Die 14. Etappe der Vuelta a España 2023 fand am 9. September 2023 statt und endete mit der sechsten Bergankunft der 78. Austragung. Die Strecke führte das spanische Etappenrennen zurück nach Spanien, wobei zwischen Sauveterre-de-Béarn und dem Skigebiet Larra-Belagua 156,2 Kilometer absolviert werden mussten. Mit dem Col de la Hourcère und Port de Larrau mussten zunächst zwei hohe Pyrenäen-Passe überquert werden, ehe das Ziel auf einer Höhe von 1587 Metern erreicht wurde. Nach der Zielankunft hatten die Fahrer insgesamt 2089,8 Kilometer absolviert, was 66,1 % der Gesamtdistanz der Rundfahrt entspricht.

14. Etappe der Vuelta a España 2023
Allgemeines
Etappe14. Etappe، Vuelta a España 2023
StreckentypHochgebirgsetappe Hochgebirgsetappe
Datum9. September 2023
Etappenlänge156,2 km
AustragungsländerFRA Frankreich
ESP Spanien
StartSauveterre-de-Béarn
ZielLarra-Belagua
Fahrer am Start156
Fahrer am Ziel155
Durchschnitts­geschwindigkeit36,95 km/h
Höhenmeter4.655 m
Ergebnis
1. BEL Remco Evenepoel4 h 13 min 38 s
(Soudal Quick-Step)
2. FRA Romain Bardet+ 1 min 12 s
3. BEL Lennert Van Eetvelt+ 6 min 33 s
CombativeBEL Remco Evenepoel
(Soudal Quick-Step)
Stand in der Gesamtwertung
FührenderUSA Sepp Kuss51 h 04 min 54 s
(Jumbo-Visma)
2. SLO Primož Roglič+ 1 min 37 s
3. DEN Jonas Vingegaard+ 1 min 44 s
weitere Wertungen
PunktewertungAUS Kaden Groves
(Alpecin-Deceuninck)
BergwertungBergwertungBEL Remco Evenepoel
(Soudal Quick-Step)
Weißes TrikotNachwuchswertungESP Juan Ayuso
(UAE Team Emirates)
TeamwertungTeamwertungNED Jumbo-Visma
◀13. Etappe15. Etappe▶
Dokumentation

Den Etappensieg sicherte sich der Belgier Remco Evenepoel (Soudal Quick-Step), der sich rund 90 Kilometer vor dem Ziel gemeinsam mit Romain Bardet (DSM-Firmenich) von der Ausreißergruppe absetzte und den Franzosen auf den letzten vier Kilometern des Schlussanstiegs distanzierte. Sepp Kuss (Jumbo-Visma) verteidigte das Rote Trikot.

Streckenführung Bearbeiten

Nach dem Start in Sauveterre-de-Béarn führte die Strecke über Navarrenx auf flachen Straßen nach Oloron-Sainte-Marie, ehe es leicht bergauf nach Lanne-en-Barétous ging. Nach rund 50 Kilometern begann die Auffahrt auf den Col de la Hourcère (1440 m), der auf einer Länge von 11,1 Kilometern eine durchschnittliche Steigung von 8,7 % aufwies und als Bergwertung der Categoría especial (ESP) kategorisiert worden war. Die Kuppe des Passes wurde nach 65,2 Kilometern erreicht und es folgte eine längere Abfahrt, die über Sainte-Engrâce in Richtung Westen führte. Im Anschluss begann die Straße wieder leicht zu steigen und führte in Richtung Larrau, ehe die Steigungsprozente deutlich zunehmen. Kurz vor Larrau begann der offizielle Anstieg des Port de Larrau (1579 m), der auf einer Länge von 14,9 Kilometern einen Steigungsschnitt von 8 % aufwies, obwohl die Nordauffahrt im oberen Bereich ein rund drei Kilometer langes Flachstück beinhaltete Die meiste Zeit lagen die Kilometerschnitt jenseits der 10 % Marke, wobei immer wieder Rampen von rund 15 % befahren werden mussten. Auf der Kuppe des Anstiegs der Categoría especial wurde nach 109 gefahrenen Kilometern ein Bonussprint ausgefahren, bei dem Zeitbonifikationen für das Gesamtklassement vergeben wurden. Im Anschluss folgte eine kurze Abfahrt, ehe der 3,4 Kilometer lange Puerto de Laza (1119 m) nach 123,1 Kilometern überquert wurde. Wenig später wurde bei Kilometer 130,2 der einzige Zwischensprint in Uztárroz ausgefahren.

Bei Isaba drehtr die Fahrtrichtung und führt gen Norden auf den Col de la Pierre Saint-Martin, dessen unterer Teil zum Skigebiet Larra-Belagua führte. Nach zehn flacheren Kilometern, die entlang des Río Belagua verliefen, begann die Straße erneut deutlich anzusteigen und führte für 9,5 Kilometer im Schnitt mit 6,3 % zum Zielstrich. Der Schlussanstieg wies dabei im unteren Teil die höchsten Kilometerschnitte auf, ehe er auf den letzten drei Kilometern zusehends abflachte. Im Ziel, das auf einer Höhe von 1587 Metern lag, wurde eine Bergwertung der 1. Kategorie abgenommen.[1]

Streckenübersicht
Ort Kilometer Länge (km) Höhe (m) Ø Steigung
Start Sauveterre-de-Béarn 00,0
Bergwertung (ESP Kategorie) Col de la Hourcère 65,2 11,1 1440 8,7 %
Bergwertung (ESP Kategorie) Port de Larrau 109 14,9 1579 8 %
Bonussprint
Bergwertung (3. Kategorie) Puerto de Laza 123,1 3,4 1119 6,3 %
Zwischensprint Uztárroz 130,2
Bergwertung (1. Kategorie) Larra-Belagua 156,2 9,5 1587 6,3 %
Ziel

Rennverlauf Bearbeiten

Nach dem offiziellen Start dauerte es rund 30 Kilometer, bis sich eine Ausreißergruppe mit 24 Fahrern absetzten konnte. Die Gruppe fuhr rasch einen Vorsprung von mehr als einer Minute heraus, ehe sich dahinter am Fuße des ersten Passes nach und nach 13 weitere Fahrer vom Hauptfeld lösten. Im Anstieg des Col de la Hourcère formierte sich eine neue Spitzengruppe mit 15 Fahrern in der folgende Mannschaften (sortiert nach dem bestplatzierten Fahrer in der Gesamtwertung) vertreten waren: Juan Pedro López (Lidl-Trek), Remco Evenepoel, Mattia Cattaneo (beide Soudal Quick-Step), Damiano Caruso, Kamil Gradek (beide Bahrain Victorious), Romain Bardet, Chris Hamilton (beide DSM-Firmenich), Lennard Kämna (Bora-hansgrohe), Nélson Oliveira (Movistar), Rubén Fernández (Cofidis), Michael Storer (Groupama-FDJ), Jonathan Castroviejo (Ineos Grenadiers), Sean Quinn (EF Education-EasyPost), Lennert van Eetvelt (Lotto Dstny) und Manuel José Diàz (Burgos-BH). Am Col de la Hourcère sicherte sich Remco Evenepoel vor Romain Bardet die meisten Punkte im Kampf um die Bergwertung und lag somit nur noch einen Punkt hinter Jonas Vingegaard (Jumbo-Visma), den Führenden der Sonderwertung, zurück. Im Hauptfeld hatte unterdessen das UAE Team Emirates das Tempo erhöht. Das reduzierte Fahrerfeld überquerte den ersten Pass des Tages mit einem Rückstand von rund drei Minuten.

In der Abfahrt des Col de la Hourcère setzten sich Remco Evenepoel und Romain Bardet nach ihrem Sprint um die Bergwertung von ihren Fluchtgefährten ab und fuhren eine Lücke von mehr als einer halben Minute heraus. Im anschließenden Port de Larrau bauten die beiden Spitzenreiter ihren Vorsprung weiter aus und überquerten die Passhöhe mit einem Vorsprung von rund zwei Minuten vor Michael Storer, der die Verfolgung als Solist aufgenommen hatte. Auf der Kuppe sicherte sich Remco Evenepoel die meisten Punkte und übernahm somit virtuell das Bergtrikot. Im Hauptfeld griff Juan Ayuso (UAE Team Emirates) nach der Vorarbeit seiner Mannschaftskollegen rund 55 Kilometer vor dem Ziel an, konnte sich jedoch nicht von den Jumbo-Visma-Kapitänen absetzen. Nach einer weiteren Attacke fiel das Tempo wieder ab und die Mannschaft Jumbo-Visma übernahm die Führungsarbeit. Am Puerto de Laza setzte sich Remco Evenepoel erneut durch, ehe Romian Bardet als erster über die Linie des Zwischensprints fuhr.

Im Schlussanstieg konnte Romain Bardet dem Tempo von Remco Evenepoel vier Kilometer vor dem Ziel nicht mehr folgen, der einen Tag nach seinem großen Zeitverlust seinen zweiten Etappensieg bei der 78. Austragung feierte. Hinter Romain Bardet folgten mit mehreren Minuten Abstand Lennert van Eetvelt, Jonathan Castroviejo und Michael Storer, die als einzige weitere Fahrer der ehemaligen Fluchtgruppe vor dem Roten Trikot ins Ziel kamen. In der Gruppe der Favoriten kam es zu keinen Angriffen. Einzig David de la Cruz (Astana Qazaqstan) trat fünf Kilometer vor dem Ziel an, fuhr jedoch nur eine Sekunde heraus. Alexander Wlassow führte die elf Fahrer umfassende Favoritengruppe über die Ziellinie, die schlussendlich einen Rückstand von acht Minuten und 22 Sekunden auf Remco Evenepoel aufwies.

In der Gesamtwertung kam es zu keinen nennenswerten Veränderungen. Sepp Kuss verteidigte das Rote Trikot und lag weiterhin eine Minute und 37 Sekunden vor seinem Teamkollegen Primož Roglič (beide Jumbo-Visma). Juan Ayuso führte als Gesamtvierter nach wie vor die Nachwuchswertung an. Remco Evenepoel übernahm die Führung in der Bergwertung und lag nun 24 Punkte vor Michael Storer, der Jonas Vingegaard ebenfalls übholte. Kaden Groves (Alpecin-Deceuninck) erreichte das Ziel im vorgegebenen Zeitlimit und verteidigte so die Führung in der Punktewertung. Remco Evenepoel wurde zum aktivsten Fahrer gewählt und das Team Jumbo-Visma lag weiterhin an der Spitze der Mannschaftswertung. Mit Rein Taaramäe (Intermarché-Circus-Wanty) gab ein Fahrer die Etappe auf, womit noch 155 Fahrer in der Rundfahrt verblieben.[2][3]

Ergebnis Bearbeiten

 Etappenergebnis
FahrerLandTeamZeit
1. Remco Evenepoel   BelgienSoudal Quick-Step4 h 13 min 38 s
2. Romain Bardet   FrankreichTeam DSM-Firmenich+ 1 min 12 s
3. Lennert Van Eetvelt   BelgienLotto Dstny+ 6 min 33 s
4. Jonathan Castroviejo   SpanienIneos Grenadiers+ 6 min 35 s
5. Michael Storer   AustralienGroupama-FDJ+ 7 min 24 s
6. David de la Cruz   SpanienAstana Qazaqstan Team+ 8 min 21 s
7. Alexander Wlassow   Neutrales BannerBora-Hansgrohe+ 8 min 22 s
8. Sepp Kuss    Vereinigte StaatenJumbo-Visma+ 8 min 22 s
9. Wout Poels   NiederlandeBahrain Victorious+ 8 min 22 s
10. Juan Ayuso    SpanienUAE Team Emirates+ 8 min 22 s
Quelle: ProCyclingStats

Gesamtstände Bearbeiten

 Gesamtwertung
FahrerLandTeamZeit
1. Sepp Kuss    Vereinigte StaatenJumbo-Visma51 h 04 min 54 s
2. Primož Roglič   SlowenienJumbo-Visma+ 1 min 37 s
3. Jonas Vingegaard   DänemarkJumbo-Visma+ 1 min 44 s
4. Juan Ayuso    SpanienUAE Team Emirates+ 2 min 37 s
5. Enric Mas   SpanienMovistar Team+ 3 min 06 s
6. Marc Soler   SpanienUAE Team Emirates+ 3 min 10 s
7. Mikel Landa   SpanienBahrain Victorious+ 4 min 12 s
8. Alexander Wlassow   Neutrales BannerBora-Hansgrohe+ 5 min 02 s
9. Cian Uijtdebroeks   BelgienBora-Hansgrohe+ 5 min 30 s
10. João Almeida   PortugalUAE Team Emirates+ 8 min 39 s
Quelle: ProCyclingStats


 Punktewertung
FahrerLandTeamPunkte
1. Kaden Groves    AustralienAlpecin-Deceuninck203 P.
2. Remco Evenepoel    BelgienSoudal Quick-Step116 P.
3. Marijn van den Berg   NiederlandeEF Education-EasyPost85 P.
4. Sepp Kuss    Vereinigte StaatenJumbo-Visma84 P.
5. Primož Roglič   SlowenienJumbo-Visma81 P.
6. Marc Soler   SpanienUAE Team Emirates79 P.
7. Sebastián Molano   KolumbienUAE Team Emirates78 P.
8. Andreas Kron   DänemarkLotto Dstny77 P.
9. Jonas Vingegaard   DänemarkJumbo-Visma73 P.
10. Juan Ayuso    SpanienUAE Team Emirates73 P.


 Bergwertung
FahrerLandTeamPunkte
1. Remco Evenepoel    BelgienSoudal Quick-Step63 P.
2. Michael Storer   AustralienGroupama-FDJ39 P.
3. Jonas Vingegaard   DänemarkJumbo-Visma36 P.
4. Romain Bardet   FrankreichTeam DSM-Firmenich35 P.
5. Sepp Kuss    Vereinigte StaatenJumbo-Visma27 P.
6. Jesús Herrada   SpanienCofidis22 P.
7. Eduardo Sepúlveda   ArgentinienLotto Dstny21 P.
8. Andreas Kron   DänemarkLotto Dstny20 P.
9. Primož Roglič   SlowenienJumbo-Visma18 P.
10. Juan Ayuso    SpanienUAE Team Emirates15 P.


 Nachwuchswertung
FahrerLandTeamZeit
1. Juan Ayuso    SpanienUAE Team Emirates51 h 07 min 31 s
2. Cian Uijtdebroeks   BelgienBora-Hansgrohe+ 2 min 53 s
3. João Almeida   PortugalUAE Team Emirates+ 6 min 02 s
4. Santiago Buitrago   KolumbienBahrain Victorious+ 10 min 38 s
5. Remco Evenepoel    BelgienSoudal Quick-Step+ 16 min 35 s
6. Lenny Martinez   FrankreichGroupama-FDJ+ 29 min 19 s
7. Einer Rubio   KolumbienMovistar Team+ 31 min 46 s
8. Attila Valter   UngarnJumbo-Visma+ 32 min 32 s
9. Antonio Tiberi   ItalienBahrain Victorious+ 49 min 42 s
10. Lennert Van Eetvelt   BelgienLotto Dstny+ 1 h 19 min 28 s


 Mannschaftswertung
TeamLandZeit
1. Jumbo-Visma    Niederlande152 h 42 min 43 s
2. UAE Team Emirates   Vereinigte Arabische Emirate+ 10 min 27 s
3. Bora-Hansgrohe   Deutschland+ 20 min 20 s
4. Bahrain Victorious   Bahrain+ 37 min 43 s
5. Movistar Team   Spanien+ 1 h 32 min 14 s
6. Groupama-FDJ   Frankreich+ 2 h 08 min 07 s
7. Soudal Quick-Step   Belgien+ 2 h 16 min 08 s
8. TotalEnergies   Frankreich+ 2 h 22 min 06 s
9. Astana Qazaqstan Team   Kasachstan+ 2 h 31 min 11 s
10. Ineos Grenadiers   Vereinigtes Königreich+ 2 h 36 min 49 s


Ausgeschiedene Fahrer Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Stage 14 - Sauveterre-de-Béarn > Larra-Belagua - La Vuelta 2023. Abgerufen am 24. August 2023 (englisch).
  2. Evenepoel meldet sich mit einer Monsterflucht zurück | radsport-news.com. Abgerufen am 9. September 2023.
  3. LiveStats for La Vuelta Ciclista a España 2023 Stage 14. Abgerufen am 9. September 2023.