Gudaf Tsegay

äthiopische Mittel- und Langstreckenläuferin

Gudaf Tsegay Desta (* 23. Januar 1997) ist eine äthiopische Mittel- und Langstreckenläuferin, die sich auf den 1500-Meter-Lauf spezialisiert hat. Ihren größten Erfolg feierte sie mit dem Weltmeistertitel über 5000 Meter im Jahr 2022.

Gudaf Tsegay

Gudaf Tsegay (vorne im Bild) bei den Weltmeisterschaften 2022 in Eugene
Gudaf Tsegay (vorne) in Eugene 2022

Voller Name Gudaf Tsegay Desta
Nation Athiopien Äthiopien
Geburtstag 23. Januar 1997 (26 Jahre)
Geburtsort Äthiopien
Größe 163 cm
Gewicht 50 kg
Karriere
Disziplin 1500-Meter-Lauf
Bestleistung 3:53,09 min
Status aktiv
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften 1 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Hallenweltmeisterschaften 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
U20-Weltmeisterschaften 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Olympische Ringe Olympische Spiele
Bronze Tokio 2020 5000 m
Logo der World Athletics Weltmeisterschaften
Bronze Doha 2019 1500 m
Gold Eugene 2022 5000 m
Silber Eugene 2022 1500 m
Logo der World Athletics Hallenweltmeisterschaften
Bronze Portland 2016 1500 m
Gold Belgrad 2022 1500 m
Logo der World Athletics U20-Weltmeisterschaften
Silber Eugene 2014 1500 m
letzte Änderung: 26. August 2022

Sportliche LaufbahnBearbeiten

Erste internationale Erfahrungen sammelte Gudaf Tsegay bei den Hallenweltmeisterschaften 2014 in Sopot, bei denen sie in 4:11,83 min den vierten Platz belegte. Anschließend gewann sie bei den Juniorenweltmeisterschaften in Eugene in 4:10,83 min die Silbermedaille. Zwei Jahre später gewann sie bei den Hallenweltmeisterschaften in Portland in 4:05,71 min die Bronzemedaille hinter der Niederländerin Sifan Hassan und ihrer Landsfrau Dawit Seyaum. Im 800-Meter-Lauf qualifizierte sie sich für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro, bei denen sie mit 2:00,13 min in der ersten Runde ausschied. 2017 nahm sie über 1500 Meter an den Weltmeisterschaften in London teil und gelangte dort bis in das Halbfinale, in dem sie nach knapp 400 Metern stürzte und daraufhin mit 4:22,01 min ausschied.[1] 2019 gelangte sie beim Diamond-League Meeting in Shanghai in 4:01,25 min auf den zweiten Platz und wurde bei der Golden Gala in Rom mit 3:59,56 min auf Rang drei. Im Herbst steigerte sie sich bei den Weltmeisterschaften in Doha auf 3:54,38 min im Finale und gewann damit die Bronzemedaille hinter der Niederländerin Sifan Hassan und Faith Kipyegon aus Kenia. 2021 verbesserte sie in Liévin den Hallenweltrekord über 1500 Meter von ihrer Landsfrau Genzebe Dibaba um mehr als eine Sekunde auf 3:53,09 min.[2] Zudem stellte sie in Val-de-Reuil mit 1:57,52 min einen äthiopischen Hallenrekord im 800-Meter-Lauf auf. Im Juni siegte sie dann mit neuer Bestleistung von 3:54,01 min beim Memoriał Janusza Kusocińskiego und nahm anschließend über 5000 m an den Olympischen Sommerspielen in Tokio teil und gewann dort in 14:38,87 min die Bronzemedaille hinter der Niederländerin Sifan Hassan und Hellen Obiri aus Kenia.[3]

2022 lief sie in der Halle mit 3:54,77 min die zweitschnellste Zeit aller Zeiten über 1500 m und galt damit als Topfavoritin für die Hallenweltmeisterschaften in Belgrad, bei denen sie mit neuem Meisterschaftsrekord von 3:57,19 min überlegen einen äthiopischen dreifach Erfolg anführte.[4][5] Ende Mai wurde sie beim Prefontaine Classic in 3:54,21 min Zweite über 1500 Meter und anschließend siegte sie beim P-T-S Meeting in 14:31,91 min über 5000 Meter und wurde dann bei den Bislett Games in 14:26,69 min Zweite. Anschließend gewann sie bei den Weltmeisterschaften in Eugene mit einer Zeit von 3:54,52 min hinter Faith Kipyegon die Silbermedaille.[6] Nur wenige Tage später gelang ihr mit WM-Gold in 14:46,29 min über die 5000 Meter ihr bis dato größter Karriereerfolg.[7] Kurz darauf wurde sie beim Memoriał Kamili Skolimowskiej in 3:58,18 min Zweite über 1500 Meter.

2021 wurde Tsegay äthiopische Meisterin im 5000-Meter-Lauf.

Persönliche BestzeitenBearbeiten

  • 800 Meter: 1:59,52 min, 24. August 2019 in Paris
    • 800 Meter (Halle): 1:57,52 min, 14. Februar 2021 in Val-de-Reuil (äthiopischer Rekord)
    • 1000 Meter (Halle): 2:38,05 min, 24. Februar 2017 in Madrid
  • 1500 Meter: 3:54,01 min, 20. Juni 2021 in Chorzów
    • 1500 Meter (Halle): 3:53,09 min, 9. Februar 2021 in Liévin (Weltrekord)
  • Meile: 4:16,14 min, 22. Juli 2018 in London
    • Meile (Halle): 4:21,72 min, 17. Februar 2022 in Liévin
  • 3000 Meter: 8:25,23 min, 25. September 2020 in Doha
    • 3000 Meter (Halle): 8:22,65 min, 24. Februar 2021 in Madrid
  • 5000 Meter: 14:13,32 min, 8. Juni 2021 in Hengelo
  • 10.000 Meter: 29:39,42 min, 8. Mai 2021 in Maia

WeblinksBearbeiten

Commons: Gudaf Tsegay – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

EinzelnachweiseBearbeiten

  1. Report: Women's 1500m semi-final – IAAF World Championships London 2017. In: iaaf.org. 5. August 2017, abgerufen am 16. Juni 2019 (englisch).
  2. Tsegay breaks world indoor 1500m record in Lievin with 3:53.09. In: World Athletics. 9. Februar 2021, abgerufen am 10. Februar 2021 (englisch).
  3. Thomas Bauer (HDsports): Olympia 2021 in Tokio (Japan): Ergebnisse 5.000 Meter - Damen. 2. August 2021, abgerufen am 2. August 2021 (deutsch).
  4. Simon Turnbull: World record-holder Tsegay leads Ethiopian 1500m medal sweep in Belgrade. World Athletics, 19. März 2022, abgerufen am 21. März 2022 (englisch).
  5. Thomas Bauer (HDsports): Hallen-WM 2022: Gudaf Tsegay zelebriert äthiopische Festspiele über 1.500 Meter. 19. März 2022, abgerufen am 19. März 2022 (deutsch).
  6. Thomas Bauer (HDsports): 1.500 Meter - WM 2022 Ergebnis Damen: Favoritin Faith Kipyegon holt Gold! 19. Juli 2022, abgerufen am 19. Juli 2022 (deutsch).
  7. Jess Whittington: Tsegay triumphs to add 5000m title to 1500m silver in Oregon. World Athletics, 24. Juli 2022, abgerufen am 26. August 2022 (englisch).