Leichtathletik-Europameisterschaften 2012/Diskuswurf der Männer

Der Diskuswurf der Männer bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2012 wurde am 29. und 30. Juni 2012 im Olympiastadion der finnischen Hauptstadt Helsinki ausgetragen.

21. Leichtathletik-Europameisterschaften
Logo der 21. Leichtathletik-Europameisterschaften
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Disziplin Diskuswurf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 31 Athleten aus 22 Ländern
Austragungsort Finnland Helsinki
Wettkampfort Olympiastadion
Wettkampfphase 29. Juni (Qualifikation)
30. Juni (Finale)
Medaillengewinner
Goldmedaille Robert Harting (Deutschland GER)
Silbermedaille Gerd Kanter (Estland EST)
Bronzemedaille Rutger Smith (Niederlande NED)
Das Olympiastadion Olympiastadion Helsinki im Jahr 2005

Europameister wurde der deutsche Doppelweltmeister (2009/2011), Vizeweltmeister (2007) und Vizeeuropameister (2010) Robert Harting. Platz zwei belegte der Olympiasieger von 2008, Weltmeister von 2007, Vizeweltmeister von 2005/2011, WM-Dritte von 2009 und Vizeeuropameister von 2006 Gerd Kanter aus Estland. Bronze ging an den niederländischen WM-Dritten von 2007 Rutger Smith der tags zuvor auch die Silbermedaille im Kugelstoßen errungen hatte.

Bestehende Rekorde Bearbeiten

Weltrekord 74,08 m Deutschland Demokratische Republik 1949  Jürgen Schult Neubrandenburg DDR (heute Deutschland) 6. Juni 1986[1]
Europarekord
Meisterschaftsrekord 68,87 m Polen  Piotr Małachowski EM Barcelona, Spanien 1. August 2010

Der bestehende EM-Rekord wurde bei diesen Europameisterschaften nicht erreicht. Die größte Weite erzielte der deutsche Europameister Robert Harting im Finale mit 68,30 m, womit er 57 Zentimeter unter dem Rekord blieb. Zum Welt- und Europarekord fehlten ihm 5,78 m.

Doping Bearbeiten

Der zunächst drittplatzierte Ungar Zoltán Kővágó wurde wegen Verstoßes gegen die Dopingbestimmungen nachträglich disqualifiziert und für zwei Jahre gesperrt.[2]

Leidtragende waren vor allem drei Athleten:

Legende Bearbeiten

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

NM keine Weite (no mark)
ogV ohne gültigen Versuch
DOP wegen Dopingvergehens disqualifiziert
verzichtet
x ungültig

Qualifikation Bearbeiten

29. Juni 2012, 9:00 Uhr

31 Teilnehmer traten in zwei Gruppen zur Qualifikationsrunde an. Die Qualifikationsweite für den direkten Finaleinzug betrug 64,80 m. Neun Athleten übertrafen diese Marke (hellblau unterlegt). Das Finalfeld wurde mit den drei nächstplatzierten Sportlern auf zwölf Werfer aufgefüllt (hellgrün unterlegt). So mussten schließlich 62,35 m für die Finalteilnahme erbracht werden.

Gruppe A Bearbeiten

Platz Name Nation Resultat
(m)
1. Versuch
(m)
2. Versuch
(m)
3. Versuch
(m)
1 Robert Harting Deutschland  Deutschland 65,49 64,88 65,49
2 Gerd Kanter Estland  Estland 64,85 59,08 63,71 64,85
3 Frank Casañas Spanien  Spanien 64,50 x 62,27 64,50
4 Robert Urbanek Polen  Polen 64,07 60,72 64,07 61,18
5 Rutger Smith Niederlande  Niederlande 63,75 63,75
6 Gerhard Mayer Osterreich  Österreich 62,35 60,32 62,35 60,20
7 Apostolos Parellis Zypern Republik  Zypern 61,79 59,80 61,37 61,79
8 Martin Wierig Deutschland  Deutschland 61,34 58,08 61,34 x
9 Mykyta Nesterenko Ukraine  Ukraine 61,21 61,01 60,64 61,21
10 Leif Arrhenius Schweden  Schweden 60,49 58,99 59,02 60,49
11 Brett Morse Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 58,71 x x 58,71
12 Abdul Buhari Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 58,57 58,57 x x
13 Giovanni Faloci Italien  Italien 57,67 57,31 57,67 55,12
14 Yeóryios Trémos Griechenland  Griechenland 56,94 56,94 x x
15 Andrius Gudžius Litauen  Litauen 55,80 x 55,80 x

Gruppe B Bearbeiten

Platz Name Nation Resultat
(m)
1. Versuch
(m)
2. Versuch
(m)
3. Versuch
(m)
Anmerkung
1 Mario Pestano Spanien  Spanien 66,27 62,26 66,27
2 Erik Cadée Niederlande  Niederlande 65,09 65,09
3 Lawrence Okoye Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 64,86 60,31 64,86
4 Markus Münch Deutschland  Deutschland 62,83 61,44 60,95 62,83
5 Ercüment Olgundeniz Turkei  Türkei 62,82 62,82 x x
6 Przemysław Czajkowski Polen  Polen 62,22 61,90 62,22 60,22 eigentlich für das Finale qualifiziert
7 Märt Israel Estland  Estland 60,59 x 60,59 58,31
8 Danijel Furtula Montenegro  Montenegro 60,18 x 60,18 x
9 Mikko Kyyrö Finnland  Finnland 60,16 60,16 x
10 Gaute Myklebust Norwegen  Norwegen 59,90 58,16 59,90 58,59
11 Niklas Arrhenius Schweden  Schweden 59,02 58,26 x 59,02
12 Oskars Vaisjūns Lettland  Lettland 58,34 57,05 56,06 58,34
13 Nikolai Sedjuk Russland  Russland 57,08 55,71 x 57,08
14 Sergiu Ursu Rumänien  Rumänien 56,85 56,85 x x
NM Roland Varga Kroatien  Kroatien ogV x x x
DOP Zoltán Kővágó Ungarn  Ungarn 65,99 63,62 x 65,99 für das Finale zugelassen

In Qualifikationsgruppe B ausgeschiedene Kugelstoßer:

Finale Bearbeiten

 
Europameister Robert Harting – der dominante Diskuswerfer seit 2009

30. Juni 2012, 19:10 Uhr

Platz Name Nation Resultat
(m)
1. Versuch
(m)
2. Versuch
(m)
3. Versuch
(m)
4. Versuch
(m)
5. Versuch
(m)
6. Versuch
(m)
1 Robert Harting Deutschland  Deutschland 68,30 64,02 65,80 x 68,30 67,07
2 Gerd Kanter Estland  Estland 66,53 65,11 x 64,32 64,44 66,53 65,47
3 Rutger Smith Niederlande  Niederlande 64,02 x 61,51 61,71 63,97 x 64,02
4 Mario Pestano Spanien  Spanien 63,87 60,57 62,26 62,05 63,87 x x
5 Frank Casañas Spanien  Spanien 63,60 62,29 63,60 x 61,03 x 60,69
6 Robert Urbanek Polen  Polen 62,99 61,96 62,99 61,14 61,84 60,44 x
7 Gerhard Mayer Osterreich  Österreich 62,85 62,85 61,27 57,11 x x 60,58
8 Markus Münch Deutschland  Deutschland 61,25 60,27 61,25 x eigentlich zu 3 weiteren Würfen berechtigt
9 Ercüment Olgundeniz Turkei  Türkei 60,92 60,92 x x nicht im Finale der
besten acht Werfer
10 Erik Cadée Niederlande  Niederlande 60,58 x 60,49 60,58
11 Lawrence Okoye Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 60,09 55,09 60,09 57,00
DOP Zoltán Kővágó Ungarn  Ungarn 66,42 65,45 62,07 x 63,66 63,66 66,42

Weblinks Bearbeiten

Videolink Bearbeiten

Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, Discus throw - Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 28. Februar 2023
  2. Hungarian discus thrower banned for doping offense, Reuters (englisch), reuters.com, 26. Juli 2012, abgerufen am 28. Februar 2023