Strohn
Strohn ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Vulkaneifel in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Daun an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 7′ N, 6° 55′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Vulkaneifel | |
Verbandsgemeinde: | Daun | |
Höhe: | 390 m ü. NHN | |
Fläche: | 8,6 km2 | |
Einwohner: | 510 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 59 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54558 | |
Vorwahl: | 06573 | |
Kfz-Kennzeichen: | DAU | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 33 070 | |
Gemeindegliederung: | 8 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Leopoldstraße 29 54550 Daun | |
Website: | www.strohn.de | |
Ortsbürgermeister: | Heinz Martin | |
Lage der Ortsgemeinde Strohn im Landkreis Vulkaneifel | ||
Geographie
BearbeitenLage
BearbeitenStrohn liegt in der Vulkaneifel, südlich von Gillenfeld und des Pulvermaars, der Alfbach fließt durch Strohn.
Ortsteile
BearbeitenZur Gemeinde Strohn gehören die Weiler und Wohnplätze Altheck, Buchholz, Dornheck, Herrenbüsch, Sprink, Tannenhof und Trautzberg.[2]
Vulkanismus
BearbeitenDie Umgebung des Ortes ist durch den Vulkanismus der Eifel geprägt. Das Strohner Märchen, ein kleines Maar steht kurz vor der endgültigen Verlandung. Es entstand vor ca. 8100 Jahren bei einem seitlichen Ausbruch des Römerbergs, eines Schlackenvulkans. Zusammen mit dem Pulvermaar und dem Römerberg bildet es das Naturschutzgebiet Pulvermaar mit Römerberg und Strohner Märchen (1984 unter Schutz gestellt). Seit 2014 ist das Trautzberger Maar wieder mit Wasser gefüllt, nachdem es in den 1950er Jahren zur landwirtschaftlichen Nutzung trockengelegt worden war.
Im Ort liegt eine Lavabombe, eine durch vulkanische Aktivität geformte Basaltkugel. Sie hat einen Durchmesser von etwa fünf Metern und ein Gewicht von über 120 Tonnen. Sie entstand nicht aus einem einmaligen Auswurf, sondern durch mehrmaliges Hochschleudern aus dem Krater und wieder Hineinrutschen, wobei sie Lava und Schlackenteile aufnahm, bis sie im Kraterrand steckenblieb und endgültig abkühlte. Sie löste sich 1969 bei Steinbruch-Sprengungen aus dem Vulkankegel und wurde im Winter 1980/81 mittels einer Eisenplatte und einer Planierraupe über die feste Schneedecke in den Ortskern befördert.
Geschichte
BearbeitenStrohn ist ein sehr alter Ort. Im Jahre 1193 wird der Ort unter dem Namen „Struna“ erstmals urkundlich erwähnt, als Kaiser Heinrich VI. dem Abt Absalon von Springiersbach den Besitz von Äckern und Wiesen in Strohn bestätigt. In Strohn wurde Hochgericht gehalten.
Politik
BearbeitenBürgermeister
BearbeitenHeinz Martin wurde im April 2016 Ortsbürgermeister von Strohn, nachdem er zuvor die Amtsgeschäfte bereits als Erster Beigeordneter ausgeübt hatte.[3] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 74,74 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[4]
Für die Ortsbürgermeisterwahl 2024 gab es keine Bewerbungen. Die Wahl erfolgt durch den Rat.
Martins Vorgänger waren von November 2014 bis zu seinem Rücktritt im Februar 2015 Helmut Schäfer, und zuvor bis Mitte 2014 Alois Pohlen, der das Amt 35 Jahre ausgeübt hatte.[5]
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „Schild, durch eingeschobene silberne Spitze gespalten, darin eine rote Waage, vorne in Grün ein rotgezungter abgeschnittener goldener Löwenkopf, hinten in Grün ein silberner Mühlstein mit drei goldenen Ähren belegt.“ | |
Wappenbegründung: Der Löwe war Abzeichen der Äbte des Klosters Springiersbach, Die Waage deutet auf den Gerichtsort. Mühlstein und Ähre weisen auf die Bedeutung von Landwirtschaft und Strohner Mühlen hin, von denen auch heute noch eine existiert. |
Gemeindepartnerschaft
BearbeitenMit der irischen Gemeinde Bunmahon pflegt Strohn seit Jahren eine Partnerschaft.
Tourismus
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St. Johannes Baptist
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Innenraum
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Hochaltar
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Blick zur Empore
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Lavabombe
Das Erlebnismuseum Vulkanhaus hat überörtliche Bedeutung. Es sind sieben ausgeschilderte Wanderwege mit einer Gesamtlänge von 60 km vorhanden. Ebenso gibt es viele ausgewiesene Nordic-Walking-Strecken rund um Strohn. Als Ergänzung zum Vulkanhaus in Strohn ist Ende September 2007 der neue Vulkanerlebnispfad, mit einem Rundgang von ca. 4,5 km, in einem landschaftlich reizvollen Tal, der „Strohner Schweiz“ fertiggestellt worden.
Mit Strohn verbunden
Bearbeiten- Bernwarda Rodenkirch (1883–1979), Ordensgeistliche, gebürtig aus Strohn
- Joachim Rodenkirch (* 1964), Bürgermeister von Wittlich, aufgewachsen in Strohn
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
Bearbeiten- Zur Ortsgemeinde Strohn gibt es Einträge in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- Vulkanhaus Strohn mit Lavabombe
- Literatur über Strohn in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 106 (PDF; 3,3 MB).
- ↑ Stephan Sartoris: Neues Amt, bekannte Aufgaben. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 25. April 2016, abgerufen am 28. Oktober 2020.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Daun, Verbandsgemeinde, 30. Ergebniszeile. Abgerufen am 28. Oktober 2020.
- ↑ Stephan Sartoris: Ortsbürgermeister gesucht - schon wieder. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 9. März 2015, abgerufen am 28. Oktober 2020.