Köhlen (Geestland)
Köhlen ist eine Ortschaft in der Stadt Geestland im niedersächsischen Landkreis Cuxhaven.
Köhlen Stadt Geestland
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Koordinaten: | 53° 32′ N, 8° 53′ O | |
Höhe: | 7 m ü. NHN | |
Fläche: | 26,72 km²[1] | |
Einwohner: | 973 (30. Jun. 2017)[2] | |
Bevölkerungsdichte: | 36 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Januar 2015 | |
Postleitzahl: | 27624 | |
Vorwahl: | 04708 | |
Lage von Köhlen in Niedersachsen | ||
Köhlen in der Stadt Geestland
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Geografie
BearbeitenLage
BearbeitenKöhlen liegt südlich von Bad Bederkesa zwischen Bremerhaven und Bremervörde am Oberlauf des Küstenflusses Geeste, der der Stadtgemeinde Geestland den Namen gab.
Ortsgliederung
Bearbeiten- Desebreck
- Köhlen-Dorf
- Stühbusch
- Vorm Moor
Nachbarorte
BearbeitenRingstedt | Lintig – Ortsteil Großenhain | |
Wehdel (Gemeinde Schiffdorf) Geestenseth (Gemeinde Schiffdorf) |
Frelsdorf (Gemeinde Beverstedt) |
Ebersdorf (Samtgemeinde Geestequelle – Landkreis Rotenburg (Wümme)) Hipstedt (Samtgemeinde Geestequelle – Landkreis Rotenburg (Wümme)) |
(Quelle:[3])
Geschichte
Bearbeiten1300 wurde das Dorf Colne in einer Schenkungsurkunde des Grafen von Woldenburg erstmals erwähnt; Köhlen feierte deshalb 2000 sein 700-jähriges Bestehen. Das Dorf wurde schon im 12. Jahrhundert als Dorfenhufen-Siedlung von adeligen Lokatoren planmäßig eingerichtet. Die 18 Höfe behielten lange ihre kreisförmige Einrichtung um einen in der Mitte gelegenen Platz.
1635 erfolgte die Einrichtung der Köhlener Schule. 1712 konnte ein Lehrer angestellt werden. Der Streit um die reformierte und lutherische Schule fand von 1748 bis 1872 statt.[4]
Die Maria-Magdalenen-Feier wird alljährlich am 22. Juli gefeiert als Lobetag zum Gedenken an ein Unwetter, das im 17. Jahrhundert während des Maria-Magdalenen Tages die Ernte in Köhlen vernichtete.[5]
Eingemeindungen
BearbeitenZum 1. Januar 2015 bildete Köhlen mit den übrigen Gemeinden der Samtgemeinde Bederkesa und der Stadt Langen die neue Stadt Geestland.[6]
Einwohnerentwicklung
Bearbeiten
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¹ jeweils zum 31. Dezember
Religion
BearbeitenKöhlen ist Teil des Kirchspieles Ringstedt, das insgesamt neun Dörfer umfasst. Die evangelischen Christen im Ort sind zum Teil lutherisch, zum Teil reformiert.
Politik
BearbeitenOrtsrat
BearbeitenDer Ortsrat von Köhlen setzt sich aus fünf Ratsmitgliedern folgender Partei zusammen:[14]
- CDU: 5 Sitze
(Stand: Kommunalwahl 11. September 2021)
Ortsbürgermeister
BearbeitenDer Ortsbürgermeister von Köhlen ist Rainer Müller (CDU). Seine Stellvertreterin ist Tina Heins (CDU).[14]
Wappen
BearbeitenDer Entwurf des Kommunalwappens von Köhlen stammt von dem Heraldiker und Wappenmaler Albert de Badrihaye, der zahlreiche Wappen im Landkreis Cuxhaven erschaffen hat.[15]
Blasonierung: „In Gold über einem schwarzen Meiler mit goldenem Buchstaben „K“ belegt, rechts und links ein grüner aufgerichteter zweiblättriger Eichenzweig mit Frucht.“[15] | |
Wappenbegründung: Der mit einem „K“ belegte Kohlenmeiler weist auf den Namen der Gemeinde hin. Die Eichenzweige erinnern an die früheren Eichenwälder. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenBaudenkmale
- Wohn- und Wirtschaftsgebäude Geestensether Straße 39 von 1684 als Zweiständer-Hallenhaus in Fachwerk mit Lehmausfachungen
- Wohn- und Wirtschaftsgebäude Dorfstraße West 27 von 1914 mit reicher Ziedeldekoration
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenVerkehr
Bis Mitte der 1990er-Jahre fuhr die Buslinie 15 der Verkehrsgesellschaft Bremerhaven AG (VGB) von Bremerhaven über Elmlohe nach Köhlen.[16] Das Fahrplanangebot beinhaltete Fahrten an allen Tagen der Woche.[17] 1997 erfolgte die Einstellung der Linie.[18]
Der Ort ist über ein Anruf-Sammel-Taxi (AST) an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden.
Persönlichkeiten
BearbeitenSöhne und Töchter des Ortes
- Martin Döscher (1935–2019), Bürgermeister von Köhlen (1972–2011), Landrat des Landkreises Cuxhaven (1991–2004), Landtagsabgeordneter (CDU) (1978–1994)
- Ina Müller (* 1965), Kabarettistin, Sängerin, Fernsehmoderatorin und Autorin von plattdeutschen Texten, seit Januar 2011 Ehrenbürgerin von Köhlen
Sagen und Legenden
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Fritz Hörmann, Ude Meyer, Christian Morisse, Eberhard Nehring, Irmgard Seghorn, Egon Stuve, Else Syassen: Flurnamensammlung Wesermünde – Die Flurnamen des Grundsteuerkatasters von 1876. Hrsg.: Kulturstiftung der Kreissparkasse Wesermünde (= Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen der Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e. V. Band 27). Männer vom Morgenstern Verlag, Bremerhaven 1995, ISBN 3-931771-27-X, S. 12 ([Digitalisat ( vom 26. Oktober 2007 im Internet Archive) ] [PDF; 431 kB]).
- Gemeinde Köhlen (Hrsg.): 700 Jahre Köhlen 1300–2000. Berichte und Bemerkenswertes aus einer langen Geschichte. Eigenverlag, Köhlen 2000 (454 S.).
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Gemeinden in Deutschland nach Fläche, Bevölkerung und Postleitzahl. (XLS; 4,8 MB) In: Website Destatis. Statistisches Bundesamt, 31. Dezember 2014, abgerufen am 28. Dezember 2019 (Siehe unter: Niedersachsen, Nr. 2000).
- ↑ a b Laut Stadt Geestland am 30. Juni 2017
- ↑ Übersichtskarte Landkreis Cuxhaven. In: cuxland-gis.landkreis-cuxhaven.de. November 2016, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 11. Dezember 2019; abgerufen am 13. März 2022.
- ↑ Gemeinde Köhlen (Hrsg.): 700 Jahre Köhlen 1300–2000. Berichte und Bemerkenswertes aus einer langen Geschichte. Eigenverlag, Köhlen 2000, S. 67–77.
- ↑ Gemeinde Köhlen (Hrsg.): 700 Jahre Köhlen 1300–2000. Berichte und Bemerkenswertes aus einer langen Geschichte. Eigenverlag, Köhlen 2000, S. 169–173.
- ↑ Gesetz über die Neubildung der Stadt Geestland, Landkreis Cuxhaven. In: Niedersächsische Staatskanzlei (Hrsg.): Niedersächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt (Nds. GVBl.). Nr. 26/2012. Hannover 8. November 2012, S. 430, S. 4 (Digitalisat ( vom 10. Juli 2018 im Internet Archive) [PDF; 454 kB; abgerufen am 3. Mai 2019]).
- ↑ Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landkreis Lehe. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: gemeindeverzeichnis.de. 14. März 2021, abgerufen am 13. März 2022.
- ↑ Michael Rademacher: Landkreis Wesermünde. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. (Siehe unter: Nr. 47).
- ↑ Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S. 192 (Digitalisat).
- ↑ Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1971 (Bevölkerungsstand: 27. Mai 1970, Gebietsstand 1. Januar 1971). W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1971, S. 105 (Digitalisat).
- ↑ Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1. Januar 1973, S. 47, Landkreis Wesermünde (Digitalisat [PDF; 21,3 MB; abgerufen am 3. Juni 2020]).
- ↑ Gemeinden in Deutschland nach Fläche und Bevölkerung. (XLSX; 895 kB) In: Website Destatis. Statistisches Bundesamt, 31. Dezember 1975, abgerufen am 11. Juni 2019 (Siehe unter: Niedersachsen, Nr. 1920).
- ↑ Gemeindeverzeichnis – Archiv – Regionale Gliederung – Jahresausgaben – Niedersachsen. (Alle politisch selbständigen Gemeinden im EXCEL-Format). In: Website Destatis. Statistisches Bundesamt, abgerufen am 28. Dezember 2019.
- ↑ a b Ortsrat Köhlen. In: Bürgerinformationssystem der Stadt Geestland. Abgerufen am 1. September 2017.
- ↑ a b Landkreis Wesermünde (Hrsg.): Wappen des Landkreises Wesermünde. Grassé Offset Verlag, Bremerhaven/Wesermünde 1973, OCLC 469321470 (201 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 23. Oktober 2021]).
- ↑ Paul Homann: Bremerhavens Streckennetze (ÖPNV) vom 26. Juni 1881 bis 27. August 2020. (PDF; 2,7 MB) In: Website BremerhavenBus. 27. August 2020, S. 61 (Lesezeichen 30. März 1995), abgerufen am 25. September 2020.
- ↑ Verkehrsgesellschaft Bremerhaven AG (Hrsg.): Fahrplan 1995. 30. März 1995.
- ↑ Fahrpläne der Verkehrsgesellschaft Bremerhaven AG (VGB) 1995 + 1997. (archive.org [PDF; 24,8 MB]).
- ↑ a b Eberhard Michael Iba, Heide Gräfing-Refinger: Hake Betken siene Duven. Das große Sagenbuch aus dem Land an Elb- und Wesermündung. Hrsg.: Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung (= Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen des Heimatbundes der Männer vom Morgenstern. Band 16). 3. Auflage. Eigenverlag, Bremerhaven 1999, ISBN 3-931771-16-4, S. 164–165.
- ↑ Friedhelm Fink: Die Römerschlacht von Köhlen-Ringstedt. In: xn--khlen-jua.de. 21. April 2006, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 29. September 2007; abgerufen am 14. März 2019.