Bergrennen Freiburg-Schauinsland 1964

Bergrennen

Das Bergrennen Freiburg-Schauinsland, auch Grosser Bergpreis Freiburg-Schauinsland, war ein Bergrennen, das am 9. August 1964 ausgefahren wurde. Gleichzeitig war das Rennen der 11. Wertungslauf zur Sportwagen-Weltmeisterschaft und das sechste Rennen der Europa-Bergmeisterschaft 1964. Rund 60.000 Zuschauer waren laut auto motor und sport zum Schauinsland gekommen.

Auf der Schauinslandstraße fand das Bergrennen statt

Das Rennen Bearbeiten

Das Bergrennen auf der Schauinslandstraße von Horben zur Schauinsland-Passhöhe zählte 1964 zur Weltmeisterschaft der Sportwagen. Das Bergrennen auf den Passo della Consuma im Mai gewann Odoardo Govoni auf einem Maserati Tipo 60. Im Juni wurde auf dem Rossfeld gefahren. Dort gewann Edgar Barth auf einem Elva mit Porsche-Motor.

Auch am Schauinsland siegte Barth; diesmal auf einem Werks-Porsche 718 RS Spyder. Attraktion waren die von Carroll Shelby gemeldeten Shelby Cobra Roadster, die von Bob Bondurant, Jochen Neerpasch und Joseph Siffert gefahren wurden. Bester des Trios war Bondurant.

Dass die drei AC Cobra wie auch ein Ferrari 250 GTO mit Ludovico Scarfiotti starteten, war durch das Reglement der GT-Markenweltmeisterschaft bedingt, nach dem die Bewerber um den Titel an mindestens einem Bergrennen teilgenommen haben mussten, um gewertet werden zu können. Die Chancen der verhältnismäßig plump wirkenden AC Cobras auf eine gute Platzierung wurden allgemein als gering eingeschätzt und umso erstaunlicher war es, als Bob Bondurant auf nasser Strecke mit 7:06,86 Minuten bzw. 94,45 km/h die zweitbeste Zeit fuhr. In den zwei Rennläufen belegte er mit 13,170 Sekunden Abstand auf den Sieger Edgar Barth und vor Scarfiotti Platz vier. Als bemerkenswert galt auch der zweite Platz des 21-jährigen Franco Patria auf einem Abarth 2000 GT mit Heckmotor vor Herbert Müller mit dem als wendiger geltenden Mittelmotor-Porsche 904/8. Patria profitierte allerdings davon, dass er als einziger der schnellen Fahrer seinen zweiten Lauf noch bei Trockenheit absolvieren konnte. Schnellster bei Nässe war André Knörr auf einem Porsche 904, der die 11,2 Kilometer in 7:03,09 Minuten bzw. mit einer Geschwindigkeit von 95,3 km/h fuhr.[1]

Ergebnisse Bearbeiten

Schlussklassement Bearbeiten

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Fahrzeug Fahrzeit
1 SP 2.0 100 Deutschland  Porsche System Engineering Deutschland  Edgar Barth Porsche 718 RS Spyder 0:13:49,580
2 GT 2.0 46 Italien  Abarth Italien  Franco Patria Abarth-Simca 2000 GT 0:13:53,580
3 SP 2.0 97 Schweiz  Scuderia Filipinetti Schweiz  Herbert Müller Porsche 904/8 0:13:53,670
4 GT + 3.0 66 Vereinigte Staaten  Shelby American Vereinigte Staaten  Bob Bondurant Shelby Cobra Roadster 0:14:02,750
5 GT 3.0 60 Italien  Scuderia Sant Ambroeus Italien  Ludovico Scarfiotti Ferrari 250 GTO/64 0:14:05,790
6 GT 2.0 48 Schweiz  Heini Walter Schweiz  Heini Walter Porsche 904 GTS 0:14:09,890
7 GT 2.0 45 Italien  Abarth Deutschland  Hans Herrmann Abarth-Simca 2000 GT 0:14:11,200
8 GT 2.0 51 Schweiz  Scuderia Filipinetti Schweiz  André Knörr Porsche 904 GTS 0:14:11,600
9 GT + 3.0 68 Vereinigte Staaten  Shelby American Deutschland  Jochen Neerpasch Shelby Cobra Roadster 0:14:12,390
10 GT 2.0 55 Deutschland  Werner Brockhaus Deutschland  Werner Brockhaus Porsche 904 GTS 0:14:13,140
11 SP 2.0 103 Schweiz  Karl Foitek Schweiz  Karl Foitek Lotus 23 0:14:15,370
12 SP 2.0 99 Schweiz  Karl Foitek Deutschland  Joseph Greger Elva Mk. 7 0:14:21,380
13 SP 2.0 95 Schweiz  Karl Foitek Deutschland  Anton Fischhaber Lotus 23 0:14:25,020
14 GT 2.0 56 Schweiz  Scuderia Filipinetti Deutschland  Udo Schütz Porsche 904 GTS 0:14:30,030
15 SP 2.0 104 Schweiz  Biennoise Schweiz  Robert Huber Lotus 23 B 0:14:36,760
16 SP 2.0 96 Schweiz  Biennoise Schweiz  Sidney Charpilloz Elva Mk. VII S 0:14:47,300
17 GT 1.6 32 Deutschland  Nord Schweiz  Jean-Paul Humberset Lotus Elan 0:14:48,470
18 GT 1.6 37 Deutschland  Nord Deutschland  Reinhold Joest Porsche 356B Carrera 0:14:55,860
19 SP 1.0 88 Osterreich  OASC Osterreich  Walter Schatz Lotus 23 0:14:58,740
20 GT + 3.0 67 Vereinigte Staaten  Shelby American Schweiz  Joseph Siffert Shelby Cobra Roadster 0:15:01,570
21 GT 1.6 33 Deutschland  Nord Deutschland  Karl Federhofer Porsche 356 B Carrera 0:15:14,420
22 GT 1.3 12 Deutschland  Scuderia Lufthansa Deutschland  Hans-Dieter Dechent Abarth-Simca 1300 Bialbero 0:15:16,710
23 GT 2.0 52 Vereinigtes Konigreich  Richard Stoop Vereinigtes Konigreich  Dickie Stoop Porsche 904 GTS 0:15:19,410
24 SP 1.0 85 Italien  Abarth Schweiz  Tommy Spychiger Fiat-Abarth 1000 0:15:24,910
25 SP 2.0 101 Schweiz  Scuderia Filipinetti Schweiz  Joe Zuccatti Porsche 718 RS 0:15:25,470
26 GT 1.6 39 Deutschland  Nord Deutschland  Friedrich Scharwarth Porsche 356 B Carrera 0:15:27,460
27 GT 1.0 5 Italien  Abarth Frankreich  Frank Ruata Fiat-Abarth 1000 0:15:37,950
28 GT 1.6 35 Deutschland  Nord Deutschland  Robert Pilz Porsche 356 0:15:40,200
29 GT 3.0 62 Italien  Scuderia Sant Ambroeus Schweiz  Charly Müller Ferrari 250 GT Lusso 0:15:51,150
30 SP 700 18 Deutschland  Willi Martini Deutschland  Heinrich Hülbüsch Martini 0:16:31,160
31 GT 1.3 79 Vereinigtes Konigreich  Lotus Europe Vereinigte Staaten  „James Bond“ Lotus Elite 0:16:32,550
32 SP 700 83 Deutschland  Willi Martini Deutschland  Karl-Günther Bechem Martini 0:16:42,380
33 SP 700 19 Deutschland  Willi Martini Deutschland  Peter Hahn Martini 0:16:46,810
34 GT 1.3 14 Italien  Vincenzo Arena Deutschland  Martin Stephani Abarth-Simca 1300 Bialbero 0:16:53,270
35 GT 1.3 2 Deutschland  Fixo-Flex Deutschland  Kurt Geiss Abarth-Simca 1300 Bialbero 0:16:56,180
36 SP 700 7 Deutschland  Fixo-Flex Deutschland  Alfred Katz Fiat-Abarth 700 0:16:56,960
37 GT 1.0 77 Schweiz  Caposcarico Schweiz  Hans Affentranger Fiat-Abarth 1000 0:17:05,130
38 SP 700 21 Deutschland  Willi Martini Deutschland  Peter Otto Martini 0:17:06,270
39 GT 1.3 76 Deutschland  Fixo-Flex Deutschland  James Eatherly Austin-Healey Speedwell Sprite 0:17:16,880
40 GT 1.3 22 Deutschland  Fixo-Flex Deutschland  Frank Fess Alfa Romeo Giulietta 0:17:18,360
41 GT 1.6 36 Deutschland  Nord Deutschland  Helmut Kaiser Porsche 356B Carrera 0:17:23,910
42 SP 700 81 Deutschland  BMW Auto Geyer Deutschland  Friedel Geyer BMW 700 Speziale 0:18:41,640
43 GT 1.0 6 Schweiz  Caposcarico Frankreich  Raymond Hibon Alpine A108 0:18:46,930
Ausgefallen
44 GT 1.6 30 Deutschland  Nord Deutschland  Joseph Greger Porsche 356 B Carrera
45 GT 2.0 49 Schweiz  Basilisk Schweiz  Hans Kühnis Abarth-Simca 2000 GT
46 GT 2.0 54 Schweiz  Biennoise Schweiz  Hans-Peter Bigler Porsche 904 GTS
Nicht gestartet
47 GT 1.3 10 Schweiz  Karl Foitek Schweiz  Roland Stierli Abarth-Simca 1300 Bialbero 1
48 GT 1.3 15 Schweiz  Basilea Schweiz  Renato Maggiorini Abarth-Simca 1300 Bialbero 2
49 GT 1.6 38 Deutschland  Odenwald Deutschland  Wambolt von Umstadt Porsche 356 3
50 GT + 3.0 69 Schweiz  Karl Foitek Schweiz  Edwin Haessig Chevrolet Corvette 4
51 SP 700 80 Deutschland  BMW Auto Geyer Deutschland  Gerhard Metz Fiat-Abarth 700 5
52 SP 700 85 Italien  Abarth Schweiz  Tommy Spychiger Fiat-Abarth 700 6

1 nicht gestartet 2 nicht gestartet 3 nicht gestartet 4 nicht gestartet 5 nicht gestartet 6 nicht gestartet

Nur in der Meldeliste Bearbeiten

Hier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge, die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen daran nicht teilnahmen.

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Chassis
53 GT 2.0 47 Italien  Abarth Abarth-Simca 2000GT
54 GT 2.0 50 Deutschland  Michel Weber Deutschland  Michel Weber Porsche 904 GTS
55 GT 2.0 53 Italien  Paolo Colombo Italien  Paolo Colombo Porsche 904 GTS

Klassensieger Bearbeiten

Klasse Fahrer Fahrzeug Platzierung im Gesamtklassement
SP 2.0 Deutschland  Edgar Barth Porsche 718 RS Spyder Gesamtsieg
SP 1.0 Osterreich  Walter Schatz Lotus 23 Rang 19
SP 700 Deutschland  Heinrich Hülbüsch Martini Rang 30
GT + 3.0 Vereinigte Staaten  Bob Bondurant Shelby Cobra Roadster Rang 4
GT 3.0 Italien  Ludovico Scarfiotti Ferrari 250 GTO/64 Rang 5
GT 2.0 Italien  Franco Patria Abarth-Simca 2000GT Rang 2
GT 1.6 Schweiz  Jean-Paul Humberset Lotus Elan Rang 17
GT 1.3 Deutschland  Hans-Dieter Dechent Abarth-Simca 1300 Bialbero Rang 22
GT 1.0 Frankreich  Frank Ruata Abarth-Simca 1000 Rang 27

Renndaten Bearbeiten

  • Gemeldet: 55
  • Gestartet: 46
  • Gewertet: 43
  • Rennklassen: 9
  • Zuschauer: 60000
  • Wetter am Renntag: Regen beim 2. Wertungslauf
  • Streckenlänge: 11,200 km
  • Fahrzeit des Siegerteams: 0:13:49,580 Stunden
  • Gesamtrunden des Siegerteams: 2
  • Gesamtdistanz des Siegerteams: 22,400 km
  • Siegerschnitt: 97,206 km/h
  • Pole Position: keine
  • Schnellste Rennrunde: Edgar Barth – Porsche 718 RS Spyder (#100) – 6:40,600 = 100,623 km/h
  • Rennserie: 11. Lauf zum Sportwagen-Weltmeisterschaft 1964
  • Rennserie: 6. Lauf zum Europa-Bergmeisterschaft 1964

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. auto motor und sport, Heft 18/1969, S. 38, 40 u. 51.
Vorgängerrennen
12-Stunden-Rennen von Reims 1964
Sportwagen-Weltmeisterschaft Nachfolgerennen
Coppa Città di Enna 1964