Okunjowo (Kaliningrad, Tschernjachowsk)

Ort in Russland

Okunjowo (russisch Окунёво, deutsch Kekorischken, 1938–1945 Auerbach, Kreis Wehlau, litauisch Kekoriškiai) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Tschernjachowsk im Rajon Tschernjachowsk.

Siedlung
Okunjowo
Kekorischken (Auerbach)

Окунёво
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Tschernjachowsk
Gegründet 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts
Frühere Namen Kekurischken (nach 1820),
Kekorischken (bis 1938),
Auerbach (1938–1946)
Bevölkerung 15 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40141
Postleitzahl 238176
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 239 000 056
Geographische Lage
Koordinaten 54° 42′ N, 21° 29′ OKoordinaten: 54° 41′ 40″ N, 21° 28′ 35″ O
Okunjowo (Kaliningrad, Tschernjachowsk) (Europäisches Russland)
Okunjowo (Kaliningrad, Tschernjachowsk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Okunjowo (Kaliningrad, Tschernjachowsk) (Oblast Kaliningrad)
Okunjowo (Kaliningrad, Tschernjachowsk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage Bearbeiten

Okunjowo liegt am Ostufer des Baches Auer (russisch: Torfjanka) etwa 23 Kilometer nordwestlich der Rajonstadt Tschernjachowsk (Insterburg). Durch den Ort führt die Kommunalstraße 27K-226 von Krasnooktjabrskoje (Groß Ponnau) nach Dalneje (Groß Schirrau) an der Föderalstraße A216 (einstige deutsche Reichsstraße 138, jetzt auch Europastraße 77) führt. Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Geschichte Bearbeiten

Die Gründung von Kekorischken lag in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts.[2] 1874 wurde der Ort in den Amtsbezirk Plibischken (heute russisch: Gluschkowo) eingegliedert.[3] Er gehörte zum Kreis Wehlau im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. 1938 wurde der Ort aus politisch-ideologischen Gründen in „Auerbach (Kreis Wehlau)“ umbenannt.

In Kriegsfolge kam der Ort 1945 mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. 1947 erhielt er die russische Bezeichnung „Okunjowo“ und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Kamenski selski Sowet im Rajon Tschernjachowsk zugeordnet.[4] Von 2008 bis 2015 gehörte Okunjowo zur Landgemeinde Kamenskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Tschernjachowsk.

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Jahr Einwohner[5]
1910 183
1933 165
1939 157
2002 17
2010 22

Kirche Bearbeiten

Mit seinen meistenteils evangelischen Einwohnern war Kekorischken resp. Auerbach bis 1945 in das Kirchspiel der Kirche Plibischken (heute russisch: Gluschkowo) eingepfarrt und gehörte somit zum Kirchenkreis Wehlau (Snamensk) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Okunjowo im Einzugsbereich der nach 1990 neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde Talpaki (Taplacken), einer Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) in der Propstei Kaliningrad[6] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Auerbach (Kreis Wehlau)
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Plibischken
  4. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  5. Volkszählungsdaten
  6. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)