Universität Orléans
Die Universität Orléans (französisch: Université d'Orléans) ist eine der ältesten und renommiertesten Universitäten in Frankreich.
Université d´Orléans | |
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Motto | Un campus européen pour étudier et vivre |
Gründung | 1306[1] |
Trägerschaft | staatlich |
Ort | Orléans / Frankreich |
Präsident | Ary Bruand[2] |
Studierende | 15.963 |
Mitarbeiter | 1409 |
Jahresetat | 59 M€ |
Website | www.univ-orleans.fr |
GeschichteBearbeiten
Die mittelalterliche UniversitätBearbeiten
Zusammen mit den Universitäten von Paris, Toulouse, Avignon und Montpellier zählt die Universität Orléans zu den ältesten Universitäten in Frankreich und Europa, ihre Gründung geht auf das Jahr 1230 zurück. Bereits 1235 wurde der Stadt Orléans durch Papst Gregor IX. das Recht verliehen Römisches Recht zu lehren; 1306 erfolgte die Gründung der Universität Orléans per päpstlicher Bulle durch Papst Clemens V. In den Jahren nach der Gründung studierten St. Yves und Clemens V. in Orléans Rechtswissenschaften und trugen zum guten Ruf der Universität bei. Sie profitierte vor allem davon, dass in Paris die Lehre des Römischen Rechts seit 1273 verboten war. Mehrere Professoren und viele Studenten kamen deswegen nach Orléans. Die Universitätsstadt wurde so zu einem Zentrum der Rechtswissenschaften, besonders des Zivilrechts.[3] Das "Quartier latin" von Orléans entstand in der historischen Altstadt südlich der Kathedrale. Die Professoren unterrichteten meist in ihren eigenen Wohnungen. Das aus dem 15. Jahrhundert stammende Gebäude "Salle des Thèses" mit Spitzbogengewölbe diente der Universität als Bibliothek und war gleichzeitig Prüfungssaal.[4]Jean Calvin war hier Student und lehrte auch für kurze Zeit in Orléans. Der Niedergang der Universität verstärkte sich ab 1679, als Römisches Recht auch wieder in Paris gelehrt wurde.[5] Im Jahr 1793 wurde die Universität im Zuge der französischen Revolution geschlossen.
Aktuelles ProfilBearbeiten
Im Jahr 1960 erfolgte auf dem Campus in der Satellitenstadt Quartier de la Source wiedereröffnet. Minister Pierre Sudreau bezeichnete die Universität Orléans bei der Wiederöffnung als das "französische Oxford".[6] Der Universität gelang es, ihre Reputation über die Jahrhunderte bis in die Gegenwart beizubehalten. Sie zählt daher auch heute, insbesondere im Bereich der Rechtswissenschaften, zu den wichtigsten Universitäten Frankreichs.[7] Die Universitätsleitung hat das Schloss Château de la Source nahe der Quelle des Loiret bezogen. Die Universität gliedert sich heute in vier Fakultäten (franz. facultés). An den Studienorten Bourges, Chartres, Indre (Châteauroux/Issoudun) und Orléans befinden sich vier Institute (franz. Instituts Universitaires de Technologie) und eine Polytechnische Schule (franz. École polytechnique). Präsident (=Rektor) der Universität Orléans ist Ary Bruand.
PersönlichkeitenBearbeiten
- Agrippa d'Aubigné
- Heinz Bittel
- Étienne de La Boétie
- Francis Bothwell
- Jean de La Bruyère
- Guillaume Budé
- Jean Calvin
- Pierre de Carcavi
- Clemens V.
- Pierre de Fermat
- Lydia Hartl
- Andrzej Hulanicki
- Ulrich Immenga
- Daniel Jousse
- St. Ivo of Kermartin
- Molière
- Charles Perrault
- Robert-Joseph Pothier
- Théophraste Renaudot
- Johannes Reuchlin
- Karsten Thorn
- Moshe Y. Vardi
- Karl Ferdinand Werner
WeblinksBearbeiten
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ http://www.univ-orleans.fr/universite/histoire-de-luniversite
- ↑ http://www.univ-orleans.fr/fr/univ/universite/organisation/gouvernance
- ↑ Christoph Strohm: Calvinismus und Recht. Mohr Siebeck, 2008, ISBN 978-3-16-149581-6, S. 37. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- ↑ Ville d'Orléans - Circuit découverte, ca. 2010
- ↑ laissez-vous conter Orléans, ca. 2010
- ↑ Conseil général du Loiret, 700 ans d'université à Orléans, S. 55
- ↑ La République du Centre: L'université d'Orléans bien classée. In: larep.fr. Abgerufen am 29. Dezember 2014.