte. Während der drei Jahre bei der PSV holte Hiddink drei Mal das Double mit Pokal und Meisterschaft. Doch gleich in seiner ersten Saison 1987/88 gelang der größte Erfolg der Klubgeschichte, der Sieg im Europapokal der Landesmeister. Dabei schaffte es die Mannschaft mit nur drei Siegen ins Finale. Die Viertelfinalpartie gegen Girondins Bordeaux und das Halbfinale gegen Real Madrid endeten jeweils 1:1 im Hin- und 0:0 im Rückspiel. Nur auf Grund des auswärts erzielten Tores rückte Eindhoven immer in die nächste Runde. Am 25. Mai 1988 stand die Mannschaft in Stuttgart dem Team von Benfica Lissabon gegenüber. Nachdem selbst die Verlängerung keinen Sieger hervorgebracht hatte – bis dahin war es eine torlose Partie –, musste das Elfmeterschießen entscheiden. Bis zum 6:5 aus PSV-Sicht hatten alle Schützen getroffen. Doch dann war António Veloso der Unglückliche, der den Triumph für die Boeren sicherte und sein Team nach dem verschossenen Elfer in Trauer stürzte.

Die 1990er Jahre Bearbeiten

 
Eintrittskarte der PSV aus der Saison 1997/98

Bobby Robson trat Hiddinks Erbe 1990 an. Obwohl 1990/91 und 1991/92 zweimal die Meisterschaft gewonnen werden konnte, entließ ihn der Verein nach Ablauf der zweiten Spielzeit. Der Grund dafür waren die bescheidenen Erfolge auf internationaler Ebene. Doch auch innerhalb des Teams gab es Probleme zwischen Robson und dem bereits zum Ende der Hiddink-Ära geholten Romário. Dieser blieb dem Verein noch bis 1993 treu und wechselte anschließend zum FC Barcelona.

 
Der ehemalige PSV-Stürmer Ronaldo bei einer Pressekonferenz

Nach Robson wurde Hans Westerhof neuer Trainer, aber nach lediglich Platz 2 in der Liga ein Jahr später durch Aad de Mos ersetzt. Nach der Saison 1993/94 erklärte der seit 1984 im Tor stehende Hans van Breukelen seinen Rücktritt vom Profifußball. Mit ihm ging der Publikumsliebling und einer der Leistungsträger der letzten zehn Jahre. Mit Ronald Waterreus und Stanley Menzo verpflichtete der Verein zwei neue Torhüter, die um den Platz zwischen den Pfosten kämpfen sollten. Der jüngere Waterreus setzte sich durch und hütete für die kommenden zehn Jahre das Tor der PSV. Aad de Mos wurde 1993/94 mit der PSV nur Dritter in der Eredivisie. In seinem zweiten Jahr wurde er bereits im Oktober 1994 durch Kees Rijvers und dieser kurz darauf im Dezember von Dick Advocaat ersetzt. Mit den beiden neuen Stürmern Ronaldo und Luc Nilis wollte man wieder an bessere Zeiten anknüpfen. Ronaldo wurde mit 30 Toren Torschützenkönig der Liga, die PSV wurde aber abgeschlagen hinter Ajax Amsterdam und Roda JC Kerkrade wieder nur Dritter. Das Folgejahr verlief besser. Man wurde Zweiter und schaffte in der UEFA Champions League den Einzug ins Halbfinale. 1996/97 standen Leistungsträger wie Jaap Stam, Phillip Cocu, Wim Jonk, Luc Nilis, Arthur Numan und Boudewijn Zenden im Kader die PSV. Sie holten die Meisterschaft nach einer längeren Durststrecke wieder nach Eindhoven. In der Folgespielzeit stand man wieder im Schatten von Ajax Amsterdam und wurde nur Zweiter. Die Champions League wurde bereits nach der Gruppenphase beendet.

Umbruch nach der WM 1998 Bearbeiten

Zur Fußball-Weltmeisterschaft 1998 wurden insgesamt sechs Spieler des Vereins für die niederländische Fußballnationalmannschaft nominiert. Damit stellte die PSV die meisten Spieler aus einer Mannschaft. Die Niederländer schafften es bis ins Halbfinale und die PSV-Spieler weckten das Interesse großer europäischer Top-Klubs. Zur Saison 1998/99 kehrte nur André Ooijer zurück vom Kader der Oranje. Alle anderen unterzeichneten Verträge bei neuen Vereinen. Die Mannschaft änderte darauf ihr Gesicht. Junge Spieler wie Ruud van Nistelrooy wurden verpflichtet und eingebaut und Bobby Robson neuer Trainer. Am letzten Spieltag dieser Saison wurde Platz drei gesichert. Mit Ende der Saison ging dann Trainer Bobby Robson und wurde durch den Belgier Eric Gerets ersetzte. Dieser brachte von seinem Ex-Club FC Brügge Eric Addo mit und holte weitere Leute wie Mark van Bommel, Johann Vogel und Routinier Jan Heintze, welcher bereits zwischen 1982 und 1994 das Trikot des Vereins trug. Die Neuzugänge schlugen gut ein und die PSV konnte seinen 15. Titelgewinn feiern. Das Sturmduo Nistelrooy/Nilis erzielte 48 Tore. In der darauf folgenden Spielzeit wurde dieses Paar durch den Weggang von Luc Nilis zu Aston Villa gesprengt. Außerdem fiel van Nistelrooy wegen einer Verletzung aus. Mit Mateja Kežman fand man einen guten Ersatz und mit Kevin Hofland sowie John de Jong wurden weitere Jungstars verpflichtet. In der Champions League mussten dagegen wieder frühzeitig die Koffer gepackt werden. Durch den dritten Platz in der Gruppenphase erreichte man allerdings die dritte Runde. Die Mannschaft drang daraufhin bis ins Viertelfinale vor, wo das Team auf den 1. FC Kaiserslautern traf. Das Hinspiel verlor die Mannschaft 0:1. Als auch das Rückspiel mit 0:1 verloren ging, stürmten PSV-Anhänger den Platz. Die UEFA verhängte darauf eine Geldstrafe. Außerdem mussten die Rot-Weißen ein Spiel auf neutralem Boden bestreiten. Der Ligatitel wurde verteidigt, doch musste man im Sommer 2001 den Stürmer van Nistelrooy in Richtung Manchester United ziehen lassen. Als Ersatz wurde Jan Vennegoor of Hesselink von Twente Enschede verpflichtet. Zum wiederholten Male wurde nur Platz drei der Gruppenphase der Champions League erreicht, so dass die Philips Sport Vereinigung für die kommende Runde im UEFA-Cup antreten musste. Dort schlug die Mannschaft erst Leeds United und traf dann im ersten internationalen niederländisch-niederländischen Vergleich auf Feyenoord Rotterdam. Beide Spiele endeten 1:1 und erst das Elfmeterschießen entschied für Feyenoord, die sich darauf auf den Weg zum UEFA-Cup-Triumph nicht mehr aufhalten ließen. Auch in der Liga konnte die PSV nicht mehr überzeugen und erreichte nur Platz zwei. Der Vorstand und die Fans verloren das Vertrauen in Eric Gerets und er wurde im Sommer 2002 entlassen.

Die Rückkehr Hiddinks Bearbeiten

Vor der Saison 2002/2003 wurde Guus Hiddink als neuer Trainer präsentiert. Dieser war zuvor Trainer Südkoreas und überraschte während der Fußball-Weltmeisterschaft 2002, indem er mit den Asiaten bis ins Halbfinale vorstieß und dort nur knapp an Deutschland scheiterte. Im Januar 2003 verpflichtete die PSV die beiden südkoreanischen Nationalspieler Park Ji-sung und Lee Young-pyo, die Teil von Hiddinks Kader für die WM waren. Bereits im Sommer 2002 wurde der damals 18-jährige Arjen Robben vom FC Groningen losgeeist. Am Ende stand die PSV 3 Punkte vor Ajax Amsterdam und wurde damit Meister.

2003/04 musste man nochmals Ajax den Vortritt lassen.

 
Guus Hiddink im Interview

In der Saison 2004/05 präsentierte sich die PSV wie in besten Zeiten. Zum ersten Mal qualifizierte sich die Mannschaft für die K.O.-Runde der Champions League und kam im Laufe des Wettbewerbs sogar bis ins Halbfinale. Dies kam überraschend, verließen doch Leistungsträger wie Torhüter Ronald Waterreus, Arjen Robben, Dennis Rommedahl und Mateja Kežman bereits im Sommer 2004 den Verein. Mit dem Verteidiger Alex, Torhüter Heurelho Gomes sowie den Stürmern Jefferson Farfán und DaMarcus Beasley taten die PSV-Verantwortlichen wieder gute Einkäufe. Bevor die PSV im Achtelfinale der Königsklasse den AS Monaco bezwang, setzte man sich in der Gruppenphase gegen Panathinaikos Athen und Rosenborg Trondheim durch. Man schloss die Gruppe punktgleich mit Arsenal London ab, wurde aber nur Gruppenzweiter, da die Londoner den direkten Vergleich für sich entscheiden konnten (1:0 und 1:1). Im Viertelfinale wurde der damalige französische Abonnements-Meister Olympique Lyon im Elfmeterschießen bezwungen. Den entscheidenden Elfmeter für die Niederländer verwandelte der brasilianische Angreifer Robert. Allerdings war im Halbfinale Endstation für das Team von Hiddink, dort unterlag man denkbar knapp dem amtierenden italienischen Meister AC Mailand. Nachdem das Hinspiel in Mailand mit einem enttäuschenden 0:2 geendet hatte, gewann man das Heimspiel mit 3:1. Aufgrund der Auswärtstorregel im Europapokal durfte Milan zum Finale nach Istanbul reisen, die PSV verabschiedete sich vom internationalen Parkett. Auch in den nationalen Wettbewerben lief für die PSV alles nach Plan. Man wurde in der Eredivisie mit 10 Punkten Vorsprung vor dem Hauptkonkurrenten Ajax Amsterdam niederländischer Meister. Auch den KNVB-Pokal staubte man ab, auf dem Weg ins Finale wurden der FC Volendam, der FC Oss und Feyenoord Rotterdam aus dem Weg geräumt, ehe man im Stadion des Rivalen Feyenoord Willem II souverän mit 4:0 besiegte. Somit krönte die Mannschaft von Guus Hiddink eine der erfolgreichsten Saisons der Vereinsgeschichte.

Im Sommer 2005 zog es die Stammkräfte Mark van Bommel, Johann Vogel, Park Ji-sung, Lee Young-pyo und Wilfred Bouma zu anderen Vereinen. Wieder stand die Mannschaft vor einem Umbruch. Erfahrene aber entwicklungsfähige Spieler wie Mika Väyrynen und Timmy Simons wurden verpflichtet und um diese talentierte Fußballer wie Ismaël Aïssati und Ibrahim Afellay aufgestellt. In dieser Saison drang man bis ins Achtelfinale der Champions League vor. Auch der Titel wurde verteidigt. Im Pokalfinale gegen Ajax Amsterdam zog man allerdings den Kürzeren. Dieses war auch das letzte Spiel unter der Leitung von Guus Hiddink.

Hiddinks Erbe Bearbeiten

Ronald Koeman, ehemaliger Spieler bei der PSV, wurde zur Saison 2006/07 Nachfolger Hiddinks. Außerdem wurden die bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 sich in Szene setzenden Spieler Edison Méndez, aus Ecuador, und Carlos Salcido, aus Mexiko, geholt. Mit den erfahrenen Jan Wouters und Tonny Bruins Slot wurde der Trainerstab erweitert. Die beiden Abgänge André Ooijer und Jan Vennegoor of Hesselink wurden durch Jan Kromkamp und Stürmer Patrick Kluivert ersetzt. Letzterer konnte sich gegenüber dem Top-Sturmduo Jefferson Farfán und Arouna Koné nicht durchsetzen und verließ den Verein nach nur einem Jahr. Bis zum 33. Spieltag lagen die Vereine Ajax Amsterdam, AZ Alkmaar und die PSV Eindhoven mit 72 Punkten gleich auf. Auf Grund der Tordifferenz war der AZ auf den ersten Platz, Ajax zweiter und PSV als dritter auf Lauerstellung. Durch einen 5:1-Sieg am letzten Spieltag gegen Vitesse Arnheim zogen die Rot-Weißen auf den ersten Tabellenplatz. Alkmaar patzte mit einer 2:3-Niederlage gegen Excelsior Rotterdam und Ajax erzielte bei deren Sieg nicht genügend Treffer und lag mit einem Tor Differenz hinter die PSV. In der Champions League konnte man sich zum dritten Mal in Folge in der Gruppenphase durchsetzen. Im Achtelfinale gelang ein 1:0 und ein 1:1 gegen Arsenal London, was für die Qualifikation des Viertelfinals reichte. Dort traf die Mannschaft auf den FC Liverpool. Mit einem Gesamtergebnis von 0:4 aus Hin- und Rückspiel scheiterte die PSV. Koeman wurde darauf von Präsident Schuitema hart kritisiert, blieb aber im Amt. Schuitema wurde kurz darauf von Jan Reker als Präsident des Vereins abgelöst.

Nach dieser Spielzeit und dem zwanzigsten Titelgewinn verließen wichtige Säulen wie Phillip Cocu, Arouna Koné und Alex das Team. Sie hinterließen große Lücken im Mannschaftsverbund. Mike Zonneveld, Kenneth Perez, Danko Lazović und Danny Koevermans wurden verpflichtet, um diese entstandenen Löcher zu stopfen. Vom niederländischen Pokal wurde man suspendiert, nachdem Manuel da Costa für die PSV auflief, obwohl dieser noch eine Sperre aus dem Vorjahr absitzen musste. Coach Koeman kam immer mehr ins Kreuzfeuer, so dass er am 31. Oktober 2007 bekannt gab den Verein zu verlassen und zum FC Valencia zu wechseln.

 
Stevens als Trainer des 1. FC Köln

Die Suche nach einem neuen Trainer gestaltete sich schwer und man musste viele Absagen einstecken. So kam es, dass erst Assistent Jan Wouters und später Sef Vergoossen als Übergangslösung die Position des Chef-Trainers übernahmen. Als neuer Trainer wurde dann schließlich Huub Stevens vorgestellt, der die Mannschaft aber erst ab Sommer 2008 übernehmen konnte. Der erst im Sommer verpflichtete Kenneth Perez verließ zur Winterpause die Mannschaft und ging zurück zu Ajax Amsterdam. Manuel da Costa zog es zur gleichen Zeit für 4,5 Millionen Euro zur AC Florenz. Im Februar 2008 erklärte John de Jong, im Alter von 30 Jahren, seinen Rücktritt vom Profi-Fußball, auf Grund einer anhaltenden Verletzung. Obwohl Eindhoven mit vielen Problemen während dieser Zeit zu kämpfen hatte, blieben die Erfolge nicht aus. Zwar schaffte man es nur zu Platz 3 in der Gruppenphase der Champions League, drang aber bis ins Viertelfinale des UEFA-Pokals vor, wo man sich dem AC Florenz geschlagen geben musste. Der Ligatitel konnte dagegen zum vierten Mal in Folge verteidigt werden.

Mit Heurelho Gomes ging zur Spielzeit 2008/09 der Publikumsliebling und einer der Garanten für den Erfolg der letzten Jahre. Um entsprechenden Ersatz für den brasilianischen Nationaltorhüter zu bekommen, verpflichtete man Schwedens Nummer 1 Andreas Isaksson von Manchester City. Mit Jefferson Farfán, der zum FC Schalke 04 ging, und Ismaël Aïssati wurden noch vor Stevens' Ankunft in Eindhoven weitere Säulen des Teams verkauft. Huub Stevens standen für die Saison 2008/09 als Assistenten Jan Wouters, Dwight Lodeweges, Hans Segers und Anton Scheutjens zur Verfügung. Mit Francisco Javier Rodríguez, Erik Pieters, Reimond Manco, Noureddine Amrabat und Jérémie Bréchet hatte der Verein wieder Spieler verpflichtet, die eine gesunde Mischung aus Youngsters und Erfahrenen geben sollten.

Die ersten beiden Spieltage der Saison 2008/09 gab es Siege; das „Projekt Titelverteidigung“ wurde erfolgreich gestartet. Doch mit der 0:1-Niederlage gegen den AZ Alkmaar folgte schnell Ernüchterung; nach einem Wechselspiel zwischen Niederlage und Sieg musste die Mannschaft die Spitzenposition abgeben und rutschte in der Tabelle nach unten. Ende Januar 2009 zog Stevens die Konsequenz aus dieser Berg- und Talfahrt und trat zurück. Zu diesem Zeitpunkt lag PSV auf Platz fünf der Eredivisie, 15 Punkte hinter Spitzenreiter AZ Alkmaar. Unter seinem Nachfolger Dwight Lodeweges verbesserte sich die Mannschaft auf Rang 4 der Abschlusstabelle, was aber immer noch die schlechteste Platzierung des Vereins seit 1981 bedeutet.

In der Saison 2009/10 belegte die PSV Eindhoven mit Fred Rutten als Trainer den dritten Platz. Nachdem die Mannschaft nach dem 25. Spieltag noch ungeschlagen Tabellenführer war, holte sie aus den verbleibenden neun Spielen nur noch 13 Punkte und lag am Ende acht bzw. sieben Punkte hinter Meister Twente Enschede und den Zweiten Ajax Amsterdam.

Zur neuen Spielzeit ging Eindhoven erneut mit dem Ziel, die Meisterschaft zu gewinnen, in die Saison. Um diese Aufgabe zu erfüllen, wurde Spieler wie Marcelo, Wilfred Bouma, Atiba Hutchinson, Jeremain Lens und Marcus Berg verpflichtet. Frühzeitig schob sich der Klub an die Tabellenspitze. Am 10. Spieltag, dem 24. Oktober 2010, gelang der Mannschaft gegen Feyenoord Rotterdam ein historischer Sieg. Nach einer 2:0-Halbzeitführung überwand die PSV-Offensive noch acht Mal Rotterdam-Torhüter Rob van Dijk und gewann somit 10:0. Bester Schütze war der Brasilianer Jonathan Reis dem drei Treffer gelangen.[3] Am 12. Spieltag kam es schließlich zum Aufeinandertreffen zwischen dem zweitplatzierten Twente Enschede und der führenden PSV Eindhoven, die bis dahin noch keine Partie verloren. Durch einen Treffer von Nacer Chadli entschied das Enscheder Team die Partie zu ihren Gunsten mit 1:0 und Twente schob sich an der PSV vorbei.[4] Am Ende der Saison belegte Eindhoven den dritten Tabellenplatz und qualifizierte sich damit für die Play-off-Runde der UEFA Europa League 2011/12.

Zu Beginn der Saison 2011/12 geriet der Verein in finanzielle Schieflage. Die Stadt Eindhoven bewilligte im Juni 2011 eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 48,4 Mio. Euro. Im Gegenzug gingen Stadion und Trainingsgelände der PSV in den Besitz der Stadt über und der Verein zahlt jährlich 2,3 Mio. Euro Miete für beide Einrichtungen. Mit Hilfe der finanziellen Zuwendung konnte die PSV die Spieler Kevin Strootman und Dries Mertens vom FC Utrecht verpflichten. Von Feyenoord Rotterdam kam zudem Georginio Wijnaldum.[5] Erst 2015 konnte nach sechs vergeblichen Anläufen der Meistertitel wieder gesichert werden, nachdem 2012 lediglich der Pokal gewonnen werden konnte.[6] Die Saison darauf verteidigte das Team den Ligatitel, da Ajax Amsterdam im letzten Saisonspiel nicht über ein 1:1 beim Tabellenvorletzten De Graafschap hinauskam.[7] In der Saison 2015/16 erreichte die PSV Eindhoven in der Champions League das Achtelfinale und schied dort erst im Achtelfinale nach Elfmeterschießen gegen den späteren Finalisten Atlético Madrid aus. In der Folgesaison schieden die Eindhovener bereits nach der Gruppenphase aus und in der Liga wurde der Meistertitel an Feyenoord Rotterdam verloren. 2018 gewann die PSV zum dritten Mal nach 2015 und 2016 den niederländischen Meistertitel und qualifizierte sich für die Play-offs zur UEFA Champions League, in der sich die Eindhovener gegen BATE Baryssau durchsetzten. In der Gruppenphase schied der Verein als Gruppenletzter aus. Derweil wurde der Meistertitel an Ajax Amsterdam verloren und man qualifizierte sich als Vizemeister für die zweite Qualifikationsrunde zur UEFA Champions League, in der die PSV gegen den FC Basel ausschied.

Logohistorie Bearbeiten

Stadion Bearbeiten

Die PSV Eindhoven trägt ihre Heimspiele im 35.000 Zuschauer fassenden Philips Stadion (unweit des Hauptbahnhofs von Eindhoven) aus. Die Vereinsfarben sind Rot und Weiß, die Mannschaft spielt in rot-weiß längsgestreiften Hemden und schwarzen Hosen.

PSV NV Bearbeiten

Die professionelle Fußballabteilung ist seit dem 1. Juli 1999 in eine Aktiengesellschaft (niederländisch naamloze vennootschap, kurz NV), die PSV NV, ausgegliedert. Der Verein ist an der NV beteiligt.[8]

Sonstiges Bearbeiten

  • Seitdem im Jahre 1982 Trikotwerbung vom niederländischen Verband KNVB erlaubt wurde, tragen PSV-Spieler das Logo oder den Namen von Philips auf dem Trikot. Erst in der Saison 2011/12 gab es einen weiteren Trikotsponsor: auf dem Rücken prangte über der Spielernummer der Schriftzug des Online-Finanzdienstleisters freo, einer Marke des Finanzdienstleisters De Lage Landen, der wiederum eine hundertprozentige Tochter der Rabobank Groep ist.[9] Seit der Saison 2016/17 ist der Energieversorger Energiedirect.nl neuer Trikotsponsor anstelle von Philips.[10]
  • Zwischen der PSV Eindhoven und dem Stadtrivalen FC Eindhoven herrscht eine sehr große Rivalität, was beide nicht davon abhielt, mit dem PSV/FC Eindhoven ein gemeinsames Frauenfußballteam aufzustellen, welches bis 2012 in der BeNe League spielte. Seit der Saison 2015/16 firmiert dieses Team unter dem Namen PSV Eindhoven.[11]

Erfolge Bearbeiten

Eredivisie-Kader 2023/24 Bearbeiten

Stand: 1. Februar 2024

Nr. Nat. Name Geburtstag im Verein seit Vertrag bis
Tor
01 Argentinien  Walter Benítez 19.01.1993 2022 2025
16 Niederlande  Joël Drommel 16.11.1996 2021 2026
24 Niederlande  Boy Waterman 24.01.1984 2022 2024
41 Belgien  Kjell Peersman 21.05.2004 2022 2026
Abwehr
02 Niederlande  Shurandy Sambo 19.08.2001 2024
03 Niederlande  Jordan Teze 30.09.1999 2019 2025
04 Niederlande  Armando Obispo 05.03.1999 2017 2025
05 Brasilien  André Ramalho 16.02.1992 2021 2024
06 Deutschland  Armel Bella-Kotchap 11.12.2001 2023 2024
08 Vereinigte Staaten  Sergiño Dest 03.11.2000 2023 2024
17 Brasilien  Mauro Júnior 06.05.1999 2018 2025
18 Frankreich  Olivier Boscagli 18.11.1997 2019 2025
30 Niederlande  Patrick van Aanholt 29.08.1990 2023 2024
35 Norwegen  Fredrik Oppegård 07.08.2002 2022 2025
Mittelfeld
10 Vereinigte Staaten  Malik Tillman 28.05.2002 2023 2024
20 Niederlande  Guus Til 22.12.1997 2022 2026
22 Niederlande  Jerdy Schouten 12.01.1997 2023 2028
23 Niederlande  Joey Veerman 19.11.1998 2022 2026
26 Niederlande  Isaac Babadi 06.04.2005 2024
34 Marokko  Ismael Saibari 28.01.2001 2022 2028
Sturm
07 Niederlande  Noa Lang 17.06.1999 2023 2028
09 Niederlande  Luuk de Jong 27.08.1990 2022 2025
11 Belgien  Johan Bakayoko 20.04.2003 2022 2026
14 Vereinigte Staaten  Ricardo Pepi 09.01.2003 2023 2028
19 Niederlande  Jason van Duiven 24.02.2005 2025
27 Mexiko  Hirving Lozano 30.07.1995 2023 2028

Trainerstab Bearbeiten

Stand: 14. Dezember 2023

Bekannte ehemalige Spieler Bearbeiten

Torhüter
Abwehrspieler
Mittelfeldspieler
Stürmer

Top 10 nach Einsätzen und Toren Bearbeiten

(Stand: 16. Dezember 2009; nur Liga-Spiele)

Einsätze
1 Niederlande  Willy van der Kuijlen 1964–1981 528
2 Danemark  Jan Heintze 1982–1994, 1999–2003 425
3 Niederlande  Willy van de Kerkhof 1973–1988 418
4 Niederlande  Berend Scholtens 1937–1955 388
5 Niederlande  Lieuwe Steiger 1942–1957, 1959 383
6 Niederlande  Coen Dillen 1949–1961 328
7 Niederlande  Roel Wiersma 1954–1965 316
8 Niederlande  Piet Fransen 1948–1960 310
9 Niederlande  Adrie van Kraay 1971–1982 309
10 Niederlande  Hans van Breukelen 1984–1994 308
* = noch beim PSV Eindhoven aktiv
Tore
1 Niederlande  Willy van der Kuijlen 1964–1981 308
2 Niederlande  Coen Dillen 1949–1961 288
3 Niederlande  Piet Fransen 1948–1960 210
4 Niederlande  Jan van den Broek 1927–1937 154
5 Belgien  Luc Nilis 1994–2000 110
6 Norwegen  Hallvar Thoresen 1981–1988 106
7 Serbien  Mateja Kežman 2000–2004 105
8 Brasilien  Romário 1988–1993 98
9 Niederlande  Wim Kieft 1987–1990, 1991–1994 89
10 Niederlande  René van de Kerkhof 1973–1983 85
* = noch beim PSV Eindhoven aktiv

Trainerhistorie Bearbeiten

Bei der PSV Eindhoven gab es bisher 44 Trainerperioden. Bisher waren zwölf Trainer Ausländer. Die Engländer Bobby Robson und Sam Wadsworth, der Jugoslawe Ljubiša Broćić sowie die Niederländer Jan Reker und Guus Hiddink trainierten die Mannschaft als einzige in zwei unterschiedlichen Zeiträumen. Mit acht Jahren in Folge hatte Kees Rijvers die meisten aufeinanderfolgenden Dienstjahre als Übungsleiter der PSV. Insgesamt neun Jahre betreute Sam Wadsworth das Team, allerdings verteilt auf zwei Perioden. Kurt Linder war zwischen 1968 und 1972 der erste Deutsche, der die Mannschaft leitete, mit Roger Schmidt folgte im Sommer 2020 erstmals ein Landsmann.

Amtszeit Nat. Trainer
1914–1916 Niederlande  Kees Meijnders
1920–1921 Niederlande  Wout Buitenweg
1921–1922 Niederlande  Jan Vos
1922–1926 England  John Leavy
1926–1927 Niederlande  Ben Hoogstede
1927–1928 Osterreich  Ignaz Klein
1928–1929 Niederlande  Joop Klein Wentink
1929–1929 England  Jack Hall
1935–1938 England  Sam Wadsworth
1938–1942 Niederlande  Jan van den Broek
1942–1945 Niederlande  Coen Delsen
1945–1951 England  Sam Wadsworth
1951–1952 Niederlande  Harry Topping
1952–1956 Niederlande  Huub de Leeuw
1956–1957 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Ljubiša Broćić
1957–1958 England  George Hardwick
1958–1959 Niederlande  Cees van Dijcke
Amtszeit Nat. Trainer
1959–1960 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Ljubiša Broćić
1960–1962 Osterreich  Franz Binder
1962–1967 Niederlande  Bram Appel
1967 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Milan Nikolic
1967–1968 Niederlande  Wim Blokland
1968–1972 Deutschland  Kurt Linder
1972–1980 Niederlande  Kees Rijvers
1980 Niederlande  Jan Reker
1980–1983 Niederlande  Thijs Libregts
1983–1986 Niederlande  Jan Reker
1986–1987 Niederlande  Hans Kraay senior
1987–1990 Niederlande  Guus Hiddink
1990–1992 England  Bobby Robson
1992–1993 Niederlande  Hans Westerhof
1993–1994 Niederlande  Aad de Mos
1994 Niederlande  Kees Rijvers
1994–1998 Niederlande  Dick Advocaat
Amtszeit Nat. Trainer
1998–1999 England  Bobby Robson
1999–2002 Belgien  Eric Gerets
2002–2006 Niederlande  Guus Hiddink
2006–2007 Niederlande  Ronald Koeman
2007 Niederlande  Jan Wouters
2008 Niederlande  Sef Vergoossen
2008–2009 Niederlande  Huub Stevens
2009 Niederlande  Dwight Lodeweges
2009–2012 Niederlande  Fred Rutten
2012 Niederlande  Phillip Cocu interim
2012–2013 Niederlande  Dick Advocaat
2013–2018 Niederlande  Phillip Cocu
2018–2019 Niederlande  Mark van Bommel
2019–2020 Niederlande  Ernest Faber interim
2020–2022 Deutschland  Roger Schmidt
2022–2023 Niederlande  Ruud van Nistelrooy
seit 2023 Niederlande  Peter Bosz

Jong PSV Bearbeiten

Jong PSV ist die zweite Mannschaft des Vereins und funktioniert als eigenständiges Team.[12] Sie trägt ihre Heimspiele auf dem PSV Campus De Herdgang aus, zu einigen Gelegenheiten finden auch Spiele im Philips Stadion, dem Stadion der ersten Mannschaft, oder im Jan-Louwers-Stadion, der Spielstätte des Stadtrivalen FC Eindhoven, statt. Die Mannschaft spielte bis zu deren Auflösung im Jahr 2016 in der Beloften Eredivisie, einer Liga, in der ausschließlich Zweitvertretungen von größeren Klubs gegeneinander antraten, und wurde viermal (1997, 2000, 2010 und 2011) Meister.[13] Seit der Saison 2013/14 spielt Jong PSV nach dem Aufstieg in der zweitklassigen, professionellen Eerste Divisie, ist aber wie alle anderen Reserveteams nicht aufstiegsberechtigt. Aufgrund der professionellen Struktur der Liga innerhalb der Ligenpyramide des KNVB und der semi-professionellen Ausrichtung von Jong PSV kann nicht mehr ohne weiteres ein Spieleraustausch zwischen PSV und Jong PSV stattfinden wie noch zu der Zeit in der „Reserveliga“. Dies ist lediglich innerhalb der Sommer- und Wintertransferfenster möglich, eine Ausnahmeregelung greift bei Spielern, die noch weniger als 15 Spiele für die Profis absolviert haben.[14]

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: PSV Eindhoven – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Philips Stadion. PSV Eindhoven, abgerufen am 30. Januar 2023 (niederländisch).
  2. History. In: psv.nl. PSV NV, abgerufen am 31. Juli 2017 (englisch).
  3. Spielbericht: PSV Eindhoven – Feyenoord Rotterdam 10:0 (2:0) auf weltfussball.de
  4. 12. Spieltag und Tabelle der Eredivisie 2010/11 auf weltfussball.de
  5. Rettungsplan für PSV bewilligt, sport1.de vom 29. Juni 2011 (abgerufen am 29. Juni 2011)
  6. PSV-Heerenveen, 18. April 2015 PSV.nl (abgerufen am 25. Mai 2015)
  7. PSV Is Landkampioen, 8. Mai 2016 PSV.nl (abgerufen am 8. Mai 2016)
  8. PSV organisation, psv.nl, abgerufen am 1. Mai 2019.
  9. Freo nieuwe sponsor achterzijde shirt PSV (Memento vom 15. Juli 2014 im Internet Archive), Webseite der PSV vom 23. Mai 2011
  10. Energiedirect.nl presented as new main sponsor. In: www.psv.nl. Abgerufen am 9. Mai 2016.
  11. PSV/FC Eindhoven vanaf 1 juli PSV Vrouwen. In: www.psv.nl. Abgerufen am 9. Mai 2016.
  12. Jong PSV, psv.nl, abgerufen am 6. April 2019 (niederländisch)
  13. Beloften Eredivisie (Memento vom 22. Februar 2013 im Webarchiv archive.today), archive.is, abgerufen am 3. Oktober 2018 (niederländisch)
  14. Jong PSV vervangt Katwijk in eerste divisie, nu.nl, abgerufen am 6. April 2019 (niederländisch)