Weitefeld

Gemeinde in Deutschland
(Weitergeleitet von Oberdreisbach (Weitefeld))

Weitefeld ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Daaden-Herdorf an.

Wappen Deutschlandkarte
Weitefeld
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Weitefeld hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 44′ N, 7° 56′ OKoordinaten: 50° 44′ N, 7° 56′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Altenkirchen (Westerwald)
Verbandsgemeinde: Daaden-Herdorf
Höhe: 466 m ü. NHN
Fläche: 8,49 km2
Einwohner: 2287 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 269 Einwohner je km2
Postleitzahl: 57586
Vorwahl: 02743
Kfz-Kennzeichen: AK
Gemeindeschlüssel: 07 1 32 113
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Bahnhofstraße 4
57567 Daaden
Website: www.daaden-herdorf.de
Ortsbürgermeister: Karl-Heinz Keßler (SPD)
Lage der Ortsgemeinde Weitefeld im Landkreis Altenkirchen (Westerwald)
KarteFriesenhagenHarbach (Landkreis Altenkirchen)NiederfischbachMudersbachBrachbachKirchen (Sieg)HerdorfDaadenEmmerzhausenMaudenDerschenNisterbergFriedewald (Westerwald)WeitefeldNiederdreisbachSchutzbachGrünebachAlsdorf (Westerwald)BetzdorfScheuerfeldWallmenrothWillrothKrunkelHorhausen (Westerwald)PleckhausenGüllesheimObersteinebachNiedersteinebachBürdenbachEulenberg (Westerwald)PeterslahrRott (Westerwald)BurglahrOberlahrEichen (Westerwald)Seifen (Westerwald)Seelbach (Westerwald)FlammersfeldKescheidReiferscheidBerzhausenWalterschenSchürdtOrfgenZiegenhain (Westerwald)GiershausenKatzwinkel (Sieg)Birken-HonigsessenWissen (Stadt)HövelsMittelhofNaurothElkenrothRosenheim (Landkreis Altenkirchen)KausenDickendorfMalberg (Westerwald)Steinebach/SiegFensdorfGebhardshainElben (Westerwald)SteinerothMolzhainSelbach (Sieg)Forst (bei Wissen, Sieg)BitzenEtzbachRoth (Landkreis Altenkirchen)BruchertseifenFürthenHamm (Sieg)Seelbach bei Hamm (Sieg)BreitscheidtPrachtBirkenbeulNiederirsenKircheibHirz-MaulsbachFiersbachMehren (Westerwald)RettersenErsfeldHasselbach (Westerwald)ForstmehrenKraamWerkhausenOberirsenWeyerbuschHemmelzenNeitersenBirnbachÖlsenSchöneberg (Westerwald)StürzelbachFluterschenOberwambachBerod bei HachenburgGielerothAlmersbachAltenkirchen (Westerwald)Michelbach (Westerwald)IngelbachSörthMammelzenEichelhardtIdelbergIsertHelmerothRacksenVolkerzenHilgenrothObererbach (Westerwald)BachenbergBusenhausenHeupelzenWölmersenKettenhausenHelmenzenNordrhein-WestfalenLandkreis NeuwiedWesterwaldkreisLandkreis Neuwied
Karte

Geographie Bearbeiten

Geographische Lage Bearbeiten

Weitefeld liegt auf einer Höhe von etwa 470 m ü. NHN im nördlichen Rheinland-Pfalz im Hohen Westerwald am nördlichen Rand des Neunkhausen-Weitefelder Plateaus. Im Ort entspringt der Dreisbach, der bei Niederdreisbach in die Daade, und der Elbbach, der bei Schönstein in die Sieg mündet. Nördlich von Weitefeld liegt der Klinglerskopf, nordwestlich der Steinkopf und östlich von Oberdreisbach der Galgenkopf.

Nachbargemeinden von Weitefeld sind Niederdreisbach im Norden, Daaden (mit Biersdorf) im Nordosten, Friedewald im Südosten, Langenbach bei Kirburg im Süden, Neunkhausen im Südwesten und Elkenroth im Westen.

Gemeindegliederung Bearbeiten

Die Gemeinde besteht aus den mittlerweile verwachsenen Ortsteilen Weitefeld, Oberdreisbach und den Wohnplätzen „Vor dem See“ und „Waldhaus“.[2]

Geschichte Bearbeiten

Weitefeld wurde im Jahr 848 erstmals als Witafelde (Weites Feld) urkundlich erwähnt.

Im Mittelalter zählten Weitefeld und Oberdreisbach zum Kirchspiel Daaden in der Grafschaft Sayn. Nach der Einführung der Reformation in der Grafschaft Sayn wurden die Einwohner lutherisch und später reformiert.[3] Nach der Landesteilung der Grafschaft Sayn im 17. Jahrhundert gehörten Oberdreisbach und Weitefeld zur Grafschaft Sayn-Altenkirchen. 1770 ist eine Mühle im Tal bei Weitefeld und Oberdreisbach nachgewiesen.[4] Die Grafschaft Sayn-Altenkirchen kam 1791 auf dem Erbweg zu Preußen und wurde 1803 im Reichsdeputationshauptschluss dem Fürstentum Nassau-Usingen zugesprochen, das 1806 im Herzogtum Nassau aufging. Aufgrund der auf dem Wiener Kongress (1815) getroffenen Vereinbarungen wurde das Gebiet der ehemaligen saynischen Grafschaften an das Königreich Preußen abgetreten. Unter der preußischen Verwaltung wurden beide Ortschaften der Bürgermeisterei Daaden im neu errichten Kreis Altenkirchen zugeordnet, der von 1822 an zur Rheinprovinz gehörte. 1817 hatte Weitefeld mit der Weitefelder Mühle[5] 286 und Oberdreisbach 158 Einwohner.

1707 wurde erstmals Schulunterricht in Weitefeld erwähnt. 1752 folgte das erste Schulgebäude, das 1874 durch ein neues ersetzt wurde. 1914 wurde dieses aufgrund Platzmangels bereits wieder ersetzt. Im gleichen Jahr brannten beide alten Schulgebäude ab. In den Jahren 1996/1997 wurde das bestehende Gebäude erweitert.[6]

Am 22. Juni 1922 wurde die Freiwillige Feuerwehr Weitefeld mit über 50 Mitgliedern gegründet. 1923 erhielt der Ort ein Feuerwehrhaus.[7]

Die heutige Gemeinde wurde am 7. Juni 1969 aus den Gemeinden Weitefeld (seinerzeit 1.531 Einwohner) und Oberdreisbach (498 Einwohner) neu gebildet.[8]

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl bezogen auf das heutige Gemeindegebiet; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[9]

Jahr Einwohner
1815 444
1835 669
1871 800
1905 1.092
1939 1.310
1950 1.558
1961 1.714
Jahr Einwohner
1970 2.065
1987 2.039
1997 2.350
2005 2.458
2011 2.371
2017 2.262
2022 2.287[1]
 
Einwohnerentwicklung von Weitefeld von 1815 bis 2017 nach nebenstehender Tabelle

Politik Bearbeiten

Gemeinderat Bearbeiten

Der Gemeinderat in Weitefeld besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:

Wahl SPD CDU FWG WfW Gesamt
2019[10] 7 4 5 16 Sitze
2014[11] 6 3 7 16 Sitze
2009 7 4 5 16 Sitze
2004 6 5 5 16 Sitze
  • FWG = Freien Wählergruppe der Gemeinde Weitefeld e. V.
  • WfW = Wir für Weitefeld e. V.

Bürgermeister Bearbeiten

Ortsbürgermeister von Weitefeld ist Karl-Heinz Keßler (SPD). Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 83,52 % in seinem Amt bestätigt.[12]

Wappen Bearbeiten

 
Wappen von Weitefeld
Wappenbegründung: Seit 1982 führt die Ortsgemeinde ein Wappen, das drei Symbole enthält, die geschichtlichen Bezug aufweisen. Der doppelschweifige, herschauende Sayner Löwe weist auf die ehemalige Landesherrschaft der Grafen von Sayn hin, zu der ein großer Teil des Landkreises Altenkirchen und damit auch Weitefeld gehört hat. Das durch Nesselblätter gebildete Kreuz ist aus dem Wappen der Herren vor Greifenstein abgeleitet, es findet sich auch als „Greifensteiner Kreuz“ im früheren Schöffen- und Gerichtssiegel von Daaden und im heutigen Wappen der Verbandsgemeinde Daaden. Diese Fische symbolisieren drei fischreiche Seen, die der Abtei Marienstatt gehört haben und heute nicht mehr existieren. An sie erinnern heute nur noch entsprechende Flurbezeichnungen.

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Verkehr Bearbeiten

Der Bahnhöfe Weitefeld und Oberdreisbach lagen an der Bahnstrecke Scheuerfeld–Emmerzhausen.

Bildung Bearbeiten

  • Grundschule Weitefeld. Schulträger ist die Ortsgemeinde Weitefeld.

Ehrenbürger Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Günther Langenbach: Elfhundertfünfzig Jahre Weitefeld. In: Heimat-Jahrbuch des Kreises Altenkirchen 41. 1998, S. 93–97.
  • Peter Lücker: Festschrift zur 1100-Jahrfeier des Westerwalddorfes Weitefeld. Weitefeld 1948.
  • Ortsgemeinde Weitefeld (Hrsg.): Festschrift zur 1150-Jahr-Feier der Gemeinde Weitefeld. Weitefeld 1998.
  • Horst Walter Overkott: Die Lehrer an der Volksschule Oberdreisbach von 1776 bis 1949. In: Daadetaler Geschichtsbriefe 1. 2010, S. 25–28.
  • Alfred Schneider: Vor 50 Jahren: Kriegsende in Weitefeld. In: Heimat-Jahrbuch des Kreises Altenkirchen 39. 1996, S. 147–148.
  • Daniel Schneider: Das Mühlengewerbe in der Grafschaft Sayn-Altenkirchen. In: Heimat-Jahrbuch des Kreises Altenkirchen 59. 2016, S. 219–237.
  • Daniel Schneider: Die Entwicklung der Konfessionen in der Grafschaft Sayn im Grundriss. In: Heimat-Jahrbuch des Kreises Altenkirchen 58. 2015, S. 74–80.

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Weitefeld – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 10 (PDF; 3,3 MB).
  3. Daniel Schneider: Die Entwicklung der Konfessionen in der Grafschaft Sayn im Grundriss. S. 74–80.
  4. Daniel Schneider: Das Mühlengewerbe in der Grafschaft Sayn-Altenkirchen. S. 231.
  5. Zur geschichtlichen Entwicklung der Mühlen in der Grafschaft Sayn vgl. Daniel Schneider: Das Mühlengewerbe in der Grafschaft Sayn-Altenkirchen, S. 219–239.
  6. Grundschule Weitefeld (Memento vom 1. August 2012 im Webarchiv archive.today)
  7. Chronik der FF Weitefeld (Memento vom 17. November 2014 im Internet Archive)
  8. Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 200 (PDF; 2,6 MB).  Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
  9. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 5. September 2022.
  10. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2019 Weitefeld. Abgerufen am 12. November 2019.
  11. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  12. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 12. November 2019 (siehe Daaden-Herdorf, Verbandsgemeinde, letzte Ergebniszeile).