NBA 1950/51

fünfte Spielzeit der National Basketball Association

Die NBA-Saison 1950/51 war zwar erst die zweite Saison unter dem Namen der National Basketball Association, jedoch die insgesamt fünfte des Verbandes. Weil die NBA als Kontinuum des geschichtlichen Vorgängers BAA und ihrer Spielzeiten betrachtet wird, wird diese Zählweise teilweise ohne gesonderten Hinweis vorausgesetzt. Die reguläre Saison begann am 31. Oktober 1950 und endete nach 354 Spielen am 18. März 1951. Die Postseason endete am 21. April mit 4—3 Finalsiegen der Rochester Royals über die New York Knickerbockers.

National Basketball Association
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Dauer 31. Oktober 1950 – 21. April 1951
Saisonspiele je Team Zwischen 66 und 69
Anzahl der Teams 11
Regular Season
Beste Bilanz Minneapolis Lakers
Top scorer George Mikan (Minneapolis Lakers)
Playoffs
Eastern Division-Champion New York Knickerbockers
Western Division-Champion Rochester Royals
Finals
NBA-Meister Rochester Royals

Nachdem die Rassenschranke in der Liga mit dem Einsatz des US-Amerikaners japanischer Abstammung Wat Misaka für die New York Knickerbockers in der Saison 1947/48 gefallen war, spielten in der Saison 1950/51 erstmals vier Afro-Amerikaner.[1] Chuck Cooper wurde als erster schwarzer Spieler von den Boston Celtics gedraftet, Nat „Sweetwater“ Clifton unterzeichnete den ersten Vertrag eines schwarzen NBA-Spielers bei Ned Irish und das erste Spiel bestritt Earl Lloyd von den Washington Capitols.[2] Harold Hunter unterzeichnete ebenfalls einen Vertrag und wäre der zweite Schwarze in Lloyds Team gewesen, machte aber aus unbekannten Gründen den Cut nicht. Hank DeZonie verließ die Tri-Cities Blackhawks angewidert nach fünf Spielen, weil die Rassentrennung in Teilen von Illinois erst vor kurzem aufgehoben worden war, die Diskriminierung aber offensichtlich fortbestand.[3]

Saisonnotizen Bearbeiten

Abschlusstabellen Bearbeiten

Pl. = Rang,  = Für die Playoffs qualifiziert, Sp = Anzahl der Spiele, S—N = Siege—Niederlagen, % = Siegquote (Siege geteilt durch Anzahl der bestrittenen Spiele), GB = Rückstand auf den Führenden der Division in der Summe von Sieg- und Niederlagendifferenz geteilt durch zwei, Heim = Heimbilanz, Ausw. = Auswärtsbilanz, Neutr. = Bilanz auf neutralem Boden, Div. = Bilanz gegen die Divisionsgegner

Eastern Division Bearbeiten

 
NBA 1950/51 (USA)
Philadelphia
New York
Syracuse
Boston
Baltimore
Washington
Minneapolis
Rochester
Fort Wayne
Indianapolis
Tri-Cities
NBA 1950/51: Western Division in Rot, Eastern Division in Blau (D.C. in Purpur).
Pl. Mannschaft Sp S—N % GB Heim Ausw. Neutr. Div.
1. Philadelphia Warriors 66 40—26 .606 29—3 10—22 1—1 22—14
2. Boston Celtics 69 39—30 .565 2,5 26—6 09—22 4—2 22—19
3. New York Knicks 66 36—30 .545 4 22—5 10—25 4—0 21—15
4. Syracuse Nationals 66 32—34 .485 8 24—9 08—25 0—0 19—17
5. Baltimore Bullets 66 24—42 .364 16 21—11 03—25 0—6 12—24
6. Washington Capitols 35 10—25 .286 * 06—11 04—13 0—1 06—12

Western Division Bearbeiten

Pl. Mannschaft Sp S—N % GB Heim Ausw. Neutr. Div.
1. Minneapolis Lakers 68 44—24 .647 29—3 12—21 3—0 24—12
2. Rochester Royals 68 41—27 .603 3 29—5 12—22 0—0 18—15
3. Fort Wayne Pistons 68 32—36 .471 12 27—7 05—27 0—2 18—16
4. Indianapolis Olympians 68 31—37 .456 13 19—12 10—24 2—1 15—20
5. Tri-Cities Blackhawks 68 25—43 .368 19 22—13 02—28 1—2 12—24

* Die Washington Capitols lösten sich am 9. Januar 1951 während des laufenden Spielbetriebes auf.
Die Spieler wurden auf andere Teams verteilt.

Führende Spieler in Einzelwertungen Bearbeiten

Kategorie Spieler Mannschaft Wert
Punkte George Mikan Minneapolis Lakers 1932
Wurfquote Alex Groza Indianapolis Olympians 47,0 %
Freiwurfquote Joe Fulks Philadelphia Warriors 85,5 %
Assists Andy Phillip Philadelphia Warriors 414
Rebounds Dolph Schayes Syracuse Nationals 1080
200 Körbe nötig für Wertung. Groza nahm 1046 Schüsse und traf 492 mal. Mikan belegte hier den dritten Platz mit 42,8 %.
170 Freiwürfe nötig für Wertung. Fulks 378 von 442.
  • Mit 308 beging George Mikan die meisten Fouls, während Cal Christensen (Tri-Cities Blackhawks) 19 mal und damit am häufigsten den Court fouled out verlassen musste.
  • Joe Fulks warf die achtmeisten Freiwürfe (378), George Mikan warf mit 576 die meisten bei der elftbesten Quote von 80,3 %.
  • Seit dieser Saison werden auch die (Gesamt-)Rebounds erfasst. Bis zur Saison 1968/69 wurden den Statistiken in den Kategorien „Punkte“, „Assists“ und „Rebounds“ die insgesamt erzielten Leistungen zu Grunde gelegt und nicht die Quote pro Spiel.[9]

Ehrungen Bearbeiten

Playoffs-Baum Bearbeiten

Division-Halbfinals Division-Finals NBA-Finals
                         
E1 Philadelphia Warriors 0        
E4 Syracuse Nationals 2  
E4 Syracuse Nationals 2
Eastern Division
  E3 New York Knicks 3  
E2 Boston Celtics 0
E3 New York Knicks 2  
E3 New York Knicks 3
  W2 Rochester Royals 4
W1 Minneapolis Lakers 2    
W4 Indianapolis Olympians 1  
W1 Minneapolis Lakers 1
Western Division
  W2 Rochester Royals 3  
W2 Rochester Royals 2
W3 Fort Wayne Pistons 1  

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Playoffs-Ergebnisse Bearbeiten

Die Playoffs begannen am 20. März und wurden in den Division-Halbfinals nach dem Modus „Best of Three“ ausgetragen, die Division-Finals nach dem Modus „Best of Five“ und die NBA-Finals nach dem Modus „Best of Seven“.

Eastern Division-Halbfinals Bearbeiten

New York Knickerbockers 2, Boston Celtics 0
Dienstag, 20. März: Boston 69 – 83 New York
Donnerstag, 22. März: New York 92 – 78 Boston

Syracuse Nationals 2, Philadelphia Warriors 0
Dienstag, 20. März: Philadelphia 89 – 91 Syracuse (n. V.)
Donnerstag, 22. März: Syracuse 90 – 78 Philadelphia

Western Division-Halbfinals Bearbeiten

Rochester Royals 2, Fort Wayne Pistons 1
Dienstag, 20. März: Rochester 110 – 81 Fort Wayne
Donnerstag, 22. März: Fort Wayne 83 – 78 Rochester
Sonnabend, 24. März: Rochester 97 – 78 Fort Wayne

Minneapolis Lakers 2, Indianapolis Indians 1
Mittwoch, 21. März: Minneapolis 95 – 81 Indianapolis
Freitag, 23. März: Indianapolis 108 – 88 Minneapolis
Sonntag, 25. März: Minneapolis 85 – 80 Indianapolis

Eastern Division-Finals Bearbeiten

New York Knickerbockers 3, Syracuse Nationals 2
Mittwoch, 28. März: New York 103 – 92 Syracuse
Donnerstag, 29. März: Syracuse 102 – 80 New York
Sonnabend, 31. März: New York 97 – 75 Syracuse
Sonntag, 01. April: Syracuse 90 – 83 New York
Mittwoch, 04. April: New York 83 – 81 Syracuse

Western Division-Finals Bearbeiten

Rochester Royals 3, Minneapolis Lakers 1
Donnerstag, 29. März: Minneapolis 76 – 73 Rochester
Sonnabend, 31. März: Minneapolis 66 – 70 Rochester
Sonntag, 01. April: Rochester 83 – 70 Minneapolis
Dienstag, 03. April: Rochester 80 – 75 Minneapolis

NBA-Finals Bearbeiten

Rochester Royals vs. New York Knickerbockers Bearbeiten

Nach einem Rückstand von drei Niederlagen konnten die New York Knicks ausgleichen und verfehlten die Meisterschaft nach einem 16-Punkte-Rückstand in der ersten Halbzeit des siebten Spiels um vier Punkte. Es sollte die erste und bislang letzte Meisterschaft des Rochester Royals-Franchise bleiben, womit die Sacramento Kings bis heute (Stand: 2020) die bislang größte Titel-Durststrecke der NBA-Geschichte erdulden sollten.

Die Finalergebnisse: Sonnabend, 7. April: Rochester 92 – 65 New York
Sonntag, 8. April: Rochester 99 – 84 New York
Mittwoch, 11. April: New York 71 – 78 Rochester
Freitag, 13. April: New York 79 – 73 Rochester
Sonntag, 15. April: Rochester 89 – 92 New York
Mittwoch, 18. April: New York 80 – 73 Rochester
Sonnabend, 21. April: Rochester 79 – 75 New York

Die Rochester Royals werden mit 4—3 Siegen NBA-Meister.

Die Meistermannschaft der Rochester Royals Bearbeiten

Rochester Royals
Bill Calhoun, Jack Coleman, Bob Davies, Red Holzman, Arnie Johnson, Joe McNamee, Paul Noel, Arnie Risen, Frank Saul, Bobby Wanzer

Head Coach: Les Harrison

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Douglas Stark: Wartime Basketball. The Emergence of a National Sport during World War II. Lincoln/London, 2016: University of Nebraska Press. ISBN 978-0-8032-4528-0 (Seiten 155–160, in Englisch).
  2. N. N.: NBA-Draft 1950 Auf: Basketball Reference—Website, 2000–2017. Abgerufen am 29. Mai 2017 (in Englisch).
  3. Ron Thomas: They Cleared the Lane. Aus: They cleared the Lane. The NBA's Black Pioneers. Lincoln/London 2001: University of Nebraska Press. ISBN 978-0-8032-4528-0, zitiert nach: HoopsHype—Website; 4. Mai 2004. Abgerufen in archivierter Form am 4. März 2018 (in Englisch).
  4. N. N.: Season Review: 1950-51. The color barrier is broken as Rochester wins a seven-game thriller in The Finals. Auf: National Basketball Association—Website; New York, NY, 24. August 2017. Abgerufen am 29. September 2020 (in Englisch).
  5. N. N.: 1950 NBA Draft. Auf: Basketball Reference—Website; Philadelphia, PA, 2000—2020. Abgerufen am 29. September 2020 (in Englisch).
  6. N. N.: Top 7 Lowest Scoring Games in NBA History. Auf: All About Basketball—Website; 2011. Abgerufen am 29. Mai 2017 (in Englisch).
  7. Manuel Habermeier: Als ein 19:18 die NBA gefährdete. In: Sport1.de. 22. November 2023, abgerufen am 22. November 2023.
  8. N. N.: 1951 NBA All-Star Game East 111 vs West 94. Auf: Basketball Reference—Website; Philadelphia, PA, 2000—2017. Abgerufen am 29. Mai 2017 (in Englisch).
  9. Official NBA-Guide 2016-2017, herausgegeben von Brad Weinstein. Auf: NBA-Website; New York, 2016. Abgerufen am 30. Mai 2017 (in Englisch).

Weblinks Bearbeiten

Siehe auch Bearbeiten