Flugplatz Bad Neustadt/Saale-Grasberg

Flughafen in Deutschland

Der Flugplatz Bad Neustadt/Saale-Grasberg (ICAO-Code: EDFD) ist der Sonderlandeplatz der unterfränkischen Stadt Bad Neustadt an der Saale. Er ist im Eigentum des Aero-Club e. V. Bad Neustadt/Saale.

Flugplatz Bad Neustadt/Saale-Grasberg
Bad Neustadt/Saale-Grasberg (Bayern)
Bad Neustadt/Saale-Grasberg (Bayern)
Bad Neustadt/Saale-Grasberg
Lokalisierung von Bayern in Deutschland
Kenndaten
ICAO-Code EDFD
Flugplatztyp Sonderlandeplatz
Koordinaten

50° 18′ 20″ N, 10° 13′ 35″ OKoordinaten: 50° 18′ 20″ N, 10° 13′ 35″ O

Höhe über MSL 304 m (997 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 2 km südlich von Bad Neustadt
Straße A71
Basisdaten
Eröffnung 1958
Betreiber Aero-Club e. V. Bad Neustadt/Saale
Flug-
bewegungen
3000–4000
Start- und Landebahn
13/31 600 m × 15 m Asphalt
Webseite
www.aeroclub-bad-neustadt.de
Luftschiff Graf Zeppelin II 1939 in Bad Neustadt

Geografie Bearbeiten

Der Flugplatz liegt zwei Kilometer südlich des historischen Stadtkernes von Bad Neustadt im Flurstück Haberkörnlein auf einer Höhe von 302 bis 306 m ü. NN.[1] Er erstreckt sich längs zum Grasberg und befindet sich größtenteils auf dem Gebiet der Gemeinde Salz. Einen Kilometer nördlich verläuft die Fränkische Saale.

Naturräumlich steigt das Gelände südöstlich zum Grabfeld hin an, nordwestlich zu der Rhön.

Geschichte Bearbeiten

Die Fliegerei wurde in Bad Neustadt bereits in den 1930er Jahren betrieben, damals am Altenberg nördlich von Bad Neustadt. Im Juni 1939 machte dort das Luftschiff Graf Zeppelin II fest.

Nach der Besetzung im April 1945 durch alliierte Truppen war den Deutschen die Fliegerei zunächst verboten.

Die Interessengemeinschaft Segelflug nahm die Fliegerei 1949 zunächst illegal wieder auf, bis nach der Aufhebung des Flugverbotes der Verein 1950 wiedergegründet werden konnte.[2] Der Verein machte sich daran, eine geeignete Stelle für einen neuen Flugplatz zu suchen und wurde am Grasberg fündig. Jedoch wurde ein regelmäßiger Flugbetrieb dort nicht genehmigt, da das Gelände zu nahe an der Innerdeutschen Grenze lag. Erst in den Jahren 1956 bis '58 kam die Geländeentwicklung allmählich in Schwung, als eine erste Flugzeughalle entstand und eine Windenstarteinrichtung beschafft wurde.[2] Um 1960 wurden das Vereinsheim und ein provisorischer Tower gebaut. Im Jahr 1975 erfolgte die Zulassung als Sonderlandeplatz, nachdem mit Hilfe der US-Army das Rollfeld eingeebnet wurde. Im Jahr 1977 wurde die Schleppstrecke auf 750 m nochmals verlängert sowie 1978 der Tower erneuert.[2] Seither wurden die Einrichtungen stets erweitert und modernisiert sowie das Rollfeld auf einer Fläche von 660 × 15 m asphaltiert. Eine Teilfläche von 600 × 15 m ist als Landebahn gekennzeichnet.

Flugplatz und Ausstattung Bearbeiten

Der Flugplatz ist für Luftfahrzeuge aller Art bis 2000 kg MTOW sowie für Hubschrauber bis 5700 kg und hat keine geregelten Betriebszeiten. Der Betreiber ist der Aero-Club Bad Neustadt e. V.

Es besteht ein Wirtschaftsgebäude, ein Tower (Frequenz 121,215 MHz), mehrere Hangars und ein Clubheim. Es gibt eine Windenstarteinrichtung und Tankmöglichkeiten.

Zwischenfälle Bearbeiten

  • Am 17. Juli 2001 havarierte ein Segelflugzeug Schneider LS3 beim Landeanflug in einem Hang. Das Flugzeug wurde zerstört, der Pilot schwer verletzt.[3]:11
  • Am 25. April 2014 verunglückte eine Cessna 172 beim Landeanflug. Die Maschine wurde schwer beschädigt und die vier Insassen leicht verletzt.[4][5][6]:15

Verkehr Bearbeiten

Eine Gemeindestraße erschließt den Flugplatz über die St 2445/B 279 zu der vier Kilometer östlich verlaufenden Bundesautobahn 71 hin. Der ÖPNV bedient den Flugplatz nicht direkt, aber im Ort verkehrt ein Stadtbus, der zum Bahnhof Bad Neustadt fährt. Dort besteht eine Zustiegsmöglichkeit zu dem Mainfranken-Thüringen-Express.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Flugplatz Bad Neustadt/Saale-Grasberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. EDFD bei BayernAtlas
  2. a b c Chronik des Aero Club Bad Neustadt
  3. BFU-Mitteilung von Juli 2001 (.pdf)
  4. Pressebericht Focus online
  5. Pressebericht Rhön- und Saalepost
  6. BFU-Bericht von April 2014 (.pdf)