Ostrogorki (russisch Острогорки, deutsch Groß Schunkern, litauisch Šunkariai) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Tschernjachowsk im Rajon Tschernjachowsk.

Siedlung
Ostrogorki
Groß Schunkern

Острогорки
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Tschernjachowsk
Gegründet 1642
Frühere Namen Köthlaucken (1642),
Groß Schunken (vor 1727),
Köthlaugken (um 1785),
Groß Schunkern (bis 1946)
Bevölkerung 37 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40141
Postleitzahl 238170
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 239 000 059
Geographische Lage
Koordinaten 54° 40′ N, 21° 42′ OKoordinaten: 54° 40′ 15″ N, 21° 42′ 17″ O
Ostrogorki (Europäisches Russland)
Ostrogorki (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Ostrogorki (Oblast Kaliningrad)
Ostrogorki (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage Bearbeiten

Ostrogorki liegt acht Kilometer nordwestlich des Rajonzentrums Tschernjachowsk (Insterburg) an der Kommunalstraße 27K-175 von Majowka (Georgenburg) an der Regionalstraße 27A-009 (ex A197) über Gremjatschje (Groß Berschkallen/Birken) und Wyssokoje (Popelken/Markthausen) zur Föderalstraße A216 führt. Die nächste Bahnstation ist Tschernjachowsk. Bis 1945 bestand Anschluss über Georgenburg (Majowka) an die Insterburger Kleinbahnen mit der Bahnstrecke Insterburg-Groß Skaisgirren (1938–1946: Kreuzingen, heute russisch: Bolschakowo).

Geschichte Bearbeiten

Das damals Köthlaucken, später dann Groß Schunkern genannte Dorf[2] erfuhr seine Gründung im Jahre 1642. Zwischen 1874 und 1945 war der Ort in den Amtsbezirk Alischken (1938–1946: Walddorf, russisch: Karpowo, nicht mehr existent) eingegliedert[3], der zum Kreis Insterburg im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte.

In Folge des Zweiten Weltkrieges kam Groß Schunkern 1945 mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. 1947 erhielt der Ort die russische Bezeichnung „Ostrogorki“ und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Gremjatschski selski Sowet im Rajon Tschernjachowsk zugeordnet.[4] Seit 1954 gehörte Ostrogorki zum Majowski selski Sowet. 1997 kam der Ort zum Dorfbezirk Kamenski selski okrug. Von 2008 bis 2015 gehörte Ostrogorki zur Landgemeinde Kamenskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Tschernjachowsk.

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Jahr Einwohner[5]
1910 235
1933 230
1939 226
2002 60
2010 52

Kirche Bearbeiten

Mit seiner überwiegend evangelischen Bevölkerung war Groß Schunkern bis 1945 in das Kirchspiel der Kirche Berschkallen (1938–1946: Birken, heute russisch: Gremjatschje) eingepfarrt. Es gehörte zum Kirchenkreis Insterburg (Tschernjachowsk) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Ostrogorki im Einzugsbereich der evangelisch-lutherischen Pfarrgemeinde in Tschernjachowsk (Insterburg), die zur Propstei Kaliningrad[6] (Königsberg) der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland gehört.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Groß Schunkern
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Alischken/Walddorf
  4. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 июня 1947 г.«Об образовании сельских советов, городов и рабочих поселков в Калининградской области» (Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets der RSFSR vom 17. Juni 1947: Über die Bildung von Dorfsowjets, Städten und Arbeitersiedlungen in der Oblast Kaliningrad)
  5. Volkszählungsdaten
  6. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)