Geestenseth

Ortschaft im niedersächsischen Landkreis Cuxhaven

Geestenseth ist eine Ortschaft in der Einheitsgemeinde Schiffdorf im niedersächsischen Landkreis Cuxhaven.

Geestenseth
Gemeinde Schiffdorf
Wappen von Geestenseth
Koordinaten: 53° 31′ N, 8° 52′ OKoordinaten: 53° 30′ 33″ N, 8° 51′ 43″ O
Höhe: 4 m ü. NHN
Fläche: 12,03 km²[1]
Einwohner: 981 (31. Dez. 2022)[2]
Bevölkerungsdichte: 82 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 27619
Vorwahl: 04749
Geestenseth (Niedersachsen)
Geestenseth (Niedersachsen)

Lage von Geestenseth in Niedersachsen

Geestenseth in der Gemeinde Schiffdorf
Geestenseth in der Gemeinde Schiffdorf

Geografie Bearbeiten

Lage Bearbeiten

Der Ort liegt an den Landesstraßen 128 und 143. Geestenseth verfügt außerdem über den Bahnhof Geestenseth an der Bahnstrecke Bremerhaven–Buxtehude.

Nachbarorte Bearbeiten

Köhlen
(Stadt Geestland)
Wehdel – Ortsteil Altluneberg

Wehdel
 
Wollingst
(Einheitsgemeinde Beverstedt)
Frelsdorf
(Einheitsgemeinde Beverstedt)

(Quelle:[3])

Geschichte Bearbeiten

Geestenseth gehörte zur ev-luth. Kirchengemeinde Altluneberg. Um 1500 waren sie noch im Kirchspiel Beverstedt eingepfarrt. Der Ort gehörte zudem um 1768 zum Bezirk des Adeligen Gerichtes Beverstedt. Während der kurzen Franzosenzeit um 1810 war Geestenseth ein Teil der Kommune Ringstedt im Kanton Beverstedt. Weitere Zugehörigkeiten bestanden von 1851 bis 1859 zum Amt Beverstedt, von 1885 bis 1932 zum Kreis Geestemünde sowie ab 1932 zum Landkreis Wesermünde (1977 aufgegangen in den Landkreis Cuxhaven). Das Dorf wurde 1840 eine Landgemeinde und 1876 eine Gemarkung. Ursprünglich war geplant, dass die Gemeinde auch nach der Gebietsreform 1974 als Mitgliedsgemeinde selbständig bleiben sollte. Dafür hätte man gemeinsam mit Wehdel, Köhlen, Frelsdorf und Wollingst eine neue Samtgemeinde bilden müssen, was aber wegen des mangelnden örtlichen Interesses nicht passierte.

Eingemeindungen Bearbeiten

Im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen vom 1. März 1974 wurde Geestenseth in die Einheitsgemeinde Schiffdorf eingegliedert.[4]

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Jahr Einwohner Quelle
1910 369 [5]
1925 430 [6]
1933 452
1939 508
1950 953 [7]
1956 830
1961 814 [8]
Jahr Einwohner Quelle
1970 977 [8]
1973 964 [1]
2007 10090 [9]
2014 964 [10]
2017 10030 [11]
2020 956 [12]
2022 981 [2]

Politik Bearbeiten

Ortsrat Bearbeiten

Der Ortsrat von Geestenseth setzt sich aus sieben Ratsmitgliedern folgender Parteien zusammen:[13]

(Stand: Kommunalwahl 12. September 2021)

Ortsbürgermeister Bearbeiten

Der Ortsbürgermeister von Geestenseth ist Oliver Härtl (CDU). Seine Stellvertreter sind Johannes Freitag (Gruppe Freie Bürger) und Jörg Rohde (Gruppe Freie Bürger).[13]

Wappen Bearbeiten

Der Entwurf des Kommunalwappens von Geestenseth stammt von dem Heraldiker und Wappenmaler Albert de Badrihaye, der zahlreiche Wappen im Landkreis Cuxhaven erschaffen hat.[14]

 
Wappen von Geestenseth
Blasonierung: „Unter silbernem, mit zwei blauen gekreuzten Schlüsseln belegtem Schildhaupt in Blau sechs goldene fächerförmig aufgestellte Kornähren.“[14]
Wappenbegründung: Die Schlüssel sind dem Wappen des Bremer Domkapitels entlehnt, dem der Erzbischof Friedrich um 1120 den Zehnten in „Gestensethe“ gestiftet hat. Die sechs Kornähren erinnern daran, dass das Dorf um 1500 aus sechs Höfen bestand.

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Theater Bearbeiten

 
Bahnhof Geestenseth

In Geestenseth hat sich auf dem ehemaligen Bahnhofsgelände das Theaterprojekt Das letzte Kleinod eingerichtet.[15] Es inszeniert seine Stücke nicht auf einer Bühne, sondern an Original-Schauplätzen, die zu den Inhalten gehören. Die Theatervorstellungen werden mit einem internationalen Ensemble in Deutschland, Europa und Übersee produziert. Hier steht auch der ozeanblaue Zug des Theaters, sofern das Ensemble nicht mit ihm zu Gastspielen auf Reisen ist.

Baudenkmale Bearbeiten

Vereine und Verbände Bearbeiten

  • Dorfjugend Geestenseth e. V.
  • DRK – Ortsverein Geestenseth
  • Freunde und Förderer der Grundschule Geestenseth e. V.
  • Gewerbe- und Verschönerungsverein Geestenseth e. V.
  • Jagdgenossenschaft Geestenseth
  • Landfrauenverein Geestenseth und Umgebung
  • Natur- und Umweltschutzverein Geestenseth e. V.
  • Norddeutsche Landschaftspflegeschule e. V.
  • Reitverein „Leichttrab“ Geestenseth und Umgebung e. V.
  • Schützenverein Geestenseth e. V.
  • Sozialverband Deutschland – Ortsgruppe Geestenseth
  • TV Geestenseth e. V.

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Öffentliche Einrichtungen Bearbeiten

Öffentliche Einrichtungen des Dorfes sind der Kindergarten, die Grundschule, die Freiwillige Feuerwehr sowie ein Jugendraum. Unterschiedliche Vereinsanlagen unterstützen zudem das rege Vereinsleben.

Verkehr Bearbeiten

Der Ort ist über ein regelmäßig verkehrendes Anruf-Sammel-Taxi (AST) an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden. Dieses AST verkehrt an allen Tagen der Woche (auch Schulferien). Der regelmäßige Zugverkehr der EVB ergänzt das Angebot.

Literatur Bearbeiten

  • Fritz Hörmann, Ude Meyer, Christian Morisse, Eberhard Nehring, Irmgard Seghorn, Egon Stuve, Else Syassen: Flurnamensammlung Wesermünde – Die Flurnamen des Grundsteuerkatasters von 1876. Hrsg.: Kulturstiftung der Kreissparkasse Wesermünde (= Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen der Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e. V. Band 27). Männer vom Morgenstern Verlag, Bremerhaven 1995, ISBN 3-931771-27-X, S. 9 ([Digitalisat (Memento vom 26. Oktober 2007 im Internet Archive) ] [PDF; 431 kB]).

Weblinks Bearbeiten

Commons: Geestenseth – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1. Januar 1973, S. 47, Landkreis Wesermünde (Digitalisat [PDF; 21,3 MB; abgerufen am 5. Januar 2022]).
  2. a b Geschichte von Geestenseth. In: Website Gemeinde Schiffdorf. 31. Dezember 2022, abgerufen am 5. Januar 2023.
  3. Übersichtskarte Landkreis Cuxhaven. In: cuxland-gis.landkreis-cuxhaven.de. November 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Dezember 2019; abgerufen am 5. Januar 2022.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 249.
  5. Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landkreis Geestemünde. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: gemeindeverzeichnis.de. 14. März 2021, abgerufen am 5. Januar 2022.
  6. Michael Rademacher: Landkreis Wesermünde. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. (Siehe unter: Nr. 28).
  7. Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S. 192 (Digitalisat).
  8. a b Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1971 (Bevölkerungsstand: 27. Mai 1970, Gebietsstand 1. Januar 1971). W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1971, S. 105 (Digitalisat).
  9. Informationen für Bürger und Gäste der Gemeinde Schiffdorf. (PDF; 5,2 MB) In: total-lokal.de. 31. März 2007, S. 10, abgerufen am 11. Januar 2020.
  10. Einwohnerzahl der Ortschaft Geestenseth. In: Website Gemeinde Schiffdorf. 30. November 2014, archiviert vom Original am 1. Januar 2015; abgerufen am 20. Juli 2020.
  11. Einwohnerzahl der Ortschaft Geestenseth. In: Website Gemeinde Schiffdorf. 31. Juli 2017, archiviert vom Original am 24. August 2017; abgerufen am 20. Juli 2020.
  12. Einwohnerzahl der Ortschaft Geestenseth. In: Website Gemeinde Schiffdorf. 31. Dezember 2020, archiviert vom Original; abgerufen am 5. Januar 2023.
  13. a b Ortsrat Geestenseth. In: Website Gemeinde Schiffdorf. Abgerufen am 5. Januar 2022.
  14. a b Landkreis Wesermünde (Hrsg.): Wappen des Landkreises Wesermünde. Grassé Offset Verlag, Bremerhaven/Wesermünde 1973, OCLC 469321470 (201 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 23. Oktober 2021]).
  15. Der ozeanblaue Zug auf das-letzte-kleinod.de, abgerufen am 18. März 2023.