Beaurepaire-en-Bresse

französische Gemeinde

Beaurepaire-en-Bresse ist eine französische Gemeinde im Département Saône-et-Loire in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Sie gehört zum Arrondissement Louhans und zum Kanton Pierre-de-Bresse. Die Gemeinde hat 730 Einwohner (Stand 1. Januar 2021), sie werden Beaurepairiens, resp. Beaurepairiennes genannt.[1]

Beaurepaire-en-Bresse
Beaurepaire-en-Bresse (Frankreich)
Beaurepaire-en-Bresse (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Bourgogne-Franche-Comté
Département (Nr.) Saône-et-Loire (71)
Arrondissement Louhans
Kanton Pierre-de-Bresse
Gemeindeverband Bresse Revermont 71
Koordinaten 46° 40′ N, 5° 23′ OKoordinaten: 46° 40′ N, 5° 23′ O
Höhe 193–222 m
Fläche 10,42 km²
Einwohner 730 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 70 Einw./km²
Postleitzahl 71580
INSEE-Code
Website http://www.beaurepaire-en-bresse.com/

Geografie Bearbeiten

 
Lage der Gemeinde im Arrondissement Louhans
 SaillenardLes RepôtsCourlaouxCondamine (Jura)Savigny-en-RevermontLe Fay
Beaurepaire-en-Bresse mit seinen Nachbarorten

Beaurepaire-en-Bresse liegt im Osten des Arrondissement Louhans in der Naturlandschaft der Bresse bourguignonne und grenzt im Osten an zwei Gemeinden des Département Jura. Ein kurzes Stück der Westgrenze bildet der Teuil[2], der auf dem Gemeindegebiet entspringt. Einen Teil der Nordgrenze bildet der Bief de l’Étang de Coran[3]. Eine große Zahl von Biefs, künstlichen Wasserläufen, die der Bewirtschaftung der Étangs dienen, sammeln sich schließlich im Ruisseau de l’Étang des Claies[4] und entwässern die Gemeinde nach Westen. Für die Gemeinde werden offiziell sieben Étangs aufgeführt. Von West nach Ost wird die Gemeinde von der Departementsstraße D678[5] durchzogen. Im Bourg trifft die Departementsstraße D87 von Saillenard her auf die D678. Durch ein kurzes Stück des östlichen Gemeindegebiets verläuft die Autoroute A39,[6] ein Teil des Anschlusswerks N° 8 (LouhansLons-le-Saunier) liegt auf dem Gemeindegebiet. Das Gebiet nördlich der D678 ist stark bewaldet. Zur Gemeinde gehören folgende Weiler und Fluren: Barrats, Blanay, Bourgneuf, Chaigne, Champ-Carré, Champ-de-la-Magnière, Champ-Martinet, Chapelle, Collots, Coupe-de-France, Désert, Étang-Neuf, Ferté, Fraichot, Giment, Marion, Morets, Motte, Murot, Pommeraye, Pourlans, Serre, Tuilerie, Vers-l’Église.[7]

Klima Bearbeiten

Das Klima in Beaurepaire-en-Bresse ist warm und gemäßigt. Es gibt das ganze Jahr über deutliche Niederschläge, selbst der trockenste Monat weist noch hohe Niederschlagsmengen auf. Die effektive Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger ist Cfb. Im Jahresdurchschnitt herrscht einer Temperatur von 10,9 °C. Über ein Jahr verteilt summieren sich die Niederschläge auf 849 mm.

Beaurepaire-en-Bresse
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
65
 
5
-1
 
 
63
 
7
0
 
 
61
 
12
2
 
 
61
 
16
5
 
 
79
 
20
9
 
 
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23
12
 
 
61
 
26
14
 
 
81
 
25
14
 
 
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22
11
 
 
68
 
16
7
 
 
82
 
10
3
 
 
68
 
6
0
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: climate-data.org
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Beaurepaire-en-Bresse
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) 1,8 3,2 7,3 10,6 14,3 17,9 20,0 19,4 16,5 11,2 6,3 2,6 11
Mittl. Tagesmax. (°C) 4,7 6,8 12,2 15,8 19,8 23,4 25,7 25,1 21,7 15,6 9,5 5,5 15,5
Mittl. Tagesmin. (°C) −1,1 −0,4 2,4 5,4 8,9 12,4 14,3 13,8 11,3 6,9 3,1 0,0 6,5
Niederschlag (mm) 65 63 61 61 79 80 61 81 80 68 82 68 Σ 849
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
4,7
−1,1
6,8
−0,4
12,2
2,4
15,8
5,4
19,8
8,9
23,4
12,4
25,7
14,3
25,1
13,8
21,7
11,3
15,6
6,9
9,5
3,1
5,5
0,0
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
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d
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68
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Toponymie Bearbeiten

Laut André Planck, einem Spezialisten für die Toponymie der Städte im Département Isère, soll der Name Beaurepaire von dem lateinischen Wort Belli Riparii für schöne Ufer abstammen, das eine Erhebung über einem Tal bezeichnen könnte.

Im französischen Sprachgebiet gibt es zahlreiche Beaurepaire, die alle aus dem Adjektiv beau und dem Wort repaire gebildet werden, mit der altfranzösischen Bedeutung von Wohnsitz, Wohnung, auch Schlupfwinkel.

Geschichte Bearbeiten

Beaurepaire gehörte im 13. Jahrhundert und allenfalls früher den Herren de Vienne und d’Antigny, die den Bewohnern 1275 einen Freibrief ausstellten. Später gelangte die Herrschaft an die Familie Beaurepaire, eine der ältesten in der Gegend. Seit dem 13. Jahrhundert befand sich eine Festung in Beaurepaire-en-Bresse, 1429 erhielt Thibaut de Belrepaire die Erlaubnis, einen Turm von beliebiger Höhe und Gräben nach seinem Gutdünken zu erstellen.[8]

Der Turm, ein quadratisches Gebäude geht offensichtlich zurück auf das 15. Jahrhundert, die übrigen Gebäudeteile sind jüngeren Datums. Das Schloss ist nach wie vor im Besitz von Nachfahren der Familie de Beaurepaire.[9][10]

Westlich des Schlosses befindet sich eine Kapelle mit Gipsdekor und Holzschnitzereien, sie war Dorfkirche von 1849 bis 1855. Eine ältere Kirche befand sich im Weiler Collots, wo sich heute noch ein Oratorium befindet. Mitte des 19. Jahrhunderts stellte der Graf von Beaurepaire Land zur Verfügung, damit eine neue Kirche gebaut werden konnte. Sie ist Maria Himmelfahrt geweiht.[11]

Bevölkerung Bearbeiten

Beaurepaire-en-Bresse: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020
Jahr  Einwohner
1793
  
871
1800
  
817
1806
  
849
1821
  
755
1831
  
814
1836
  
846
1841
  
863
1846
  
845
1851
  
901
1856
  
895
1861
  
887
1866
  
869
1872
  
875
1876
  
868
1881
  
854
1886
  
868
1891
  
853
1896
  
861
1901
  
855
1906
  
832
1911
  
801
1921
  
745
1926
  
716
1931
  
691
1936
  
685
1946
  
629
1954
  
650
1962
  
619
1968
  
537
1975
  
522
1982
  
505
1990
  
502
1999
  
515
2009
  
613
2014
  
646
2020
  
730
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 2006,[12] ab 2009 INSEE[13]
Ammerkung(en): • Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz • Höchste Einwohnerzahl 1851 mit 901, tiefste Einwohnerzahl 1990 mit 502 (55,7 % vom Maximum)

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Zahl und Art von Betrieben und Ladengeschäften Bearbeiten

In der Gemeinde befinden sich nebst Mairie und Kirche 13 Landwirtschafts- und 45 sonstige Betriebe, ein Wochenmarkt findet am Mittwochvormittag statt.[14]

Landwirtschaftsbetriebe[15]
Betriebsbereich Anzahl davon davon
Landwirtschaft 13
Ackerbau und Forstwirtschaft 5
Getreide, Hülsen- und Ölfrüchte 1
Gemüsebau 1
Zwiebel- und Knollengewächse 1
Schnittblumen 1
Futterpflanzen 1
Dienste für Landwirtschaft + Gartenbau 2
Zucht- und Fischereibetriebe 8
Aufzucht 4
Rinderzucht 6
Schaf Ziegen Schweine 1
Nahrungsmittelherstellung 1
Brot Patisserie Confiserie
Übrige Betriebe[16]
Branche Anzahl
Herstellung Nahrungsmittel Getränke Tabakwaren 1
Herstellung and. Industrieproduklte 2
Bauhandwerk 7
Handel + Reparatur von Motorfahrzeugen 11
Transport und Logistik 1
Hotellerie und Gastronomie 3
Finanzwesen + Versicherungen 2
Immobilienwirtschaft 1
Wissenschaft Verwaltung Beratung 6
Öffentliche Verwaltung, Bildung, Gesundheit 7
sonstige Dienstleistungen 4
Ladengeschäfte[17]
Lebensmittelladen 2
Bäckerei 2

Geschützte Produkte in der Gemeinde Bearbeiten

Als AOC-Produkte sind in Beaurepaire-en-Bresse Morbier,[18] Comté,[19] und Crème et beurre de Bresse[20][21] zugelassen, ferner Volaille de Bresse[22] und Dinde de Bresse.[23]

Bildungseinrichtungen Bearbeiten

In der Gemeinde besteht eine École primaire (École maternelle und École élémentaire), die der Académie de Dijon[24] untersteht und von 60 Kindern besucht wird. Für die Schule gilt der Ferienplan der Zone A.[25]

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Schloss Beaurepaire
  • Schloss Beaurepaire

Literatur Bearbeiten

  • Claude Courtépée (1721–1781): Description historique et topographique du Duché de Bourgogne. Band 5. Chez Causse, Dijon 1780 (französisch, Google Books).
  • Lucien Guillemaut (1842–1917): Histoire de la Bresse Louhannaise. Bd. 1, Louhans 1897.
  • Lucien Guillemaut (1842–1917): Armoiries et familles nobles de la Bresse louhannaise: armoiries ouvrières, armoiries particulières et de familles. Vve L. Romand, Louhans 1909 (französisch, gallica).

Weblinks Bearbeiten

Commons: Beaurepaire-en-Bresse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Beaurepaire-en-Bresse. In: insee.fr. Institut national de la statistique et des études économiques; (französisch).
  • Beaurepaire-en-Bresse. in der Base Mérimée. In: pop.culture.gouv.fr. Ministère de la Culture (keine Daten bei Abruf); (französisch).
  • Beaurepaire-en-Bresse. in Patrimoine en Bourgogne-Franche-Comté. In: patrimoine.bourgognefranchecomte.fr. Direction Culture, Sport et Jeunesse (keine Daten bei Abruf); (französisch).
  • Webpräsenz der Gemeinde. Beaurepaire-en-Bresse. Mairie de Beaurepaire-en-Bresse; (französisch).

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Beaurepaire-en-Bresse. auf habitants.fr. Abgerufen am 30. Mai 2015 (französisch).
  2. Le Teuil, Länge 10,3 km, Zufluss zur Seille, Quelle bei 46° 40′ 25″ N, 5° 22′ 30,4″ O in Beaurepaire-en-Bresse auf ca. 209 m, Mündung bei 46° 44′ 5,3″ N, 5° 19′ 20,3″ O in Frangy-en-Bresse auf ca. 184 m, Le Teuil auf sandre.eaufrance.fr
  3. Bief de l’Étang de Coran, Länge 4,0 km, Zufluss zu Le Teuil, Quelle bei 46° 40′ 48″ N, 5° 24′ 9″ O in Beaurepaire-en-Bresse auf ca. 215 m, Mündung bei 46° 41′ 49,2″ N, 5° 22′ 3,4″ O in Saillenard auf ca. 194 m, Bief de l’Étang de Coran auf sandre.eaufrance.fr
  4. Ruisseau de l’Étang des Claies, Länge 13,0 km, Zufluss zum Ruisseau de l’Étang du Villard, Quelle bei 46° 40′ 22,8″ N, 5° 23′ 12,5″ O in Beaurepaire-en-Bresse auf ca. 203 m, Mündung bei 46° 38′ 7,8″ N, 5° 16′ 54,8″ O in Ratte auf ca. 183 m, Ruisseau de l’Étang des Claies auf sandre.eaufrance.fr
  5. Departementsstrasse D678. auf routes.wikia.com. Abgerufen am 30. Mai 2015 (französisch).
  6. Autoroute A39 – Autoroute Verte. auf saratlas.free.fr. Abgerufen am 30. Mai 2015 (französisch).
  7. Dictionnaire Topographique de Saône-et-Loire. Comité des Travaux Historiques et Scientifiques, abgerufen am 21. Juli 2023 (französisch).
  8. POP: la plateforme ouverte du patrimoine. Ministère de la Culture, abgerufen am 22. Juli 2023 (französisch).
  9. Guillaume Badet: Schloss Beaurepaire – sieben jahrhunderte Geschichte. Le Journal de Saône-et-Loire, 4. März 2012, abgerufen am 30. Mai 2015 (französisch).
  10. Besuch im Schloss Beaurepaire-en-Bresse. Le Journal de Saône-et-Loire, 5. Mai 2011, abgerufen am 30. Mai 2015 (französisch).
  11. Kurzbeschrieb der Kirche. (PDF) von Beaurepaire-en-Bresse. La Pastorale du Tourisme en Saône et Loire, abgerufen am 30. Mai 2015 (französisch).
  12. Einwohnerstatistik auf cassini.ehess.fr. cassini.ehess.fr, abgerufen am 23. März 2024 (französisch).
  13. Dossier complet, Commune de Beaurepaire-en-Bresse (71027). Insee.fr, abgerufen am 23. März 2024 (französisch).
  14. Markttage in Saône-et-Loire
  15. Unternehmen in Beaurepaire-en-Bresse. In: kompass.com. Abgerufen am 13. Februar 2016 (französisch).
  16. Unternehmen in Beaurepaire-en-Bresse. Nombre d’établissements par secteur d’activité et par taille en 2014 (Téléchargement). In: insee.fr. Abgerufen am 13. Februar 2016 (französisch).
  17. Unternehmen in Beaurepaire-en-Bresse. Nombre d’équipements et de services dans le domaine du commerce en 2014 (Téléchargement). In: insee.fr. Abgerufen am 13. Februar 2016 (französisch).
  18. Morbier. L’Institut national de l’origine et de la qualité, abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
  19. Comté. L’Institut national de l’origine et de la qualité, abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
  20. Crème de Bresse. L’Institut national de l’origine det de la qualité, abgerufen am 3. Juli 2015 (französisch).
  21. Beurre de Bresse. L’Institut national de l’origine det de la qualité, abgerufen am 3. Juli 2015 (französisch).
  22. Poulet de Bresse. L’Institut national de l’origine et de la qualité, abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
  23. Dinde de Bresse. L’Institut national de l’origine et de la qualité, abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
  24. Homepage der Académie de Dijon. Abgerufen am 10. Januar 2016 (französisch).
  25. Ferien- und Feiertagsplan der. In: education.gouv.fr. Abgerufen am 10. Januar 2016 (französisch).