Île de Groix
Die Île de Groix [il də ɡʁwa] (bretonisch: Enez Groe) ist eine 2,5 Kilometer breite und 6 Kilometer lange französische Atlantikinsel im Département Morbihan in der Bretagne. Sie liegt 8 Kilometer südlich von Lorient. Ihre Leuchtfeuer dienen Schiffen als Navigationshilfe.
Groix Groe | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Bretagne | |
Département (Nr.) | Morbihan (56) | |
Arrondissement | Lorient | |
Kanton | Lorient-2 | |
Gemeindeverband | Lorient Agglomération | |
Koordinaten | 47° 38′ N, 3° 27′ W | |
Höhe | 0–48 m | |
Fläche | 14,82 km² | |
Einwohner | 2.256 (1. Januar 2020) | |
Bevölkerungsdichte | 152 Einw./km² | |
Postleitzahl | 56590 | |
INSEE-Code | 56069 | |
Website | http://www.groix.fr/ | |
![]() Karte der Insel |
Die Insel ist identisch mit der Gemeinde Groix, die 2256 Einwohner hat (Stand 1. Januar 2020). Sie gehört zum Arrondissement Lorient und zum Kanton Lorient-2.
Bis 1940 war Groix Frankreichs wichtigster Thunfischhafen. Im Hauptort Le Bourg ziert ein Thunfisch den Kirchturm der Église Saint-Tudy.
Der etwa 500 m lange feinsandige Plage des Grands Sables (der große Sandstrand) ist in Europa eine Seltenheit, da er konvex ist.
GeologieBearbeiten
Die Île de Groix gehört zum Armorikanischen Massiv und ist damit ein winziger Teil der Kollisionszone der Urkontinente Gondwana und Laurussia, die sich im Karbon zum Urkontinent Pangaea vereinigten (→ Variszische Orogenese). Auf der gesamten Insel, einschließlich des Schutzgebietes Pointe des Chats, treten Gesteine zu Tage, die vor über 300 Millionen Jahren tief in der Erdkruste durch Metamorphose entstanden sind und in anderen Teilen Europas unterhalb mächtiger Deckschichten lagern. Es handelt sich dabei vor allem um Glimmer- und Chloritschiefer sowie Amphibolit und Blauschiefer.
GeschichteBearbeiten
Auf der Insel sind noch Galeriegräber (Allées couvertes), Dolmen und Menhire erhalten. Die Dolmen in V-Form und die Galeriegräber datieren ins 4. Jahrtausend v. Chr.
- Allée couverte de Kerloret
- Allée couverte von Kerrohet
- Allée couverte du Storang
- Dolmen Men Kam und Men Yann
- Dolmen von Port-Mélite
- Dolmen Butten er Harh
- Dolmen du Gripp
- Dolmen Mené Guioré
- Dolmen von Vagouar-Huen
- Menhir Kerloret
- Menhir Men Hoal Menhir
- Menhir de Clavezic
- Menhir de Fort Grognon
- Menhir de Quelhuit
- Mez Kergatouarn (liegender Menhir)
Auf der Insel wurde auch ein wikingerzeitliches Schiffsgrab ausgegraben. Neben den unvollständigen Resten einer erwachsenen Frau enthielt es Hunde- und Vogelknochen und zahlreiche Grabbeigaben.[1] Ähnliche Fundzusammenhänge wurden auch in Ballateare und Balladoole auf der Isle of Man gemacht.
Ab 1944 unterhielt die deutsche Kriegsmarine auf der Insel ein Marinelazarett.
- Sehenswürdigkeiten
Leuchtturm Phare de Pen-Men
BevölkerungsentwicklungBearbeiten
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2011 | 2019 |
Einwohner | 3525 | 3161 | 2727 | 2605 | 2472 | 2275 | 2220 | 2234 |
Quellen: Cassini und INSEE |
LiteraturBearbeiten
- Le Patrimoine des Communes du Morbihan. Flohic Editions, Band 1, Paris 1996, ISBN 2-84234-009-4, S. 353–359.
- Claude Audren, Claude Triboulet, L. Chauris, J.P. Lefort, J. Vigneresse, J. Audrain, D. Thiéblemont, J. Goyallon, P. Jégouzo, P. Guennoc, C. Augris, A. Carn: Notice explicative. Zu: Carte géologique de la France à 1/25 000. Feuille 415: Ile de Groix. Bureau de Recherches Géologiques et Minières, Orléans 1993, ISBN 2-7159-1415-6.
- Mark Redknap: Great Sites. Balladoole. In: British Archaeology. Heft 59, Juni 2001 (Memento vom 24. Februar 2014 im Internet Archive), ISSN 1357-4442, S. 24–27.
- Michael Müller-Wille: Das Schiffsgrab von der Ile de Groix: ein Exkurs zum Bootkammergrab von Haithabu. In: Ausgrabungen in Haithabu (1963–1980): Das archäologische Fundmaterial der Ausgrabung Haithabu. Band 3 (= Berichte über die Ausgrabungen in Haithabu. Bericht 12). Wachholtz, Neumünster 1978, ISBN 3-529-01912-7, S. 48–84.
WeblinksBearbeiten
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ La sépulture scandinave à barque de Locmaria. Abgerufen am 22. März 2022.