Geilnau ist eine Ortsgemeinde im Rhein-Lahn-Kreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Diez an.

Wappen Deutschlandkarte
Geilnau
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Geilnau hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 21′ N, 7° 56′ OKoordinaten: 50° 21′ N, 7° 56′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Rhein-Lahn-Kreis
Verbandsgemeinde: Diez
Höhe: 98 m ü. NHN
Fläche: 2,24 km2
Einwohner: 348 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 155 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56379
Vorwahl: 06439
Kfz-Kennzeichen: EMS, DIZ, GOH
Gemeindeschlüssel: 07 1 41 045
Adresse der Verbandsverwaltung: Louise-Seher-Straße 1
65582 Diez
Website: www.geilnau.de
Ortsbürgermeister: Friedhelm Rücker (SPD)
Lage der Ortsgemeinde Geilnau im Rhein-Lahn-Kreis
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Karte

Geographie Bearbeiten

Geilnau liegt östlich der Lahn am „Cramberger Bogen“ etwa 9 km südwestlich von Limburg an der Lahn und etwa 12 km südöstlich von Montabaur.

Geschichte Bearbeiten

Die Ersterwähnung Geilnaus war im Jahre 1284. Der ursprüngliche Name Geilenowe leitet sich von geil = fruchtbar, üppig und owe = Au ab. Demnach bedeutet der Name „fruchtbare Au“. 1544 wurde die Kapelle in Geilnau erstmals erwähnt. Der Ort gehörte zur Zeit des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation zur Reichsgrafschaft Holzappel. Der Ort gehörte ab 1806 zum Herzogtum Nassau, das 1866 von Preußen annektiert wurde. Um 1885 gehörte Geilnau zum Kreis Unterlahn im preußischen Regierungsbezirk Wiesbaden und hatte 297 Einwohner. Seit 1946 ist der Ort Teil des Landes Rheinland-Pfalz.

Die erste Volksschule erhielt Geilnau 1828. Diese wurde 1969 aufgelöst, seither gehört Geilnau zum Einzugsgebiet der „Esterauschule“ in Holzappel.

1790 wurde eine im Dreißigjährigen Krieg von der Bevölkerung verschüttete Mineralquelle neu gefasst. Das sogenannte „Geilnauer Sauerwasser“ wurde zwischen 1790 und 1894 in großen Mengen verkauft. Seine größte Bedeutung erlangte die „Geilnauer Mineralquelle“ in den 1830er Jahren, die verkaufte Menge ging danach zurück, 1894 wurde der Verkauf eingestellt. Das „Geilnauer Sauerwasser“ trat mit einer Temperatur von 10,5 °C aus unter dem Lahnbett liegenden Quellen aus dem Schiefer hervor. Es hatte einen Kohlensäuregehalt von 2,6751 g/l, einen Natriumcarbonatgehalt von 1,0178 g/l, einen Eisen(II)-carbonatgehalt von 0,0011 g/l sowie einen Kochsalzgehalt von 0,0347 g/l. Das „Geilnauer Sauerwasser“ wurde zu Klasse der sogenannten „eisenhaltigen Säuerlinge“ gerechnet.[2]

Zwischen 1900 und 1937 und erneut ab 1980 ist auf dem Gebiet der Ortsgemeinde Geilnau Säulenbasalt abgebaut worden. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts waren zeitweilig bis zu 230 Arbeiter im Basaltabbau beschäftigt.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Geilnau, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[3]

Jahr Einwohner
1815 141
1835 249
1871 334
1905 382
1939 326
Jahr Einwohner
1950 406
1961 424
1970 384
1987 351
2005 390

Religion Bearbeiten

Auf evangelischer Seite ist der Ort seit etwa 1700 der Kirchengemeinde Langenscheid zugeordnet, die zum Dekanat Nassauer Land in der Propstei Rheinhessen-Nassauer Land der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) gehört; zuvor gehörte der Ort zur evangelischen Kirchengemeinde in Holzappel.

Auf katholischer Seite ist Geilnau der römisch-katholischen Gemeinde St. Bonifatius in Holzappel zugeordnet und gehört mit ihr zum Pastoralen Raum Diez, welcher selbst wiederum dem Bezirk Limburg im Bistum Limburg eingegliedert ist.

Mitten im Ort befindet sich die Mönchskite St. Spiridon der Serbisch-Orthodoxen Kirche.

Politik Bearbeiten

Gemeinderat Bearbeiten

Der Gemeinderat in Geilnau besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[4]

Bürgermeister Bearbeiten

Ortsbürgermeister von Geilnau ist Friedhelm Rücker (SPD). Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 82,44 % wiedergewählt.[5]

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Geilnau

Verkehr Bearbeiten

Geilnau liegt an der Kreisstraße 25, die von Ost nach West führt und bei Birlenbach östlich von Geilnau in die Landesstraße 318 und in Holzappel westlich von Geilnau in die B 417 mündet.

Die nächstgelegenen Fernbahnhöfe sind die ICE-Bahnhöfe Montabaur und Limburg Süd.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Geilnau – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Geilnau. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 7, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 24.
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  4. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Diez, Verbandsgemeinde, neunte Ergebniszeile. Abgerufen am 9. November 2019.