Wellhausen TG

Ehemalige Gemeinde und Dorf in Felben-Wellhausen im Kanton Thurgau, Schweiz
TG ist das Kürzel für den Kanton Thurgau in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Wellhausenf zu vermeiden.

Wellhausen [vɛlˈhauzən] (im einheimischen Dialekt: [ʋelːˈhuːʑə]) ist ein Ortsteil der politischen Gemeinde Felben-Wellhausen im Schweizer Kanton Thurgau. Bis 1983 bildete es eine eigene Ortsgemeinde innerhalb der damaligen Munizipalgemeinde Felben.

Wellhausen
Wappen von Wellhausen
Wappen von Wellhausen
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Thurgau Thurgau (TG)
Bezirk: Frauenfeldw
Politische Gemeinde: Felben-Wellhauseni2
Postleitzahl: 8552
frühere BFS-Nr.: 4562
Koordinaten: 713412 / 270344Koordinaten: 47° 34′ 26″ N, 8° 56′ 46″ O; CH1903: 713412 / 270344
Höhe: 405 m ü. M.
Fläche: 3,82 km²[1]
Einwohner: 1366 (31.12.2018)[2]
Einwohnerdichte: 358 Einw. pro km²
Im Ortskern von Wellhausen
Im Ortskern von Wellhausen

Im Ortskern von Wellhausen

Karte
Wellhausen TG (Schweiz)
Wellhausen TG (Schweiz)
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Wellhausen liegt auf einem Schwemmkegel am Fuss des Wellenbergs.[3]

Geschichte Bearbeiten

 
Schloss Wellenberg im Jahre 1740

Die ältesten Belege für den Namen des Dorfes finden sich in Urkunden von 1314 (Welhuss) und 1321 (Wellehusen). Es handelt sich hierbei um eine Zusammensetzung aus dem althochdeutschen Personennamen Wëllo und dem lokativisch gebrauchten Dativ des Wortes hūs ‚Haus‘. Als Grundform ist *(ze) wellinhūsun ‚bei den Häusern des Wëllo‘ anzusetzen. Schon 1205 ist der Name der Burg Wellenberg oberhalb des Dorfes belegt.[4]

Vom Spätmittelalter bis 1798 war Wellhausen ein Niedergericht der Herrschaft Wellenberg.[3] 1815 ging die Liegenschaft Wellenberg an Joachim Leonz Eder über, der die Zeit der Regeneration im Thurgau an der Seite Thomas Bornhausers entscheidend mitgeprägt hat.[5] 1872 wurde der Hof Wellenberg von der Ortsgemeinde Thundorf abgetrennt und der Ortsgemeinde Wellhausen zugeteilt.[6]

Kirchlich teilte Wellenberg das Schicksal von Felben.[3]

Bevölkerungsentwicklung[3]
Jahr 1850 1900 1950 1980
Einwohner 279 292 354 636

Der Wald am Wellenberg wurde bis zum Austritt Wellhausens aus der Waldgenossenschaft 1758 gemeinsam mit Mettendorf, Hüttlingen und Eschikofen genutzt. Das um 1565 erstellte und 1842 zerstörte Schützenhaus mit einem Glasscheibenzyklus von 1680 sowie das Gerichts- und Gemeindehaus aus dem 18. Jahrhundert zeugen vom früheren Wohlstand der Gemeinde. Neben Waldwirtschaft und Viehhaltung ist auch Kornbau in drei Zelgen belegt. Das Schlossgut Wellenberg gehört seit 1873 zu Wellhausen. Bis um 1960 dominierte die Landwirtschaft. Seither entstanden zahlreiche Wohnbauten.[3]

Wappen Bearbeiten

 
 
Gemeindestand vor der Fusion im Jahr 1983

Blasonierung: In Gelb mit gefugter schwarzer Burg mit offenem Tor und zwei gezinnten Türmen.[7]

Die Burg verweist auf die ehemalige Zugehörigkeit von Wellhausen zum Schloss Wellenberg, die Farben auf das Wappen der Herren von Wellenberg.[7]

Wirtschaft Bearbeiten

Grösster industrieller Arbeitgeber ist die 1972 gegründete Verzinkerei Wellhausen, die 1998 von der Galvaswiss AG übernommen wurde.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Das Schloss Wellenberg (Frauenfeld) ist in der Liste der Kulturgüter in Felben-Wellhausen aufgeführt.

Bilder Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Wellhausen TG – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Schweizerische Arealstatstik. (Memento vom 12. April 2016 im Internet Archive; PDF) Abgeschlossen auf 1. Juli 1912. Herausgegeben vom Eidg. Statistischen Bureau.
  2. Siedlungsverzeichnis. Kanton Thurgau, Ausgabe 2019. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (Excel-Tabelle; 0,2 MB), abgerufen am 10. Mai 2020.
  3. a b c d e Gregor Spuhler: Wellhausen. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
    Diese Abschnitte basieren weitgehend auf dem Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz (HLS), der gemäss den Nutzungshinweisen des HLS unter der Lizenz Creative Commons – Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) steht.
  4. Philipp Obrist, Felben-Wellhausen TG (Frauenfeld) in: Dictionnaire toponymique des communes suisses – Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen – Dizionario toponomastico dei comuni svizzeri (DTS|LSG), Centre de dialectologie, Université de Neuchâtel, Verlag Huber, Frauenfeld/Stuttgart/Wien 2005, ISBN 3-7193-1308-5 und Éditions Payot, Lausanne 2005, ISBN 2-601-03336-3, p. 348.
  5. Geschichte. Auf der Webseite der Gemeinde Felben-Wellhausen, abgerufen am 1. Januar 2020
  6. Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden. Kanton Thurgau, 1850–2000 (Excel-Tabelle; 0,1 MB),
    Wohnbevölkerung – Wohnbevölkerung der Gemeinden 1990, 2000, 2010 und 2011 (PDF; 1,3 MB) und
    Ortschaften und ihre Wohnbevölkerung. Ausgabe 2019 (Excel-Tabelle; 0,1 MB). Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau, abgerufen am 20. Juni 2022.
  7. a b Gemeindewappen. Auf der Webseite des Staatsarchivs des Kantons Thurgau, abgerufen am 8. Dezember 2019