Giro d’Italia 2023/7. Etappe

Etappe des Giro d’Italia 2023
7. Etappe der Giro d’Italia 2023
Allgemeines
Etappe7. Etappe، Giro d’Italia 2023
StreckentypHochgebirgsetappe Hochgebirgsetappe
Datum12. Mai 2023
Etappenlänge218 km
LandITA Italien
StartCapua
ZielGran Sasso d’Italia
Fahrer am Start169
Fahrer am Ziel169
Durchschnitts­geschwindigkeit35,479 km/h
Höhenmeter3.900 m
Ergebnis
1. ITA Davide Bais6 h 08 min 40 s
(Eolo-Kometa)
2. CZE Karel Vacek+ 9 s
(Corratec-Selle Italia)
3. ITA Simone Petilli+ 16 s
(Intermarché-Circus-Wanty)
CombativeERI Henok Mulubrhan
(Green Project-Bardiani CSF-Faizanè)
Stand in der Gesamtwertung
FührenderNOR Andreas Leknessund29 h 02 min 38 s
(Team DSM)
2. BEL Remco Evenepoel+ 28 s
3. FRA Aurélien Paret-Peintre+ 30 s
weitere Wertungen
PunktewertungITA Jonathan Milan
(Bahrain Victorious)
BergwertungITA Davide Bais
(Eolo-Kometa)
NachwuchswertungNOR Andreas Leknessund
(Team DSM)
ZwischensprintsITA Stefano Gandin
(Corratec-Selle Italia)
TeamwertungGBR Ineos Grenadiers
◀6. Etappe8. Etappe▶
Dokumentation

Die 7. Etappe des Giro d’Italia 2023 fand am 12. Mai 2023 statt und endete mit der ersten echten Bergankunft. Die Strecke führte von Capua über 218 Kilometer auf den Gran Sasso d’Italia, wo sie beim Campo Imperatore auf einer Höhe von 2130 Metern zu Ende ging. Nach der Etappe hatten die Fahrer insgesamt 1160,6 Kilometer zurückgelegt, was 33,4 % der Gesamtdistanz entsprach. Die Organisatoren der Rundfahrt bewerteten die Schwierigkeit der Etappe mit vier von fünf Sternen.

Streckenverlauf

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Der neutralisierte Start erfolgte in Capua auf dem Piazza d’Armi. Im Anschluss führte die Strecke über die Via Napoli ins Zentrum der Altstadt und passierte dabei das Teatro Ricciardi und den Dom von Capua. Weiters ging es auf die SS 7, wo das Rennen nach 2,6 Kilometern bei Molinella freigegeben wurde.

Nach dem offiziellen Start verlief die Strecke auf flachem Terrain in Richtung Norden und führte über Calvi Risorta, Vairano Scalo und Venafro. Kurz nach Colli a Volturno begann die Straße nach rund 70 Kilometern zu steigen und führte nach Rionero Sannitico, wo jedoch keine Bergwertung abgenommen wurde. Auf eine kurze Abfahrt folgte der erste Zwischensprint, der nach 91,1 Kilometern in Castel di Sangro ausgefahren wurde. Die Ortschaft bildete zugleich den Fuß der ersten kategorisierten Steigung, die über knapp 10 Kilometer nach Roccaraso (1254 m) führte. Hier wurde auf einer Höhe von 1254 m eine Bergwertung der 2. Kategorie abgenommen, ehe ein kurzes Plateau vor der langen Abfahrt nach Sulmona folgte. In weiterer Folge behielten die Fahrer ihre Fahrtrichtung gen Norden bei und passierten Pratola Peligna und Popoli, bevor der zweite Zwischensprint nach 160,6 Kilometern in Bussi sul Tirino erfolgte.

Kurz vor Ofena begann der rund 46 Kilometer lange Schlussanstieg, der bis ins Ziel führte und sich aus zwei Bergwertungen zusammensetzte. Der erste Teil des Anstiegs führte über 13,5 Kilometer nach Calascio (1190 m) und war als Bergwertung der 2. Kategorie klassifiziert. Mit einer durchschnittlichen Steigung von 6 % war die Auffahrt relativ moderat. Vorbei am Rocca Calascio flachte die Straße weiter ab und führte nach Santo Stefano di Sessanio, wo die Fahrer rechts abbogen. Nun nahmen die Steigungsprozente mit rund 4 % zunächst wieder etwas zu, ehe beim Rifugio di Lago Racollo ein weiteres Flachstück folgte. Kurz darauf bogen die Fahrer links auf die SS 17 bis ab, die sie nach 3,6 Kilometer wieder verließen und die letzten 10 Kilometer zum Campo Imperatore (2130 m) in Angriff nahmen. Nach drei flachen Kilometern begann die Straße leicht anzusteigen, ehe die finalen 4,5 Kilometer eine durchschnittliche Steigung von 8,2 % aufwiesen. Auf den kurvenreichen letzten Kilometern wurden zudem maximale Steigungsprozente von bis zu 13 % erreicht. Insgesamt lag die durchschnittliche Steigung der 26,4 Kilometer langen Strecke zwischen Stefano di Sessanio und dem Campo Imperatore bei 3,4 %. Im Ziel wurde eine Bergwertung der 1. Kategorie abgenommen.[1]

Streckenübersicht
Ort Kilometer Länge (km) Höhe (m) Ø Steigung max. Steigung
neutralisierter Start Capua −2,6
offizieller Start Molinella 0
Zwischensprint Castel di Sangro 91,1
Bergwertung (2. Kategorie) Roccaraso 100,5 7,3 1254 6,1 % unbekannt
Zwischensprint Bussi sul Tirino 160,6
Bergwertung (2. Kategorie) Calascio 185,8 13,5 1190 6 % 10 %
Bergwertung (1. Kategorie) Gran Sasso d’Italia (Campo Imperatore) 218 26,4 2130 3,4 % 13 %
Ziel Gran Sasso d’Italia (Campo Imperatore) 218

Rennverlauf

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Mit Nicola Conci (Alpecin-Deceuninck) und Giovanni Aleotti (Bora-hansgrohe) verließen zwei weitere Fahrer den Giro d’Italia aufgrund einer COVID-19-Infektion. Unmittelbar nach dem Start versuchten sich mit Joseph Dombrowski (Astana Qazaqstan Team), Magnus Cort Nielsen (EF Education-EasyPost) und Mads Pedersen (Trek-Segafredo) namhafte Fahrer vom Hauptfeld zu lösen. Nach sechs Kilometern bildete sich bei starkem Regen eine vier Fahrer umfassende Fluchtgruppe, in der Simone Petilli (Intermarché-Circus-Wanty), Davide Bais (Eolo-Kometa Cycling Team), Henok Mulubrhan (Green Project-Bardiani CSF-Faizanè) und Karel Vacek (Team Corratec-Selle Italia) vertreten waren. Im Hauptfeld übernahmen die Mannschaftskollegen des Gesamtführenden Andreas Leknessund (Team DSM) die Führungsarbeit, wobei der Vorsprung der Ausreißer rasch auf über sechs Minuten anwuchs.

Nachdem der Regen aufgehört hatte, sicherte sich Davide Bais die meisten Punkte beim zweiten Zwischensprint, während sich Mads Pedersen im Hauptfeld vor Michael Matthews (Team Jayco AlUla) durchsetzte. Im Anstieg nach Roccaraso fiel Henok Mulubrhan aus der Fluchtgruppe zurück und wurde wenig später vom Peloton eingeholt. Davide Bais erreichte die Bergwertung in Roccaraso als Erster und erhielt 18 Punkte, wodurch er sich auf den fünften Platz in der Sonderwertung schob. Hinter Simone Petilli, Karel Vacek und dem abgehängten Henok Mulubrhan sicherte sich Thibaut Pinot (Groupama-FDJ), der Träger des Blauen Trikots, die verbliebenen Punkte vor seinem Teamkollegen Stefan Küng. Rund 100 Kilometer vor dem Ziel betrug der Vorsprung des Spitzen-Trios bereits fast 13 Minuten, womit Simone Petilli virtuell das Rosa Trikot von Andreas Leknessund übernahm. Nachdem Davide Bais auch den zweiten Zwischensprint vor Simone Petilli und Karel Vacek gewonnen hatte, begann der Anstieg nach Calascio, auf dem im Hauptfeld die ersten Fahrer zurückfielen. Davide Bais führte über die Bergwertung und lag nun nur noch 10 Punkte hinter Thibaut Pinot, der als Vierter nur vier Punkte holte. Bei Gegenwind fuhr das reduzierte Hauptfeld geschlossen über das leicht ansteigende Hochplateau in Richtung Ziel, während der Vorsprung der drei verbliebenen Ausreißer abnahm.

Auf den letzten steilen Kilometern griff Karel Vacek mehrmals an, konnte seine Begleiter jedoch nicht distanzieren. 200 Meter vor dem Ziel forcierte Simone Petilli das Tempo, musste sich jedoch Davide Bais geschlagen geben, der seinen ersten Etappensieg beim Giro d’Italia feierte. Weiters sicherte sich der Italiener im Ziel 50 Punkte und übernahm die Bergwertung von Thibaut Pinot. Mit einem Rückstand von drei Minuten und zehn Sekunden führte Remco Evenepoel (Soudal Quick-Step) die 26 Fahrer umfassende Favoritengruppe über den Zielstrich, in der auch der gesamtführende Andreas Leknessund vertreten war.

Andreas Leknessund verteidigte seine Gesamtführung und lag nun weiterhin 28 Sekunden vor Remco Evenepoel. Der Etappensieger Davide Bais übernahm das Blaue Trikot von Thibaut Pinot und führte die Sonderwertung mit 86 Punkten vor dem Franzosen an. In der Punktewertung verteidigte Jonathan Milan (Bahrain Victorious) das Violette Trikot, während die Ineos Grenadiers weiterhin die Mannschaftswertung anführten.[2][3]

Ergebnis

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 Etappenergebnis
FahrerLandTeamZeit
1. Davide Bais   ItalienEolo-Kometa6 h 08 min 40 s
2. Karel Vacek   TschechienCorratec-Selle Italia+ 9 s
3. Simone Petilli   ItalienIntermarché-Circus-Wanty+ 16 s
4. Remco Evenepoel   BelgienSoudal Quick-Step+ 3 min 10 s
5. Primož Roglič   SlowenienJumbo-Visma+ 3 min 10 s
6. Thibaut Pinot    FrankreichGroupama-FDJ+ 3 min 10 s
7. Geraint Thomas   Vereinigtes KönigreichIneos Grenadiers+ 3 min 10 s
8. João Almeida   PortugalUAE Team Emirates+ 3 min 10 s
9. Eddie Dunbar   IrlandTeam Jayco AlUla+ 3 min 10 s
10. Christian Scaroni   ItalienAstana Qazaqstan Team+ 3 min 10 s
Quelle: ProCyclingStats

Gesamtstände

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 Gesamtwertung
FahrerLandTeamZeit
1. Andreas Leknessund     NorwegenTeam DSM29 h 02 min 38 s
2. Remco Evenepoel   BelgienSoudal Quick-Step+ 28 s
3. Aurélien Paret-Peintre   FrankreichAG2R Citroën Team+ 30 s
4. João Almeida   PortugalUAE Team Emirates+ 1 min 00 s
5. Primož Roglič   SlowenienJumbo-Visma+ 1 min 12 s
6. Geraint Thomas   Vereinigtes KönigreichIneos Grenadiers+ 1 min 26 s
7. Alexander Wlassow   Neutrales BannerBora-Hansgrohe+ 1 min 26 s
8. Tao Geoghegan Hart   Vereinigtes KönigreichIneos Grenadiers+ 1 min 30 s
9. Lennard Kämna   DeutschlandBora-Hansgrohe+ 1 min 54 s
10. Damiano Caruso   ItalienBahrain Victorious+ 1 min 59 s
Quelle: ProCyclingStats


 Punktewertung
FahrerLandTeamPunkte
1. Jonathan Milan    ItalienBahrain Victorious110 P.
2. Kaden Groves   AustralienAlpecin-Deceuninck99 P.
3. Mads Pedersen   DänemarkTrek-Segafredo87 P.
4. Michael Matthews   AustralienTeam Jayco AlUla57 P.
5. David Dekker   NiederlandeArkéa-Samsic40 P.
6. Aurélien Paret-Peintre   FrankreichAG2R Citroën Team33 P.
7. Vincenzo Albanese   ItalienEolo-Kometa32 P.
8. Davide Bais   ItalienEolo-Kometa27 P.
9. Stefano Gandin   ItalienCorratec-Selle Italia24 P.
10. Pascal Ackermann   DeutschlandUAE Team Emirates24 P.


 Bergwertung
FahrerLandTeamPunkte
1. Davide Bais    ItalienEolo-Kometa86 P.
2. Thibaut Pinot   FrankreichGroupama-FDJ50 P.
3. Karel Vacek   TschechienCorratec-Selle Italia36 P.
4. Simone Petilli   ItalienIntermarché-Circus-Wanty32 P.
5. Amanuel Ghebreigzabhier   EritreaTrek-Segafredo26 P.
6. Aurélien Paret-Peintre   FrankreichAG2R Citroën Team22 P.
7. Francesco Gavazzi   ItalienEolo-Kometa18 P.
8. Alessandro De Marchi   ItalienTeam Jayco AlUla15 P.
9. Samuele Zoccarato   ItalienGreen Project-Bardiani CSF-Faizanè13 P.
10. Santiago Buitrago   KolumbienBahrain Victorious12 P.


 Nachwuchswertung
FahrerLandTeamZeit
1. Andreas Leknessund     NorwegenTeam DSM29 h 02 min 38 s
2. Remco Evenepoel   BelgienSoudal Quick-Step+ 28 s
3. João Almeida   PortugalUAE Team Emirates+ 1 min 00 s
4. Thymen Arensman   NiederlandeIneos Grenadiers+ 2 min 32 s
5. Santiago Buitrago   KolumbienBahrain Victorious+ 2 min 52 s
6. Einer Rubio   KolumbienMovistar Team+ 3 min 35 s
7. Alexander Cepeda   EcuadorEF Education-EasyPost+ 6 min 27 s
8. Ilan Van Wilder   BelgienSoudal Quick-Step+ 6 min 47 s
9. Laurens Huys   BelgienIntermarché-Circus-Wanty+ 6 min 57 s
10. Michel Heßmann   DeutschlandJumbo-Visma+ 9 min 50 s


 Mannschaftswertung
TeamLandZeit
1. Ineos Grenadiers   Vereinigtes Königreich87 h 11 min 43 s
2. Bahrain Victorious   Bahrain+ 2 min 15 s
3. Jumbo-Visma   Niederlande+ 2 min 34 s
4. Bora-Hansgrohe   Deutschland+ 4 min 02 s
5. EF Education-EasyPost   Vereinigte Staaten+ 5 min 19 s
6. UAE Team Emirates   Vereinigte Arabische Emirate+ 5 min 58 s
7. Soudal Quick-Step   Belgien+ 7 min 41 s
8. Israel-Premier Tech   Israel+ 14 min 54 s
9. Eolo-Kometa   Italien+ 14 min 55 s
10. Groupama-FDJ   Frankreich+ 16 min 38 s


Ausgeschiedene Fahrer

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Einzelnachweise

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  1. Stage 7 of the Giro d’Italia 2023: Capua, Gran Sasso d’Italia (Campo Imperatore). Abgerufen am 1. Mai 2023 (englisch).
  2. Davide Bais triumphiert nach 212-Kilometer-Flucht am Gran Sasso. In: radsport-news.com. 12. Mai 2023, abgerufen am 14. Mai 2023.
  3. LiveStats for Giro d'Italia 2023 Stage 7. Abgerufen am 14. Mai 2023.
  4. Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 7. Etappe. In: radsport-news.com. 12. Mai 2023, abgerufen am 12. Mai 2023.
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