Bloch (Fernsehreihe)

deutsche Fernsehserie

Bloch ist eine Fernsehfilm-Reihe des Südwestrundfunks und des Westdeutschen Rundfunks. Die 24 rund 90-minütigen Filme wurden von 2002 bis 2013 in loser Folge jeweils zur Hauptsendezeit in der Reihe FilmMittwoch im Ersten ausgestrahlt. Dieter Pfaff spielte den Psychiater und Psychotherapeuten Dr. Maximilian Bloch, der in Köln und Baden-Baden tätig ist und seinen Patienten mithilfe von Empathie, Humor, List und detektivischem Spürsinn zu helfen sucht. Dabei wird oft sein eigenes, kompliziertes Privatleben strapaziert und er schmerzhaft mit sich selbst konfrontiert.

Fernsehserie
Titel Bloch
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Genre Fernsehreihe, Psychodrama
Erscheinungsjahre 2002–2013
Länge 90 Minuten
Episoden 24 (Liste)
Erstausstrahlung 4. Sep. 2002 auf Das Erste
Besetzung

Produktion

Bearbeiten

Die Konzeption der Fernsehreihe stammte von Peter Märthesheimer und Pea Fröhlich. Dieter Pfaff entwickelte die Figur des Psychotherapeuten Bloch mit, einem früheren Berufswunsch entsprechend.[1] Einige der Folgen entstanden in Koproduktion der beiden Sender SWR und WDR, andere wurden nur von einem der Sender oder der Baden-Badener Tochterfirma des SWR Maran Film produziert.

In den Folgen 1–5, 7, 8, 11, 14, 19 und 20 wurde die Filmmusik von Irmin Schmidt komponiert und gespielt.

Jeder Folge vorangestellt ist folgender von einer Kinderstimme gesprochene Text:

„Die Seele ist in einem ganz tief drin – im Herzen, manchmal kann man sie spüren – nachts, wenn man alleine ist.
Wenn die Seele krank ist, geht man ins Krankenhaus oder zum Hautarzt, die Seele wiegt ein und ’n halben Kilo…“

Psychiatrische und psychotherapeutische Arbeit in der Reihe

Bearbeiten

Bloch beschränkt sich in der Serie auf eine psychotherapeutische Arbeitsweise. Psychiatrisches Arbeiten, etwa die Behandlung mit Psychopharmaka, wird nur am Rande thematisiert. Inhaltlich bezieht sich Bloch gelegentlich auf die Psychoanalyse als Behandlungsmethode; so legen sich Patienten z. B. teilweise auch auf eine Behandlungsliege. Bei allen (sehr weitreichenden) künstlerischen Freiheiten der Serie, bleibt im Kern jedoch tatsächlich ein Hauptanliegen der Psychoanalyse klar erkennbar, nämlich das Ringen Blochs darum, die Symptome seiner Patienten nicht nur zu erfassen und zu beseitigen, sondern diese vielmehr im Kontext des Lebens und der Biografie des Patienten zu sehen und in ihrer Bedeutung als Hilferuf der Seele zu begreifen, bzw. den dahinter liegenden unbewussten Konflikt zu verstehen; dies – ganz in psychoanalytischer Tradition – auch in Bezug auf z. B. wahnhafte Symptome.[2]

Besetzung

Bearbeiten
 
Dieter Pfaff als Dr. Maximilian Bloch
Schauspieler Rolle Bemerkungen Folgen
Dieter Pfaff Dr. Maximilian Bloch Psychiater und Psychotherapeut 1 – 24
Katharina Wackernagel Leonie Bloch Blochs Tochter aus erster Ehe 1 – 12
Eva Kryll Dr. Annegret Bloch Ärztin und zweite Ehefrau 1 – 6
Catherine Flemming Clara Born Blochs Lebensgefährtin 2
Ulrike Krumbiegel 3 – 24
Christoph Herzog Tommy Born Sohn von Clara Born 2
Jonathan Dümcke 3 – 22
Folge Erstausstrahlung Titel Buch Regie Handlungsort Episoden-Hauptdarsteller
1 04. Sep. 2002 Schwarzer Staub Peter Märthesheimer, Pea Fröhlich Ed Herzog Köln Michael Mendl
2 18. Sep. 2002 Ein begrabener Hund Peter Märthesheimer, Pea Fröhlich Peter Schulze-Rohr Köln Catherine Flemming, Christoph Herzog
3 18. Jun. 2003 Tausendschönchen Peter Märthesheimer, Pea Fröhlich Christoph Stark Baden-Baden Julia Jentsch
4 25. Jun. 2003 Silbergraue Augen Peter Märthesheimer, Pea Fröhlich Marcus O. Rosenmüller Baden-Baden Sebastian Bezzel, Rosemarie Fendel, Hanns Zischler
5 04. Feb. 2004 Ein Fleck auf der Haut Peter Märthesheimer, Pea Fröhlich Stephan Wagner Baden-Baden Laura-Charlotte Syniawa
6 21. Apr. 2004 Schwestern Peter Märthesheimer, Pea Fröhlich Edward Berger Baden-Baden, Köln Nina Hoss, Nele Mueller-Stöfen
7 09. Mär. 2005 Ein krankes Herz Peter Märthesheimer, Pea Fröhlich Michael Hammon Köln Katrin Sass
8 24. Aug. 2005 Der Freund meiner Tochter Marco Wiersch, Kilian Riedhof Kilian Riedhof Köln Devid Striesow
9 12. Jul. 2006 Die Wut Jochen Bitzer Christoph Stark Baden-Baden Janina Stopper
10 08. Nov. 2006 Der Mann im Smoking Marco Wiersch René Heisig Baden-Baden, Mainz Rudolf Kowalski
11 13. Jun. 2007 Der Kinderfreund Marco Wiersch, Kilian Riedhof Kilian Riedhof Köln Fabian Hinrichs, Eva Löbau
12 09. Jan. 2008 Die blaue Stunde Thorsten Näter Thorsten Näter Köln Dagmar Manzel, Peter Prager
13 16. Jul. 2008 Vergeben, nicht vergessen Regine Bielefeld Michael Verhoeven Baden-Baden Birge Schade, Rainer Sellien
14 07. Jan. 2009 Schattenkind Silke Zertz Christoph Stark Baden-Baden Florian Bartholomäi, Anke Sevenich, André Jung, Anna Fischer, Thomas Thieme
15 03. Jun. 2009 Bauchgefühl Marco Wiersch Franziska Meletzky Köln Maria Kwiatkowsky
16 16. Sep. 2009 Tod eines Freundes Marco Wiersch Züli Aladağ Köln Jochen Nickel, Tom Schilling, Naomi Krauss, Alice Dwyer, Kirsten Block
17 17. Mär. 2010 Verfolgt Martin Douven Jan Schütte Baden-Baden Victoria Trauttmansdorff
18 20. Okt. 2010 Die Geisel Jörg Tensing Elmar Fischer Baden-Baden, Stuttgart Claudia Michelsen, Filip Peeters
19 19. Jan. 2011 Der Heiland Marco Wiersch Franziska Meletzky Köln Matthias Habich, Catherine Bode
20 15. Jun. 2011 Inschallah Jürgen Werner Thomas Jauch Köln Aylin Tezel, Susanne Lothar, Slaheddine Ben Saad
21 20. Jun. 2012 Der Fremde Jörg Tensing Elmar Fischer Baden-Baden Vadim Glowna, Lisa Maria Potthoff
22 07. Nov. 2012[3] Heißkalte Seele Silke Zertz Michael Verhoeven Baden-Baden Katharina Schüttler, Rainer Bock, Christian Näthe
23 13. Mär. 2013[4] Das Labyrinth Jochen Greve, Johannes Rotter Dror Zahavi Köln Birgit Minichmayr, Devid Striesow
24 24. Apr. 2013[5] Die Lavendelkönigin Ingo Haeb, Martin Rosefeldt Michael Verhoeven Köln Anna Maria Mühe

Alle Filme wurden auf DVD veröffentlicht, zuletzt die Fälle 21–24 am 13. Juni 2013. Die Folge Schwarzer Staub wurde ab 16 Jahren freigegeben, die weiteren Fälle ab 12 Jahren.

Auszeichnungen

Bearbeiten
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Eric Leimann: Dieter Pfaff – Die Therapie beginnt nach dem Film. In: stimme.de, 21. August 2009 (Interview).
  2. vgl. auch: Strauß, B. (2011). In Treatment – öffentliche Bilder von Psychotherapie.
    Psychotherapeut (Springer), März 2011, Jahrgang 56, Nr. 2, S. 153–161.
  3. FilmMIttwoch im Ersten Bloch: Heißkalte Seele (Memento des Originals vom 13. November 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/nachgebloggt.de siehe Seite nachgebloggt.de
  4. Bloch: Das Labyrinth (Memento vom 17. Februar 2013 im Internet Archive) auf der Seite DasErste.de
  5. Bloch: Die Lavendelkönigin (Memento vom 23. Januar 2014 im Internet Archive)