Alpiner Skiweltcup in Sölden

Alpiner Skiweltcup
Rettenbachferner / Sölden

Riesenslalom der Herren im Oktober 2008
Ort: Sölden, Osterreich Österreich
Gletscher: Rettenbachferner
Riesenslalom
Start: 3048 m ü. A.
Ziel: 2680 m ü. A.
Höhenunterschied: 368 Meter
Streckenlänge: 1170 Meter
Maximalgefälle: 61 %
Minimalgefälle: 17 %
Durchschnittsgefälle: 35,6 %

Rennen des Alpinen Skiweltcups wurden am Rettenbachferner in Sölden erstmals zu Beginn der Saison 1993/94 veranstaltet. Ab der Saison 1996/97 fanden diese Riesenslaloms für Damen und Herren im Zweijahresrhythmus statt, seit der Saison 2000/01 bilden sie Ende Oktober jährlich den Auftakt zum Weltcupwinter. Der Start liegt auf 3048 Meter und das Ziel auf 2680 Meter Höhe. Die Strecke weist bei einem Höhenunterschied von 368 Metern eine Länge von 1170 Metern auf. Im Jahr 2002 gab es in Sölden eine Premiere im Alpinen Skiweltcup: Durch die Norwegerin Andrine Flemmen, die Österreicherin Nicole Hosp und die Slowenin Tina Maze gab es erstmals drei zeitgleiche Siegerinnen in einem Weltcuprennen. 2006 mussten die Söldener Weltcuprennen erstmals wegen zu warmen Wetters abgesagt werden. 2023 riefen die Organisatoren das „30 Jahr-Jubiläum“ aus. Während dieses Zeitraumes hätten 62 Damen- und Herrenbewerbe ausgetragen werden können, faktisch waren es 47, sieben mussten abgesagt oder abgebrochen werden. Die Rekordsieger beim Weltcupauftakt auf dem Rettenbachferner sind Tina Maze und Lara Gut-Behrami bei den Damen mit jeweils drei sowie Ted Ligety (USA) bei den Herren mit vier Siegen.

Umwelt Bearbeiten

Die Rennen am Rettenbachferner werden ob ihres frühen Termines ab Mitte/Ende der 2010er-Jahre zunehmend stärker kritisiert. Während die Veranstalter sich ob der Werbewirksamkeit bewusst für einen besonders frühen Termin Mitte/Ende Oktober entschieden haben und diesen als Anreiz für das Buchen eines Winterurlaubes sehen, bemängelt die Gegenseite ein unsensibles und wenig umweltbewusstes Vorgehen bei dem jährlich anwachsenden Aufwand zur Bearbeitung des frei werdenden Gletscheruntergrundes. So wurden im Jahr 2023 umfangreiche Arbeiten mit mehr als einem Dutzend Baggern und Kompressoren sowie zahlreichen Sprengungen durchgeführt.[1] Stand Oktober 2023 haben sich 500 aktive FIS-Akteure gegen eine derartige Vorgehensweise und einen damit verbundenen Weltcupstart ausgesprochen. Eine Petition des ÖSV-Athleten und Klimaaktivisten Julian Schütter[2] in Zusammenarbeit mit Protect Our Winters (POW) hielt zum selben Zeitpunkt bereits bei über 30.000 Unterstützern.[3]

Podestplatzierungen Bearbeiten

Damen Bearbeiten

Datum 1. Platz 2. Platz 3. Platz
30.10.1993 Osterreich  Anita Wachter Frankreich  Sophie Lefranc-Duvillard Frankreich  Carole Merle
26.10.1996 Deutschland  Katja Seizinger Italien  Deborah Compagnoni Deutschland  Hilde Gerg
24.10.1998 Norwegen  Andrine Flemmen Osterreich  Alexandra Meissnitzer Italien  Deborah Compagnoni
28.10.2000 Deutschland  Martina Ertl Norwegen  Andrine Flemmen Schweden  Anja Pärson
27.10.2001 Osterreich  Michaela Dorfmeister Schweiz  Sonja Nef Frankreich  Régine Cavagnoud
26.10.2002 Norwegen  Andrine Flemmen
Osterreich  Nicole Hosp
Slowenien  Tina Maze
25.10.2003 Deutschland  Martina Ertl Schweden  Anja Pärson Spanien  María José Rienda
23.10.2004 Schweden  Anja Pärson Finnland  Tanja Poutiainen Spanien  María José Rienda
22.10.2005 Slowenien  Tina Maze Kroatien  Janica Kostelić Schweden  Anja Pärson
28.10.2006 Wegen anhaltend warmer Witterung abgesagt.[4]
27.10.2007 Italien  Denise Karbon Vereinigte Staaten  Julia Mancuso Osterreich  Kathrin Zettel
25.10.2008 Osterreich  Kathrin Zettel Finnland  Tanja Poutiainen Osterreich  Andrea Fischbacher
24.10.2009 Finnland  Tanja Poutiainen Osterreich  Kathrin Zettel Italien  Denise Karbon
23.10.2010 Deutschland  Viktoria Rebensburg Deutschland  Kathrin Hölzl Italien  Manuela Mölgg
22.10.2011 Vereinigte Staaten  Lindsey Vonn Deutschland  Viktoria Rebensburg Osterreich  Elisabeth Görgl
27.10.2012 Slowenien  Tina Maze Osterreich  Kathrin Zettel Osterreich  Stefanie Köhle
26.10.2013 Schweiz  Lara Gut Osterreich  Kathrin Zettel Deutschland  Viktoria Rebensburg
25.10.2014 Osterreich  Anna Fenninger
Vereinigte Staaten  Mikaela Shiffrin
Osterreich  Eva-Maria Brem
24.10.2015 Italien  Federica Brignone Vereinigte Staaten  Mikaela Shiffrin Liechtenstein  Tina Weirather
22.10.2016 Schweiz  Lara Gut Vereinigte Staaten  Mikaela Shiffrin Italien  Marta Bassino
28.10.2017 Deutschland  Viktoria Rebensburg Frankreich  Tessa Worley Italien  Manuela Mölgg
27.10.2018 Frankreich  Tessa Worley Italien  Federica Brignone Vereinigte Staaten  Mikaela Shiffrin
26.10.2019 Neuseeland  Alice Robinson Vereinigte Staaten  Mikaela Shiffrin Frankreich  Tessa Worley
17.10.2020 Italien  Marta Bassino Italien  Federica Brignone Slowakei  Petra Vlhová
23.10.2021 Vereinigte Staaten  Mikaela Shiffrin Schweiz  Lara Gut-Behrami Slowakei  Petra Vlhová
22.10.2022 Aufgrund schlechten Wetters abgesagt.
28.10.2023 Schweiz  Lara Gut-Behrami Italien  Federica Brignone Slowakei  Petra Vlhová

Siegerinnenliste 1993–2023 Bearbeiten

Name Siegerin Zweite Dritte
1 Schweiz  Lara Gut-Behrami 3 1 0
2 Slowenien  Tina Maze 3 0 0
3 Vereinigte Staaten  Mikaela Shiffrin 2 3 1
4 Deutschland  Viktoria Rebensburg 2 1 1
5 Norwegen  Andrine Flemmen 2 1 0
6 Deutschland  Martina Ertl 2 0 0
7 Osterreich  Kathrin Zettel 1 3 1
8 Italien  Federica Brignone 1 3 0
9 Finnland  Tanja Poutiainen 1 2 0
10 Schweden  Anja Pärson 1 1 2
11 Frankreich  Tessa Worley 1 1 1
12 Italien  Marta Bassino 1 0 1
12 Italien  Denise Karbon 1 0 1
14 Osterreich  Anita Wachter 1 0 0
14 Deutschland  Katja Seizinger 1 0 0
14 Osterreich  Michaela Dorfmeister 1 0 0
14 Osterreich  Nicole Hosp 1 0 0
14 Neuseeland  Alice Robinson 1 0 0
14 Vereinigte Staaten  Lindsey Vonn 1 0 0
14 Osterreich  Anna Fenninger 1 0 0

Herren Bearbeiten

Datum 1. Platz 2. Platz 3. Platz
30.10.1993 Frankreich  Franck Piccard Schweden  Fredrik Nyberg Norwegen  Kjetil André Aamodt
27.10.1996 Schweiz  Steve Locher Schweiz  Michael von Grünigen Norwegen  Kjetil André Aamodt
25.10.1998 Osterreich  Hermann Maier Osterreich  Stephan Eberharter Osterreich  Heinz Schilchegger
29.10.2000 Osterreich  Hermann Maier Osterreich  Stephan Eberharter Schweden  Fredrik Nyberg
28.10.2001 Frankreich  Frédéric Covili Osterreich  Stephan Eberharter Schweiz  Michael von Grünigen
27.10.2002 Osterreich  Stephan Eberharter Frankreich  Frédéric Covili Schweiz  Michael von Grünigen
26.10.2003 Vereinigte Staaten  Bode Miller Frankreich  Frédéric Covili Frankreich  Joël Chenal
24.10.2004 Vereinigte Staaten  Bode Miller Italien  Massimiliano Blardone Finnland  Kalle Palander
23.10.2005 Osterreich  Hermann Maier Vereinigte Staaten  Bode Miller Osterreich  Rainer Schönfelder
29.10.2006 Wegen anhaltend warmer Witterung abgesagt.[4]
28.10.2007 Norwegen  Aksel Lund Svindal Vereinigte Staaten  Ted Ligety Finnland  Kalle Palander
26.10.2008 Schweiz  Daniel Albrecht Schweiz  Didier Cuche Vereinigte Staaten  Ted Ligety
26.10.2009 Schweiz  Didier Cuche Vereinigte Staaten  Ted Ligety Schweiz  Carlo Janka
24.10.2010 Wegen dichten Nebels vor dem 2. Durchgang abgebrochen.[5]
23.10.2011 Vereinigte Staaten  Ted Ligety Frankreich  Alexis Pinturault Osterreich  Philipp Schörghofer
28.10.2012 Vereinigte Staaten  Ted Ligety Italien  Manfred Mölgg Osterreich  Marcel Hirscher
27.10.2013 Vereinigte Staaten  Ted Ligety Frankreich  Alexis Pinturault Osterreich  Marcel Hirscher
26.10.2014 Osterreich  Marcel Hirscher Deutschland  Fritz Dopfer Frankreich  Alexis Pinturault
25.10.2015 Vereinigte Staaten  Ted Ligety Frankreich  Thomas Fanara Osterreich  Marcel Hirscher
23.10.2016 Frankreich  Alexis Pinturault Osterreich  Marcel Hirscher Deutschland  Felix Neureuther
29.10.2017 Wegen starken Windes abgesagt und ersatzlos gestrichen.
28.10.2018 Absage wegen großer Neuschneemengen und starken Windes.[6]
27.10.2019 Frankreich  Alexis Pinturault Frankreich  Mathieu Faivre Slowenien  Žan Kranjec
18.10.2020 Norwegen  Lucas Braathen Schweiz  Marco Odermatt Schweiz  Gino Caviezel
24.10.2021 Schweiz  Marco Odermatt Osterreich  Roland Leitinger Slowenien  Žan Kranjec
23.10.2022 Schweiz  Marco Odermatt Slowenien  Žan Kranjec Norwegen  Henrik Kristoffersen
29.10.2023 Wegen starken Windes während des ersten Laufes abgebrochen.

Siegerliste 1993–2022 Bearbeiten

Name Sieger Zweiter Dritter
1 Vereinigte Staaten  Ted Ligety 4 2 1
2 Osterreich  Hermann Maier 3 0 0
3 Frankreich  Alexis Pinturault 2 2 1
4 Vereinigte Staaten  Bode Miller 2 1 0
4 Schweiz  Marco Odermatt 2 1 0
6 Osterreich  Stephan Eberharter 1 3 0
7 Frankreich  Frédéric Covili 1 2 0
8 Osterreich  Marcel Hirscher 1 1 3
9 Schweiz  Didier Cuche 1 1 0
10 Frankreich  Franck Piccard 1 0 0
10 Schweiz  Steve Locher 1 0 0
10 Norwegen  Aksel Lund Svindal 1 0 0
10 Schweiz  Daniel Albrecht 1 0 0
10 Norwegen  Lucas Braathen 1 0 0

Weblinks Bearbeiten

Commons: Alpiner Skiweltcup in Sölden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Bagger frisst sich durch Weltcuppiste Sölden. In: Krone.at. 19. September 2023, abgerufen am 26. Oktober 2023.
  2. Julian Schütter: Mein Take zu Sölden. Abgerufen am 26. Oktober 2023.
  3. FIS: commit to climate action now! In: change.org. Abgerufen am 26. Oktober 2023 (englisch).
  4. a b Ski-Weltcup-Auftakt in Sölden abgesagt. krone.at, 25. Oktober 2006, abgerufen am 26. Dezember 2012.
  5. Verpatzter Weltcup-Auftakt: RTL in Sölden abgebrochen. diepresse.com, 24. Oktober 2010, abgerufen am 26. Dezember 2012.
  6. Absage: Erneut kein Herren-RTL in Sölden. derStandard.at, 28. Oktober 2018, abgerufen am 28. Oktober 2018.

Koordinaten: 46° 56′ 35″ N, 10° 55′ 47″ O