Tōkyū Kurogane Kōgyō

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Tōkyū Kurogane Kōgyō K.K. (jap. 東急くろがね工業株式会社), zuvor Nihon Jidōsha K.K. (日本自動車株式会社, auch Nippon Jidōsha), Nihon Nainenki Seizō K.K. (日本内燃機製造株式会社, engl. Nippon Internal Combustion Engine Company Ltd.) und Nihon Jidōsha Kōgyō K.K. (日本自動車工業株式会社, engl. Nippon Motor Industry), war ein Hersteller von Kraftfahrzeugen aus Japan.[1][2]

Nihon Jidōsha (1928–1936)
Nihon Nainenki Seizō (1936–1957)
Nihon Jidōsha Kōgyō (1957–1959)
Tōkyū Kurogane Kōgyō (1959–1962)
Rechtsform Kabushiki-gaisha (Aktiengesellschaft)
Gründung 1928
Auflösung 1962
Sitz Tokio, Japan
Branche Automobilindustrie
Kurogane 95
Kurogane 95
Kurogane Baby

Unternehmensgeschichte Bearbeiten

Das Unternehmen Nippon Jidōsha aus Ōmori begann 1928 mit der Produktion von Kraftfahrzeugen.[3] Der Markenname lautete zunächst New Era.[3] 1936 erfolgte die Umfirmierung in Nihon Nainenki Seizō K.K.[3] Ab 1937 lautete der Markenname Kurogane (くろがね).[3] Allerdings wurden bereits 1935 und 1936 Prototypen so genannt.[4] Weitere Werke befanden sich zu der Zeit in Amagasaki, Kamata, Kawasaki und Samukawa.[3]

Nach dem Krieg wurde das Werk Kamata zeitweise an Toyota vermietet.[5] 1957 wurde Ōta Jidōsha Kōgyō übernommen und die Firmierung in Nihon Jidōsha Kōgyō K.K. geändert.[3] Andere Quellen nennen für die Zeit von 1935 bis 1959 nur eine Firmierung, entweder Nippon Nainenki Seizo[2] oder Nippon Jidōsha[1]. 1959 erfolgte die letzte Umfirmierung in Tōkyū Kurogane Kōgyō[2][6] bzw. fälschlich auch Tokyo Kurogane Kogyo[1][3].

1962 endete die Produktion.[1][2]

Fahrzeuge Bearbeiten

Personenkraftwagen Bearbeiten

Ab den späten 1920er-Jahren entstanden mehrere Typen von Personenkraftwagen. Deren Entwicklung orientierte sich teilweise an Modellen der Nordamerikanischen Automobilindustrie. Für die Entwicklung der leichteren Fahrzeuge nahm man sich europäische Modelle wie beispielsweise von DKW zur Orientierung.[4]

Nutzfahrzeuge Bearbeiten

Zunächst entstanden dreirädrige Nutzfahrzeuge mit einzelnem Vorderrad. Ab 1949 fertigte das Unternehmen überwiegend Nutzfahrzeuge mit drei und vier Rädern. Darunter war das Modell Baby mit einem luftgekühlten Zweizylinder-Viertaktmotor mit 356 cm³ Hubraum und 18 PS Leistung im Heck.[2]

Militärfahrzeuge Bearbeiten

Für das japanische Militär entstanden etliche Fahrzeuge,[7] darunter auch ein motorisiertes Lastendreirad, das als Modell „Motor-Tricycle-Kurrogane“ bekannt ist und konstruktive Ähnlichkeiten mit dem italienischen Moto Guzzi TriAlce hat.[8]

Um 1933 sah das japanische Militär Bedarf für allradgetriebene Geländewagen, wie den Mitsubishi PX-33, der allerdings nicht eingeführt wurde. Stattdessen kam 1937 von Kurogane der Typ 95 Aufklärungswagen zum Militär. Vorausgegangen war 1935 ein Prototyp als zweitürige Limousine als Type 95 Model 1 und 1936 ein Roadster als Type 95 Model 2. Dieser Kleinwagen mit Allradantrieb war für das Militär konzipiert worden. Es gab auch Varianten als Pickup.[9] Anfangs bot er zwei Sitze, später drei Sitze. Hiervon entstanden etwa 3.000 Fahrzeuge[1] oder insgesamt rund 4.800 Fahrzeuge.[2]

Literatur Bearbeiten

  • Harald H. Linz, Halwart Schrader: Die Internationale Automobil-Enzyklopädie. United Soft Media Verlag, München 2008, ISBN 978-3-8032-9876-8, Kapitel Kurogane.
  • George Nicholas Georgano (Hrsg.): The Beaulieu Encyclopedia of the Automobile. Band 2: G–O. Fitzroy Dearborn Publishers, Chicago 2001, ISBN 1-57958-293-1, S. 839 (englisch).
  • Jeremy Risdon: Pomchi Book of Cars, Vans & Light Trucks. Volume 5. Japan 1954–1955. Pomchi Press, Yate 2021, ISBN 979-87-3159717-3, S. 52–56 (englisch).
  • Jan P. Norbye: Autos made in Japan. Konzerne · Daten · Fakten. Alle Marken und Modelle 1912–1992. Bleicher Verlag, Gerlingen 1991, ISBN 3-88350-161-1, S. 61, S. 74 und S. 89.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Tōkyū Kurogane Kōgyō – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e Harald H. Linz, Halwart Schrader: Die Internationale Automobil-Enzyklopädie. United Soft Media Verlag, München 2008, ISBN 978-3-8032-9876-8, Kapitel Kurogane.
  2. a b c d e f George Nicholas Georgano (Hrsg.): The Beaulieu Encyclopedia of the Automobile. Band 2: G–O. Fitzroy Dearborn Publishers, Chicago 2001, ISBN 1-57958-293-1, S. 839 (englisch).
  3. a b c d e f g Jan P. Norbye: Autos made in Japan. Konzerne · Daten · Fakten. Alle Marken und Modelle 1912–1992. Bleicher Verlag, Gerlingen 1991, ISBN 3-88350-161-1, S. 61, S. 74 und S. 89.
  4. a b Jeremy Risdon: Pomchi Book of Cars, Vans & Light Trucks. Volume 2. Japan 1935–1939. Pomchi Press, Yate 2017, ISBN 978-1-983476-36-5, S. 54–60 (englisch).
  5. 75 Years of TOYOTA – Part 1, Chapter 2, Section 6 – Item 6. Closure of Shibaura and Kamata Plants. In: toyota-global.com. 1. August 2016, abgerufen am 3. März 2019 (englisch).
  6. Marián Šuman-Hreblay: Automobile Manufacturers Worldwide Registry. McFarland & Company, Inc., Publishers, London 2000, ISBN 0-7864-0972-X, S. 168. (englisch)
  7. Catalog of enemy ordnance materiel. In: US-Department of War, Office of the Chief of Ordnance (Hrsg.): N-2228-E Enemy Ordnance Material, Volume I German, (8–375), Volume II Japanese (8–352), appendix: Translation of Japanese Ordnance Markings (1–77). Washington DC 1945, OCLC 464601649, S. 114.1 (Vol. II) (englisch, [Catalog of Enemy Materiel – Internet Archive ]).
  8. Catalog of enemy ordnance materiel: Motor-Tricycle-Kurrogane, Band 2, Seite 31
  9. Type 95 Mini-truck. In: Military Vehicle. Taki's Home Page, 2021, abgerufen am 27. September 2022.